Geruchsveränderung nach Kastration?
Mein Hund hatte immer einen starken Eigengeruch. Das war schon ein stückweit lästig, weil jeder sofort "Hund" gerochen hat, wenn er bei uns in en Flur kam. Aber damit musste derjenige dann eben leben. Nun wurde mein Hund vor 14 Tagen operiert (Kryporchismus) und dabei auch kastriert. Uns wurde das empfohlen, weil er ja vorbelastet war und wir so das Krebsrisiko senken konnten. Hätte er später mal etwas derartiges bekommen, dann hätten wir uns geärgert, dass wir uns nicht gleich dafür entschieden haben. Ohne diese lebenswichtige Kryptorchismus-OP wäre aber eine Kastration nicht in Frage gekommen.
Nun ist mir schon aufgefallen, dass er kaum noch riecht. Interessant war, dass das auch andere Menschen festgestellt haben, die nur ab und zu mal da waren. Unser Hund würde eben nicht mehr nach Hund riechen.
Nun frage ich mich wirklich, ob das wohl von der Kastration kommen kann? Das wäre dann ja schon recht zeitnah und verwundert mich ehrlich gesagt ein bischen. Muss ich mit noch mehr Veränderungen rechnen? Man hat uns einige Dinge aufgezählt, zB. dass er dann weitaus weniger Markieren würde (kann ich bisher nicht bestätigen) oder Rüde eher ignoriert oder "gemütlicher wird" (was ich bisher auch für ein Märchen gehalten habe, aber er zieht weitaus weniger, wobei er vielleicht auch noch nicht ganz auf der Höhe ist).
Das sein Eigengeruch minimaler wird, hat man uns nicht gesagt. Nicht das es einen anderen Grund dafür gibt...
Hallo!
Ich nehme mal an, dass du einen Rüden hast. Diese haben ja von Natur aus schon mehr Eigengeruch als eine Hündin. Ich empfinde es oft so, dass Rüden strenger riechen. Durch die Kastration werden ja bestimmte Hormone nicht mehr produziert und es kann daher durchaus sein, dass dein Hund nicht mehr so stark riecht.
Rüden verlieren auch oft eine gelblich weiße Flüssigkeit, die sehr streng riecht. Unter anderem wird diese Flüssigkeit auch beim markieren freigesetzt, aber auch, wenn eine Hündin in der Nähe ist, die Läufig ist. Bei manchen Hunden kann auch eine Vorhautentzündung entstehen. Dann riecht das Sekret noch extremer.
Ich habe auch schon so viel gehört, was sich nach einer Kastration angeblich ändern sollte. Teils mag es ja stimmen, aber ich denke, dass es auch ganz stark vom Hund selbst abhängig ist. Mich würde noch interessieren, ob sich dein Hund im Charakter verändert hat. Wie alt war denn dein Hund bei der Kastration?
Dass der Eigengeruch geringer wird ist normal. Denn gerade Rüden haben ohne Kastration einen wirklich eigenen stärkeren Geruch, der ihn von den anderen Rüden unterscheidet. Durch die Kastration geht der Hormonspiegel runter und die Rüden produzieren nicht mehr die Hormone, die für den Eigengeruch zuständig sind. Das ist also was völlig normales.
Auch eine Wesensveränderung ist möglich. Das muss nicht immer so sein, ist aber durchaus möglich. Dass er weniger zieht ist auch normal. Denn ihm werden jetzt weder andere Rüden interessieren noch die Weibchen. Mit den Weibchen weiß er sexuell nichts mehr anzufangen und die Rüden sind für ihn keine Konkurenz mehr.
Mich würde noch interessieren, ob sich dein Hund im Charakter verändert hat.
Die Kastration ist ja erst 2 Wochen her und bisher habe ich nur festgestellt, dass er weniger riecht und das er kaum zieht. Wir hatten auch immer einen zügigen Gang beim Spazieren gehen drauf und nun laufen wir ein bischen langsamer. Zwar immernoch flott, aber nicht mehr halbes Joggen.
Agil ist er sonst aber immer noch. Er aportiert gerne seinen Ball und ist auch sonst nicht träge. Er ist immer noch unglaublich verschmust und hat ein freundliches Wesen. Also charackterlich war und ist er ein Traumhund.
Wie alt war denn dein Hund bei der Kastration?
2,5 Jahre. Er hat er sehr spät angefangen das Bein zu heben und zu Markieren. Auch rüdentypisches Verhalten hat er später entwickelt, weshalb uns der Arzt mehr Zeit gab. Die Ärztin sagte, dass man eine Kryporchismus-Operation zwischen einem Jahr und 4 Jahren machen muss. Aber nach einem Jahr besteht die Chance eigentlich nicht mehr, dass der Hoden wandert. Bis 4 Jahre, weil es dann mehr als kritisch ist, was das entarten betrifft.
Mit den Weibchen weiß er sexuell nichts mehr anzufangen und die Rüden sind für ihn keine Konkurenz mehr.
Soweit mir bekannt, stimmt das aber so nicht. Die Erfahrung hat er ja nun schon gemacht und er weiß ja selber nicht, dass er kastriert ist. Auch wenn die Hormone nicht mehr produziert werden, ist er ja ein "Mann".
Große schwarze Hunde kann er nach wie vor nicht leiden und knurrt anständig. Wir sind 7 Tage nach der Op einem solchen Hund begegnet. Ich hatte ja auch ein bischen gehofft, dass sie das geben würde, aber so war es nicht. Das ist sicher aber auf seine schlechte Erfahrung mit solchen zurück zu führen.
winny2311 hat geschrieben:Mit den Weibchen weiß er sexuell nichts mehr anzufangen und die Rüden sind für ihn keine Konkurenz mehr.
Soweit mir bekannt, stimmt das aber so nicht. Die Erfahrung hat er ja nun schon gemacht und er weiß ja selber nicht, dass er kastriert ist. Auch wenn die Hormone nicht mehr produziert werden, ist er ja ein "Mann". .
Naja, er ist im Prinzip nur noch ein "halber" Mann. Er hat den Sexualtrieb nicht mehr. Die Hormone fehlen ihm, die ihm sagen, dass er jetzt decken kann. Die Hormone werden ja durch die Kastration nicht mehr produziert. Anders wäre es bei der Sterilisation. Da ist der Sexualtrieb noch vorhanden, weil eben die Sexualhormone noch produziert werden.
Selbst wenn er vorher schon mal ein Weibchen gedeckt hat hat er die Erinnerung nicht mehr daran, dass er ein Hund ist, der auch noch könnte wenn er wollte. Es fehlt die homronelle Stimulanz, dass er auch noch wollen würde.
Geruchsveränderung kann schon sein, merkt man bei Katern aber meist noch mehr als bei Rüden. Wobei es auch da vorkommen kann. Ansonsten verändert sich durch die Kastration oft nicht so wirklich viel. Ein Rüde, der sich vorher gerne mit Artgenossen gerauft hat, bleibt meist ein Rabauke. Automatisch zu jedem anderen Rüden lieb werden die Kastraten nicht.
Das einzige, was halt weg fällt, ist der Sexualtrieb. Läufige Hündinnen lassen ihn kalt, er wird auch nicht mehr an Menschenbeinen zu rammeln versuchen. Das ist ja eine hormonelle Geschichte und da ist durchs Kastrieren eben alles ausgeschaltet.
Manche Rüden werden tatsächlich ruhiger, bei anderen merkt man zu vorher keinen Unterschied. Du solltest aber grundsätzlich vorsichtig sein, wenn ihr Hunden begegnet, die er vorher schon nicht leiden konnte. Denn da kann zweierlei passieren: Dein Hund greift an. Oder Dein Hund wird angegriffen, wehrt sich aber nicht. Kann aber auch sein, dass alles gut geht, nur ist Kastration echt keine Garantie für einen in jeder Situation absolut problemlosen Hund.
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