Arbeitsmaterial auf Arbeit selbst mitbringen?

Neben dem Studium habe ich noch einige Nebenjobs. Einer davon ist Putzen . Nun liegt mir auch viel daran, dass es sauber und gründlich gemacht wird. Da ich stundenweise bezahlt werde, darf es auch nicht länger als nötig dauern. Ich gehöre eben auch nicht zu den Menschen, die dann extra langsam machen.

Nun haben wir da z. B. keinen Fensterschieber. Damit kann man Fenster sehr leicht putzen und vor allem sieht es auch sehr viel besser damit aus. Ich habe dann überlegt, ob ich mir einfach mal so einen kaufen sollte. Damit wird mir ja die Arbeit erleichtert - allerdings bin ich in dem Falle auch sehr viel eher fertig. Das finde ich jetzt nicht so schlimm, aber zum einen muss ich den Schieber bezahlen, und zum anderen bekomm ich dann natürlich weniger Geld, weil ich schneller bin, was aber mir zu verdanken ist.

Auch finde ich persönlich Einweghandschuhe besser, dort gibt es aber nur die dickeren Putzhandschuhe, die man nach dem desinfizieren mehrmals nehmen kann und soll. Sowas müsste ich mir dann ja auch selber zulegen. Allerdings wäre das ja dann meine Schuld. Ich könnte vielleicht auch mit dem Arbeitgeber reden, ob er sich nicht generell einen solchen Schieber zulegen will - oder ist das anmaßend? Wenn ich mir so einen kaufe, habe ich ihn ja und kann ihn auch privat nutzen, ganz weg wäre das Geld also sowieso nicht.

Ich habe schon diverse Putzstellen gehabt und wenn ich dort gemerkt habe, dass etwas fehlt, was ich aber gewohnt war, habe ich meine Artbeitgeberinnen angesprochen und es wurde dann auch besorgt. Einige Chefinnen haben auch sofort bei der einstellung gesagt, dass ich eine Liste machen soll, was ich gerne haben möchte und was mir meine Arbeit erleichtert. Wenn sowas nicht angeboten wurde, habe ich die Arbeitgeberinnen angesprochen. Meist wurde meinen Wünschen dann auch entsprochen.

Einmal habe ich es erlebt, dass ich nur das nehmen sollte, was da war. Es wurde an allem gespart. Auch an meinem Lohn, so dass ich es da nicht lange mitgemacht habe. Denn ohne mein richtiges "Handwerkszeug" habe ich dann gesagt, dass ich es nicht weiter machen kann. Ich durfte da gar keine Handschuhe brauchen, weil die aus Gummimaterial sind, was die Umwelt belastet. Putzmittel gab es nur Wasser und Biospülmittel und zum Fenster putzen sollte ich stinkende Brennessellauge nehmen, die sie in Flaschen abgefüllt hatte.

Wen du mit deiner Chefin gut auskommst, dann frage sie doch mal nach Material , was du gewohnt bist. Und ich denke, dass jede Frau weiß, dass es besser mit gewohnten Dingen geht und dass es nicht nur eine Arbeitserleichterung ist, sondern auch Geld ist, was sie spart, wenn du jedes mal nur 10 Minuten eher fertig bist. Dann hat sie das Geld für dein Putzmaterial schnell wieder rein. Vielleicht zahlt sie dir ja auch dass, was du an Zeit sparst trotzdem mit. So eine Chefin hatte ich auch schon.

Ich habe auch mal geputzt und hatte ziemlich viele Werkzeuge zur Auswahl. Und ein paar Sachen durfte ich auch zu kaufen und ein paar Sachen habe ich halt von mir mit gebracht. War aber auch eher familiär zwischen mir und den Kollegen. Da habe ich dann auch durchaus mal die Handtücher zum Waschen mit Heim genommen und bekam alle paar Wochen halt mal eine Stunde mehr aufgeschrieben.

Ansonsten kenne ich es generell so, das der Arbeitgeber in der Regel das Arbeitsmaterial und auch Werkzeug zur Verfügung stellt. Zumindest das Grundmaterial und Grudnwerkzeug. Und ich habe bei manchen Sachen dann halt gefragt, ob man das und das nicht auch hat. Entweder wurde es als unsinnig betrachtet und abgelehnt oder man hatte es schon getestet und wollte es nicht oder es war einfach zu teuer. Und wenn ich der Meinung war, ich brauche das nun unbedingt zum Arbeiten, habe ich es halt von daheim mitgebracht.

Ich war mal in einem Betrieb, in dem ich regelmässig Kräuter klein machen musste. Ein Wiegemesser war vorhanden. Das funktioniert zwar, ist aber sehr mühlselig und arbeitsaufwendig. Ich benutze dafür gerne meine Moulinex. Und die habe ich dann halt an den Tagen an denen ich wusste, ich muss Kräuter kleinmachen, eingepackt und mitgenommen. Meinem Arbeitgeber war es egal. Und ich musste nur darauf achte, das ich mein Maschinchen wieder mit Heim genommen habe. War aber im grossen und ganzen auch kein Problem, weil ich eh mit dem Auto bis in die Firma gefahren bin.

In einem anderen Betrieb hatte ich meine helle Freude an den Putzlappen meiner Arbeitgeberin. Die wusch die mit Weichspüler und die kamen auch in der Trockner. Man konnte zwar mit den Lappen putzen, aber getrocknet haben sie nicht, weil sie aufgrund des Weichspülers auch kaum Flüssigkeit aufgenommen haben. Meine Chefin selbst hat aber nie wirklich viel mit den Putzlappen geputzt und ich bekam regelmässig einen Anschiss, weil es ihr nicht trocken genug war. Nahm ich dann weniger Wasser, bekam ich eines auf den Deckel, weil ich nicht nass genug putzte Mir hat das irgendwann gereicht und ich brachte meinen eigenen Putzlappen mit. Das erste Mal wurde ich belächelt. Die folgenden Wochen ausgelacht und milde belächelt, als wenn ich einen Knall hätte. Und ich habe auch jeden Samstag meinen Putzlappen mit Heim genommen und gewaschen. Ein paar Wochen beauftragte meine Chefin dann meine Kollegin doch ähnliche Putzlappen mitzubringen. Ach ja ich habe bis zu meinem Ende in dem Betrieb weiterhin meinen Putzlappen mitgebracht. War mir nämlich dann einfach nur zu doof.

Ich denke ein Grundsortiment sollte vorhanden sein. Und ein wenig sollte man sich auch auf den Arbeitgeber einstellen. Manche Sachen von denen man denkt, man braucht sie unbedingt, sind nicht wirklich nötig. Ich habe während meiner beruflichen Laufbahn unheimlich viele Thekenscheiben putzen müssen. Auf die verschiedensten Arten. Mit Wasser, Spülmittel und Handtuch, mit einem speziellen Fenstertuch und mit Glasrein und Küchenrolle. Ich habe mich halt auf die Wünsche meiner Arbeitgeber eingestellt. Ich persönlich finde, am saubersten werden die Thekenscheiben mit Wasser und Spülmittel. Was aber je nach Laden halt immer ein wenig doof ist, wenn man da mit einem Eimerchen rumrennen muss. Und es ist halt auch mehr Aufwand, als einfach mal die Sprühflasche mit dem Glasrein und einer Rolle Kücherolle aus dem Schrank zu holen.

Hast Du denn schon mal mit Deinem Arbeitgeber darüber gesprochen, dass Du lieber mit einem anderen Werkzeug (ich nehme mal an, Du meinst das was ich als Abzieher kenne) und anderen Handschuhen arbeiten würdest? Vielleicht ist das dem Arbeitgeber ja gar nicht bewusst, dass Du damit schneller und ordentlicher wärst. Das Du damit vielleicht weniger Geld verdienen würdest ist die eine Sache, aber vielleicht würde man Dich ja auch weiter empfehlen und Du hättest somit im Endeffekt mehr Geld?

Ich denke, du solltest deine Wünsche auf jeden Fall einmal ansprechen. Ich kann nichts anmaßendes darin erkennen, den Arbeitgeber zu fragen, ob er einem die Arbeit durch ein paar minimale Anschaffungen leichter machen kann - zumal er ja dann zum Beispiel im Fall des Fensterputzens eventuell auch etwas weniger für deine Arbeit ausgeben muss, weil du schneller fertig bist.

Es kommt natürlich immer darauf an, wie man so etwas sagt, aber ich gehe mal davon aus, dass du da schon den richtigen Ton treffen wirst. Es ist ja klar, dass man sich nicht hinstellt und einfordert, dass gefälligst dies und jenes besorgt werden soll, weil man den blöden Job sonst nicht ordentlich machen kann. Freundlich fragen kostet aber nichts und wird auch mit Sicherheit nicht als frech wahrgenommen worden.