Jugendliche und Ausbildung: Mangelnde Reife?
In den letzten Tagen ist es ja nun wieder vermehrt durch die Medien gegangen. Unsere Jugendlichen sollen größtenteils nicht reif genug für eine Ausbildung sein. Immernoch verlassen zu viele Jugendliche die Schule ohne Hauptschulabschluss. Bei anderen hapert es an der Schulbildung, auch wenn die einen Abschluss haben, da dieser oftmals zu schlecht ist.
Woran denkt ihr liegt das? Hat unsere Gesellschaft die Jugendlichen faul gemacht? Sollte die Bildungspolitik überarbeitet werden? Sollte es mehr Hilfen in Bezug auf Schule und Ausbildung geben? Sollten mehr Integrationsprogramme her? Ich bin der Meinung, dass das Bildungssystem einmal überarbeitet werden sollte. Lehrer, die für die Zukunft des Landes verantwortlich sind sollten sich ihrer Aufgabe auch bewusst sein und sie dementsprechend rüber bringenn. Ich bin beispielsweise für stärkere Kontrollen und schnelleres Eingreifen des Kultusministeriums bei Zwischenfällen.
Auch finde ich, dass den Schülern viel mehr Hilfen angeboten werden sollen. Viele können sich die Nachhilfe für ihr Kind nicht leisten, soll dann die Zukunft der Kinder darunter leiden? Das finde ich sehr traurig. Ein Abschluss ist nun mal eines der wichtigsten Dinge die man benötigt um in das Berufsleben einzusteigen. Viel mehr sollten Alternativen gezeigt werden und den Schülern sollte beigebracht werden wie sie richtig lernen. Sie müssen motiviert werden und dazu gebracht werden ihre eigenen Ziele zu finden.
Ich denke, dass viele Jungendliche einfach von ihren Eltern allein gelassen werden. Viele denken von Kindern, dass sie, wenn sie ein gewisses Alter erreicht haben, einfach schon alles vom Leben wissen müssten und bereiten sie einfach nicht darauf vor, was sie nach der Schule im Berufsleben erwarten wird und was das Berufsleben von einem Angestellten oder Arbeiter erwartet.
Wir suchen hier in userem Büro auch gerade einen Lehrling und ich finde es erschreckend, wie hier manche jungen Leute zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Da ist schon alles dabei gewesen von bauchfreien Shirts bis ultrakurzer Minirock. Bringen Eltern ihren Kindern das nicht mehr bei bzw. interessiert es die Eltern nicht, wie ihre Kinder auf die zukünftigen Arbeitgeber wirken und haben sie kein Interesse daran, dass ihre Kinder den Job auch bekommen? Die Kleidung allein aber ist ja auch nicht das Grundproblem. Manchen merkt man sofort an, dass sie überhaupt keine Motivation besitzen und glauben, dass man einfach nur auf sie wartet oder sie wollen vielleicht mit ihrer Art damit bezwecken, dass sie nicht genommen werden, weil sie vielleicht gar nicht arbeiten wollen.
Aber ich denke auch, dass nicht nur die Eltern alleine schuld sind. In vielen anderen, vor allem skandinavischen Ländern, gibt es dieses Problem nicht so wie hier bei uns. Vielleicht sollte man sich daran ein Beispiel nehmen. Die Bildungspolitik sollte an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden.
Ich habe da mal eine Reportage im Tv gesehen und der konnte ich nur zustimmen. Man hat über mehrere Firmen berichtet, die Azubis einstellen wollten. Sie hatten auch zig Bewerber, aber kaum einer entsprach den Anforderungen. Der Chef meinte, dass diese Anforderungen aber keines Falles unmöglich sind und man hat sie Ansprüche im Vergleich zu früher schon herunter geschraubt. Weiter runter kann und will man nicht mehr gehen.
Wenn man da Bewerber hat, die keinen einzigen anständigen Satz heraus bekommen, keine Matheaufgabe lösen können und kein bischen Allgemeinwissen haben, dann braucht man sich nicht zu wundern. Da frage ich mich allerdings auch, was die denn in der Schule beigebracht bekommen. Auch wenn man "nur" einen Hauptschulabschluß hat, muss das doch nicht automatisch heißen, dass man nicht besondere Fähigkeiten hat.
Ich vermute aber auch, dass es viele Kinder falsch vorgelebt bekommen. Wenn die Eltern entweder selbst nicht arbeiten gehen oder sich auch nicht für die Zukunft des Kindes interessieren, ist das schonmal ein wesentlicher Punkt. Die Eltern haben einfach eine Vorbildfunktion, aber vielen ist das nicht klar.
Sicher, jeder ist für seine Zukunft selber verantwortlich. Dennoch spielt das Verhalten der Eltern eine wichtige Rolle und sie prägen schon, in welche Richtung sich das Kind entwickeln wird.
Hallo,
ich habe zwar nichts direkt konkret in den Medien verfolgt, allerdings sind mir ein paar Zahlen bekannt und ich es auch leider aus meinem groben Umfeld kenne.
Es kann viele Ursachen haben, man sollte es meiner Meinung nach nicht nur auf die Lehrer oder das Schulsystem schieben. Die Perspektive einen Job zu bekommen, wenn man nicht unbedingt ein Genie ist, ist natürlich auch nicht übermäßig zufriedenstellend, und das wissen die Jugendlichen zum Teil auch. Einfluss haben natürlich auch Mitschüler oder das Umfeld. Gehen die Freunde nicht zur Schule, ist es nicht verwunderlich, wenn das eigene Kind auch mal die Schule sausen lässt. Der Druck ist zum Anderen natürlich auch enorm groß geworden, jeder verlangt etwas. Es gibt natürlich auch Schulfächer die einem nicht zusagen.
Die Motivation wäre der nächste Punkt. Wenn Kinder verwöhnt sind, und eigentlich gar nicht den Wert des Geldes zu schätzen wissen, brauchen sie sich, kurzfristig gesehen, nicht großartig um einen guten Abschluss und danach einen Job bemühen, da der Geldhahn der Eltern erst mal weiter läuft.
Das Gegenteil gibt es natürlich auch. Viele Jugendliche probieren im jungen Alter auch Drogen aus, die natürlich die Motivation auf das Niedrigste minimalisiert.
Als nächstes können auch die Vorbilder der Jugendlichen ein weiterer Grund sein. Ich greife jetzt mal das Beispiel Rapmusik auf. Viele der Musiker schreiben natürlich Texte, wie ach so toll sie sind, und sie das alles geschafft haben auch ohne einen Schulabschluss. Es wird nachgelebt und die Prioritäten werden falsch gesetzt.
Die psychische Komponente darf natürlich auch nicht fehlen, denn wer geht gerne zur Schule wenn man tagtäglich gemobbt wird? Es entsteht eine Angst vor der Schule, somit geht man nicht gerne hin, und wenn man was nicht gerne macht? - Richtig, man lässt es schleifen. Aber nicht nur das Mobbing spielt eine Rolle in der psychischen Komponente, sondern auch die familiären und außerfamiliären Umstände und Beziehungen, wie z.B. Scheidung der Eltern, Gewalt in der Familie, das Verlassen werden von einer Freundin, man kann die Liste endlos fortsetzen.
Natürlich gibt es auch Jugendliche, die unter den vielen Faktoren leiden, es dennoch schaffen, einen guten Schulabschluss zu bekommen - die Motivation und Visualisierung der Ziele ist eine gute Grundlage das zu schaffen.
Natürlich gibt es Lehrer, die mit manchen Schülern nicht gut auskommen. Und das kann sich auch in der Leistung bemerkbar machen, wenn der Lehrer die Note, die der Schüler eigentlich verdient hätte, um eine runtersetzt, weil es vielleicht persönliche Probleme gibt oder sich antipathie gebildet hat, obwohl das natürlich kein Grund ist, dem Schüler eine schlechtere Note zu geben, kommt allerdings leider ab und zu mal vor.
Letzteres ist natürlich der Stress und der Druck, der auf jeden Schüler lastet. Sie müssen sich einen großen Berg an Wissen aneignen und jeder geht damit anders um. Schlechte Noten dienen natürlich nicht immer zur Motivation.
Vielleicht ist ein stärkeres Durchgreifen der Lehrer gefragt, wie z.B. durch Leistungskontrollen, oder das Abgeben von Hausaufgaben. Andererseits ist vielleicht ein kostenloser Förder- bzw. Nachmittagsunterricht nicht verkehrt, da es sich auch nicht jeder leisten kann, eine Nachhilfeagentur zu beauftragen.
Ich könnte noch viel mehr schreiben, möchte aber erst mal warten wie die weitere Diskussion verläuft und natürlich sich noch ein paar Andere zu Worte melden
Viele Grüße,
Accumbens
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