Finanzielle Gleichberechtigung bei mehreren Kindern
Hallo!
Ich denke, es ist manchmal gar nicht so leicht, seine Kinder auch auf finanzieller Ebene gleich zu behandeln. Theoretisch könnte man beispielsweise dem zwei Jahre jüngeren Kind in der 7. Klasse den gleichen Geldbetrag monatlich geben, wie dem älteren Kind zwei Jahre zuvor. Aber ist das dann noch Gleichberechtigung? Schließlich sind 20 € zwei Jahre später vielleicht nicht mehr so viel Wert wie heute. Solange die Kinder noch beide zur Schule gehen, kann man das aber meiner Meinung nach noch relativ ähnlich gestalten.
Wie sieht es aber aus, wenn zum Beispiel das eine Kind nach der zehnten Klasse eine Ausbildung macht und das andere Kind noch drei weitere Jahre zur Schule geht, um Abitur zu machen? Sollte das Kind, das eine Ausbildung macht, dann Geld zu Hause abgeben oder sollte das Taschengeld einfach wegfallen? Und inwiefern sollte man das andere Kind noch unterstützen?
Problematisch bzw. schwierig sieht es wohl auch aus, wenn ein Kind zu Hause auszieht. Was ist, wenn das eine Kind noch zu Hause schläft, isst usw. und das andere Kind in einer eigenen kleinen Wohnung lebt. Wie regelt man dann als Eltern das Finanzielle?
Wie würdet ihr es handhaben, wenn ihr mehrere Kinder hättet, die unterschiedliche berufliche Wege gehen? Außerdem interessiert es mich, wie es bei euch und euren Geschwistern war und wie das eure Eltern geregelt haben. Habt ihr euch vielleicht ungerecht behandelt gefühlt oder fandet ihr es so in Ordnung?
Viele Grüße
Also ich sehe das etwas anders. Also das Taschengeld würde ich immer danach richten, wie es auch Wert hat. Aber innerhalb von zwei Jahren hat es noch keine so hohe Inflationsrate. Wenn ich meinem 12 jährigen Sohn 20 Euro geben, dann bekommt der 10 jähriger Sohn nur 15 Euro. Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber auf jeden Fall weniger. Gut wenn der jüngere dann zwei Jahre älter ist, dann kann er meinetwegen auch 22 Euro bekommen, damit er den gleichen Wert hat. Aber nicht viel mehr.
Wenn ein Kind in der Ausbildung ist, dann gibt es kein Taschengeld mehr. Es sei denn, es ist wie bei meinem Bruder, dass er hohe Fahrkosten hat und somit sonst nicht davon über bleiben würde. Dann einigt man sich darauf, dass man die Fahrkosten trägt und nicht Taschengeld zahlt. Wenn das jüngere Kind später auch mal so hohe Fahrkosten hat, dann bekommt er das eben auch bezahlt. Wenn nicht, dann hat er Pech. Aber Fahrkosten sind ja kein Geld, welches frei ausgegeben werden kann. Wenn man der Meinung ist Kostgeld zu nehmen, ist das jedem überlassen. Ich würde meinem Kind zwar was abnehmen, aber nur um es für ihn zu sparen.
Denn irgendwann ist das jüngere Kind doch auch in der Situation, dass er eine Ausbildung macht und mehr Geld in der Tasche hat, warum dann dem einen deswegen etwas weg nehmen. Das gleicht sich doch zwei Jahre später aus. Ich würde ja den großen benachteiligen, wenn er nur das bekommt wie der kleine. Der könnte dann ja sagen, ich habe ab sechs Jahren Taschengeld bekommen. Und nur weil ich älter bin und man die Kinder „gleichberechtigt“ behandeln will, bekommt der vier jährige auch schon Taschengeld.
Ich habe auch einen älteren Bruder und der hat auch immer etwas mehr bekommen als ich . Und ich empfand das auch nicht als ungerecht. Gut meine Eltern waren etwas komisch, weil sie mir dann das Taschengeld strichen, weil ich einen Nebenjob hatte (mit 14) und mein Bruder nicht, aber das war mir auch egal. Wenn ich das so sehe, dann wurden wir beide großen auch benachteiligt. Mein kleiner Bruder bekam bis zur Ausbildung noch knapp 75 Euro Taschengeld. Soviel haben wir nie bekommen, aber ich finde das auch ok, zum einen, weil ich froh bin, dass er wenigstens mehr bekommt als wir und zum anderen, weil die Zeiten sich einfach geändert haben.
Das Taschengeld innerhalb von nur 2 Jahren der Inflationsrate anzugleichen finde ich persönlich etwas übertrieben. Wenn es bei einem sehr großen Altersabstand 8-10 Jahre sind, finde ich das eher legitim, aber dann würden ja 2-3 EUR reichen, so hoch ist die Inflation nun auch wieder nicht.
Ich finde, dass man sich natürlich bemühen sollte, dass kein Kind benachteiligt wird, aber die ultimative Gerechtigkeit ist nun mal in der Praxis schwer umsetzbar. Kinder haben unterschiedliche Lebensumstände und Gegebenheiten, insbesondere, wenn sie volljährig sind.
Das Kind, das studiert, hat noch länger einen Anspruch auf Unterhalt bzw. finanzielle Unterstützung als das, das schon mit 16 eine Lehre macht. Dennoch verdient das Kind, das studiert, im Regelfall einmal mehr als das Kind, das "nur" eine Ausbildung/Lehre absolviert. So könnte man ja sagen, dass es doppelt ungerecht ist. Auf der anderen Seite benötigt aber das (erwachsene) Kind, das bereits voll berufstätig ist, in der Regel nun mal kaum Unterstützung, während ein Kind, das studiert Studiengebühren, Lehrmittel, etc. zahlen muss und bei einem sehr "harten" Studium (ich würde jetzt bzw. Jura als ein solches ansehen) auch nur sehr geringfügig nebenbei jobben kann.
So gesehen ist das ja für sich auch nicht gerecht, aber wohl kaum anders umsetzbar. Bei jüngeren Kindern kann man natürlich mehr darauf achten, dass diese sich nicht benachteiligt fühlen, aber je älter die Kinder bzw. unterschiedlicher die Lebenswege werden, desto problematischer wird es.
Hallo!
Vielleicht stelle ich mir das ganze auch zu kompliziert vor, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass es problematisch werden könnte, wenn Kinder 2, 3 Jahre auseinander sind und beide Kinder im gleichen Alter 20 Euro Taschengeld bekommen. Andererseits könnte ich es aber auch verstehen, wenn sich das ältere Kind benachteiligt fühlt, wenn das jüngere Kind, aufgrund der Inflation etwas mehr Geld im gleichen Alter bekommen würde.
Das ist für mich auch relativ unstrittig, dass man, wenn man eine Ausbildung macht und eine Ausbildungsvergütung erhält, kein Taschengeld mehr von den Eltern bekommen muss. Was ist aber, wenn das Geschwisterkind studiert. Sollte das dann Taschengeld bekommen? Wenn ja, in welcher Höhe? Und wie sieht es mit solchen Kosten wie den Studiengebühren oder Kosten für Bücher aus? Wer sollte solche Kosten tragen?
Viele Grüße
Hallo,
wir haben drei Kinder im Alter von 8, 8 und 6 Jahren und ein ganz Kleines, das erst ein paar Wochen alt ist. Gedanken haben wir uns zu dem Thema auch schon gemacht. Ganz gerecht handhaben kann man es nie, denn dann müsste man über jeden Euro für einen Schultheaterbesuch Buch führen, was natürlich ins Absurde führt.
Mein Freund und ich sind uns darüber einig, dass wir jedem unserer Kinder eine komplette Ausbildung finanzieren werden - also entweder ein Studium oder eine Berufsausbildung. In dieser Zeit wird das Kind so weit finanziell unterstützt wie es nötig ist. Natürlich braucht ein Student länger Unterstüützung als ein Kind das eine Lehre macht. Aber schließlich hat jeder die freie Entscheidung was ermachen möchte und dann solles hinterher kein Genörgel geben.
Jedes Kind sollte eine abgeschlossene Ausbildung oder Studium bekommen und danach soll es sich dann finanziell selbst versorgen. Sollte eines unserer Kinder noch zu Hause wohnen bleiben wollen wenn es schon richtig Geld verdient, also zum Beispiel nach Ende der Lehrzeit, dann soll es auch etwas zu Hause davon abgeben für Essen etc. Denn alles andere fände ich sonst den anderen gegenüber wirklich unfair.
In meiner Verwandtschaft gibt es so ein Beispiel. Eines der "Kinder" wohnt mit MItte 40 noch zu Hause, muss nichts abgeben und haut sein Geld für unnützes Zeug auf den Kopf, während die anderen beiden mit 20 ausgezogen sind und schauen müussten, wie sie finanziell über dei Runden kommen.
Ich habe zwar noch keine Kinder, würde mir darüber allerdings auch weniger Gedanken machen. Meine Geschwister und ich haben damals recht unterschiedlich viel und auch unterschiedlich lange Geld bekommen. Die Menge haben meine Eltern auch davon abhängig gemacht, wieviel jedes Kind brauchte. Ein teures Hobby verschlingt mehr Geld als ein billiges, also bekam das Kind mit dem teureren Hobby mehr Geld. Genauso lief es später in der Ausbildungs- bzw. Studierphase, jeder hat solange Geld bekommen, wie es nötig war. Das alles natürlich im finanziellen Rahmen meiner Eltern.
Vielleicht ist es etwas blauäugig von mir zu glauben, dass meine Kinder untereinander keinen Neid entwickeln. Aber ich hoffe es doch sehr. Wir zumindest haben uns nie wegen Geld beneidet. Ich würde die Taschengeldmenge von meiner finanziellen und der Lebenssituation der Kinder abhängig machen. Wenn nötig, bekommen dann beide das gleiche Geld, obwohl sie 2 Jahre auseinander sind.
Man sollte natürlich schon immer die Gleichbehandlung der Kinder im Auge behalten. Wenn einem Kind mit 27 noch das Studium finanziert wird und das andere mit 19 nach der Ausbildung ausgezogen ist, muss man das zweitere halt anders "unterstützen". Das bekommt dann eben zum Geburtstag mal etwas Größeres als das erstere.
Das Problem gibt es bei uns derzeit zu Hause leider. Mein Bruder und ich sind beide über 25 Jahre alt und ich lebe schon seit einigen Jahren nicht mehr dabei - Ich studiere allerdings auch und muss mir mein Geld selbst verdienen nebenbei. Meine Eltern haben mir vor einigen Jahren ein Auto geschenkt, das ich bis heute fahre.
Mein Bruder allerdings lebt noch bei meinen Eltern und arbeitet nebenbei Vollzeit. Weil er ja nicht studiert, sondern einen ganz normalen Arbeitsplatz hat, verdient er entsprechend auch sehr viel. Er muss aber zu Hause kein Geld abgeben und er isst natürlich auch zu Hause und hat im Prinzip wirklich keinerlei Ausgaben. Meine Eltern möchten ihn nicht raus werfen, glaub ich, aber ich merke, dass es für sie schon nicht so einfach ist, das zu regeln. Sie möchten mich natürlich auch nicht benachteiligen, aber sie möchten ihm auch nicht das Gefühl geben, dass er zu Geburtstagen oder Weihnachten weniger geschenkt bekommt als ich. Ich habe es jetzt nur an Ostern gemerkt: Ich habe von meinen Eltern 100 Euro bekommen, während mein Bruder eben nur etwas Süßes bekam. Das kann er dann natürlich unfair finden, aber ich denke, er sollte sich dann auch einfach selbst mal hochrechnen, dass er meine Eltern monatlich deutlich Geld kostet.
Ich denke, dass dieses Thema in vielen Familien - besonders, wenn es dann Kinder im Teenageralter gibt- immer wieder auf den Tisch kommt. Es ist sicher nicht einfach es immer allen Recht zu machen bzw. die finanzielle Regelung immer bei allen Kindern gleich zu handhaben.
Dennoch denke ich, dass es wichtig ist, dass die Kinder merken, dass niemand das "Lieblingskind" ist und bevorzugt oder eben auch benachteiligt wird. Bei meinem Bruder und mir war es stets so, dass sich meine Eltern bemüht haben, uns auch in finanziellen Belangen gerecht zu behandeln. Ob mein Bruder und ich aber immer genau das gleiche Taschengeld bekommen haben, kann ich gar nicht sagen. Ich denke aber nicht, dass es jemals für meinen Bruder oder mich ein Thema gewesen wäre, wenn einer ein paar Euro mehr bekommen hätte.
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