Goldener Windbeutel 2010 für Monte Drink
Tausende Teilnehmer wählten auch in diesem Jahr auf www.foodwatch.de wieder das Produkt, das mit der dreistesten Werbelüge beworben wird. Nachdem es im letzten Jahr Actimel war (Actimel bekommt Preis für dreiste Werbelüge) ist es in diesem Jahr das Kinderprodukt Monte Drink aus dem Hause Zott. Beworben wird das Produkt als gesunde Zwischenmahlzeit, es enthält aber mehr Zucker als beispielsweise Cola und doppelt so viele Kalorien wie Fanta.
Der Hersteller Zott kann die unrühmliche "Auszeichnung" allerdings nicht verstehen, immer seien alle Nährwerte auf der Verpackung angegeben und ein großer Zuckerteil sei nun mal Milchzucker, der wiederum aus Milchbestandteilen besteht. So sei der Verbraucher informiert und könne diese Informationen auch in seine Kaufentscheidung einbeziehen. Trotz des verlautbarten Unverständnisses hat Zott aber schon auf die Wahl reagiert: so werde der Drink nicht mehr als idealer Begleiter für Schule und Freizeit angepriesen: Zott kündigte ebenfalls an die Rezeptur und auch das Etikett des Drinks zu überarbeiten. Ein erster Erfolg für die Foodwatch-Aktivisten.
Die weiteren Platzierten kann man übrigens hier nachlesen.
Ich kenne die Seite schon etwas länger und finde sie gut und vor allem informativ. Bei einigen Sachen war ich regelrecht geschockt, obwohl man zu großen Teilen ja schon auf den Verpackungen lesen kann, was drin ist.
Mein Problem ist aber: auch wenn alles hinten ersichtlich ist auf den Verpackungen, so belügt man einen Teil der Kundschaft trotzdem. Ich frage mich in solchen Fällen auch immer, wie man das mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Schließlich sind am Ende die Kinder die Zielgruppe und da tut man ihnen ja keinen Gefallen, wenn man sowas überhaupt anbietet.
Also das ist ja mal eine interessante Seite! Kannte ich gar nicht! Die werde ich mir mal genauer ansehen!
Mich regt es auch immer tierisch auf das gerade mit Kinderprodukten so viel Schmu getrieben wird. Wenn ich allein an die blöde Fruchtzwerge Werbung denke! Mehr Vitamin D, toll aber auch einiges mehr an Zucker! Ich bin mal bei sowas mit Wurst reingefallen Weniger Fett und so viel gesünder für Kinder, dafür war aber Dextrose und Honig in der Salami! Seitdem achte ich immer genau auf alles und mach um Kinderprodukte grundsätzlich einen großen Bogen.
Foodwatch habe ich jetzt auch vor kurzem kennengelernt und finde es ganz interessant, auch wenn ich ehrlich gesagt bei vielen Sachen schon bescheid wusste. Das geht aber mit Sicherheit nicht allen Menschen so, und es gibt ja nicht wenige, die sich auch von Werbung sehr stark beeinflussen lassen.
Gerade bei diesem Monte-Drink muss man sich doch nur vor Augen führen, dass das Produkt was dafür Vorbild gestanden hat ein Pudding hat. Pudding. Ein Nachtisch. Und wenn es das jetzt in flüssiger Form gibt soll es auf einmal gesund sein? Wer jetzt daran glaubt, der hat vermutlich auch das Konzept "Pudding" noch nicht ganz verstanden.
Was allerdings definitiv keine Ausrede für den Konzern sein sollte, gesund auf seine Produkte zu schreiben wo das nicht zutrifft. Und die Tatsache, dass alle Angaben ja auf dem Produkt zu finden wären, zieht eigentlich auch nicht. Denn die Menschen, die Zielgruppe sind bei diesem "Kinderdrink" haben in der Regel eben keine Zeit alle Inhaltsangaben zu lesen. Sie haben einen Haushalt mit in der Regel kleinen Kindern zu versorgen. Da geht so etwas schon einmal schnell unter. Und das gilt eigentlich generell für fast alle Personen, wer von uns liest sich denn alle Inhaltsangaben auf Produkten durch? Vermutlich keiner. Eigentlich hat man dazu echt nicht die Zeit.
Als einzige Alternative bietet sich frisches Essen das möglichst wenig verarbeitet wurde, Obst, Gemüse und auch einmal etwas selbst machen. Aber auch da gibt es ja noch genug Fallen, denn auch mit Obst muss man nicht alles richtig machen. Das kann auch noch genug Zucker haben, Zähne kaputt machen und im Allgemeinen dick machen, wenn man beispielsweise zu viele Bananen isst... Es ist also Allgemein echt schwer geworden, in diesem Urwald von Produkten noch zurecht zu kommen und sich selbst und eben eventuell noch Kinder gut zu versorgen.
Überraschend kommt das nicht und schwer find ich das ganze auch nicht - bevor ihr das Zeugs euren Kindern eintrichtert, esst einmal einen Becher von und fällt dann euer Urteil. Meistens dürfte es lauten "Igitt! Ist das süß!"
Die Werbung dreht sich alles so zurecht, wie sie es grad brauchen können und lässt alles weg, was nicht so verkaufsfördernd ist. Natürlich gibt dieser Drink neue Energie - bei soviel energiereichen Zucker wie da drinn ist wäre es sonst auch ganz schön peinlich wenn nicht. Bei den Vitaminen die in solcherlei Drinks drinn sind, denke ich immer an die wertvollen Vitamine B, A, S und F ... und Kalzium ist bei Milchprodukten ja nun in der Tat schwer umgänglich.
Ändert trotzdem nichts daran, das es letztlich knallsüßer Pamps ist.
Kinder tendieren nun dazu knallsüßen Pamps für lecker zu halten und sind daher als Produkttester eher wenig brauchbar. Wenn es nach denen geht, dann kommt das Zeugs auf den Speisezettel, weil süß und lecker und was anders interessiert die meisten Kinder erst einmal nicht so ganz wirklich. (Nebenbei: Was auch völlig legitim ist)
Es liegt an den erwachsenen Leuten zu entscheiden ob das nun gekauft wird oder nicht und die beste Methode dies zu beurteilen ist: Selbst konsumieren, Urteil bilden und dann ggf. den Kindern aus eigener Anschauung erklären, warum das nicht in die (Einkaufs)tüte kommt.
Ich finde es an sich ganz gut, dass irreführende Werbung kritisiert wird, aber meines Erachtens machen die Konsumenten es sich da selbst zu einfach. Statt als erwachsene Menschen einfach selbst mal Verantwortung zu übernehmen und selbst darauf zu achten, was man konsumiert und seinen Kindern zumutet, will man sich nun auf Tests fremder Menschen verlassen. Das erscheint mir so, als habe man selbst keine Lust, sich mit gesunder Ernährung zu befassen, umso besser, wenn es einem andere Menschen dann abnehmen.
Ich meine, da muss sich wirklich was im eigenen Denken der Menschen verändern. Es muss klar sein, dass man sich auf fremde Urteile nicht unbedingt verlassen kann, und auf Werbung schon einmal gar nicht. Die soll schließlich nur den Verkauf des Produkts ankurbeln, nichts weiter. Das heißt, wenn man selbst gesund essen möchte, dass muss man sich eben selbst informieren. Und wenn man auch noch Kinder "füttert", dann ist man dazu meiner Meinung nach sogar verpflichtet. Man muss sich nun einmal selbst informieren, in seinem Leben. Alles vorgekaut bekommen, das ist nichts. Aber viele Leute scheinen das ja mittlerweile wohl zu erwarten. Und das finde ich traurig.
Also, Warnungen gegen ungesunde Produkte finde ich völlig in Ordnung, aber die Gesellschaft muss sich trotzdem bewusst werden, dass sie selbst für ihr Leben, ihre Gesundheit und ihr Wissen zuständig ist, und dass man erwachsenen Menschen eigentlich nicht alles vorkauen müssen sollte.
Übrigens, ich gehöre zu den Leuten, die die Inhaltsstoff-Angaben von Produkten lesen. Denn mich interessiert es, was ich kaufe und konsumiere. Dass das Zeit kostet, ist kein Argument, finde ich. Man muss eben selbst Prioritäten setzen: Was ist einem wichtiger, Wissen oder die paar Minuten Zeit?
Kann es sein, dass der Monte-Drink schon jetzt aus den Supermarktregalen verschwunden ist? Normalerweise ist mir der Drink öfter mal beim Einkaufen unter die Augen gekommen, doch seit dem Goldenen Windbeutel von Footwatch, habe ich ihn in unserem Supermarkt nicht mehr gesehen. Ist das Absicht?
Zum auf Foodwatch diskutierten Ampelinformationssystem: Davon halte ich gar nichts. Ich möchte weiterhin die Nährwerttabelle und selbst entscheiden was gut für mich ist. Dieses Schwarz-Weiß- bzw. Grün-Rot-Gelb-Schema finde ich viel zu vereinfachend, da nicht jeder die selben Dinge essen kann und darf. Da werden dann Dinge für gut signalisiert, die es gar nicht für alle sind und umgekehrt. Außerdem beruht die Bewertung auf dem Kaloriensystem, welches aber nicht für jeden Verbraucher sinnvoll erscheint. Wenn Apfelsaft schlechter bewertet wird als Cola (wie oft behauptet wird), dann stimmt doch innerhalb dieses Bewertungssystems etwas nicht.
Ich mag wirklich viele Dinge der Foodwatch-Leute, aber die Beführwortung des Ampelsystems kann ich überhaupt nicht verstehen.
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