Haftpflicht und / oder Hausratversicherung?
Manchmal ist man doch noch verwirrt von dem ganzen Kram, der einen beschäftigt sobald man eine eigene Wohnung hat. Hierzu gehören bei mir diesmal die Versicherungen, die man benötigt.
Hierbei fallen immer öfter die Wort Haftpflichtversicherung und Hausratversicherung, doch was ist was und vor allem was braucht man für was? Ich meine das wir schon eine Haftpflichtversicherung besitzen, da diese schon meine Mitbwohnerin mitgebracht und auf die Wohnung umgemeldet hat, doch zählt sie dann auch wirklich für mich, oder muss ich da noch mitgemeldet sein? Und wie würde das mit der anderen Versicherung sein, müsste da nur eine von uns versichert sein, oder zählt so etwas pauschal pro Haushalt?
Ich sehe bei diesem ganzen Versicherungskram leider wirklich noch nicht durch und wüsste schon was man halt braucht und vor allem wieviel etwas kostet und welche Versicherung vielleicth ratsam wäre und vor allem warum musste bei der Versicherung die Quadratmeterzahl der Wohnfläche angegeben werden. Liegt dies daran das die Kosten nach Wohnfläche berechnet werden? Tja Fragen über Fragen, aber ich möchte nichts falsch machen und hoffe jemand kann sie mir beantworten, da mir das Thema doch immer mehr aufs Herz drückt, denn es könnte ja mal etwas passieren.
Auch wenn Hausrat und Haftpflichtversicherungen oft zusammen in einer Police stehen und zusammen abgeschlossen werden, sind es zwei verschiedene Versicherungen, die meines Erachtens sehr wichtig sind.
In einer WG musst du eine seperate Haftpflichtversicherung für dich alleine haben. Diese Haftpflichtversicherung ist ja nicht wohnungsgebunden. Denn diese tritt auch in Kraft, wenn du bei irgendjemanden etwas kaputt machst, oder über die Straße läufst und ein Auto ausweichen muss und gegen eine Laterne fährt. Dann tritt deine private Haftpflichtversicherung in Kraft. Genauso wie bei Mieterschäden, wenn dir ein Parfumflacon ins Waschbecken fällt und das Waschbecken einen Riss bekommt.
Die Hausratversicherung muss eigentlich in einer Lebensgemeinschaft nur umgeschrieben werden auf beide Personen. Aber in einer WG allerdings müsst ihr mal mit dem Versicherungsvertreter sprechen, ob es da eine Möglichkeit gibt, dass ihr sie zusammen machen könnt. Die Hausratversicherung tritt bei Wasserschaden (wenn Wasser unsachgemäß aus der Leitung tritt) und Feuer in Kraft. Ohne Versicherung kann es teuer werden und ein Brand kann schnell entstehen.
Die Kosten werden nach Wohnfläche berechnet, weil man in einer 100 m² großen Wohnung mehr reinstellen kann als in einer 50 m² großen Wohnung. Das ist dann eine Pauschale, die aber auch anders berechnet werden kann, wenn der Versicherungsvertreter vor Ort ist und sich das anschaut. Dann kann das auch weniger werden.
Wieviel es kostet, kommt auf die Versicherung an. Ich zahle für eine Hausratversicherung einer 68 m² großen Wohnung incl. Haftpflicht für mich und meinen Mann ca 25 Euro monatlich. Ich halte beide Versicherungen für absolut notwendig.
Die Haftpflichtversicherung springt für Dich ein (sollte sie jedenfalls), wenn Du anderen Schaden zugefügt hast und eben dem anderen ein finanzieller Verlust entstanden ist. Die Hausratversicherung springt dagegen ein, wenn Dir ein Schaden entstanden ist. Das wäre so eine kurze Zusammenfassung.
Übrigens ist es zwar richtig, dass eine Mitbewohnerin ihre Haftpflichtversicherung mitbringen kann und Du dann auch in den Genuss der Versicherungsleistung kommst (bzw. ebenfalls mitversichert bist). Aber das geht nur, wenn ihr als Paar läuft (die Ehe oder die eingetragene Partnerschaft ist nicht zwingend notwendig) und sie dies ihrer Versicherung meldet. Das würde natürlich die Kosten senken lassen. Inwieweit es nur ein Verstoß gegen die AGB der Versicherung oder eben schon Betrug, sofern ihr dann eigentlich kein Paar seid, vermag ich nicht zu sagen.
Bei einer Hausratversicherung würde ich mir aber immer überlegen, ob sich die wirklich lohnt in dem Sinne, als dass im Leistungsfall wirklich enormer Schaden entstehen würde. Klar ist es u.U. sehr dramatisch, wenn z.B. der PC oder die hochwertige Stereoanlage betroffen ist. Aber wenn es wirklich nur um einzelne, im Preis überschaubare Güter geht, ist es eher überlegenswert den Versicherungsbetrag selbst bei Seite zu legen. Anders natürlich, wenn man wirklich hochwertig ausgestattet ist und sich z.B. auch gegen Einbruch o.ä. abzusichern versucht.
Die Angabe der qm Fläche der Wohnung dient übrigens einfach nur der Versicherung, die da dann hochrechnet, wie viel alles letztlich an Wert hat.
Diamante hat geschrieben:Auch wenn Hausrat und Haftpflichtversicherungen oft zusammen in einer Police stehen und zusammen abgeschlossen werden,
Ich kenne das eigentlich nicht so. Es sind zwei völlig eigenständige Versicherungen und daher würde ich schon Vorteile darin sehen, diese auch getrennt zu halten. Das vereinfacht sowohl den Wechsel (bei z.B. einem Teil) als auch den Vergleich mit anderen Anbietern. Bei beiden Versicherungen ist ja anzumerken, dass es einem keinen Nachteil bringt, Jährlich zu wechseln. Treue wird hier nicht belohnt. (Ja, lange Laufzeiten vordergründig schon.)
Außerdem verliert man so im Zweifel auch beide Versicherungen. Denn jeder gemeldete Schaden (ob reguliert oder nicht) bedeutet auch ein Kündigungsrecht der Versicherung - von beiden Seiten. Meldet ein Versicherungsnehmer in zu schneller Abfolge Ansprüche an (auch Bagatellbeträge), so kündigen idR. die Versicherungen von ihrer Seite aus. In dem Fall dann beide Versicherungen. Mit etwas Pech kann es dann schwieriger werden, eine Versicherung zu finden, die einen zu vernünftigen Konditionen beide Versicherungen wieder verkauft.
Diamante hat geschrieben:Wieviel es kostet, kommt auf die Versicherung an. Ich zahle für eine Hausratversicherung einer 68 m² großen Wohnung incl. Haftpflicht für mich und meinen Mann ca 25 Euro monatlich. Ich halte beide Versicherungen für absolut notwendig.
Wobei hier anzumerken ist, dass der Haftpflichtanteil vermutlich unter 10 Euro ausmacht, der Rest für die Hausratversicherung ausgegeben wird. Und hier würde mich die maximale Abdeckungsleistung interessieren. Was eben die Versicherung im Worst-Case zu zahlen bereit wäre. Denn wenn Du hier nach einem Wohnungsbrand angibst, dass Deine beiden Originalwerke von Picasso verbrannt sind, wirst Du kaum deren Wert bekommen. Unabhängig davon, ob Du nachweislich die Gemälde da hattest oder nicht.
Meiner Meinung nach sollte jede Person eine Haftpflichtversicherung haben. Diese schützt dich, wenn du einer dritten Person einen Schaden zufügst. Wenn z.B. die Waschmaschine in deiner Wohnung einen Wasserschaden verursacht und dadurch auch die Wohnung unter dir davon betroffen ist (das Sofa deiner Nachbarin ist unbrauchbar durch das Wasser geworden), musst du dafür haften. Anderes Beispiel wäre, wenn du über die Straße läufst, total in Gedanken bist und ein vollbesetzter Linienbus muss wegen dir ausweichen und fährt gegen einen Baum.
Dann kann nicht nur die Verkehrsgesellschaft Ansprüche gegen dich erheben, sondern auch jeder Fahrgast. Dazu gehören dann Arztkosten, Verdienstausfall usw. Wie du dir vielleicht denken kannst, würde da eine sehr große Summe zusammen kommen. Für solche Fälle hat man eine Haftpflicht. Wenn du keine hast, musst du mit deinem gesamten Privatvermögen dafür aufkommen. Darüber hinaus kannst du die PH noch als passiven Rechtsschutz gegen unberechtigte Ansprüche Dritter nutzen.
Die Hausratversicherung schützt alles ab, was sich in deiner Wohnung befindet und zwar gegen Feuer, Leitungswasser, Sturm, Hagel, Einbruch-Diebstahl, Raub und Vandalismus. Im Falle des ersten Bsp. wäre dies ja ein Schaden durch Leitungswasser gewesen. Der entstandene Schaden in deiner Wohnung würde dann durch deine Hausratversicherung abgedeckt. Wenn deine Nachbarin auch eine Hausratversicherung hätte, dann würde diese zuerst greifen und dann den Schaden mit deiner Haftpflicht abrechnen, denn es gilt: Eigen- vor Fremdversicherung.
Am besten vereinbarst du Termine Versicherungsberatern und holst verschiedene Angebote ein. Die Berater können dann auch direkt auf die individuelle Situation eingehen und dir alles genau erklären.
derpunkt hat geschrieben:Bei einer Hausratversicherung würde ich mir aber immer überlegen, ob sich die wirklich lohnt in dem Sinne, als dass im Leistungsfall wirklich enormer Schaden entstehen würde. Klar ist es u.U. sehr dramatisch, wenn z.B. der PC oder die hochwertige Stereoanlage betroffen ist. Aber wenn es wirklich nur um einzelne, im Preis überschaubare Güter geht, ist es eher überlegenswert den Versicherungsbetrag selbst bei Seite zu legen. Anders natürlich, wenn man wirklich hochwertig ausgestattet ist und sich z.B. auch gegen Einbruch o.ä. abzusichern versucht..
Wenn du eine Waschmaschine oder eine Spülmaschine in der Wohnung stehen hast, wo der Schlauch mal abgeht und ein Schaden entsteht, dann ist der Schaden, der dann anfällt so hoch, dass man ihn alleine kaum zahlen kann. Denn dann zählt es auch, ob das Wasser durch die Decke läuft und alles trocken gelegt werden muss.
derpunkt hat geschrieben:Diamante hat geschrieben:Auch wenn Hausrat und Haftpflichtversicherungen oft zusammen in einer Police stehen und zusammen abgeschlossen werden,
Ich kenne das eigentlich nicht so. Es sind zwei völlig eigenständige Versicherungen und daher würde ich schon Vorteile darin sehen, diese auch getrennt zu halten. Das vereinfacht sowohl den Wechsel (bei z.B. einem Teil) als auch den Vergleich mit anderen Anbietern. Bei beiden Versicherungen ist ja anzumerken, dass es einem keinen Nachteil bringt, Jährlich zu wechseln. Treue wird hier nicht belohnt. .
Bei mir sind die Versicherungen auf einer Police. Bei meiner Tochter in einer anderen Versicherungsgesellschaft auch und ich kenne das nur so, dass man sie auch zusammen abschließen kann und es dann auch billiger ist. Habe ich einen Hausratschaden, kann ich die komplette Versicherung kündigen und genauso bei einem Haftpflichtschaden, weil es nur eine Versicherungsnummer und Police ist. Ich finde das von Vorteil. Denn es ist auch billiger, als wenn man sie einzeln abschließt.
PS: Ich habe eben nachgesehen, Ich zahle 21 Euro für beide Versicherungen für mich und meinen Mann im Monat. Das Ganze nennt sich Privatschutzversicherung und beinhaltet beide Versicherungen incl. Fahrraddiebstahl, incl. Glasversicherung (auch wenn mir die Glasvitrine kaputt geht), Einbruch usw.
"borea hat geschrieben:also meiner Meinug nach sollte jede Person eine Haftpflichtversicherung haben. Diese schützt dich, wenn du einer dritten Person einen Schaden zufügst.
Eigentlich schützt diese Versicherung die dritte Person! Natürlich kann man sagen, dass auch der Versicherungsnehmer geschützt ist. Aber wenn man mal folgenden Extremfall konstruiert, dann wird klar, dass eher das Opfer geschützt wird und geschützt werden soll.
Angenommen, ich verursache einen schlimmen Unfall und es ergibt sich ein Schaden von 3 Mio. Euro. Das bzw. die Opfer werden das Geld von mir fordern und eine jede Klage wird ihnen das Recht geben, alles zu Pfänden, was ich habe. Aber wenn dann trotzdem 2,999 Mio. an Forderungen offen bleiben, werde ich die zeitlebens nicht abtragen können. Die Geschädigten haben dann einen Titel - der aber keinen Wert hat.
Bin ich versichert, so werden die Geschädigten eben entschädigt, sofern das geht. Ganz unabhängig davon, ob ich Millionär bin, Lottogewinner oder aber Arbeits- und Mittellos.
So ich war jetzt gerade dabei den Anmeldebogen für eine Haftpflichtversicherungn auszufüllen, die mir empfohlen wurde, da mir jetzt echt Angst und Bange wurde was da alles passieren kann.
Beim Ausfüllen allerdings gab es dann die Frage, ob ich schon einmal vorversichert war, da dachte ich mir natürlich war ich das nicht. Doch dann wurde noch einmal explizit gefragt ob ich über meine Eltern mitversichert war, oder es sogar noch bin, da man wohl in der Regel während seines Erststudiums noch bei den Eltern mitversichert ist. Tja gute Frage, was heisst in diesem Fall in der Regel? Was gilt nun für mich? Ich wohne ja schließlich auch nicht mehr zu Hause, aber könnte es dennoch sein, das ich über meine Mutter mitversichert bin? Ich gehe nämlich schon davon aus, das ich es vorher war.
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