Die Wolke

vom 27.07.2008, 14:00 Uhr

Kurz vor den Sommerferien läuft der Unterricht bei uns in der Schule etwas lockerer, die Lehrer bringen gerne mal Filme mit, da keiner mehr so recht Lust aufs Arbeiten hat. Im Mathekurs haben wir "Die Wolke" geguckt.

"Die Wolke" erzählt die Geschichte aus Gudrun Pausewangs gleichnamigem Roman nach, welche von einem fiktiven Super GAU des Atomkernkraftwerks Marktebersberg handelt. Die Hauptprotagonistin ist die vierzehnjährige Hanna, welche durch die Massenpanik direkt nach dem GAU ihren Freund Elmar aus den Augen verliert. Da sich ihre Mutter geschäftlich in Schweinfurt befindet, muss Hanna sich und ihren kleinen Bruder Uli allein vor der drohenden radioaktiven Wolke in Sicherheit bringen. Mit Fahrrädern versuchen sie, zu flüchten - dabei stirbt Uli jedoch, als er von einem Auto angefahren wird. Hanna ist am Ende ihrer Kräfte, als sie allein in der verlassenen Stadt ankommt und lässt sich von dem giftigen Regen nassregnen. Dann fällt sie in Ohnmacht.

Als sie wieder erwacht, befindet sie sich in einem Krankenhaus für Strahlenopfer. Mit der Zeit fallen ihr die Haare aus, sie bekommt die Folgen der Strahlung zu spüren. Nach einem Monat findet Elmar sie dort, zunächst schockiert ihn Hannas schlechter Zustand, dann überwiegt jedoch die Liebe zu ihr, sie verbringen die Nächte gemeinsam. Später zieht Hanna zu ihrer Tante und erfährt, dass ihre Mutter durch die Wolke ums Leben gekommen ist. Elmar entdeckt, dass die Strahlung von Hanna bei ihm Hautkrebs verursacht hat. Dies kann ihre Liebe jedoch nicht zerstören. Nach einiger Zeit wird der früher kontaminierte Sektor "Schutzzone 3" des verstrahlten Gebietes für die Bevölkerung wieder freigegeben und Hanna kehrt zurück nach Haus.

Mich hat dieser Film sehr beeindruckt, es lag eine unheimliche Spannung in der Luft, während des Filmes hat niemand ein Wort gesagt. Mir persönlich lief mehr als einmal ein Schauer über den Rücken, der Film ging mir sehr nahe und ich denke noch heute oft daran zurück. Ein Mädchen aus meinem Kurs hat den Raum mitten im Film verlassen, hinterher meinte sie nur, der psychische Druck sei ihr zu groß geworden - und sie ist kein extremes Sensibelchen.

Der Film ist nichts für weiche Gemüter, er ist sehr realistisch, spannend, ergreifend, fesselnd. Mir geht er sehr nach. Und wie hat er euch gefallen, ging er euch auch so nahe?

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» susanne96 » Beiträge: 98 » Talkpoints: 2,87 »



Hallo,

Bei uns hat nehazu die gesamte Schule den Film zusammen im Kino gesehen aber ich fand ihn nicht so überzeugend. Teilweise war er wirklich ziemlich übertrieben und in die Länge gezogen. Okay ich weiß, dass es sich hierbei um eine Buchverfilmung handelt und ich habe nicht das Buch gelesen, da wir in der Schule die Wahl hatten zwischen der Wolke und Wilhelm Tell.

Trotzdem hatte ich gegen Ende hin das Gefühl, dass der Film nur noch gestreckt wurde. Jedes mal wenn der Bild zu einem Szenenwechseln schwarz wurde, dachte ich, dass nun der Abspann über denn Bildschirm flimmert. Stattdessen zog sich das ganze aber noch eine halbe Stunde hin. Aber wenigstens können die jungen Schauspieler überzeugen.

Gruß, stex

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» stex » Beiträge: 741 » Talkpoints: 0,04 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mir hat dieser Film ebenfalls recht gut gefallen. Allerdings muss auch ich mich dem Urteil anschließen, dass er ab einem gewissen Punkt sehr in die Länge gezogen wurde.

Allein die Filmidee, dass das Szenario eines solchen Super-GAUs vor der eigenen Haustür möglich und gar nicht so weit hergeholt ist, fand ich sehr gut umgesetzt. Natürlich ist sich jeder von uns unterbewusst darüber im klaren, dass jederzeit ein Störfall in einem Atomkraftwerk stattfinden kann. Doch meist denken wir doch "es wird schon weit weg passieren, und uns hoffentlich nicht betreffen". Genau diesen Fakt der scheinbaren Sicherheit, greift der Film auf und kann ihn aus der jugendlichen Perspektive sehr gut vermitteln.

Allein die Reaktionen der Einsatzkräfte und der normalen Bürger auf dieses Unglück, wie sie im Film dargestellt wird, sollte jedem zu denken geben. Damit meine ich vor allem die Frage, ob man in diesem Augenblick nur an sich selbst denkt, oder auch völlig fremden zu Hilfe eilte. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Frage auf Anhieb nicht beantworten könnte, da natürlich niemand sagen kann, wie er in einer solchen Situation handeln würde.

Lediglich die sehr detailliert und ausführlich geschilderte Liebesbeziehung trübt in meinen Augen das sonst sehr ordentliche Gesamtbild etwas. Natürlich baut ein solcher Film auch und vor allem auf Einzelschicksalen auf, doch ich fand das etwas übertrieben.

Ansonsten kann ich jedem, der sich schon einmal selbst Gedanken über eine solche Katastrophe gemacht hat, den Film empfehlen einmal anzusehen. Ich würde ihn mir vielleicht kein zweites Mal angucken, doch allein das zeitweilige Gefühl von Hilflosigkeit und Beklemmung einmal zu erleben ist es in meinen Augen wert, ihn sich anzuschauen.

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» misterinkognito » Beiträge: 231 » Talkpoints: 0,73 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!
Auch wenn ich sonst eigentlich kein großer Fan von deutschen Filmen bin, habe ich mir diesen Film vor einiger Zeit auf DVD ausgeliehen. Die Story klang recht interessant und da man im Vorfeld schon eine Menge über den Streifen gehört hatte, war ich doch ein wenig neugierig geworden.

Auch wenn die Handlung an manchen Stellen zwar ein wenig langsam war, was aber sicher die Dramatik des Films unterstreichen sollte und deshalb auch ok war, muss ich ehrlich zugeben, dass ich von diesem Film recht beeindruckt war. Zwar habe ich das dazugehörige Buch nicht gelesen gehabt, aber ich hatte wirklich den Eindruck, als hätte man versucht, die Story auf eine realistische und spannende Weise zu vermitteln.

"Die Wolke" ist einer der wenigen deutschen Filme bei der die Handlung nicht völlig vorhersehbar war und teilweise hat mich die Entwicklung des Films sogar regelrecht geschockt, z.B. an der Stelle an der der kleine Bruder der Hauptfigur überfahren wurde. Solche Wendungen machten den Film für mich sehr interessant und fesselnd und deshalb kann ich ihn wirklich wärmstens empfehlen.

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» Katara » Beiträge: 1295 » Talkpoints: 5,81 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hab vor Jahren das Buch gelesen und fand es sehr gut geschrieben. Die Geschichte war packend, traurig und hat zum Nachdenken bzgl des Problems angeregt. Letztes Jahr hab ich den Film in der Videothek gefunden und ausgeliehen. Ich muss sagen, dass er mir nicht so gefallen hat. Wenn man das Buch gelesen hat und dann den Film sieht, könnte man wie ich etwas enttäuscht sein.

Beim Lesen kam alles viel intensiver rüber. Beim Film hatt auch ich das Gefühl, dass man ihn unnötig gestreckt hat. Im Gegensatz zum Buch, was ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich würd jedem, den die Story interessiert, das Buch empfehlen.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kenne den Film bisher nicht, allerdings habe ich das gleichnamige Buch mehrere Male gelesen.

Das Szenario ist natürlich sehr krass und ich finde es sehr gut beschrieben. Auch wenn die Gefahr eines Super-GAUs nicht extrem groß ist, so ist sie unterschwellig dennoch vorhanden. Das sage ich sogar selbst, obwohl ich kein Atomkraft-Gegner bin.

Ich denke auch, dass der deutsche Film einen solchen Stoff sicher gut umgesetzt hat, da im deutschen Film oftmals mehr Wert auf einen gewissen Stil gelegt wird. Ich denke, dass ich mir den Film zeitnah anschauen werde. Bis gerade eben wußte ich gar nicht, dass dieser Stoff verfilmt wurde. Wie alt ist der Film und wer führte Regie?

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe den Film auch gesehen und war etwas enttäuscht, da ich vieles vermisst habe, was es im Buch gab.

Natürlich ist es nicht möglich, alles aus einem Buch in einem Film unterzubringen, aber Essentielles wurde hier ja teilweise verdreht oder rausgelassen. Vor allem hat mich diese Liebesgeschichte zwischen Johanna und Elmer gestört. Diese war im Buch nur angedeutet, im Film war es aber fast eine zentrale Geschichte, um die sich vieles herum spann. Ach, so, ja, und "nebenbei war dann auch noch Atomalarm". So kam es mir in etwa vor.

Leider wurde auch die Zeit bei Johannas (bzw. Janna-Bertas) anderer Tante, Almut, nicht ansatzweise im Film erwähnt. Statt der Liebesgeschichte hätte man ja eventuell diesen Abschnitt des Buches in den Film aufnehmen können.

Mich hat auch gewundert, dass das Feld, in dem Uli begraben wurde, ein Maisfeld war und kein Rapsfeld. Das mag im ersten Moment total unwichtig klingen, aber gerade das Bild (beziehungsweise die Beschreibung) von diesem blühenden Rapsfeld hat sich bei mir ins Gedächtnis gebrannt, zumal es bei vielen Buchausgaben das Coverbild war.

Aber gut, wer weiß, was sich die Filmmacher dabei gedacht haben, ganz ohne Überlegung werden sie das Buch ja auch nicht zerlegt und gekürzt haben.

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» Kaethe » Beiträge: 309 » Talkpoints: 48,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Den Film habe ich nicht gesehen. Meistens bin ich zu enttäuscht wenn wirklich gute Bücher schlecht verfilmt werden! Vielleicht sollte ich ihn mir doch mal ansehen! Das Buch habe ich bereits mehrfach gelesen. Mein Bruder hat es mir als Kind mal geliehen und es hat mich so gefesselt das ich es Jahre später selbst auf einem Flohmarkt ergattern musste! Wieder fesselte mich die Story und mir liefen Schauer über den Rücken. Wirklich sehr gut geschrieben!

Wenn dich solche Bücher interessieren kann ich dir „Die letzten Kinder von Schewenborn“ empfehlen! Dort geht es um eine Familie die einen Atombombenanschlag überlebt und nun in einem völlig zerrütteten Deutschland ums überleben kämpfen muss!

» Kullerkeks86 » Beiträge: 188 » Talkpoints: 33,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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