16 Jährige will nicht mehr zuhause wohnen

vom 29.04.2010, 09:45 Uhr

Ich habe im Moment ein dringendes Problem, bei dem ich euren Rat brauche. Eines meiner Patenkinder hat große Probleme mit den Eltern (Alkoholismus, Scheidungskrieg etc.) und kann einfach nicht mehr. Sie will dringend zuhause weg und war deshalb auch schon beim Jugendamt. Dieses hat jetzt mit mir Kontakt aufgenommen, da sie den Wunsch geäußert hat, dass Sie bei mir wohnen möchte. Natürlich muss das gut überlegt sein, allerdings verbringt das Mädchen seit Jahren die Ferien und auch viele Wochenenden bei uns und ist ohnehin schon in die Familie integriert, auch emotional.

Ich denke insgesamt wäre das die beste Lösung das einzige Problem ist, dass eine komplettes Übersiedeln zu uns natürlich auch finanzielle Folgen hat, zumal die Eltern beide arbeitslos sind und definitiv keine finanzielle Unterstützung geben können oder auch wollen. Nicht falsch verstehen, es geht mir nicht um das tägliche Leben, essen usw. das ist kein Problem, aber darüber hinaus würden wir einfach an unsere Grenzen stoßen, weil ja auch andere Dinge auf uns zu kämen. Schulbücher, Klassenfahrten, Klamotten, Taschengeld etc. Meine Frage ist nun, ob es irgendeine Möglichkeit der Unterstützung gibt. Ich würde es daran nicht scheitern lassen, weil sie mir wirklich am Herzen liegt und sie definitiv aus der Familie raus muss. Ich bin im Moment nur etwas ratlos, wie ich es finanziell hinkriegen kann.

Wenn wir einverstanden sind möchte das Jugendamt auf ein Einverständnis mit den Eltern hinwirken. Was passiert, wenn die Eltern nicht einverstanden sind, konnte mir im Moment nicht gesagt werden, weil die zuständige Sachbearbeiterin, die sich mit solchen Fällen auskennt im Urlaub ist. Weiß jemand, welche Möglichkeiten es in diesem Fall gibt?

Ich bin euch für jeden Rat dankbar!

» maryshelley100 » Beiträge: 248 » Talkpoints: 0,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann dir da jetzt nur schreiben, wie es bei uns gelaufen ist. Ein Freund meines Sohns wollte nicht mehr bei seiner Mutter leben (Vater (nicht verheiratet mit der Mutter) existiert, wurde als Aufenthaltsort von der Mutter aber abgelehnt).

Da der Fall dem Jugendamt schon bekannt war, hat der Junge zunächst in Wochenpflege bei uns gewohnt und dann nach einem Halbenjahr als Pflegekind ganz bei uns. Die Mutter hatte in dem Fall der Pflegschaft zugestimmt. Das Jugendamt hatte damals alle Schritte in die Wege geleitet, wir mussten da garnichts machen. Die Mutter hatte aber weiter das Sorgerecht, nur wir hatten die schriftliche Erlaubnis über das tägliche Wohl des Kindes zu bestimmen, also Arztbesuch, Klassenreise, welche Kurswahl an der Schule, welche Weiterführendeschule.

Finanziell bekamen wir vom Jugendamt Pflegegeld und für den Erstbezug noch Geld, damit man ein Bett, Schrank und die Erstausstattung kaufen konnte. Für Klassenreisen mussten Anträge gestellt werden, dann wurde die Fahrt auch vom Amt übernommen. Alles in Allem, hat uns die Pflegschaft finanziell nicht groß weiter belastet. Wenn es also in diesem geregelten Rahmen bei euch ablaufen sollte, dann braucht ihr in der Hinsicht keine Bedenken haben. Aber ich würde so was auch nur über das Jugendamt machen, weil ihr da dann abgesichert seit. Ihr habe z.B. Anrecht auf das Kindergeld, weil das Kind ja bei euch wohnt etc.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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