Fluch der Karibik 4: Jerry Bruckheimer muss sparen

Völlig überrascht habe ich heute auf diversen Internetseiten gelesen, dass der neuste Teil der "Fluch der Karibik"-Reihe, produziert wiedermal von Jerry Bruckheimer, zum Sparen gezwungen wird, und zwar vom eigenen Filmstudio Walt Disyen Pictures. Einen direkten Grund scheint es dafür nicht zu geben, jedoch wird wahrscheinlich das Schrumpfen des Umsatzes durch die anhaltende Wirtschaftskrise, die auch schon das Studio MGM ins Schleudern gebracht hat, eine gewisse Teilurheberschaft an der Budgetkürzung haben.

Die Budgetkürzung (genaue Zahlen wurden nicht genannt) beinflussen so gut wie jeden Produktionsschritt, angefangen vom Drehbuch, über die Drehorte bis zu den Special Effects. Das Drehbuch musste umgeschrieben werden, damit nicht mehr allzu viele Szenen auf Schiffen vorkommen, da diese teurer sind als Szenen auf dem Land, die nun dafür vermehrt vorkommen sollen. Von den ursprünglichen Drehorten der "Fluch der Karibik"-Trilogie musste man auch abweichen, statt in Los Angeles und der Karibik wird in London und auf Hawaii gedreht. Und die Anzahl der Special Effects soll auf maximal 1300 begrenzt werden, statt wie geplant 1400 mit Ende offen.

Jerry Bruckheimer muss auch ein paar der geplanten Szenen fallenlassen, weil sie in das neue strafe Budget nicht mehr reinpassen. Außerdem sucht er weiterhin nach Einsparmöglichkeiten im Drehbuch, um die Kosten noch weiter zu senken.

Was ist da los? Ich finde es reichlich unfair, den Goldesel der letzten Jahre jetzt so zu beschneiden, als wäre der Film ein Risiko für das Filmstudio. Ich kenne nicht genau die Zahlen, die die "Fluch der Karibik"-Reihe im Kino und auf DVD eingespielt hat, aber es war eine Menge. Nun scheint Disney allerdings irgendwie arge Zweifel an dem Format zu haben, dass allein von Johnny Depp getragen wird. Natürlich kann es auch sein, dass Disney finanziell recht angeschlagen ist, jedoch scheint mir das kaum plausibel.

Wie denkt ihr über die Sparmaßnahmen? Wird "Fluch der Karibik" zu recht beschnitten, oder ist die Entscheidung vom Filmstudio Disney, das Budget so streng zu limitieren ungerechtfertigt?

Auf der einen Seite finde ich es durchaus in Ordnung. Ich sage es mal so, dass man überall versucht zu sparen, wieso sollte man dann hier das Geld zum Fenster heraus schmeißen?

Fakt ist aber, dass die Qualität und auch die Story darunter nicht leiden sollte. Damit würde man sich selbstverständlich keinen Gefallen tun. Wenn die Zuschauer das merken, gehen sonst auch die Verkaufszahlen zurück und ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Sinn von Disney ist.

Vielleicht bekommt Herr Bruckheimer aber auch mit den 1300 Special Effekts ganz gut aus. Einen guten Produzenten zeichnet ja aus, dass er auch aus wenig eben viel macht.

Ich finde, dass es allerhöchste Zeit wird, dass Hollywood den Geldhahn mal wieder etwas zudreht. Ich habe keinesfalls etwas gegen gut gemachte Filme, doch Regisseure, die zu viel Geld in die Hand nehmen, werden oftmals dazu verleitet, nur noch Special Effects und möglichst viele Sets in ihre Filme unterzubringen, statt auf einen spannenden, abwechslungsreichen Plot mit interessanten Charakteren und guten (und nicht gut bezahlten) Schauspielern zu setzen. Die Fluch der Karibik Reihe ist schon teuer genug, wenn da ein Film mal ein paar Millionen Euro weniger kostet, wird das keinem wirklich weh tun. Denn wer nur aufgrund der Spezialeffekte ins Kino geht, hat meiner Meinung nach sowieso keine Ahnung, was Filme wirklich auszeichnet.

Jedoch möchte ich mich auch von dem billigen, deutschen Kino abheben! Zwar bin ich der Meinung, dass Geld im Filmgeschäft längst nicht alles ist, doch scheint der zugedrehte Geldhahn dem deutschen Film doch mehr zu schaden als zu helfen. Ein paar interessantere Schauspieler, bessere Drehbücher und abwechslungsreichere Sets würden hier da und da sicher nicht schaden.