Jahrbücher - eine schöne Erinnerung

vom 15.04.2010, 20:50 Uhr

Ich habe mir heute meine Jahrbücher aus der neunten Klasse angesehen und ich muss sagen, dass ich entzückt war, als ich gesehen habe, wie ich damals aussah. Das hat mich ein bisschen zum Denken gebracht und ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass Jahrbücher eine tolle Sache sind, da man sich einfach an die eigene Jugend erinnern kann und das ist wirklich sehr schön. Ich habe mir jedes Jahr ein Jahrbuch bestellt, weil unter anderem Fotos von allen Klassen enthalten waren. Außerdem sind die Artikel in den Jahrbüchern alle ziemlich interessant.

Was haltet ihr von Jahrbüchern? Denkt ihr, dass sie sinnvoll sind und warum habt ihr diese Meinung? Wie viele Jahrbücher habt ihr zu Hause beziehungsweise habt ihr überhaupt noch welche aus eurer Schulzeit? Was findet ihr an Jahrbüchern am besten?

» freaky1 » Beiträge: 103 » Talkpoints: -1,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde Jahrbücher eigentlich ganz interessant, auch, wenn sie einen manchmal möglicherweise auch auf eine peinliche Vergangenheit hinweisen können. Ich habe jedenfalls schon von einigen Leuten gehört, dass sie staunten, wie sie früher mal herumgelaufen seien. Aber die meisten Leute finden es dann doch eher lustig, oder sehnen sich auch nach der damaligen Zeit zurück. Daher finde ich, sind Jahrbücher, wie andere Erinnerungsstücke auch, einfach eine tolle Sache!

Es sei denn vielleicht, man hat nur schlechte Erinnerungen an die Schule und wurde beispielsweise jahrelang nur gemobbt. Dann möchte man daran sicher weniger oft zurück denken. Aber man ist ja auch nicht gezwungen, sich ein Jahrbuch anzusehen.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich, obwohl ich gerade einmal 2006 mein Abitur gemacht habe, kein einziges Jahrbuch besitze. Allgemein wurde so etwas "offiziell" nur im Jahr vor dem Abitur angeboten. Da mussten wir dann auch jeder einen Steckbrief über sich erstellen, mit Foto und einigen Selbstbeschreibungen, einer Liste von Hobbies, und so weiter. Ich glaube, auch Adressen (real oder auch E-Mail) konnten oder sollten wir angeben. Aber all das war dann auch freiwillig, was ich auch sehr gut fand. Unter Zwang mag ich so etwas nämlich absolut nicht.

Jedenfalls habe ich mir dieses Jahrbuch dann aber doch nicht gekauft. Es hätte 20 Euro kosten sollen, weil sie es professionell drucken lassen wollten. Aber das Ansichtsexemplar, das begeisterte mich absolut nicht. Die Druckqualität war nämlich, gerade für den Preis, einfach nur grottenschlecht. Außerdem war viel Werbung drin, denn sie brauchten auch noch Sponsoren, um den Preis auf immerhin "nur" 20 Euro pro Exemplar zu halten. Das fand ich schon alles nicht so toll.

Abgesehen davon dachte ich mir, dass ich ein Jahrbuch auch nicht wirklich brauchte. Ich behalte Menschen auch so in meiner Erinnerung und ich habe ja ohnehin Klassenfotos. Das reicht schon irgendwie, das denke ich mir auch heute noch.

Und ich frage mich gerade, was wohl andere Leute in zwanzig oder dreißig Jahren denken werden, wenn sie meinen Eintrag von 2006 lesen sollten. Also, wenn sie das Jahrbuch noch haben. Denn ich habe mir damals so einen Steckbrief dort gegönnt. Der gefiel aber schon damals nicht unbedingt jedem. ;)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Solche Jahrbücher kenne ich aus meiner Schulzeit eigentlich auch nicht. Gab es die früher auch schon und sind nur mir entgangen? Hast du so richtig schön gedruckte Jahrbücher? Wer hat die denn gemacht und wieviel haben die dann gekostet? Was steht so alles in so einem Jahrbuch? Wer hat sie geschrieben und gestaltet? Das ist ja doch mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Hat sich das Jahrbuch nur auf deine Klasse oder die ganze Schule bezogen?

Oder meinst du mit den Jahrbücher Schülerzeitungen? So etwas gab es gelegentlich als Anlaufversuch, wurde jedoch seltendst bis zum bitteren Ende durchgezogen. Lag vielleicht auch daran, dass es eine reine Eigeninitiative von Schülern war. Es wäre vielleicht sinnvoll solche Aktionen im Rahmen eines Deutschunterrichtes zu integrieren?

Ich finde es eigentlich schade, dass ich solche Jahresbücher nicht habe. Ich glaube, ich würde sie heute auch spannend finden. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich damals dafür einige Euros dafür bezahlt hätte, obwohl die vorhin erwähnten 20 Euros für mich damals wohl schon viel gewesen wären. Ich denke aber einmal, dass in dem Fall auch meine Eltern ein wenig mitgespendet hätten.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bei mir früher am Gymnasium gab es jedenfalls schon seit den 1990er Jahren Jahrbücher (und in der letzten Grundschulklasse hatten wir zum Abschied übrigens auch eines, wobei die Gestaltung dem im Gymnasium sehr ähnlich war). Ein Exemplar pro Jahrgang lagerte jedenfalls in der schuleigenen Bibliothek. Wobei diese Jahrbücher eigentlich immer nur vom Abiturjahrgang erstellt worden sind, jedenfalls bei uns.

Je nach Jahr war auch die Gestaltung und Herstellung unterschiedlich. Einige waren relativ billig selbst gedruckt und getackert. Andere Jahrgäng, wie mein Abiturjahrgang, die meinten, sie müssten es extra professionell binden lassen. Wodurch dann eben bei einer Auflage von über 100 Stück immernoch jedes Exemplar 20 Euro kostete, trotz Sponsoren und Werbung innerhalb der Bücher. Aber, ich bin mir auch sicher, dass es auch deutlich günstiger geklappt hätte.

Hergestellt haben die alle zusammen. Es hat halt jeder einen Steckbrief über sich geschrieben, die Seitenanzahl, die erlaubt war, wurde vorher festgelegt. Dann gab es noch Lehrersteckbriefe und einige Fragebögen. Auch gab es Klassenfotos von allen möglichen Leistungskursen. Die durften sich auch alle auf einigen wenigen Seiten vorstellen. Und sonst gab es eben auch immer eine Chronologie, über die wichtigen Ereignisse in der Schule in dem betreffenden Jahr, jeweils auch mit Fotos. Das waren dann zum Beispiel Klassenfahrten, Theateraufführungen oder solche Dinge.

Die Informationen wurden dann von den einzelnen Zuständigen an eine Gruppe geschickt, die das dann alles digitalisierte und in die richtige Form brachte, sortierte, und dann eben als Buch in den Druck gab. Das waren nicht viele Leute, vielleicht sieben oder zehn, wenn überhaupt. Das waren einfach irgendwelche Leute aus demselben Jahrgang, und ich denke, ein Lehrer hat das auch noch technisch betreut. Wobei es solche Gruppen durchaus auch ohne Betreuung durch irgendeinen Lehrer gibt.

Mit Schülerzeitungen hatte das rein gar nichts zutun. Da hatten wir auch welche, aber die waren nie professionell gedruckt, sondern wurden in eher schlechter Qualität von der etwa fünfzehnköpfigen Redaktion aus allen Jahrgängen zusammengeschustert. Andererseits war der Inhalt auch nicht besser, als die miese Druckqualität, weil keiner sich echt Mühe gab, also passte das schon.

Bei den Jahrbüchern hingegen waren sie schon sorgsamer, wohl, weil es bei Abiturienten dann ja auch immer ein Abschiedswerk ist, was den Leuten dann gewöhnlich wohl mehr am Herzen liegt. So klappte es technisch (mal abgesehen vom Finanziellen) doch sehr gut, trotz vielen verschiedenen Beteiligten.

Übrigens fände ich es auch nicht schlecht, wenn da die Deutschkurse mitgewirkt hätten. Aber andererseits hat ja auch jeder Leistungskurs irgendwie mitgearbeitet, wenn es beispielsweise darum ging, den Kurs mit Gruppenfotos und Texten darzustellen.

Ich war damals beispielsweise im Leistungskurs Deutsch und im Leistungskurs Englisch. In Englisch machten wir extra ein Fotoshooting mit Kostümen, was auch ganz nett funktionierte. Im Deutschkurs waren wir immerhin für ein Gruppenfoto in der Bibliothek, die optisch bei uns doch auch einiges her machte. Außerdem haben wir uns auch alle gemeinsam auf einen begleitenden Text einigen müssen, wobei auch die Lehrkräfte Vorschläge hatten. Also, die Lehrer haben sich da auch bemüht, nett mitzuwirken.

Die 20 Euro hätte ich wohl entbehren können, und meine Eltern hätten die wohl auch gezahlt. Aber irgendwie fand ich die Druckqualität einfach unglaublich schlecht, und dann noch Werbung dazwischen. Nein, das kam mir preislich wie eine Abzocke vor, und das wollte ich einfach aus Prinzip nicht unterstützen, auch, wenn ich das Geld gehabt hätte. Aber das muss ja jeder selbst wissen. :)

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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