Erfahrungen mit www.Kautionskasse.de
Aktuell ist es in der TV-Werbung in aller Munde, denn dort wird fleißig Werbung für Kautionskasse.de gemacht. Ich bin derzeit ernsthaft am überlegen mich einem solchem Dienst anzuvertrauen, denn für unser Restaurant haben wir aktuell knapp 9000€ als Kaution hinterlegt, welche aktuell an anderer Stelle dringender gebraucht werden könnten.
Hat schon jemand Erfahrungswerte mit solchen Dienstleistern wie der Deutschen Kautionskasse gemacht und kann davon berichten?
Ich habe noch keine Erfahrungen damit gemacht, aber das Angebot ist einfach nur überzogen, denn Kautionskasse.de macht nichts anderes, als eine Mietbürgschaft zu übernehmen und für die Kautionssumme auch noch 5 % jährlich. Dazu kommen noch 50 Euro einmalige Servicepauschale, die im zweiten Jahr durch die jährliche Servicepauschale in Höhe von 10 Euro abgelöst wird.
Für Dich scheidet das ganze momentan aus, da Du 2 (3) Probleme mitbringst:
- es werden maximal teilgewerbliche Objekte versichert, gewerbliche kommen erst noch in "naher Zukunft"
- bei bestehenden Mietverträgen ist die Zustimmung des Vermieters erforderlich, die Kaution auszubezahlen und die Mietbürgschaft stattdessen zu akzeptieren
- (deine Kautionssumme kratzt schon gefährlich nah an der individuellen Prüfsumme von 10.000 Euro).
Persönliche Meinung: Keine schlechte Idee zum Geld drucken, wenn man genug Teilnehmer findet. Denn eine Mietbürgschaft bekommt man auch billiger, entweder von der eigenen Hausbank (die je nachdem weniger glücklich darüber ist und auch Gebühren verlangt) oder als Ausfallbürgschaft von einer Vertrauensperson.
Was dort behauptet wird, dass Banken nur ungern Bürgschaften vergeben ist Schwachsinn (deswegen können sie wohl auch keine Zahlen bringen), denn so wie die Deutsche Kautionskasse verlangt jede Bank dafür Gebühren! Es ist eine bequeme Art des unbefristet laufenden Kredits für Kunden mit ausreichender Bonität (an andere vergibt die Deutsche Kautionskasse auch keine Mietbürgschaften) ohne dass man Geld reell ausgeben muss, daher ist es auch Unsinn, dass Banken dies meiden.
Ich würde so oder so niemals diesen Service der Deutschen Kautionskasse oder den der Banken in Anspruch nehmen, wenn man sich genauso gut mit einer Ausfallbürgschaft über Bekannte / Freunde behelfen kann. Wenn die Bank / die Deutsche Kautionskasse der Meinung ist, die eigene Bonität sei ausreichend hoch genug, ist sie das für Freunde und Verwandte schon lange. Denn bei einer Bürgschaft wird seitens der Bank eine so hohe Bonität beim Antragssteller vorausgesetzt, dass es nahezu unmöglich ist, als Bürge überhaupt mal vom Gläubiger angesprochen zu werden.
Der Vermieter ist nicht dazu verpflichtet einen Mietbürgschaft als Ersatz für die Kaution anzunehmen und die wenigsten haben Lust dazu nach dem Motto: "Lieber den Spatz in der Hand, als...". Zu diesen konservativen Vermietern gehöre auch ich, denn bevor ich eine Ausfallbürgschaft in Anspruch nehmen kann muss so einiges passieren (sprich: Hallo Vollstreckungsversuch!) - und selbst eine nicht als Ausfallbürgschaft gestaltete selbstschuldnerische Bürgschaft bringt oft nichts. Banken sind sowieso nicht so wahnsinnig, diese anzubieten und Bürgen, die diese bedenkenlos unterschreiben müssen gut einen an der Waffel haben!
Dein Vorhaben, dass das Geld woanders dringender gebraucht wird ist kein gutes! Ich habe zwar fast allen meinen Freunden immer eine Mietbürgschaft empfohlen und ihnen dabei geholfen (natürlich nicht mit mir als Bürgen ), aber stets mit dem Hinweis das Geld (halb)flüssig zu halten, sprich: die Mietbürgschaft ist nur dazu da, das Geld besser als der Vermieter anzulegen und mehr Zinsgewinne zu erwirtschaften! Heißt: Man sollte es immer per Tagesgeldhopping oder kurzfristige Festgeldanlage verfügbar haben und nicht ausgeben. Sonst kann es im Fall des Falles böse werden.
Deswegen ist das Angebot (Werbespot) der Deutschen Kautionskasse perfekt für Bauchschmerzen, denn hier in meiner Augen suggeriert, dass man das Geld doch einfach ausgeben soll anstatt es besser anzulegen. Gut, wäre auch reichlich dämlich von der Deutschen Kautionskasse dies zu empfehlen, denn momentan wird man nirgendwo für kurzlaufende, risikofreie Anlagen 5+ % Zinsen bekommen.
Was mich vorsichtig macht: Hinter dem ganzen steckt übrigens die Chartis Europe S.A.- Direktion für Deutschland - da würde persönlich schon einmal hellhörig werden! Die Chartis Europe S.A. ist nichts anderes als die ehemalige AIG Europe und immernoch mit dem AIG Konzern eng verbunden. Den sollte man ja noch gut aus den Nachrichten kennen, ansonsten AIG Konzern - da steckt schön viel billiges amerikanisches Steuergeld drin, was jetzt irgendwie zurückfließen muss .
Achso: Im Gesamtkontext vielleicht nicht ganz unwichtig, hier habe ich das mit der Mietbürgschaft mal ausführlich beschrieben und angesprochen: Wie funktioniert eine Mietbürgschaft?
Dank dir erst mal für deinen Ausführliche Antwort, etwas ähnliches habe ich ich mir schon gedacht und wollte halt noch einen zweite Meinung einholen. Da Kautionen für Gewerbliche Objekte eh (noch) nicht übernommen werden, hat sich die Sache eh für mich erledigt.
Ich habe heute morgen schon noch einen Termin mit unserem Bierverleger gemacht, irgendwie müssen wir schließlich unsere neue Markise für die Terrasse bezahlt bekommen, alternativ sollen die halt mal neue Schirme springen lassen.
Wenn der Schuh drückt:
- Hast Du die Möglichkeit Freunde / Verwandte wegen einer Ausfallbürgschaft anzusprechen (auch wenn das immer sehr unangenehm ist)?
- Wenn Du bei deiner Hausbank gut bekannt bist übernehmen diese vielleicht die Mietbürgschaft für gewerbliche Objekte - aber da hast Du wieder die Krux mit den Gebühren.
Und selbst wenn das wieder alles klappt: Verweigert der Vermieter auf einmal die Zustimmung war die ganze Rennerei umsonst!
Was ich noch (mit Bauchschmerzen) als Möglichkeit für schnelles Geld sehen würde, wenn Schirme bei der Brauerei gerade Mangelware sind und die Gäste keine Sonne genießen möchten: Vielleicht ein Privatkredit über www.smava.de - die unterbieten wenigstens mit ihren Zinssätzen noch einmal die Banken, solange der eigene Schufa Score und die Bonität nicht knapp über "überschuldet" rankt.
Aber auch hier würde ich mir lieber Geld von Freunden / Verwandten per Vertrag pumpen und diesen dafür einen jährlichen Zins knapp über dem aktuellen Tagesgeldniveau anbieten. Das wäre immernoch billiger...
Ja Kredite sind bei mir so eine Sache. Meine ursprüngliche Hausbank hat mir nach einem Zusammenschluss die Kredite gekündigt, da war dann nichts mehr mit Verständnis von Mitarbeitern vor Ort zu spüren. Eine andere Bank hat mir dann trotz der Schufaeinträge einen "Rettungskredit" angeboten, allerdings zu deutlich schlechteren Konditionen als vorher.
Zusätzlich stehe ich noch bei meiner Mutter in der Kreide, oder um es anders auszudrücken, ohne sie läuft bei uns im Restaurant nichts. Leider hat mein Vater vor seinem Tode etwas Misswirtschaft mit seinem Einzelhandelsbetrieb getrieben und wir sind nach seinem Tod kaum noch seine Waren los geworden. All das lastet noch irgendwie auf dem ehemaligen Familienbetrieb.
Naja mal sehen was die Brauereien sagen, immerhin haben wir es bislang geschafft ungebunden zu bleiben und können deswegen jederzeit die Biermarke wechseln.
Na da kommt ja so wirklich alles zusammen was niemandem wirklich wünscht. Das mit der Hausbank ist immer das Beste, vor allem wenn einem vorher keine Chance zur Umschuldung gegeben wird und man gleich die Kündigung bekommt.
Je nachdem wie gut Du in der Schufa stehst und wie gut euer Geschäft läuft wäre da www.smava.de / ein Privatkredit eine günstige Möglichkeit. Der Score muss ja nicht schlecht sein, solange die Tilgung immer ordentlich erfolgte, aber das weiß man ja erst nach einer Auskunft so wirklich.
Das es in der Gastronomie so eine starke Markenbindung gibt war mir ehrlich gesagt neu, ich stecke da aber auch nicht wirklich drin...
Mit Hilfe von Brauereiverträgen lassen sich ganze Restauranteinrichtungen, oder auch komplette Kühlanlagen finanzieren. Dabei wird das ganze nur über Abnahmemenge und Laufzeit geregelt. Allerdings bezahlt man dann auch teilweise Mondpreise für die Getränke. Sinalco zum Beispiel ist einer der größeren Abzocker. Für ein paar Kühlschränke wollten die von uns eine 2-Jahres-Bindung bei Preisen von über 10€ pro Kiste.
Wenn man da die Preis im Supermarkt vergleicht, kann man auf die paar Schaukühlschränke auch verzichten. Den einzigen Abnahmevertrag an den wir aktuell gebunden sind, ist mit Lavazza. 150 Kilogramm Kaffeebohnen müssen wir derzeit pro Jahr abnehmen, sonst nehmen uns die Herren unsere Kaffeemaschine wieder ab. Dafür gibt es dann auch mal eine Dose gefriergetrockneten, koffeinfreien Espresso gratis.
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