Zittern bei Präsentationen - Wie kann ich das abstellen?
Ich muss ab und zu mal eine Präsentation im Job halten, was mir eigentlich gar nicht so viel ausmacht. Ich hatte früher oft das Problem, dass ich richtig nervös war und kaum sprechen konnte. Heute macht mir das nichts mehr aus. Ich bin jemand, der nicht rot wird oder anfängt zu stottern oder der so wirkt als sei er total nervös, sondern ich denke, ich wirke dabei immer recht locker und entspannt. Das haben mir auch andere Leute schon gesagt.
Das Problem ist eigentlich, dass ich zittere und mich das extrem stört. Das bemerkt man vielleicht auf den ersten Blick nicht, wenn ich mit meinen gar nichts mache und einfach nur spreche, aber sobald es beispielsweise darum, etwas auf dem Projektor zu legen oder zu schreiben, finde ich, dass das schon auffällt. Dabei ist das gar nicht so ein Zittern, das durch Panik entsteht, sondern es ist eher so, dass ich immer zittere, wenn ich leicht angespannt bin. Kann man so etwas denn irgendwie abstellen?! Ich glaube ja selbst nicht daran, dass sich das nochmal ändert, aber vielleicht gibt es irgendeine Methode, die einem dabei hilft, die Hände still zu halten.
Ich könnte mir schon gut vorstellen, dass das Zittern doch ein wenig mit Angst beziehungsweise Anspannung zu tun hat, auch wenn du das nicht so vermutest, weil du dich recht locker fühlst. Wenn du das Zittern sonst nicht so hast, hängt es ja wohl schon mit der Präsentation zusammen.
Du hast geschrieben, dass dir Präsentationen früher noch schwerer gefallen sind, eben wegen der Nervosität. Durch Übung geht es nun scheinbar schon um einiges besser. Präsentationen sind oft reine Gewohnheitssache beziehungsweise Übungssache. Auch wenn du dich schon um einiges besser fühlst, wird noch eine Anspannung da sein, die sich denke ich einmal eben mit dem Zittern äußert.
Da sich bei dir die Nervosität doch schon um ein vielfaches gebessert hat, kann es schon sein, dass sich auch das Zittern noch bessern wird, weil du im Laufe der Zeit ja noch mehr Routine bekommen wirst und dich noch sicherer fühlen wirst.
Natürlich kannst du es auch mit Entspannungs- oder Mediatationsübungen vor der Präsentation probieren. Dazu ist in der Praxis aber auch nicht immer Zeit. Normalerweise rät man ja auch, dass man bei Nervosität die Präsentation einmal vor wenigen Leuten durchprobt, zum Beispiel innerhalb der Familie oder engen Freunden. Dieser Ratschlag ist nichts anderes, als dass man einfach ein wenig Übung und Gewohnheit bekommt. Natürlich kannst du das auch machen, allerdings hast du ja sowieso mehrere Übungsmöglichkeiten, da du ja öfters Präsentationen hast.
Wenn du dich nicht massiv durch das Zittern gestört fühlst, würde ich einfach darauf vertrauen, dass es mit der Zeit noch besser werden wird. Es ist übrigens oft wirklich so, dass man es als Zuhörer oft gar nicht so bemerkt. Als Vortragende achtet man da viel mehr darauf.
Ein einfacher Trick ist, dass man mit irgendwas in der Hand spielt. Ein Stück Kreide bzw. ein Whiteboardmarker, ein Zeigestock eignet sich dafür gut. Wenn die Finger dann damit beschäftigt sind, mit dem Gegenstand zu spielen, dann lässt das Zittern nach. Zwischenzeitlich kann man sich auch mal kurz an einem Tisch oder Stuhl festhalten. Aber wichtig ist, dass man das nur kurz macht, weil man sonst sehr unsicher wirkt.
Wer beim Vortrag ein gutes Selbstbewusstsein hat, kann sich auch selbst outen und dem Publikum ganz offen sagen, dass er heute nervös ist. Wenn man den Druck dann los hat, lässt meist auch das Zittern nach. Leider geht das eben nicht in allen Umständen, so eine Nervosität zuzugeben.
Wenn ich einfach nur stehe und spreche, dann fällt das Zittern ja auch gar nicht auf. Solange ich meine Hände gerade aktiv gar nicht brauche, glaube ich sogar, dass ich auch gar nicht wirklich zittere. Das bemerke ich selbst nur dann, wenn ich mit meinen Händen dann irgendetwas machen muss. Also beispielsweise etwas anschreiben oder auf dem Projektor ein Blatt so hinlege, dass es mittag liegt und gesehen werden kann. Eben immer dann, wenn ich eigentlich weiß, dass die Anderen meine Hände sehen können; dann fange ich auch an mich in die Angst reinzusteigern und dann zittere ich natürlich noch mehr. Es ist sicherlich das selbe, wenn man rot wird. Man weiß dann, dass man rot ist, und wird natürlich noch roter im Gesicht, weil man sich schämt. Bei mir ist das so ähnlich, aber es bezieht sich eben nur auf die Hände.
Also ich selbst weiß natürlich schon, dass es normale Form der Nervosität ist. Es ist nur so, dass ich nicht wirklich angespannt bin oder wirklich Angst habe, sondern mich selbst eigentlich als recht entspannt empfinde und so verläuft es meistens ja auch. Ich stehe da ruhig und entspannt und weiß, dass es eigentlich gar nicht schlimm ist und ich kann auch wirklich locker sein und glaube, dass mein restlicher Körper es auch ist. Aber meine Hände zittern, sobald ich weiß, dass es auffallen könnte. Vielleicht sollte ich aber trotzdem noch dazu erwähnen, dass ich generell etwas anfällig bin fürs Zittern. Ich dachte, dass es vielleicht auch mal möglich wäre, dass ich beobachte, dass ich vielleicht vorher mal weniger Kaffee trinke oder so etwas, das eben wirklich dazu führt, dass man körperlich darauf reagiert. Aber womöglich spielt sowas auch gar keine Rolle.
Schade, da gehen dir wohl ein wenig die Nerven mit dir durch. Ich mußte früher, als ich noch berufstätig war, sehr viel vor anderen, meist höher positionierten, Kollegen reden. Das erste Mal war schrecklich. Ich hielt total verkrampft meinen Stift in der Hand und versuchte verzweifelt irgendwie entspannt zu wirken.
Natürlich klappte das überhaupt nicht. Mein Abteilungsleiter bemerkte dies. Immerhin saß er dirket neben mir und konnte meine zitternden Hände gut erkennen. Er sagte mir, daß das vollkommen normal und menschlich sei. Es wäre mein Unsicherheit, die mir diesen Streich spielen würde. Diese verschwände sicherlich mit der Zeit und ich würde ruhiger werden. Außerdem solle ich vor den Sitzungen von aufpuschenden Mitteln, wie z.B. Kaffee, abstand nehmen.
Er riet mir weiterhin mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Manchmal würde man, wenn man aufgeregt ist, zu schnell Luft holen. Dadurch gerät der Körper auch ins Zittern. Versuche also das nächste Mal ruhig und gleichmäßig zu atmen, das hilft einem oft schon weiter. Und dann solltest du dir sagen,daß vor dir auch nur Menschen sitzen, die mal auf die Toilette müssen. Sie sind keinen Deut bedeutender als du. Allerdings erwarten sie von dir unterhalten und informiert zu werden. Darauf solltest du dich auch konzentrieren.
Bei mir half alleine die Konzentration auf das Wesentliche enorm. Das langsame Atmen hinzugefügt und schon waren die Sitzungen ein entspanntes Vergnügen.
Allerdings habe ich von einer anderen Arbeitskollegin noch ihren Trick erfahren, wie sie ihre Nervosität losgeworden ist. Möglicherweise helfen unterschiedliche Prozeduren. Es gibt ja auch verschiedene Menschen. Auf jeden Fall hat sie mir verraten, daß sie sich vorstellt, sie würde ihre Rede zu Hause für sich vortragen. Sie wünschte sich die anderen Teilnehmer einfach aus dem Raum. Für mich wäre das nicht in Frage gekommen, da ich Angst hatte verträumt zu wirken. Oder auf eventuelle Fragen aus den Reihen nicht schnell genug antworten zu können. Aber vielleicht könntest du besser umschalten.
Ich kann dir als letzte Worte noch mitgeben, daß sobald deine Unsicherheit verschwunden ist, das Zittern bestimmt ebenfalls weggeht. Glaube an das was du kannst und an dein Wissen, welches du den anderen mitteilen möchtest.
Ich hätte auch vermutet, dass das Zittern vielleicht doch etwas mit der Angst zu tun hat. Anspannung hat aber auch einen Grund und vielleicht bist du eben angespannt, weil du Angst hast, dass was schief gehen könnte?
In dem Fall kann man dir eigentlich nur den Tipp geben, dass du versuchst dich zu entspannend. Manchen hilft Baldrian, anderen einfach die Routine. Wenn man etwas sehr oft macht, weicht die Anspannung früher oder später eigentlich von ganz allein.
Es ist auch eine Sache des Denkens. Wenn du dich vorher mental entspannst und locker machst, kann das auch Auswirkungen darauf haben, ob du zitterst oder nicht.
Ich habe das mal bemerkt, als ich einen Vortrag gehalten habe, der für mich vollkommen uninteressant, bzw. unwichtig war, weil er einfach keine Konsequenzen hatte. Bei Vorträgen, die in Benotungen eingehen, oder wo man mich einfach beurteilt war das doch ein bischen was anderes. Ich zittere zwar nicht, aber ich rede dann sehr schnell.
Allein der Gedanke, dass es hierbei nicht um meine Zukunft ging war irgendwie beruhigend, hat mich entspannen lassen und ausgerechnet so ein Vortrag wird dann einer der Besten.
Das ist natürlich ein kleiner Teufelskreis, in dem Du da steckst; Du weißt, dass Deine Hände zittern werden und wenn Du es dann merkst, wird das Zittern sofort stärker. Bei der Präsentation kannst Du die Hände gut irgendwo drauflegen oder etwas in die Hand nehmen, möglichst etwas Größeres. Damit bekämpfst Du aber nur die Symptome, nicht die Ursache.
Die ist in Deinem Kopf. Das Zittern ist die Art, wie Dein Körper ausdrückt, dass Du eben doch aufgeregt bist. Was erstmal nichts Schlechtes ist, denn dadurch bist Du eben auch sehr aufmerksam, und das ist bei einer Präsentation ja von Vorteil.
Die Präsentationen sind für Dich etwas Außergewöhnliches, was bedeutet, dass Du eben nicht dran gewöhnt bist. Und - wenn auch vielleicht nur unetrschwellig - Du unsicher bist, ob Du es wirklich alles gut hinbekommen wirst. Bei der Unsicherheit hilft am besten eine gute Vorbereitung. Geh die Präsentation ganz in Ruhe durch und spiel zusätzlich auch mal im Kopf durch, wie Du vor all den Leuten stehst und souverän Deinen Vortrag hältst. So etwas hilft meist auch, Ängste abzubauen und es nicht mehr gar so fremd wirken zu lassen.
Denn im Prinzip weißt Du ja schon, wie diese Präsentationen ablaufen. Die jeweils neue wird also nach dem gleichen Schema stattfinden. Zum Kaffeetrinken: Koffein pusht einen zwar schon ein bisschen, aber wenn Du sowieso viel Kaffee trinkst und daran gewöhnt bist, dann behalte das auch bei. Mach am besten alles so, wie sonst auch, wenn keine Präsentationen anstehen. Dann bist Du auch mental auf der Schiene "alles wie immer, alles ganz normal", was auch hilft, zur inneren Ruhe zu finden.
Hast Du einen guten Kumpel oder eine gute Freundin, der / dem du 100% vertrauen kannst? Dann bitte die / den doch mal mit Dir ein kleines Rollenspiel zu machen. Wenn Du zwei oder mehr Kumpels hast, die so toll sind, umso besser.
Bitte deine Freunde das Publikum für Deinen Vortrag zu spielen. Erkläre deinen Freunden vorher, was die schlimmsten möglichen Situationen wären, die Du Dir während eines Vortrages vorstellen kannst und spiele diese durch. Lasse zum Beispiel einen Dich darauf ansprechen, dass Deine Hände zittern. Auch wenn sie im Rollenspiel nicht echt gezittert haben, ist das egal. Du trainierst im geschützten Rahmen, wie man mit so einem Tabubruch umgehen kann und welche Antwort von Dir die beste Reaktionsweise ist um dem Publikum den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Diesen Trick haben wir in einem Seminar in der Lehrerausbildung gemacht. Dort stellten einige Studenten eine gespielte Schulklasse, die den Auftrag hatte, den Lehrer zu stören und aus der Fassung zu bringen. Das sind ja bekanntlich die Situationen, die man als Lehrer gar nicht mag, weil man ja auch oft als Redner vor Publikum steht.
Das Rollenspiel hat mir sehr viel Bedenken genommen und mich ziemlich entkrampft. Wenn man nämlich seine größten Angstsituationen schon mal erlebt hat, wenn auch nur im Spiel, kann man auf Erfahrungen zurückgreifen, wie man dann reagiert, wenn so eine Situation im echten Leben auf einen zukommt.
Nimm es einfach so locker wie es geht. Auch Berufsredner haben immer wieder mal Lampenfieber, wenn sie vor ihr Publikum treten. Es sind wirklich die wenigsten Leute, die sich voll in ihrem Element fühlen, wenn sie von zig Leuten aufmerksam angestarrt werden. Im Normalfall sollte sich also jeder in Dich einfühlen können und wer trotzdem einen doofen Kommentar reißt ist einfach mal ein Idiot.
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