Der Tod von Geschwistern

vom 13.04.2010, 14:04 Uhr

Hier Wenn Kinder vor den Eltern sterben wird ja über den Tod der eigenen Kinder diskutierrt, was mit Sicherheit ein anderes Thema ist, als wenn die Geschwister versterben.

Ich habe einen jüngeren Bruder und denke da an sich schon immer drüber nach, was wäre wenn und so. Klar denkt man da als Kind und Jugendlicher noch anders drüber, wenn man im gemeinsamen Elternhaus lebt. Als Erwachsener, wenn jeder im Endeffekt seine eigenen Wege geht, sieht das ja oftmals ein wenig anders aus.

Da meine Eltern meinen Bruder (scheinbar) mehr liebten als mich, schwankte ich in meiner Kinder- und Jugendzeit zwischen, wenn er weg wäre, dann würden mich meine Eltern mehr lieben, bis hin zu hoffentlich stirbt er nicht. Wobei das mit dem hoffentlich stirbt er nicht, erst wesentlich später einsetzte. Ich bekam ein Gespräch anderer Leute mit, in dem es darrum ging, das der Sohn eines weitläufigen Bekannten ( ich kannte die Leute nicht) verstorben ist. In dem Haushalt gab es wohl noch einen weiteren Sohn. Seitdem der eine Sohn verstorben war, drehte sich alles nur noch um das verstorbene Kind und der lebende Sohn wurde total beiseite geschoben und übergangen und so. Und genau das Szenario hatte ich immer wieder im Kopf.

Als meine Mutter vor drei Jahren verstarb, hinterliess sie eine leibliche Schwester, zwei Halbschwestern und einen Halbbruder. Zur leiblichen Schwester und einer Halbschwester bestand ein engerer Kontakt. Wobei alle weiter entfernt wohnten und der Kontakt hauptsächlich über das Telefon bestand. Der Tod meiner Mutter war zwar absehbar, aber für meine Angehörigen auch überraschend. Und ich dachte nach ihrem Tod oft, wie sich wohl die Schwestern gefühlt haben. Dachte oft, das es sicherlich schwer ist, wenn man mehrere Geschwister hat und der erste geht. Irgendwie erinnert einen das halt auch an die eigene Sterblichkeit.

Ich glaube, wenn meinem Bruder was zustossen würde, würde mich das ziemlich runterziehen. Bei einer Erkrankung sicherlich auch. Aber da ist der Tod irgendwie absehbarer. Man hat Zeit sich zu verabschieden und so.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Mein Bruder verstarb 1983. Ich selbst bin 1977 geboren und mein Bruder der nun schon fast 30 Jahre tot ist ist 1979 geboren. Er wurde nur 3 Jahre alt. Bei uns war das ein ganz doofes Missgeschick, leider. Ich (5) und meine Freundin (4) fuhren mit dem Kinderfahrrad und übten ein wenig vor unseren Häusern. Mein Bruder fuhr Dreirad auf dem Gehweg.

Da kam mein Vater nach Hause und mein Bruder freute sich und rannte auf die andere Straßenseite. Leider ist er mit dem Kinderrad meiner Freundin zusammengestoßen und durch den schweren Sturz auf die Schläfe einen Tag später verstorben. Ich bin schon eine Weile nach dem Tod nebenher gelaufen und habe sehr unter dem Verlust gelitten.

Als Kind aber habe ich später auch die Zustand nur noch gehasst. Die Leute schauen einen mitleidig an, meine Eltern schreien sich nur noch an und ich bin nebenbei zerbrochen. Ich habe auch damals zu meinen Eltern gesagt ob es ihnen lieber gewesen wäre, wenn ich verunglückt wäre. Denke heute noch sehr ungern zurück und es ist meine erste schlimme dauerhafte Erinnerung.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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