Spinnenfobie - wie los werden

vom 09.03.2009, 12:42 Uhr

Seit dem ich ein kleines Mädchen bin grusle ich mich vor Spinnen. Um größer und auffälliger die Spinnen sind, desto mehr "fürchte" ich mich geradezu vor ihnen. Ich glaube nicht, dass das noch "normal" ist und spiele auch schon mit dem Gedanken, ob ich nicht vielleicht eine Therapie oder so was gegen meine Angst vor Spinnen machen sollte. Zumal ich weiß, dass es nicht immer so war. Am Anfang spielte ich wohl auch mit ihnen, bis meine Mutter anfing mir den Ekel beizubringen.

Wenn eine Spinne in meiner Nähe ist, bekomme ich regelrecht Panik, fange an lauthals zu schreien und möchte einfach nur wegrennen. Wenn die Spinne in meinem Zimmer ist, traue ich mich nicht, in der gleichen Nacht noch in dem Zimmer zu schlafen, weil ich mich so sehr vor der Spinne fürchte. Mein Mann muss sie dann entfernen und vor allem den ganzen Raum durchsuchen ob noch irgendwo eine zweite ist.

Wenn die Spinne dann noch loskrabbelt, erst recht wenn sie in meine Richtung krabbelt, könnte ich richtig "ausrasten". In solchen Situationen weiß ich wirklich nicht mehr weiter und renne hilfesuchend zu meinem Göttergatten. Oh man es ist fast peinlich, als erwachsener Mensch vor so was Kleinem Angst zu haben. Geht es euch manchmal auch so?

Ein anderer Punkt ist dann noch die "Beseitigung" der Spinne. Am besten finde ich es, wenn die Spinne wieder von alleine verschwindet aber selbst dann habe ich arge Bedenken, dass sie doch noch mal zurückkommt weil es drinnen wärmer ist oder so.

Ich habe mir auch schon so eine Art "Lebendfalle" für Spinnen und andere kleinen Tiere zugelegt, die auch ganz praktisch ist, wenn man z.B. sehr kleine Spinnchen aus dem Badezimmer entfernen möchte. Wenn die Spinne jedoch größer ist, traue ich mich mit diesem Teil auch nicht so nah an die Spinne heran, denn dann sind die bestimmt kräftig genug, da allein raus zu kommen.

Von anderen Leuten habe ich gehört, dass manche die Spinnen sozusagen "wegsaugen". Das kommt für mich jedoch nicht in Frage, weil ich mir sicher bin, dass sie den Weg nach draußen ganz gut finden werden.

Was kann man sonst noch tun um Spinnen zu beseitigen? Gerade wenn man so große Angst vor ihnen hat? Jetzt wo der Frühling vor der Tür steht, werden sie ja auch wieder vermehrt auftreten, ich hoffe nur, dass es sie eher nach draußen zieht.

Benutzeravatar

» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Mir geht das da fast genauso wie dir. Nur mit dem Unterschied, dass ich, wenn ich eine Spinne sehe, zwar schreien will, es aber nicht kann. Ich schaue dann nur stumm auf die Spinne und bekomme Schweißausbrüche. Ich kann einfach keinen Ton herausbekommen. Dann renneich auch meist zu meinem Mann, sage es ihm und gehe dann auch wieder in das Zimmer, wo ich die Spinne gesehen habe um sie zu beobachten. Denn wenn sie wegkrabbelt, will ich wissen, wohin.

Bei mir kommt diese Spinnenphibie aus meiner Kindheit. Wenn meine Mutter meinte, ich hätte was angestellt, dann musste ich immer in den Kohlenkeller. Dort waren natürlich auch Spinnen und da lief mir mal eine ziemlich dicke über die Hand und von dem Tag an hatte ich fürchterliche Angst vor Spinnen. Ich gehe seither auch nicht gerne in den Keller. Aber das ist eine andere Geschichte.

An eine Therapie habe ich eigentlich nie gedacht. Ich habe aber meinen Kindern trotzdem beigebracht keine Angst vor Spinnen haben zu müssen. Das war eine große Überwindung von mir. Ich habe ihnen zwar gesagt, dass ich Spinnen nicht gerne mag und dass es schön wäre, wenn sie die wegmachen würden (ich war ja jahrelang alleine mit den Kindern). Aber dadurch haben sie irgendwie ein "richtig gutes Verhältnis" zu Spinnen bekommen.

Meine Tochter nimmt die Spinnen in die Hand und setzt sie raus und ärgert mich mittlerweile sogar noch damit.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Spinnen fand ich früher auch nicht so toll. :D

Irgendwie war meine Beziehung zu Spinnen etwas ambivalent. Einerseits fand ich die Tiere nützlich, sie frassen ja sonstige Flugviecher die ich nicht so gerne hatte, aber andererseits ekelte es mich doch vor den Viechern, ich konnte die nicht anfassen. Panisch reagierte ich aber nie. Und ich hätte nie eine Spinne getötet. Dazu sind sie mir zu wertvoll. Zudem versuche ich allen Tieren die verdiente Achtung entgegenzubringen. Zugegeben, bei Mücken mache ich Ausnahmen.

Was mir geholfen hat? Die Auseinandersetzung mit dem Thema Spinne. Das kann zunächst durch Lektüre erfolgen. Da braucht es noch nicht einmal Bilder dazu. Einfach in das Thema einlesen. Vielleicht einmal bei Wikipedia beginnen. Was sind Spinnen eigentlich? Wie ernähren die sich? Welche Spezialfälle gibt es (persönlich finde ich die Wasserspinne höchst interessant). Wie heissen die Spinnen bei uns? Wo und wie leben sie?

Wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, dann verschiebt sich der Wahrnehmungshorizont, man erkennt die Spinne als interessantes, ja faszinierendes Lebewesen. Dann kann man sich auch mit Bildern befassen. Wie sehen die Augen aus? Wie das Jagdverhalten? Die Netze? Vielleicht mit kleinen, harmlosen Spinnen anfangen. Vogelspinnen kommen bei uns ja nicht vor, soweit braucht man demnach nicht zu gehen.

Dann kann man sich an die kleinsten Spinnen heranwagen. Vielleicht einmal eine Spinne mit einem Glas fangen, dann muss man sie noch nicht anfassen. Dann vielleicht auch einmal eine Grössere? Später dann einmal eine kleine Spinne auf die Hand nehmen.

Also immer ein Schritt nach dem anderen. Anerkennen, dass die Angst irrational ist. Diese Irrationalität lässt sich aus meiner Sicht am Besten mit Rationalität bekämpfen. Braucht etwas Arbeit und Zeit, aber es funktioniert.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich glaube, bei mir ist es fast noch schlimmer. Wenn eine Spinne mir begegnet, dass kann ich mich einfach nicht mehr bewegen und ich kann auch nicht schreien oder sonst wie reagieren. Ich stehe nur da und mein Herz rast und ich bekomme Schweißausbrüche und käme nie auf die Idee mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Deshalb renne ich dann auch nie zu meinem Freund oder aus der Wohnung, sondern starre das Tier einfach nur an und beobachte, ob es sich bewegt und überlege wie ich die Situation jetzt ertragen kann. Wenn die Spinne aber anfängt auf mich zu zu laufen, dann renne ich um mein Leben.

Einmal wäre ich beinahe gestorben wegen meiner Spinnenphobie. Ich fuhr mit dem Auto auf der Bundesstraße in der Nacht und bemerkte plötzlich, dass etwas über meine Hand krabbelt. Ich habe mir zuerst gut zugeredet, dass es sicherlich nur ein Käfer oder eine Schnake ist. Als dann von draußen etwas Licht in mein Auto schien, habe ich die Spinne aber am Lenkrad sitzen gesehen. Ich habe sofort angehalten wie eine Verrückte, habe das Auto einfach auf dem Strandstreifen mit offener Tür stehen gelassen und bin raus gerannt. Wenn die Spinne mich nochmal berührt hätte und ich gewusst hätte, dass es eine gewesen wäre oder sie gar mein Gesicht berührt hätte, hätte ich sicherlich die Möglichkeit des Todes gewählt und wäre gegen die Leitplanke mit Absicht gefahren. Das klingt jetzt krank, ist es aber auch. Mein Ekel ist größer als alles andere.

Ich habe mich schon häufig informiert über Möglichkeiten der Therapie, aber leider war es bisher immer so, dass es Teil der Therapie war, dass man am Ende dann eine Begegnung mit einer Spinne haben muss. Alleine der Gedanken daran, hat bei mir schon ausgeschlossen, dass ich da überhaupt jemals hingegangen wäre. Eine Spinne mit mir in einem Raum ist etwas, das ich mir niemals freiwillig zumuten würde.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Nein, ich habe keine Angst vor Spinnen. Ich kann es auch nicht verstehen, wie ein erwachsener Mensch davor Angst haben kann. Ich finde die Tierchen zwar auch nicht gerade ansehnlich und meine liebsten Haustiere sind es auch nicht, aber ein bisschen Ekel würde ich jetzt nicht als Angst bezeichnen.

Also ich weiß nicht, ob das bei dir wirklich eine Phobie ist oder nur Anstellerei. Denn oft haben mir schon Leute erzählt, dass sie eine Phobie hätte, aber waren noch nie beim Arzt deswegen. Eine Phobie sollte man aber mal beim Arzt vorstellen (Psychiater), der kann dir dann auch eine Therapie dagegen vorschlagen.

Ich kann dir nur vorschlagen, dass du dir eine reißfeste Küchenrolle besorgst, mit der du die Spinnen dann einfach erledigst. Dann sind sie tot und du musst keine Angst mehr vor ihnen haben. Auch musst du keine Angst haben, dass du mit der Spinne in Kontakt kommst, da ja die Küchenrolle dazwischen ist und diese ja doch eher selten reißt.

Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, dir ein Insektenspray zu kaufen. Das gibt es in jeder Drogerie und es erledigt alle Arten von Insekten. Danach hast du zwar die tote Spinne bei dir auf der Erde, kannst sie jedoch einfach mit dem Staubsauger aufsaugen und da sie ja tot ist, musst du auch nicht denken, dass sie wieder aus dem Staubsauger krabbelt.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^