Angst vor Krebs
Meine Mutter starb an Lungenkrebs und meine Oma starb an Magenkrebs. Und ich? Wird mich auch der Krebs wegraffen? Und so frage ich mich, wäre das das Schlimmste? So qualvoll auch das Sterben bei einer Krebskrankheit ist, man hat meistens doch genug Zeit sich von Verwandten, Bekannten und Freunden zu verabschieden. Stirbt man an einem Herzinfarkt oder einem Unfall ist man von einem Moment auf den anderen tot, einfach weg.
Das schönste Ableben wäre wohl das friedliche Einschlafen im hohen Alter. Doch leider sieht die Realität anders aus. Ich erinnere mich noch an meine Jugend, wo ich mich dank meiner Mutter öfters im Altersheim aufhielt. Jedes Mal wenn ich das Gebäude verließ, sagte ich mir, so nicht, so will ich nicht enden.
Erst mal meinen Beileid, ich hatte auch solche Fälle in meiner Familie und weiß wie man sich dabei fühlt. Man macht wirklich vieles was die Betroffenen mitmachen geistig auch mit.
Ich glaube Krebs kann wirklich eine schlimme Sterbemethode sein und das aus mehreren Gründen:
Erstens besteht immer ein Wechsel zwischen Hochs und Tiefs. An dem einen Tag sagen die Ärzte, dass es bergauf mit den Blutwerten geht, an einem anderen sieht es wieder ganz anders aus. Das ist mehr eine psychische Last als eine körperliche, denn alle Verwandten sind mitbetroffen von diesem Phänomen. Die Unwissenheit kann einen verrückt machen, besonders bei kritischen Fällen.
Zweitens ist die körperliche Last sehr groß. Man wird ständig mit Chemotherapien vollgepumpt und das setzt einen körperlich sehr weit zurück. Oft bekommt man auch eine Strahlentherapie, die noch mehr Folgekrankheiten mit sich ziehen kann. Das heißt, man kann den Krebs besiegt haben und er kommt nach einem halben Jahr wieder oder man bekommt eine ganz andere Art von Krebs, z.B. Leukämie durch die Strahlentherapien. Wenn ein Betroffener nicht mehr zu retten ist und anfangs nicht akzeptieren kann was vor sich geht und sich dann entschließt mit der Therapie weiterzumachen, bei dem ist es besonders schlimm. Wenn der Krebs einen nicht umbringt, dann wird es die große Belastung dieser Therapien tun.
Dennnoch glaube ich, dass es auch einige kleien positive Aspekte hat. Während der ganzen Krankheit verspürt man so gut wie keine Schmerzen, so weit ich weiß, weil man ständig mit Schmerzmitteln vollgepumpt wird.
Ich weiß, es ist leicht gesagt, aber selbst bei einer familiären Neigung zu Krebs, sollte man sich vielleicht nicht so viel Angst machen, selbst auch daran zu erkranken und womöglich daran auch zu sterben. Leider ist die Gefahr da, und bei vielen Angehörigen mit Krebs auch höher, als bei Menschen ohne Krebs in der Familie, aber ändern kann man es ja nun leider auch nicht. Und man muss ja auch nicht zwangsläufig daran erkranken und/oder sterben, familiäre Neigung hin oder her.
Wobei ich gar nicht weiß, ob man es als Vorteil erachten kann, wenn man bei Krebs ja weiß, dass man bald sterben wird. Weil das hier so als "Vorteil" genannt wurde. Natürlich wird das bei jedem Menschen anders sein, aber ich kann mir vorstellen, dass ich mich ziemlich verrückt machen könnte, wüsste ich, ich stürbe bald. Ich weiß nicht, ob ich dann überhaupt noch eine Sekunde ruhig leben könnte.
Da frage ich mich schon, wäre es dann nicht vielleicht für einen selbst und auch für das Umfeld irgendwie "angenehmer", würde man irgendwann ganz unerwartet umkippen und das wäre es dann gewesen? Das würde immerhin den vorherigen Stress sparen und man wäre vielleicht bis zum Todeszeitpunkt glücklich. Immerhin hätte man keine schlimme Todesangst gehabt.
Hundekeks hat geschrieben:Meine Mutter starb an Lungenkrebs und meine Oma starb an Magenkrebs. Und ich? Wird mich auch der Krebs wegraffen?
Ja und? Sind doch zwei völlig verschiedene Arten einer Krebserkrankung. Und wenn das die einzigen Fälle sind, kann man da wohl kaum unbedingt von einer genetischen Ursache ausgehen. Zumal gerade Lungenkrebs ja nicht selten ist und Magenkrebs kann auch viele Ursachen haben, die nichts mit einer Vererbung zu tun haben.
Zudem werden auch die Behandlungen und damit die Prognosen vieler Krebserkrankungen immer besser, sodass die Diagnose Krebs heutzutage noch lange kein Todesurteil ist. Da tut sich doch sehr viel.
Also ich würde mich da keinesfalls verrückt machen. Was hast du denn davon? Selbst wenn es sich doch um eine genetische Komponente handelt, heißt das auch noch lange nicht, dass du eine der beiden Erkrankungen bekommst. Du hast da maximal ein etwas höheres Risiko und das könntest du eh nicht beeinflussen. Wenn du wirklich etwas machen willst, dann achte auf deinen Lebenstil und versuche mögliche Risikofaktoren zu reduzieren. Zum Beispiel das Rauchen beim Lungenkrebs oder ein Sodbrennen beim Magenkrebs nur um mal zwei Beispiele zu nennen und geh regelmäßig zu deinem Arzt um dich durchchecken zu lassen.
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