Gibt es wirklich Gründe Impfungen zu verweigern?

vom 29.04.2010, 22:05 Uhr

Dieser Thread hier Zwang zur Masern-Impfung? hat mich nachdenkich gemacht und ich frage mich, welche Gründe es geben könnte, dass man Kindern einen Impfschutz gewährt. Es ist doch nachgewiesen, dass die Krankheiten wirklich gefährlich sind und eine Impfung sehr viel weniger Schaden anrichtet als die Erkrankung selber.

In dem oben genannten Thread wurde gesagt, dass es gute Gründe gibt und die Eltern, die nicht impfen lassen wollen es auch gut überlegt hätten. Aber mich würden hier mal die Gründe und Begründungen interessieren, die die Eltern veranlassen, fahrlässig zu handeln und ihre Kinder und damit auch andere Kinder zu gefährden. Andere Kinder deswegen, weil die Kinder, die nicht geimpft sind auch mit kleineren, noch nicht geimpften Kindern zusammen kommen und diese gefährden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn ein Kind auf frühere Impfungen immer sehr heftig reagiert hat, kann ich Eltern schon verstehen, wenn sie sich gegen weitere Impfungen sträuben. Immerhin hat man die Verantwortung für das Wohlergehen seiner Kinder. Und eben auch Schutzimpfungen können manchmal gefährliche Nebenwirkungen haben.

Diese Eltern dann zu verdammen, nur weil sie wegen schlechter Erfahrungen etwas ablehnen, ist der falsche Weg. Da hilft nur Aufklärung und eventuell andere Möglichkeiten schaffen. Wie Impfung im Krankenhaus mit stationärer Aufnahme um bei eventuellen Komplikationen schneller handeln zu können.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Es gibt viele Leute die Impfen ablehnen, weil sie glauben dass die Impfung schlecht für ihr Kind ist und die Impfung höhere Risiken hat als nicht zu impfen.

Wenn du magst kannst du mal unter Impfgegnern googlen. Wenn du dir die Argumentation von ihnen durchliest (hauptsächlich unlogisch), merkt man richtig wie sie mit der Angst der (werdenden) Eltern spielen. Das ganze geht sehr emotional von statten und spricht hauptsächlich Frauen an, die dann darauf verzichten ihre Kinder zu impfen.

Um die Kinder zu immunisieren werden z.B. Masernparties veranstaltet wenn ein Kind die Masern hat, da die Impfgegner der Meinung sind Masern durch zu machen weniger gefährlich ist als die Impfung. Das Risiko einer Hirnhautentzündung ein paar Jahre nach der Masernerkrankung wird bewusst total verschwiegen. Erkrankt ein Kind mit Masern an einer bestimmten Meningitisform dann ist die Letalität schlicht 100%.

Ich hatte selber einen Freund im Kindergarten der nicht voll geimpft war (schwer herzkrank) und dann daher noch nicht geimpft werden sollte. Solche Fälle kann ich sehr gut nachvollziehen, aber da ist es auch der ärztliche Rat gewesen nicht zu impfen sondern erst wenn der Gesundheitszustand besser ist und nicht die Entscheidung auf Grund von sehr emotionalen Büchern und Austausch in Internetforen.

» simi » Beiträge: 52 » Talkpoints: 32,89 »



Natürlich gibt es gute Gründe, eine Impfung zu verweigern. Auch wenn ich selbst eher ein Befürworter von Impfungen bin, wenn auch nicht von jeder Impfung, so denke ich, dass es neben etlichen Gründen die dafür sprechen Kinder impfen zu lassen, auch immer wieder Gründe gibt, die dagegen sprechen.

Da wären zunächst schon einmal schlicht und ergreifend die Eltern, deren Kinder erste Impfungen schlecht vertragen haben. Wer würde denn sein Kind erneut impfen lassen, wenn dies schon nach der ersten Impfung mit großen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hätte? Ich kenne kein Elternteil, dass nicht zumindest die Ursachen genau ergründen würde und dann unter Umständen auch weitere Impfungen nicht vornehmen lassen würde! Das gleiche ist es doch auch, wenn ein Kind schon Vorerkrankungen hat und daher die Impfungen zu Problemen führen könnten.

Dann wären da auch Eltern, die sich genau informieren wollen und besonders bei neuen Impfungen sehr kritisch sind und zunächst auf diese Impfungen verzichten. Ob das immer so richtig ist, darüber lässt sich streiten. Allerdings haben sich doch weniger Menschen als erwartet gegen die Schweinegrippe impfen lasen, da man eben Nebenwirkungen fürchtete. Das hat sicher nichts mit den teilweise sehr esoterische argumentierenden Impfgegnern zu tun. Deren Argumentation gegen Impfungen ist sicherlich nicht grundsätzlich verkehrt, allerdings finde ich es immer recht unglaubwürdig, wenn da Folgen apokalyptischen Ausmaßes allein den Impfungen zugeschrieben werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wie ich schon im oben genannten anderen Beitrag berichtet habe, bin ich zwar kein großer Impfgegner, dennoch lasse ich zumindest derzeit meinen Sohn nicht mehr weiter impfen. Das ist übrigens eine ärztliche Empfehlung und zwar nicht von irgendeinem alternativen Arzt, sondern sowohl von einem Krankenhaus, als auch von einer Kinderärztin.

Das Thema Impfung ist gerade bei meinem Sohn ein sehr schwieriges Thema. Da ich eben kein besonderer Impfgegner bin, habe ich ihm laut Impfplan vor einem knappen Jahr den ersten Teil der 6fach Impfung impfen lassen. Jede Impfung schwächt das Immunsystem. Das ist eine Tatsache, aber die meisten können damit sehr gut leben. Mein Sohn leider nicht. Die Impfung war bei ihm Auslöser für die Neurodermitis. Ich glaube zar nicht, dass die Impfung die Ursache war, aber eben der Auslöser. Von diesem Schub hat sich mein Sohn bis heute, ein Jahr später, nicht erholt!

Ich möchte nochmal betonen, damit es nicht falsch verstanden wird, dass ich nicht glaube, dass mein Sohn wegen der Impfung Neurodermitis hat, aber dass er sich von dem Schub nicht wirklich erholt und dass die Intensität derart heftig ist, wurde sogar schon von Ärzten vermutet, wobei die es natürlich auch nicht beweisen können. Es ist eine Vermutung, aber auch von ärztlicher Seite! Deswegen wurde mir auch davon abgeraten ihn weiter impfen zu lassen. Das Risiko, dass sich der Zustand meines Sohnes nochmal massiv verschlechtert ist einfach zu groß und dieses Risiko will ich nicht eingehen!

Wenn sich der Zustand massiv ändern sollte, und zwar über einen längeren Zeitraum, dann fange ich vielleicht wieder an über Impfungen nachzudenken. Derzeit nicht. Und gegen Kinderkrankheiten wie Masern werde ich ihn sicher nicht impfen lassen, sondern wirklich nur die Wichtigsten, wie zum Beispiel die 6 Fachimpfung, die möchte ich schon noch versuchen irgendwann einmal zu machen.

Ich befürworte Impfungen, allerdings nicht in dem Ausmaß wie es derzeit betrieben wird. Heute kann man sich ja schon gegen fast alles impfen lassen und das finde ich einfach zu viel. Ich finde vor allem, dass die Kinder zu viele Impfungen zu früh bekommen. Ich habe einmal mit einer Kinesiologin gesprochen, die ebenfalls keine Impfgegnerin war, die aber gemeint hat, dass man erst ab 2 Jahren impfen soll, weil da das Immunsystem einfach schon besser ist und von ihrer langjährigen Erfahrung kann sie sagen, dass es später einfach viel besser vertragen wird.

Eltern als verantwortungslos hinzustellen, weil sie nicht Impfen ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Ich denke jede Mutter will das Beste für ihr Kind und wird sich nicht aus verantwortungslosen Gründen gegen Impfungen entscheiden. Die Freundin meiner Schwester hat ihr Kind wegen einer Impfung verloren! Die Kleine hat die Impfung nicht vertragen und ist daran gestorben! Im Alter von einem knappen Jahr! Dass diese Mutter ihr nächstes Kind dann wohl nicht mehr impfen lassen wird, ist wohl nur mehr als nur verständlich! Und dass meine Schwester, die einen engen Kontakt zu diesem kleinen Mädchen hatte, ihren Sohn ebenfalls nicht impfen lässt, kann ich auch nachvollziehen.

So selten sind Impfkomplikationen also nicht, auch wenn sie sicher nicht der Regelfall sind! Und das sind keine Ammenmärchen, sondern Tatsachen, die sich in meinem näheren Umfeld ergeben haben. Bei meinem Sohn wird die derartige Intensität der Neurodermitis zwar nur vermutlich auf die Impfung geschoben, bei dem Mädchen war es definitiv die Todesursache.

Natürlich kann man nun gegenargumentieren, dass es eben auch Todesfälle bei Kinderkrankheiten und Co gibt. Das ist ja auch Tatsache. Aus diesem Grund bin ich ja auch nicht strikte Impfgegnerin und das macht es eben so schwer sich für den richtigen Weg ob mit oder ohne Impfung zu entscheiden. Die Entscheidung sollte jedoch von den Eltern getroffen werden und nicht von den Ärzten und schon gar nicht vom Staat! Ärzte können eine Empfehlung abgeben und neutrale Informationsgespräche anbieten, aber das sollte es dann auch schon gewesen sein.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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