Was ist ein Hörsturz?
In diesem Thread hier Wie entsteht Tinitus? Medikation? wurde der Hörsturz angesprochen. Aber was genau ist ein Hörsturz und wie entsteht dieser? Ist das, wenn man taub ist und nichts mehr hören kann? Kann das dauerhaft bleiben?
Warum nennt es sich Hörsturz? Welche Menschengruppe ist am meisten gefährdet für einen Hörsturz?Wie macht ein Hörsturz sich bemerkbar und wie wird er behandelt? Kann ein Hörsturz auch auf beiden Ohren gleichzeitig sein? Wodurch, also durch welche umweltbedingten Eigenschaften entsteht so ein Hörsturz?
Einen Hörsturz hat man, wenn man plötzlich und unerwartet nichts mehr hören kann oder das Hörvermögen zumindest drastisch beschränkt und beeinträchtigt ist. Man bezeichnet es jedoch soweit ich nur dann einen Hörsturz, wenn man sich keine erkennbare Ursache erklären kann.
Mein Papa hatte einmal kurze Zeit so einen Hörsturz. Von einer Sekunde zur nächsten hat er plötzlich sehr schwer gehört und dann kurze Zeit sogar gar nichts. Das war aber nur von kurzer Dauer, ich glaub nur einen Tag oder so. Dann hat er plötzlich wieder hören können ohne Medikamente oder sonstiger Therapie.
Sehr häufig hat man bei so einem Hörsturz eben als Begleiterscheinung auch einen Tinnitus, das war bei meinem Papa auch so. Er hat nur so ein Pfeiffen beziehungsweise Zischen gehört. Als der Hörsturz vorbei war, war auch der Tinnitus wieder weg.
Einen richtigen Hörsturz hatte er seitdem zum Glück nicht mehr, allerdings hat er phasenweise immer wieder dieses Tinnitusgeräusch und einige Wochen danach hat sich sein Hörvermögen stark verschlechtert zumindest auf einer Seite und da hat er jetzt ein Hörgerät, ob das nun mit dem Hörsturz direkt zusammenhängt kann keiner so wirklich sagen.
Alle Fragen kann ich dir leider nicht beantworten. Allerdings hatte ich schon zweimal einen Hörsturz. Den ersten hatte ich nach einem Punk - Konzert auf dem es doch recht laut zu ging. Ich lag danach eine Woche im Krankenhaus und habe jeden Tag einen Tropf bekommen. Ich habe den Hörsturz nur gemerkt, da mir dauernd schwindelig war und ich ein Piepsen und Rauschen in den Ohren hatte. Damals hatte ich den Hörsturz auf beiden Ohren.
Wenn er nicht behandelt wird, können die Symptome wie Piepsen und Rauschen eben bestehen bleiben und die Betroffenen haben die Ohrgeräusche dann immer. Durch Konzerte und laute Musik bekommt man schon mal einen Hörzsturz.
Wie schon gesagt, handelt es sich dabei um einen plötzlichen Hörverlust. Als Ursache wird da derzeit eine Durchblutungsstörung diskutiert. Es soll wohl die Mikrozirkulation der Arteria labyrinthi gestört sein. Also einer Arterie, die das Hörorgan versorgt. So ganz sicher ist man sich da aber nicht und es werden auch eine ganze Reihe weiterer Ursachen und Risikofaktoren diskutiert wie Virusinfektionen, Stress auch Schwangerschaften können dazu führen.
Aber bisher sind viele Faktoren nicht eindeutig belegbar und nur in wenigen Fällen wirklich belegbar. Zudem heilen viele Fälle auch von allein wieder zügig aus. Das macht dann auch ein großes Problem in der Therapie aus. Da man nicht weiß, was genau die Ursache ist und ob nun die Therapien angeschlagen haben oder eine Selbstheilung stattgefunden hat, lassen sich Erfolge nur schwer untermauern. Da kommt es dann auch immer darauf an wo man hinkommt und was die behandelnden Ärzte am ehesten als Ursache eines Hörsturzes annehmen. So werden durchblutungsfördernde Medikamente und Infusionen verabreicht, mal Cortison zur Entzündungshemmung gegeben, Lokalanästhetika verabreicht, eine Sauerstofftherapie durchgeführt oder auch operative Verfahren.
Ist aber eben alles etwas unklar und nicht immer führt nur ein Therapieansatz zum Erfolg. Auf Grund dieser Tatsachen sollte man auch immer etwas skeptisch werden, wenn einem nur eine Therapie vorgeschlagen wird und diese als Allheilmittel verkauft wird.
Da ich selber schon einmal einen Hörsturz hatte, kann ich das (hoffe ich) ganz gut beschreiben, was ein Hörsturz ist. Ein Hörsturz ist, wie meine Vorschreiber schon geschrieben haben, wenn man plötzlich nichts mehr hört bzw. wenn man viel schlechter hört als zuvor. Das Hörvermögen sinkt also schlagartig auf ein Minimum. Meistens passiert das nur auf einem Ohr. Es fühlt sich in etwa so an, wie wenn man sich in das betreffende Ohr etwas hinein gestopft hätte. Alles wirkt viel dumpfer.
Beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt kann man den Hörsturz dann sichtbar machen bei einem Hörtest. Die Reaktionszeit, bis man einen Ton hört ist sehr viel länger als auf der Seite, die keinen Hörsturz erlitten hat.
Meistens entsteht ein Hörsturz durch Streß. So war es auch bei mir. Ich hatte auf der Arbeit am Vortag ziemlich viel zu tun und bin total aufgescheucht durch die Gegend gerannt. Am nächsten Morgen konnte ich auf einem Ohr nichts mehr hören, worauf ich dann zum Ohrenarzt gegangen bin, der eben einen Hörtest mit mir gemacht hat und danach eindeutig sagen konnte, dass es ein Hörsturz ist.
Behandelt wurde dieser dann mit Tabletten, die die Durchblutung der ganz kleinen Gefäße, wie sie im Ohr vorkommen, fördern sollen. Das hat auch wunderbar geklappt und ich konnte bereits nach ein paar Stunden besser hören und am nächsten Tag war der Hörsturz schon wieder fast vergessen. Hätten die Tabletten nicht geholfen, hätte man mir eine Infusion legen müssen mit eben auch durchblutungsfördernden Wirkstoffen und viel Flüssigkeit. Aber Gott sei Dank war das nicht nötig.
Bei einem Hörsturz ist es auch ganz wichtig, dass man, wie beim Tinnitus auch, sehr schnell handelt und nicht lange wartet bis man zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt geht, da eine Behandlung dann besser anschlägt. Aber lange Warten, denke ich, wird sowieso niemand machen, da es schon sehr störend ist, wenn man auf einmal auf einem Ohr fast gar nichts mehr hören kann.
Ich hatte mal einen leichten Hörsturz auf einem Ohr. Ich war nicht völlig taub, ich konnte nur eingeschränkt hören. Woher der kam weiß ich nicht so recht, ich vermute dass ich beim Abfeuern einer Kanone zu dicht daneben gestanden habe. Wie auch immer, ich wurde mit Antibiotika vollgestopft und bekam einen kleinen Gummiballon zum Aufblasen als Therapie. Die Antbiotika waren der blanke Horror, ich war total wuschig, drehte mich dreimal im Kreis bevor ich irgend etwas zu Stande brachte.
Dagegen war die Sache mit dem Gummiballon echt spaßig. Die Ärztin erklärte mir dass es eine Verbindung zwischen dem Ohr und der Nase gibt. Bei mir war das verengt und vertaubt, ich hatte das Gefühl als ob ein Gummischlauch unter meiner Backe verläuft. Zu dem Gummiballon gehörte ein Aufsatz den man in die Nase stecken musste, darauf kam der Luftballon. Mit einem Finger wurde das andere Nasenloch verschlossen und der Ballon dann bis zur Pampelmusengröße aufgeblasen. Dann hatte man ein Knacken im Ohr gehört, ähnlich wie im Flugzeug beim Druckausgleich, was anderes ist es ja hier auch nicht. Dann war das andere Ohr dran. Das alles musste ich so zehn Tage lang machen, dann war dieses Taubheitsgefühl wieder weg. Es war ganz komisch mal nichts zu hören beziehungsweise fast taub zu sein, ich hoffe das mir so etwas später einmal erspart bleibt.
Nach der Therapie wurden übrigends noch einmal vergleichende Messungen durchgeführt und es hatte sich alles zurückgebildet. Es war übrigends interessant mal selbst zu sehen wie sich die audiometrischen Hörkurven so verändern können.
hooker hat geschrieben:Nach der Therapie wurden übrigends noch einmal vergleichende Messungen durchgeführt...
Das wird normalerweise immer gemacht, um auch auf dem Papier zu sehen, ob wieder alles in Ordnung ist. Das subjektive Empfinden könnte ja auch täuschen, aber der abschließende Test bringt eben dann noch zusätzliche Klarheit.
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