Die Bärlauchsaison ist wieder da!
Ich wohne in einer Gegend wo zumindest in nicht allzuweiter Entfernung ein regelrechtes Bärlauchparadies ist. Jedes Jahr hole ich mir einen großen Vorrat an diesen Blättern. So habe ich auch heute einen Spaziergang damit verbunden, das ist bei mir schon Tradition und der Bärlauch ist derzeit ja in bester Blüte beziehungsweise ist eigentlich schon bald das Ende der Saison.
Aus dem Bärlauch mache ich zunächst eigentlich fast immer eine Bärlauchsuppe und aus dem größten Teil mache ich ein Pesto. Das geht eigentlich genauso wie Basilikumpesto, nur eben mit Bärlauchblättern.
Beim Pflücken der Blätter muss man nur aufpassen, dass man nicht die falschen Blätter erwischt, weil die Blätter von den Maiglöckchen schauen ähnlich aus. Auch mit den Blättern von Herbstzeitlosen werden die Bärlauchblätter gerne verwechselt. Da muss man wirklich aufpassen, weil sowohl die Blätter der Maiglöckchen als auch die Blätter der Herbstzeitlose sind giftig und können sogar tödlich sein! Die ersten Male sollte man als Unerfahrener nicht alleine losgehen und jemanden mitnehmen, der sich gut auskennt.
Pflückt ihr auch immer wieder Bärlauchblätter? Falls ja, was macht ihr daraus? Für weitere Ideen bin ich immer dankbar. Einen Bärlauchmangel gibt es bei mir nie.
Diese Verwechslung kommt sogar ziemlich häufig vor. Ich habe hier vor den Toren Berlins auch schon mal einen ahnungslosen Stadtmenschen davor gerettet. Er war gerade eifrig dabei in einer Eigenheimsiedlung Die Maiglöckchenwiese zu plündern.
Dabei ist die Unterscheidung doch ganz einfach: Weder bei Maiglöckchen noch bei Herbstzeitlosen riechen die Blätter beim Zerquetschen nach Schnittlauch oder dezentem Knoblauch. Bei Bärlauch hingegen kann man den charakteristischen Geruch wahrnehmen.
Falls man sich nicht ganz sicher ist, sollte man auf die Gemüsetheke von Supermärkten zurückgreifen und Bärlauch lieber kaufen. Da ich leider keine natürlichen Bärlauchvorkommen kenne, muss ich meinen Bärlauch auch kaufen.
Ich wasche den Bärlauch, schleuder ihn trocken und verarbeite ihn dann mit Olivenöl und reichlich Salz zu Bärlauchpesto. Die Paste entsteht ganz einfach, indem die Blätter mit dem Öl und dem Salz mit einem Pürierstab zerkleinert werden. Nach der Zerkleinerung wandert die Paste in saubere Schraubgläser, die ich im Kühlschrank lagere. Im Kühlschrank hält sich dieses wunderbare Kraut dann ein paar Wochen frisch.
Den Test mit dem Riechen kenne ich auch, aber auch auf diesen Test ist nicht immer Verlass, weil die Finger ja schon von den vorherigen Blättern nach Knoblauch riechen können und den Geruch kann man dan fälschlicher Weise auch bei falschen Blättern aufnehmen und so kann auch ein Irrtum entstehen.
Die Blätter von Bärlauch und Maiglöckchen sind zwar ähnlich, aber man kann sie auch am Stengel untescheiden. Maiglöckchenblätter wachsen in der Regel paarweise aus dem Stengel und umschließen diesen auch, bei Bärlauch sind die Blätter alleinstehend.
Neulich habe ich im Fernsehen gesehen und gehört, dass nicht mal Köche sich immer trauen in der freien Natur Bärlauch zu sammeln. Angeblich sollen sich die Maiglöckchen sehr wohl in der Gesellschaft von Bärlauch fühlen und deswegen kann es schon passieren, dass man die falschen Blätter pflückt auch wenn man Ahnung hat.
Ausserdem ist in freier Wildbahn es auch wegen dem Fuchsbandwurm gefährlich Kräuter und Pflanzen im Wald und am Waldrand zu sammeln. Und auch das ist mir selber zu gefährlich, dass ich selber Bärlauch pflücken gehe.
Wenn ich Bärlauch brauche, dann kaufe ich ihn im Supermarkt oder beim türkischen Feinkostladen. Ich nutze ihn auch für Pesto oder eben feingehackt in der Kräuterbutter. Auch Suppe habe ich davon schon gekocht, aber die mag ich nicht besonders gerne.
Ich habe mir auch schon überlegt, Bärlauch im Wald zu sammeln. Allerdings scheitert das jedes Jahr daran, dass ich mich mit wilden Kräutern nicht wirklich auskenne und doch etwas Angst habe, ich könnte etwas Falsches pflücken und mir und meiner Familie damit schaden.
Nachdem ich nun von euch bestätigt bekommen habe, dass man Bärlauch mit Maiglöckchen und Herbstzeitlose verwechseln kann, rückt das Bärlauchpflücken wohl auch dieses Jahr in weite Ferne, obwohl ich den Trick mit dem Knoblauchgeruch beim Reiben an den Blättern auch bereits kenne.
Ich habe Bärlauch jetzt schon öfters genutzt, um damit (und mit anderen frischen Kräutern) Kräuterbutter herzustellen. Das ist ganz einfach und schmeckt super lecker. Dazu muss man auch gar nicht viel tun, als eine frische, weiche Butter, die man am besten über Nacht aus dem Kühlschrank heraus nimmt, mit den klein geschnittenen Kräutern, etwas Knoblauch und etwas Salz zu vermischen und dann in kleinen Behältern im Gefrierschrank einzufrieren.
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