Hyperhidrosis: übermäßiges/krankhaftes Schwitzen, was hilft?

vom 02.06.2009, 12:51 Uhr

Hallo!

Ich leide schon seit Jahren unter Hyperhidrosis - also übermäßigem Schwitzen im Bereich der Achseln. Anfangs habe ich mich nie getraut, darüber zu sprechen, weil es mir einfach unangenehm war, ich aber auch dachte, es sei normal. Schwitzen tut ja jeder irgendwie, aber wenn es durchgehen ist und einem noch nicht ein Mal warm ist, kann es nicht normal sein.

2005 habe ich mich dann dazu überwunden, meinen Arzt darauf anzusprechen. Bei meinen Eltern hatte ich eher weniger Erfolg, da sie meinten, Schwitzen ist normal und ich solle mich nicht so anstellen. Ich habe ja auch nie etwas erwähnt, trotzdem es mich in meiner Lebensqualität sehr einschränkt. Ich kann keine bunten T-Shirts oder Pullover tragen, da die Schweißflecken schon nach nur einer halben Stunde (auch im Winter, wenn ich sogar friere) so groß sind, das man die Arme am liebsten nicht mehr bewegen möchte. Somit trug ich dann nur noch Kleidung, wo die Flecken nicht auffielen, dazu kam aber eben noch der Geruch. Wenn man es selbst riecht, ist es noch schlimmer, weil man dann erst recht die Angst hat, andere könnten dich darauf ansprechen. Auch Deo half nichts, da es die Schweißbildung nur verstärkt.

Mein Arzt erklärte mir dann, was es sein könnte und woran es liegen könnte. Eine Schilddrüsenfehlfunktion lag nicht vor. Er sagte mir dann, ich solle es mit Iontophorese (Elektrodenplätchen die mit feuchten Waschlappen unter die Achsel gelegt werden). Also schwacher, elektrischer Gleichstrom. Das hat bei mir aber keines Falls geholfen und meine Ärztin gab mir dann ein Aluminiumkonzentrat (das ist ja auch im Deo enthalten, in geringer Konzentration und soll ja gegen Schwitzen helfen). Das half bei mir vielleicht die erste Woche, danach aber auch nicht mehr.

Als nächste Möglichkeit wurde mir die Behandlung mit Botox vorgeschlagen. Ich wechselte dann meinen Hautarzt und ging zu einem neuen, der diese Behandlung durchführt. 2006 habe ich dann die erste Botoxbehandlung erhalten. Ich war danach auch wirklich schweißfrei und konnte wieder farbige T-Shirts anziehen, da ich keine unangenehmen und übelriechenden Schweißflecken mehr aufwies. Allerdings ist diese Behandlung kostspielig, da man zum einen Das Botox kaufen muss und dann noch mal den Arzt bezahlen muss.

Bis dato wusste ich nicht, dass die Krankenkasse diese Behandlung bei nachgewiesener Hyperhidrosis anteilig übernimmt. Jetzt aber weiß ich es und kann mir die Behandlung auch ohne weiteres mehrmals im Jahr leisten, da mir die Kosten größtenteils erstattet werden. Anfangs ließ die Wirkung des Botox wirklich erst nach 6 Monaten nach (somit war ich über die Sommerzeit schweißfrei). Seit letztem Jahr ist es nun so, dass das Botox nur noch 4 und jetzt sogar nur noch 3 Monate anhält.

Anfang des Jahres 2009 habe ich mir dann von meinem Arzt die Hyperhidrose attestieren lassen. Diesen Beleg habe ich dann samt der kosten für die Botoxbehandlung aus 2006, 2007 und 2008 bei der Krankenkasse eingereicht. In diesen 3 Jahren hatte ich die Behandlung auch nur ein Mal jährlich durchführen lassen und dies eben für die Sommermonate.

2006 und 2007 und 2008 habe ich für 100Einheiten Botox alleine pro. Behandlung jeweils knapp 360,00€ bezahlt. Dazu kommen noch etwa 150,00€ Arztkosten wobei ich dann auf einen Endbetrag von etwa 510,00€ pro Behandlung komme. Seit 2008 kostet das Botox nun auch schon fast 376,00€ für 100E. (Für eine Achsel werden jeweils 50Einheiten benötigt) Somit waren für meine letzte Behandlung, im Februar 2009, Kosten in Höhe von über 500,00€ für nur eine Behandlung entstanden.

Dadurch, dass ich die ganzen Rechnungen von den vorhergegangen Jahren von der Arztrechnung und der Rechnung des Botox aufgehoben habe, wurden mir für all diese Jahre Kosten erstattet. Für jede einzelne Behandlung wurde mir ein seperater Betrag zurückerstattet. Somit habe ich für alle Botoxbehandlungen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe insgesamt anstelle von knapp 2050,00€ nur 286,33€ bezahlt. Der gesamte restliche Betrag (pro Behandlung etwa 420,00€ - 465,00€) wurde mir Anfang des Jahres, nach Einreichung der Rechnungen eine Woche später auf mein Konto überwiesen.

Ich bin echt froh, dass ich mich auch diesbezüglich an die Krankenkasse gewand habe, da ich sonst mit Sicherheit, trotz Beschwerden bezüglich der Schweißproduktion, nur eine Behandlung pro Jahr machen würde, da es mir sonst einfach zu teuer wäre. Jetzt kann ich aber freudig in der nächste Woche, die nächste Behandlung machen lassen. Ich muss zwar die Kosten anfangs bezahlen, bekomme sie aber nach Einreichung der Rechnungen größtenteils wieder zurück erstattet.

Ich freue mich schon jetzt darauf, wieder schweißfrei zu sein, da es für mich eine große Belastung ist, da man sich ja auch nicht frei bewegen kann, wenn einem unter dem Arben so große Schweißflecken zu begutachten sind, mit einem Durchmesser von 10 - 15cm. Da hilft auch das Anpressen der Arme an den Körper nichts.

Wie ist es mir euch? Hat jemand die gleichen Leiden wie ich? Was tut ihr gegen Hyperhidrose? Was hilft bei euch dagegen?

» Kisu87 » Beiträge: 243 » Talkpoints: 5,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo,

ja ich bin auch so jemand mit dem Problem. Besonderst unter den Achseln leide ich genau wie du unter HH. Ich hab bis jetzt nur verschiedene Antitranspirant Deos wie Odaban, Aluminium Chlorid- Lösung vom Hautarzt probiert. Beides hat nur ein paar Wochen gehalten und dann gings wieder von vorn los. Nun versuch ich gerade das Yerka aus der Apotheke. Nehm es aber erst knapp eine Woche, bis jetzt läuft es aber super, alles trocken :D . selbst wenn ich Kaffe trinke.

Bei mir ist das mit dem schwitzen auch ganz schlimm, ich muß mehrmals täglich die Shirts wechseln, kann auch nur schwarz oder weiß tragen damit man die Flecken nicht gleich sieht und dünne Langarmshirts gehen gar nicht.
Ich möchte so gern eine Schweißdrüsenabsaugung aber kann ich mir finanziell nicht leisten.

Über Botox hab ich mich auch schon informiert, allerding hat mir davon mein Hautarzt abgeraten, aber ich wechlse so wieso bald den Arzt. Wie bekommt man denn den Arzt dazu HH zu attestieren? Ich will nicht noch mehr von diesen Deo-Mischungen ausprobieren, kosten ja auch jedesmal eine Ecke Geld.

Wenn ich aber jetzt zu einem anderen Arzt gehe, macht der bestimmt diesen Schweißtest, oder? Reicht der dann schon aus? Bzw. kann ich vor einer Botoxbehandlung zur Krankenkasse damit die die Behandlung evtl. übernehmen?

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ja, das ist ganz schön heftig. Ich selbst bin nicht betroffen, habe aber mal gehört,dass man es bei übermäßiger Schweißbildung auch mal mit Siliciumgel versuchen kann. Wenn man das über ein paar Wochen auf die Stellen aufträgt, dann kommt es zu Verbesserung. Vor allem wenn bei dieser Schweißbildung sogar zu Rötungen der Haut kommt. Weiß nicht ob das was hilft, aber einen Versuch wäre es wert. Vor allem wenn die ärztlichen Behandlungen doch so teuer sind.

» Rese » Beiträge: 154 » Talkpoints: 0,15 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@ kisu
Hallo,

ich leide auch unter Hyperhidrose an Händen und Füßen. Habe gerade bei meiner Krankenkasse (Hamburg & Münchener) angerufen und die meinten, dass die Behandlung nicht von der Kasse übernommen wird weil noch zu unerforscht und keine Langzeitstudien vorlägen. Naja, ich wollte mal fragen, bei welcher Krankenkasse bist du versichert, dass die das übernommen haben? Vielleicht könnte ich ja dann wechseln.

Grüße

» Maria Esperanza » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,25 »



Hi,

Ich bekomme immer vor stressigen Situationen so Schwitzattacken. Leider hat bei mir am Anfang noch nicht einmal der übliche Kram wie Deos und Co geholfen.

Jetzt nehme ich vor solchen Situationen immer eine Tablette gegen Schwitzen. Die wirkt schnell und ist im Gegensatz zu anderen Sachen auch kurzfristig ne Lösung. Mein Arzt hatte mir mehrere Varianten vorgeschlagen, aber da ich ja eher durch Stress schwitze und nicht akut die ganze Zeit, kam halt die Tablette mehr in Frage.
Daneben habe ich noch meine Ernährung umgestellt und das hat auch echt viel gebracht.

LG,
die Mone

» MoneL » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,34 »


Ich litt auch bis vor einem Jahr unter übermäßigem Schwitzen. Es war wirklich einfach unangenehm ständig Schweißflecken unter den Achseln zu haben, sogar im Winter!

Ich hab dann Hilfe im Internet gesucht und in einem Forum über "Yerka" gelesen und gleich danach ausprobiert. Ich bin bis heute begeistert, bei mir hat es wirklich gehalten was es verspricht! Die Anwendung ist einfach - zunächst alle zwei Tage vor dem Schlafengehen die Lösung mit einem Wattebausch auf die Achseln auftragen, später reicht dann ca. einmal in der Woche. Das Schwitzen stellt sich auf ein normales Maß ein. Man bekommt dieses Mittel rezeptfrei für ca. 8 Euro/Flasche in der Apotheke.

» Liloppikil » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 14.04.2010, 15:40, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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