"test": Bio Produkte nicht immer besser als Normal

vom 04.10.2007, 18:36 Uhr

In der neuesten Ausgabe der „test“, der Zeitschrift von Stiftung Warentest, ist jetzt nachzulesen, dass Bio Produkte qualitativ kaum besser als konventionelle Produkte seien – die Lebensmittel aus ökologischem Anbau schmecken rein objektiv betrachtet kaum besser, sind aber wesentlich teurer. Man könne lediglich testübergreifend feststellen, dass Bio Produkte und Nahrungsmittel aus biologischem Anbau frei von jeglicher Chemie sei, jedoch auch schneller verderben mangels der Konservierungsstoffe.

Die Stiftung Warentest gab auch gleichzeitig bekannt, dass sie 54 Lebensmitteltests der letzten 5 Jahre auswertete und in diesem gerade einmal 1 % der konventionell produzierten und angebauten Nahrungsmittel ein sehr gut bekamen, aber auch nur 4 % der biologisch erzeugten - jedoch bekam nicht einmal jedes zweite Lebensmittel die Note gut und 30 % bekamen nur ein ausreichend oder mangelhaft. So fielen Oliven- und Rapsöle teilweise mit einem mangelhaft glatt durch, aber erreichten auch das verkaufsfördernde sehr gut – das gleiche Bild zeigt sich auch bei Bio Honig (3 sehr gut, 4 mangelhaft).

Laut der Stiftung Warentest sei neben der Produktion der Lebensmittel auch die Lagerung dieser und die Produktionsverhältnisse wichtig und entscheidend. Unterschiede bei Bio Produkten und Lebensmitteln von Discountern (Eigenmarken) und Markenherstellern seien kaum festzustellen.

Das auch konventionelle Hersteller mal besser sein könnten als Bio Hersteller kann man bei der ganzen Bio Euphorie kaum noch glauben – aber es ist tatsächlich teilweise so. So übertrumpften konventionelle Lebensmittel bei Fleisch, Fisch und Milch meist ihre „biologischen“ Konkurrenten. So schmecke laut „test“ Kochschinken aus konventioneller Herstellung immer noch nur ausreichend, aber der Bio Kochschinken fiel dafür komplett durch mit einem stark säuerlichem Geschmack, Bio Bratwürste erhielten zum Teil sogar bedenkliche Keime und schmeckten ebenfalls leicht säuerlich.

Wenn es sich um unverarbeitete Produkte handelt, ist jedoch laut Stiftung Warentest zu Produkten aus biologischer Erzeugung zu raten – wie Äpfel, Tomaten, Tee oder Rucola – da diese fast immer völlig frei von Chemie und Pestiziden waren und einen deutlich geringeren Nitratanteil aufwiesen, was ein gewichtiger Vorteil sei, wenn es um gesundheitliche Maßstäbe gehe.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde das zeigt doch deutlich, dass es sich bei diesem ganzen Bio-Hype im Moment zu recht beachtlichen Teilen um blanke Verar.... handelt.
Allein schon wenn ich das immer sehe: Bio-Honig. Kann mir mal jemand verraten was das sein soll bzw. was denn im Unterschied dazu Nicht-Bio-Honig ist? Ich meine woran machen die das denn fest? Wird da den Bienen jeden Tag einmal gesagt, dass sie sich nicht auf Blüten setzen sollen wo jemand Pestizide draufgesprüht hat?

Außerdem sind doch viele dieser sogenannten Bio-Produkte ein Witz. Die Vorschriften die man erfüllen muss um auf sein Produkt Bio draufschreiben zu dürfen sind doch echt ein Witz. Das hat oftmals mit wirklich biologischem Anbau rein garnichts zu tun, und so Sachen wie Geschmacksverstärker usw. sind da auch drin.

Und wenn ich dann jetzt noch diese Testergebnisse lese, dann bestärkt mich das in meiner Meinung auch weiter keinen sogenannten Bio-Kram zu kaufen.

MfG
Phantomlord

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» Phantomlord » Beiträge: 953 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das aktuelle Heft habe ich auch.

Da wurde auch angesprochen, dass trotz der höheren Produktionskosten Bio Lebensmittel oft nicht immer teurer sind als herkömmliche - so kosten Nudeln und Säfte meist genauso viel wie konventionelle, aber sind dafür ohne chemische Zusatzstoffe.

Außerdem wurde auch gelobt, dass Hersteller von ökologischen Lebensmitteln vorbildich seien, wenn es um nachhaltigen Umweltschutz, Tierschutz oder Mindeststandards seinen, vor allem die Hersteller von Garnelen oder dem bemängelten Kochschinken. Die Keime in Fleisch-, Fisch- und Milchwaren wurden übrigens nicht als gesundheitsgefährdend eingestuft, aber als geschmacksverderbend, vor allem bei Hackfleisch, Bratwurst, Forellen oder Mozzarella. Dem könne man z. B. mit kürzeren Mindesthaltbarkeitsdaten entgegenwirken, um das zu verbessern. Es läge aber auch am handwerklichen Können der Hersteller, dass man lediglich verbessern müsste um diese Mängel zu beseitigen.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Diesen Biohype gibt es ja schon einige Jahre und ich hab sogar hin und wieder mal Bioprodukte gekauft, einfach, um zu testen ob sie besser sind. Also jetzt keine Bionudeln, das fänd ich nämlich ziemlich bescheuert. Aber eben mal Biogemüse, Bioeier,...und ich hatte eigentlich immer eher den Eindruck, das Zeug ist NOCH schlechter als 'Normales': Ganz besonders bei den Eiern. Die hatten so einen unnatürlichen, schlechten, alten Geschmack, dass ich die nicht einmal essen konnte als Frühstücksei. Meine Biosaltgurke z.B. hat total wässrig geschmeckt und ebenfalls keinesfall besser als eine normale Salatgurke und seither kaufe ich auch keine Bioprodukte mehr. Außer, dass man dafür mehr zahlt, ändert sich nämlich rein gar nichts.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallöchen,

Letztens kam auch so ein toller Bericht bei stern tv über Schokoladen im Test. Unglaublicherweise (oder vielleicht ist es gar nicht soo unglaublich...) schnitt die Bio-Schokolade (wie immer eine der teuersten) am schlechtesten ab: hier wurden vermehrt Krebserreger gefunden.
Supi. Da wird überall angepriesen, dass Bio Produkte so ungheimlich gesund sind: und dann vergisst man sie (oder hällt man es für unnötig?) glatt weg zu testen :D Hm, eigentlich traurig...

Ich sag ganz ehrlich, meiner eins kauft keine -oder nur sehr selten - Bio-Produkte. Ich traue dem zum einen einfach nicht und zum anderen ist es meines Erachtens pure Geldmacherei und mir einfach zu teuer. Da bekomme ich einen ganzen Beutel Äpfel, wenn ich im Bioladen nur 2 bekomme - nichts da.
Habe auch Bio Joghurt mal ausprobiert, ... ist jetzt vom Geschmack her nicht sonderlich umwerfend (und ich bin niemand der es unbedingt süß mag, aber Erdbeer Joghurt solte als solcher einfach erkennbar sein, finde ich - halt wenigstens fruchtig)

LIebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Irgendwie war der Test bzw. das Ergebnis des Testes keine sonderlich grosse Überraschung. Klar hat man bei Bioprodukte gewisse Richtlinien zu befolgen und die einzuhalten, aber etwas, was ausserhalb der menschlichen Natur liegt, kann man nicht beeinflussen. Und sei es nur die Abgase von den Autos, die an den Feldern vorbeifahren (gibt es da eigentlich auch eine Richtlinie, wie weit ein Biofeld von einer Strasse entfernt sein muss?).

Wenn man im normalen Supermakt geht, und dann mal schaut, woher die Bioprodukte stammen, dann hat es doch selten auch etwas mit Bio zu tun. Ich kaufe lieber konventionelle Äpfel aus Deutschland, als dass ich zum Beispiel auf Bioäpfel aus Israel zurückgreife. Das ist für mich ein Widerspruch. Zu einem regulären Bio-Supermarkt kann ich aufgrund mangelnder Erfahrung nichts sagen. Da mag es dann sein, dass die unverarbeiteten Produkte auch aus Deutschland kommen, und eben so gut wie ohne chemischer Belastung sind.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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