Schwangere Promis und ihr Diätwahn danach
Schwangerschaften sind wohl seit Jahren ein guter Trend bei Promis, mal eben die Karriere anzuschieben. Dummerweise durchlebt ja nicht jeder eine schlanke Schwangerschaft und am Ende hat man meist mehr auf den Rippen als vorher. Daher kommt zum Schwangerschaftstrend immer öfter der Trend, die Pfunde mit Extremdiäten wieder loszuwerden.
So hat beispielsweise Jennifer Lopez innerhalb von 4 Wochen satte 20 Kilo abgenommen mit einer Kombination aus Ernährungsberatung und 3 Stunden Fitness Training und unter ärztlicher Aufsicht. Diese "Vorbilder" kritisieren Ärzte heftig, da ein halbes Kilo pro Woche gesund sei, alles darüber besorgniserregend. In die gleiche Kerbe schlägt Milla Jovovich mit einer 30 kg Rekordiät bei 90 kg Anfangsgewicht.
Tja da sollten die Damen mal ihre Kinder so bekommen, wie von der Natur vorgesehen und sich auch entsprechend kümmern. Sprich stillen und auch selbst die Nächte durchwachen. Das wirkt besser, wie jede Extremdiät.
Ich selbst musste zwar meine Kinder per Kaiserschnitt bekommen und hatte während der Schwangerschaft um die 20 Kilo zugelegt, aber da waren auch fast schon wieder runter, als ich nach 11 Tagen das Krankenhaus verlassen durfte. Danach die Wochen waren mehr als stressig, bis sich ein machbarer Rhythmus eingespielt hatte. Und schwupp hat mir alles so gepasst wie vor der Schwangerschaft auch.
Ich denke, dass die Promis eigentlich schon karrierebedingt dazu gezwungen sind so schnell, so viel an Gewicht zu verlieren. Sie haben in der Schwangerschaft ja meist schon sehr rückhaltend gelebt und die meisten können es sich einfach nicht leisten mit Übergewicht wiedereinzusteigen. Und um weitere Verluste oder ein "vergessen werden" zu verhindern müssen sie recht schnell abnehmen. Sie müssen halt sehr oft präsent sein. Ob ihre Gesundheit ihnen das Wert ist sollten sie selbst entscheiden können. Ich finde es schlimm, das in den Medien soviel auf ihnen rumgehackt wird. Die Menschen stehen so wohl schon unter enormem Druck und Versgungsängsten, da sollte das nicht noch so in die Öffentlichkeit gezogen werden.
Ich kann auch nicht unbedingt sagen, dass sie schlechte Vorbilder sind. Für Teenager ist es vielleicht schon ein wenig kritisch so etwas anzuschauen. Die Pubertät lässt sie durch solche Meldungen noch mehr verunsichern, als das sie es durch die Hormonumstellung sowieso schon sind. Auch da sollte das ganze nicht so durch die Medien gehen, dann würden die Jugendlichen eben nichts davon mitbekommen und sie werden nicht dazu gezwungen sich ein Schönheitsideal anzueignen.
Für Erwachsene gilt das allerdings meiner Meinung nach nicht. Diese sollten es schaffen selber Verantwortung für ihren Körper zu übernehmen und sich dementsprechend verhalten. Wer abnehmen möchte sollte sich einfach über gesunde Ernärhung und Ernährungsumstellung informieren, das ist auf jeden Fall der bessere und gesündere Weg. Meist sind diese Crash Diäten ja sowieso zum Scheitern verurteilt. Und von Erwachsenen sollte man definitiv erwarten können, dass sie sich mit ihrem Körper und Mangelerscheinungen auseinandersetzen.
Wenn sie es nicht machen würden als Promifrauen, dann würde spätestens 6 Monate nach der Entbindung die Schlagzeile zu lesen sein "Bekommt xy ihr 2. Kind?" oder "XY lässt sich nach der Schwangerschaft gehen und wirkt dicker denn je". Promifrauen, die ein Baby bekommen haben müssen was tun, damit sie im Geschäft bleiben. Und wer sich einen Personal-Trainer leisten kann, der schafft es auch.
Ich denke, dass Promifrauen es machen können wie sie wollen. Es würde immer wieder über sie geredet werden. Egal, ob sie wirklich so lange brauchen wie eine "Normalo-Mutter" oder ob sie schnell abnehmen. Ich bewunder die Frauen, die schnell wieder abnehmen. Ich hatte zwar auch nicht direkt die großen Schwierigkeiten, aber es war bei mir schwer, die abgenommenen Stresspfunde auch zu halten.
Ich finde es etwas merkwürdig, wenn in diesem Zusammenhang immer von "Diätwahn" gesprochen wird. Ich denke, die Situation kann man in etwa mit der eines verletzten Sportlers vergleichen - beide sind für ihren Job darauf angewiesen, dass sich ihr Körper in gutem Zustand befindet und wenn er das nicht ist, muss er schnellstens wieder in diesen Zustand gebracht werden, denn nur so ist eine Fortsetzung der Karriere möglich. Wenn ein Fußballspieler aber nach 4 Wochen wieder auf dem Platz steht, während ein Freizeitsportler mit der gleichen Verletzung für 3 Monate ausfällt redet auch keiner von "Fitnesswahn".
Und es weiß doch auch jeder halbwegs logisch denkende Mensch, dass man mit persönlichem Trainer und Koch oder einem persönlichen Physiotherapeuten und ausreichend Zeit um den ganzen Tagesablauf auf das Training abzustimmen, ganz andere Ergebnisse erzielen kann, als wenn man Abnehmen oder Reha nebenher machen muss.
Naja eine frische Promimutter mit einem verletzten Sportler zu vergleichen ist ja auch wie Äpfel und Birnen vergleichen zu wollen. Denn als Frau kann man sich ganz bewusst für ein Kind entscheiden und dann sollte man das auch mit allen Vor- und Nachteilen. Dazu gehört eben auch, das man dabei an Gewicht ein bisschen was zulegt.
Und es gab ja auch in der Vergangenheit noch prominente Frauen, welche sich wie eine normale Mutter benommen haben. Über die ist keiner hergezogen. Es wurde zwar ruhiger um sie, aber man hat ihnen eben auch keinen Magerwahn nachgeredet.
Naja allen prominenten Müttern zu unterstellen, das sie nicht stillen und sich Nachts nicht um ihre Kinder kümmern, ist in meinen Augen auch arg weit hergeholt. Es soll nämlich auch durchaus Kinder geben, die Nachts durchschlafen.
Und im Endeffekt ist es doch egal was eine Mutter macht, es wird nach Ansicht der Gesellschaft nie richtig sein. Geht eine Mutter gleich wieder arbeiten, ist sie eine Rabenmutter. Aber es gibt Mütter die halt bald möglichst wieder arbeiten gehen müssen. Ob es nun die Ärztin ist, die Jahre ihres Lebens mit einer kostenintensiven Ausbildung zugebracht hat und es sich einfach nicht leisten kann jahrelang auszufallen. Oder ob es die prominente Mutter ist, die auch in irgendeiner Form am "Ball" bleiben muss.
Und entscheidet sich die Mutter länger daheim zu bleiben, zum Beispiel sechs Jahre und mehr, weil sie die Möglichkeit halt ,aus irgendwelchen Gründen auch immer, hat, wird sie als arbeitsfaul beschrieben.
Subbotnik nannte als Beispiel Jennifer Lopez. Und er führt an, das sie diese enorme Gewichtsabnahme unter ärztlicher Aufsicht hatte. Und halt eben extrem auf die Ernährung geachtet hat und zusätzlich noch viel Sport gemacht hat. Wenn mir da nun jemand sagt, er hat in 11 Tagen 20 Kilogramm Gewicht verloren - ich gehe mal davon aus mit Plazenta und Kindern waren das um die 10 Kilogramm. Dann hättest du in 11 Tagen auch um die 10 Kilogramm abgenommen. Was dann doch mehr ist als das was Jennifer Lopez durchschnittlich am Tag an Gewicht verloren hat.
@Cloudy24
Ich meine nicht, dass Du das mit einem Sportler vergleichen kannst. Ein Sportler würde niemals bei einer Krankheit in den "roten Bereich" gehen für maximalen Erfolg (höchstens vielleicht mit Doping Nachhilfe) da hier das Risiko besteht, dass er noch länger ausfällt. Bei Promi Müttern ist das fast egal, wenn so etwas passiert hat man bestenfalls die nächste Schlagzeile.
Und nur darum geht es letztendlich: Schlagzeile mit der Schwangerschaft, dem Kind, dem Abnehmen machen. Seit wann sind denn Promis darauf angewiesen, dass sie körperlich top aussehen? Gut, es hat Vorteile, aber man kann auch als Plumpssack Geld verdienen - dann eben damit.
Und hier lasse ich noch den Effekt "schwanger - danach wieder Normalgewicht - kauft mein / dieses Fitnessvideo bzw. gehe zu Oprah und sprich darüber" wie es hier in den USA fast normal ist außen vor. Irgendwie bringt jedes Promi Pummelchen nach dem Blitzabnehmen ein Fitnessvideo raus und verkauft es gut, immer schön mit dem Hinweis auf den eigenen Erfolg. Diätwahn ist das insofern, dass natürlich die Werbeträger den Druck haben sensationelle Abnehmerfolge vorweisen zu können und nicht nur "2 kg in 2 Monaten" und die, die sich das zum Vorbild nehmen es mindestens genauso gut nachmachen wollen.
@Littlesister
Dann rechne mal zusammen. 5 Kilo die Kinder, selbe Menge etwa für Plazenta und Fruchtwasser. Das ist nunmal auf einen Schlag und innerhalb kurzer Zeit weg. Also bleiben nur noch 10 Kilo übrig. Etwa 5 davon sind bei einer schwangeren meist noch Wassereinlagerungen, welche ich auch hatte und schon während der Schwangerschaft wöchentlich einen Reistag machen durfte. Dazu dann der erhöhte Energieverbrauch durch das Stillen und wirklich Kalorierenreich ist die Ernährung im Krankenhaus nicht. Also sind die restlichen 5 Kilo, die wirklich reine Gewichtszunahme der Mutter waren, nicht wirklich viel in 5 Tagen.
Zumal eben auch eine Geburt eine gewisse Anstrengung bedeutet. Selbst wenn man Ende ein Kaiserschnitt gemacht wurde. 10 Stunden wehen und 24 Stunden nichts essen dabei machen sich da auf der Waage bemerkbar.
Du hast Recht, der Wahn, kurz nach einer Schwangerschaft wieder die Idealfigur zu bekommen, ist viel größer geworden. Gerade Heidi Klum hat viel dazu beigetragen. Nach jeder Geburt fragte sich die ganze Welt, wann sie wieder auf dem Laufsteg steht und wieder ihre alte Figur hat. So gab es nach jedem Kind ein Wettrennen und jedes Mal wurde erwartet, dass es wieder ein paar Tage schneller geht. So war man beim letzten Kind enttäuscht von ihr, als es etwas länger wie gewohnt dauerte. Dies ist mal wieder ein vollkommener Schwachsinn und alle anderen machen mit.
Leider vergessen da unsere nichtprominenten Frauen, also das einfache Volk, das sie mit den Promis nicht mithalten können und sind dann unzufrieden, wenn sie nicht innerhalb von 4 Wochen ihr Wunschgewicht erreicht haben. Die Prominenten müssen meist nicht regelmäßig 8 Stunden arbeiten, einkaufen, den Haushalt machen und vieles mehr, nein, sie können sich nach der Geburt ihrem Kind widmen und daneben ihrem persönlichen Fitnesstrainer, der sie für viel Geld wieder auf die Spur bringt. Daneben gibt es dann noch für Film und Foto die Computerprogramme, die dann all das, was der Trainer und sein hartes Programm nicht wegbekommen haben, wegretouchieren können.
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