Schrägband selber herstellen
Jeder, der näht, ist wahrscheinlich mit Schrägband vertraut, das zum Versäubern und Stabilisieren von Kanten verwendet wird. Das Band kann man ja im Geschäft fertig kaufen, aber nun habe ich eine Anleitung, in der Schrägband am Kragen und an den Ärmeln verwendet wird und in der steht, dass man das Schrägband zuschneiden soll. Natürlich könnte ich trotzdem fertiges Band nehmen, aber eigentlich möchte ich keine farblichen Kontraste haben.
Da in der Anleitung aber nichts weiter zur Herstellung des Schrägbandes steht bin ich nun etwas überfordert. Denn, wenn ich mir gekauftes Schrägband anschaue, denn hat das ja, wie der Name schon vermuten lässt, einen schrägen Fadenverlauf, was bedeuten würde, dass ich beim selber zuschneiden einmal quer durch ein großes Stück Stoff schneiden müsste. Das wäre aber ein ziemlich teurer Spaß und würde außerdem auch nicht zu den Angaben zum Materialverbrauch passen, die in dieser Anleitung stehen.
Kann mir jemand hier vielleicht weiter helfen mit einer guten Anleitung?
Kann es sein, das deine Anleitung davon ausgeht, das du Schrägband kaufst? Also zusätzliches Material? Dann taucht es auch im Materialverbrauch nicht auf.
An den Ärmeln kannst du einfach zugeschnittnes "Schrägband" nehmen. Ich weiss nicht wie der Kragen aussehen soll und ich habe bisher auch nur "normale" Ausschnitte genäht, die ich irgendwie ( sehr kreativ und sicherlich nicht richtig) eingefasst oder umgenäht habe.
Schrägband wird an sich, wie du schon vermutet hast, diagonal zugeschnitten. Eben damit das Band auch elastisch ist. Ich schneide so Sachen allerdings auch eher gerade zu. Für eine Einfassung an Bündchen und Ärmel reicht es auf alle Fälle. Denn da braucht man ja an sich nicht um Kurven rumnähen.
Ich nehme zur Erklärung mal fiktive und gerade Zahlen. Du kannst es dann ja auf deinen Bedarf umlegen.
Du schneidest vom Stoff einen vier Zentimeter breiten Streifen ab. Den knickst du nun der Breite nach zur zusammen. Rechte Stoffseite nach aussen. So das du nachher ein 2 Zentimeter breiten Streifen hast. Das bügelst du am einfachsten glatt. Dann hast du eine Knickkante. Nun faltest du das Band auf. Nun legst du den Streifen mit der linken Seite nach oben vor dich. Nun faltest du die äusseren Kanten zu der gebügelten Mittelkante. Am einfachsten geht es, wenn man erst eine Seite macht und dann die andere. Also nach einer Seite bügeln und dann die andere bügeln. Wenn du fertig bist hast du einen ein Zentimeter breiten Streifen vor dir liegen, mit dem du dann deine Stücke einfassen kannst. Mit ein bisschen Geschick habe ich damit auch schon runde Sachen eingefasst. Aber es wird halt schnell faltig, wenn man nicht aufpasst. Das ist mit schräg zugeschnittenem Band einfacher. Aber man hat halt auch wesentlich mehr Materialverbrauch.
Ach ja ich arbeite am liebsten damit, halt das ganze komplett zur Mitte zu fassen. Man könnte im genannten Beispiel auch nach dem ersten Knick die äusseren Seiten nur 0,5 Zentimeter einschlagen. Ich finde es aber bis zur Mitte hin einfacher. Und man hat später beim Nähen nicht das Problem, das man darauf achten muss, das man auch ja alles erwischt. Und wenn die Kanten doch mit der Zeit ausfransen, was ja nicht ausbleibt bei Stoff, hat man mehr Spielraum.
In der Anleitung steht schon, dass man das Schrägband aus dem Stoff zuschneiden soll und auf dem Bild würde man es auch sehen, wenn ein fertig gekauftes Band benutzt worden wäre, weil das ein gemusterter Stoff ist.
Ich kann schlecht beschreiben, wie der Kragen und die Ärmel aussehen, aber stell dir vielleicht den Ausschnitt eines Polohemds vor, bei dem der Kragen und die Knopfleiste fehlen, also ein runder Ausschnitt mit einem etwas breiteren Schlitz in der Mitte, der unten abgerundet ist. Und dann wird einmal der "Knopfleisten" Teil mit einem Band eingefasst und um den "Kragen" Teil kommt das zweite Band, das an beiden Seiten so 20 bis 30 Zentimeter übersteht, so dass man damit eine Schleife binden könnte.
Vielleicht ist es am besten, wenn ich erst mal ein kleines Probestück zuschneide um zu sehen, ob das klappt, bevor ich mich an einen längeren Streifen mache.
Da du ja scheinbar öfters nähst, hast du doch sicherlich noch alte Reste da oder so. Ich habe sowas immer mit Resten ausprobiert. Halt dann ein wenig kleiner als der Originalstück. Geht ja nur darum, ob es funktioniert.
Und so wie du es beschreibst, sind da ja auch keine grossen Kurven drinne, da müsste das mit meiner Methode an sich klappen. Und wenn du es so komplett doppelt nimmst, wie ich es beschrieben habe, ist das Stück was man nachher zur Schleifen binden kann auch nicht so labberig.
Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Schau Dir doch mal Diese Bilderan. Ich finde sie erläutern fantastisch, wie man Schrägbänder herstellt. Genau so habe ich das damals auch gelernt.
Dort steht auch schön erklärt, wie man aus mehreren kleinen Schnipseln ein längeres Schrägband erstellen kann. Beim Stoffverbrauch ist das eigentlich meist auch nicht so wild. Normalerweise fällt beim Zuschnitt ja immer ein Rest an, den man nicht für das eigentliche Gewand verwerten kann. Mit ein wenig Übung kann man dann nämlich aus den Resten das Schrägband zaubern.
Wenn man allerdings einen Stoff mit sehr großem Muster hat, sollte man doch über die Verwendung von einfarbigem Schrägband nachdenken. Das wirkt im Gesamtbild dann doch ruhiger.
trüffelsucher hat geschrieben:Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Schau Dir doch mal Diese Bilderan. Ich finde sie erläutern fantastisch, wie man Schrägbänder herstellt. Genau so habe ich das damals auch gelernt.
Vielen Dank für den Link. Die Anleitung hilft mir auf jeden Fall schon mal weiter und ich wusste auch nicht, dass es spezielle Schrägbandformer gibt. Hat jemand mit diesem Gerät vielleicht schon Erfahrungen gemacht?
Ich nähe schon lange und habe bis jetzt immer auf gekauftes Schrägband zurück gegriffen, aber ich könnte mir schon vorstellen, öfters selber welches zu machen, wenn ich es einfach mit einem solchen Gerät hinbekommen würde. Denn man hätte ja so ganz andere Möglichkeiten bei der Auswahl von Farben und Mustern.
Es stimmt natürlich, dass ein Schrägband aus einem Stoff mit großem Muster eher nicht so gut aussieht, aber die Abbildung zu meinem Schnittmuster zeigt das Oberteil in einem karierten Stoff und da finde ich das sehr schön. Ich werde mein Teil aus einem verwaschenen Jeansstoff nähen und selbst die Schrägbänder in "Jeansblau" kommen nicht an die Farbe meines Stoffes heran.
Die Schrägbandformer aus einem Nähmaschinenladen habe ich schon mal von einer Bekannten geliehen und ausprobiert. Mit Blusenstoffen funktionieren sie auch ganz toll. Bei Jeansstoff frage ich mich, ob dieser Stoff nicht vielleicht zu dick ist, um durch so ein Gerät zu passen.
Schneide doch einfach eine Stoffprobe ab und gehe damit in das Nähgeschäft deiner Wahl. In meinem Lieblings-Laden kann man sowas im Normalfall auch ausprobieren, sofern der Artikel nicht eingeschweißt ist. Dann kannst Du schon vor dem Kauf beurteilen, welche Größe des Gerätes du benötigst, damit es auch mit dicken Stoffen klar kommt.
Da Jeansstoff aber sehr schwierig in Form zu bügeln ist, würde ich vorschlagen, das gefaltete Band sofort, wenn es hinten aus dem Schrägbandformer rauskommt mit Stecknadeln zu fixieren, damit es sich nicht gleich wieder aufplustert. Wenn es festgesteckt ist, lässt es sich auch leichter bügeln.
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