3 jähriges Mädchen fragt nach dem Vater
Hallo!
Der Titel des Threads ist etwas ungenau, aber ich weiß nicht, wie ich es sonst bezeichnen soll.
Die Tochter einer guten Bekannten wurde von ihrem Partner in ihrer Schwangerschaft sitzen gelassen. Der Mann wußte also, dass sie schwanger war und hat sich aber nie um sein Kind gekümmert. Er ist auch unauffindbar. Selbst das Jugendamt hat schon eine Personenabfrage beim Amt gemacht. Der Expartner und Vater des Kindes ist nicht zu finden. Im ersten Lebensjahr des Kindes ist die Post, die die Mutter ihm geschrieben hat mit Bildern der Kleinen auch noch angekommen und er hat auch manchmal Geld geschickt . Aber seit 2 Jahren ist er unauffindbar. Gesehen hat er sein Kind nie.
Die Tochter ist mittlerweile 3 und sieht sieht im Kindergarten viele Kinder, die von den Vätern abgeholt werden. Bisher war es nie ein Thema. Aber nun fängt sie an zu fragen. "Wo ist mein Papa", "Warum habe ich keinen Papa" usw. Bisher konnte die Tochter meiner Bekannten es noch irgendwie umschreiben. Sie will ja ihrem Kind auch nicht weh tun.
Wie würdet ihr einer Dreijährigen erklären, dass der Vater nichts von seiner Tochter wissen will, dass man ihn nicht findet und dass er sein eigenes Kind noch nie gesehen hat und einfach kein Interesse zeigt. Wie erklärt man es ohne dem Kind einen Schaden zuzufügen? Vor allem sollte es eine Erklärung sein, die nicht gelogen ist. Aber die Wahrheit kann man doch einem dreijährigen Kind kaum zumuten. Es sollte aber der Wahrheit sehr nahe sein. Denn irgendwann steht der Vater vielleicht vor der Tür und dann soll das Kind ja nciht sagen, dass man es belogen hat.
Ich glaube in dem Alter wäre es fatal, wenn man das so sagt. Dann ist es vermutlich besser, wenn man sagt, dass der Papa einfach weg ist. Vom Lügen halte ich hier nichts, das sollte man auch nicht. Aber wenn man selbst nicht weiß, wo der Papa des Kindes ist, kann man das ja so sagen.
Eine Freundin von mir ist auch ohne Vater aufgewachsen. Der hat sich nie für sie interessiert und ihre Mutter hat ihr einfach gesagt, dass es nicht da ist. Man kann auf Sätze wie: er wollte dich nicht, oder dergleichen getrost verzichten.
Aber 'einfach weg' ist doch für das Kind auch keine befriedigende Antwort, oder? Wenn ich mir mal vorstelle, dass jemand im Kindergarten sie fragt, wo ihr Papa ist und sie dann antwortet, dass er einfach weg sei und selbst nicht versteht was das bedeutet, dann fände ich das schon ziemlich irritierend für das Kind. Ich denke, ich würde mir da als Mutter auch keine Geschichten ausdenken, aber ich würde wohl sagen, dass der Papa uns verlassen hat. Ich würde eben sagen, dass er nicht mehr da ist, weil er woanders leben wollte. Das fände ich jetzt nicht zu hart für das Kind und besser als einfach sowas oberflächliches zu sagen, womit sie ja dann auch nicht umgehen kann, weil sie es nicht versteht oder missversteht.
Hallo,
ich würde in diesem Alter auch noch sehr vorsichtig sein. Jedes Kind ist anders und ragiert auch unterschiedlich, deswegen ist es schwer etwas zu sagen ohne die Kleine zu kennen.
Vielleicht könnte man ihr erklären, dass Mama und Pap sich früher mal sehr lieb gehabt haben und daraus ist dann die Kleine entstanden. Aber rspäter hatten sich die beiden nicht mehr so gerne und deswegen wohnen sie nicht mehr zusammen. Falls sie näher fragt warum der Papa nicht zu Besuch kommt etc. könnte man vielleicht sagen, dass der Papa weit weg arbeitet und deshalb dort wohnen muss.
In dem Alter fragen die Kinder meistens nicht so genau nach. Mein Sohn fängt jetzt mit acht Jahren verstärkt an nach seinem leiblichen Vater zu fragen, warum er nicht mal anruft oder einen Brief schreibt usw. Da wird es dann schon schwieriger, denn auch einem achtjährigen Kind kann man nicht erklären, dass der Vater sich nie für sein Kind interessiert hat.
Ich denke man kann einem 3 jährigen Kind die Abwesenheit des Vaters schon relativ gut erklären ohne, dass es gleich einen Schock davon trägt. Wenn man ihm erklärt, dass der Papa jetzt ganz weit weg wohnt und er nicht zu Besuch kommen kann, wird das von einem Kind in dem Alter schon verstanden. Es ist alles eine Frage, wie man es formuliert.
Darüber hinaus kann man ihm auch erklären, dass es durchaus auch Familien gibt, in denen Mama und Papa nicht zusammen wohnen und wo das Kind nur mit der Mama oder nur dem Papa Kontakt hat. Ich denke, das wird man einem Kind schon mit den richtigen Worten klar machen können, man muss es eben weniger drastisch formulieren und ja nicht unbedingt sagen, dass der Papa das Kind nicht sehen will. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt muss es ja nur wissen, dass der Papa weit weg ist, man ihn aber nicht erreichen könne weil er z.B. kein Telefon hat oder so ähnlich.
Ich fände es absolut falsch, dem Kind jetzt irgendeine Lügengeschichte aufzutischen. Auf der anderen Seite muss man ja auch nicht gerade die härteste und extremste Schilderungsweise verwenden, um dem Kind zu vermitteln, dass der Vater eben nicht (mehr) da ist und sicher auch nicht wiederkommt. Man sollte bei der Wahrheit bleiben, diese aber hübsch und vor allem kindgerecht verpacken. Daher würde ich dem Kind auf keinen Fall sagen, dass der Vater keine Lust auf es hat, sondern die Fakten einfach ein bisschen netter formulieren, so dass das Kind nicht direkt den schlechtesten Eindruck von seinem Vater bekommt und dann einen Hass auf diesen Elternteil entwickelt. Das kann man zwar nicht immer komplett verhindern, aber man sollte sich auch nach der Trennung vom ehemaligen Partner und in diesem Fall Vater des Kindes, vernünftig und fair verhalten - schon aus Liebe zu dem Kind.
Ich würde dem Kind nicht einfach nur erzählen, dass der Vater weg ist. Diese Antwort wird das Kind nicht zufriedenstellen und es wird weitere Fragen stellen - wenn nicht jetzt sofort, dann eben in ein oder zwei Jahren. Wenn die Mutter dann plötzlich eine andere Geschichte erzählt, wird das Kind das auch bemerken und sicher sehr irritiert sein. Daher würde ich bereits jetzt anfangen, einen Teil der Wahrheit preiszugeben. Die Mutter muss dem Kind ja nicht direkt sagen, dass der Vater kein Interesse mehr an seinem eigenen Kind hat, aber sie kann durchaus sagen, dass der Vater die Familie verlassen hat und nun woanders lebt. Das Kind wird sicher wissen wollen, warum das so ist und hierbei würde ich dann vielleicht zu einer kleinen Notlüge greifen, zum Beispiel, dass der Vater woanders leben wollte, so wie Sippschaft es schon vorgeschlagen hat.
Ich fände es auch in Ordnung, wenn die Mutter dem Kind vorsichtig sagen würde, dass sie und der Vater sich nicht mehr verstanden haben und deshalb nicht mehr zusammen wohnen möchten. Dabei muss die Tochter deiner Bekannten aber vorsichtig vorgehen, so dass das Kind nicht plötzlich auf die Idee kommt, dass es eine Mitschuld an dieser Trennung trägt. So etwas kommt ja leider auch immer wieder mal vor.
Ich finde es immer schlimmer, wenn Menschen aus falscher Rücksichtnahme Dinge verschweigen, als wenn sie ehrlich sind. Ehrlichkeit an sich ist ja nichts Schlimmes, solange man sie vernünftig einsetzt. Kinder können oft viel besser mit scheinbar schwierigen Situationen umgehen als viele Erwachsene annehmen.
Es ist sicher nicht leicht, mit dieser Situation umzugehen. Ich würde damit auch so natürlich wie möglich umgehen, auch wenn das viel leichter gesagt als getan ist. Irgendwelche Lügengeschichten halte ich auch definitiv für falsch, die könnten in diesem Alter zwar noch recht gut klappen, aber das Problem ist dann nur aufgeschoben und nicht aufgehoben und je länger das Kind mit einer Lüge aufwächst, desto komplizierter und schwieriger wird die Situation.
Ich würde dem Kind erzählen, dass es natürlich auch einen Papa hat, der aber wie viele bereits gesagt haben sehr weit weg wohnt und ich würde dem Kind allerdings von Anfang an klar machen, dass es eben Papas gibt, die sich mehr um das Kind kümmern und dann gibt es auch Papas die sich weniger um das Kind kümmern. Und es ist natürlich traurig, dass sich der Papa keine Zeit hat, aber dafür hat es eine besonders liebe Oma oder einen besonders lieben Opa oder was halt in der Familiensituation am besten passt und ihr gleichzeitig zeigen, dass es ganz viele gibt, die sie unendlich lieben.
Ich würde nicht gleich ganz zu Beginn sagen, dass der Vater sie nicht liebt, das wäre sicherlich zu hart, aber es sollte auch auf keinen Fall so ausarten, dass man erzählt, dass der liebevolle Papa nur sehr weit weg wohnt und nicht kommen kann, weil es zu weit weg ist. Also ich würde die Erzählungen nicht so machen, dass das Kind den Anschein bekommt, dass der Papa prinzipiell gerne kommen würde nur aus irgendwelchen Gründen nicht kommen kann. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Kind dann von Anfang an ein falsches Bild vom Vater bekommt und sich einen Traumprinzen in der Ferne ausmalt.
Das kann dann später zum großen Problem werden. Deswegen würde ich von Anfang an auch klarstellen, dass ihr Papa zwar kein schlechter Mensch ist, aber eben auch kein unsichtbarer Traumprinz. Man kann durchaus von Anfang an sagen, dass es sehr traurig ist, dass er nicht da ist, aber ihr gleichzeitig auch vermitteln, dass sie in dieser Welt trotzdem sehr erwünscht und geliebt ist. Es gibt ja auch sanftere Formulierungen, wie dass der Papa das Kind nicht lieb hat. Damit würde ich nicht gleich kommen und wahrscheinlich würde ich das so auch nie dem Kind sagen, sondern eben, dass es sehr schade ist, dass der Papa sich nicht um sie kümmert und dass das eben auch nicht in Ordnung ist.
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