Kann man etwas gegen Legasthenie tun?
Erst einmal möchte ich hier anmerken, dass ich niemanden in irgend einer Weise verletzen oder beleidigen möchte, indem ich hier meine Meinung zu Legasthenikern äußere, denn es klingt vielleicht ein bisschen hart, allerdings ist das wirklich nicht böse gemeint. Ich hatte heute mit ein paar Freunden eine Diskussion über Legasthenie und Lese- Rechtschreibschwäche. Wir haben unter anderem darüber diskutiert, ob man dagegen etwas tun kann und wir waren uns nach einer Stunde immer noch nicht richtig einig.
Ein paar meiner Freunde und ich auch meinen, dass man gegen die Legasthenie etwas tun kann, auch wenn es nicht einfach ist. Wir haben mit dem Argument argumentiert, dass man einfach lernen beziehungsweise üben kann, auch wenn es für jemanden noch so schwer ist, denn wenn man sich beispielsweise nicht die Regeln merken kann, wann man zwei "s" oder ein "ß" braucht, dann kann man ja die Wörter lernen, von denen man nicht weiß, wie sie geschrieben werden.
Dadurch wären wir schon beim nächsten Punkt, nämlich das auswendig Lernen. Ich persönlich bin der Meinung, dass man ab einem gewissen Alter die geläufigen Wortschreibweisen wissen muss, denn diese können sich manche durch Nachdenken erschließen und andere müssen es halt auswendig wissen. So kann man meiner Meinung nach wirklich etwas gegen Legasthenie tun und für mich gelten, da eigentlich keine Ausreden, wie "Er/Sie kann das doch nicht alles auswendig lernen".
So etwas ist für mich einfach eine zu billige Ausrede und da ist es schon möglich, dass man etwas dagegen tut. Ob das Ganze hilft, ist natürlich eine andere Sache. Allerdings sollte man versuchen etwas dagegen zu tun.
Die andere Partei in der Diskussion war der Meinung, dass man dagegen einfach nichts tun kann, weil das einfach ein Fehler im Gehirn ist und man gegen diesen Fehler einfach nichts tun kann. Jedoch denke ich, dass dieses Problem auch gelöst werden kann, nämlich indem man es auf eine andere Art und Weise lernt. Vielleicht ist es ja nicht möglich es zu verstehen, allerdings muss man sich dann das Wissen so aneignen, dass man es jederzeit im Kopf abrufen kann. Und da wären wir dann wieder beim auswendig lernen.
Ich weiß, dass es Legastheniker schwerer haben, als andere Leute, allerdings finde ich es ein bisschen ungerecht, dass sie in der Schule, beispielsweise an meinem Gymnasium, bei Schularbeiten länger Zeit bekommen. Jedoch macht das meiner Meinung nach eigentlich keinen Sinn, denn wenn sie etwas nicht können oder verstehen, dann nützt da mehr Zeit auch nicht viel. Wenn man wirklich eine Schwäche oder ein Problem hat, dann sollte man meiner Meinung nach auf eine speziell dafür eingerichtete Förderschule gehen, da man dadurch besser gefördert wird und gezielt an die Schwächen herangegangen wird, was man an allgemeinbildenden Schulen nicht gerade behaupten kann.
Auch ist es später bei der Berufssuche schwerer, da man ja hier auch nicht sagen kann, dass man nicht richtig lesen oder schreiben kann, weil man Legastheniker ist. Wenn man das so macht, dann kann man sich eigentlich sicher sein, dass man den Job nicht bekommt. Und hier hilft mehr Zeit auch nicht mehr weiter, was mich wieder zu dem Punkt bringt, dass man etwas dagegen tun muss.
Nun möchte ich einmal eure Meinung zu dem Thema hören. Kann man denn eigentlich etwas gegen Legasthenie beziehungsweise Lese- Rechtschreibschwäche tun? Wie ist das dann bei der Berufswahl, wird da darauf geachtet oder wird dann einfach der nächste Kandidat ausgewählt? Glaubt ihr, dass es hilft, dass Legastheniker mehr Zeit für Aufsätze bekommen, als andere Schüler? Was kann man gegen Legasthenie tun? Hilft das auswendig lernen eurer Meinung nach überhaupt?
Mein Bruder hat(te) eine Lese-Rechtschreibeschwäche und meine Mutter hat nach der "Diagnose" auch sofort was unternommen. Er hat mehrere Jahre an einer speziellen Schule dafür Nachhilfe bekommen. Jetzt ist er übrigens 12. Klasse, macht sein Abitur und steht in Deutsch auf 11 Punkten. In der Grundschule hatte er stets nie etwas besseres als eine vier. Es war definitiv eine schwere Zeit für ihn, aber es hat sich gelohnt. Durch viel Fleiß und mit viel Übung hat er es in den Griff bekommen.
Mein Vater hat auch eine LRS und wurde nie "behandelt" (wenn man das so sagen kann). Er schreibt heute noch nicht einmal Urlaubskarten, weil er so viele Fehler einbaut und sich dafür schämt. Als erfolgreicher Geschäftsmann kann das durchaus irritierend für einige sein.
Ich bin davon überzeugt, dass er was ändern könnte, wenn er wollte. Es ist vielleicht ein Anfangsfehler, den kann man aber meiner Meinung nach durchaus beheben.
Genau das meine ich! So etwas, wie bei deinem Bruder, ist nun einmal notwendig, da man sich ja nicht das ganze Leben lang herausreden kann, dass man Legasthenie oder eine Lese- Rechtschreibschwäche hat. Das Beispiel mit dem Beruf habe ich ja schon zu Genüge erläutert.
Bei deinem Vater sieht man ja, dass einem ja auch durchaus peinlich sein kann, wenn man dutzende Fehler in einem kurzen Text macht. Ich möchte jetzt wirklich keinen verurteilen, allerdings bin ich überzeugt, dass man etwas dagegen tun kann und wenn man es nicht einmal versucht, dann ist man selber schuld und braucht auch keine Sonderstellungen, wie beispielsweise, dass man beim Aufsatz länger Zeit bekommt. Ich bin froh, dass ich nicht der einzige bin, der diese Meinung hat.
Also ich bin mir nicht wirklich sicher ob man bei einer richtigen Legasthenie etwas dagegen tun kann. Vielleicht tatsächlich wenn man ganz ganz früh ansetzt schon in der Grundschule. Wobei ich mir da nicht sicher bin, denn wenn es so trainiert werden kann das man hinterher nichts mehr davon merkt, bin ich mir nicht sicher ob die Diagnose Legasthenie tatsächlich zutrifft. Da bin ich ähnlich skeptisch wie bei der Diagnose ADHS.
Die Lehrer und Eltern in meiner Zeit haben bei uns mehr drauf geachtet das wir richtig schreiben und gelesenes verstehen, ich finde das hat ziemlich abgebaut und die Schüler schreiben heute schon in der Grundschule ein schlechteres Deutsch als wir es "damals" getan haben.
Was meiner Meinung nach aber nichts mit Legasthenie zu tun hat, denn wir mussten früher auch lernen Wörter richtig zu schreiben, in den ersten drei Grundschuljahren schreibt man häufig noch so wie man es hört, was aber normal ist.
Also ich finde es ehrlich gesagt befremdlich vorzuschlagen, dass Legastheniker eine Förderschule besuchen sollten, denn da könnte man meiner Meinung nach auch alle Brillenträger gleich daneben einquartieren. Die Lese- und Rechtschreibschwäche kann ja verschiedene Gründe haben, welche jedoch nicht mit verminderter Intelligenz zu tun haben. Ich kenne nun viele Leute, die eine LRS haben bzw. hatten.
Allerdings werden, soweit ich weiß, Schüler und Schülerinnen mit LRS irgendwann anderen Schülern gleichgesetzt in den Arbeiten von höheren Schulklassen oder ist das nicht mehr so? Ich finde es durchaus in Ordnung, dass man deren Arbeiten jahrelang anders bewertet und Ihnen dahingehend auch mehr Zeit gibt, schließlich müssen die auch noch etwas lernen, womit Andere von vorn herein kein Problem hatten.
Es ist schlimm, wenn ein Schüler aufgrund einer LRS von einem Vertretungslehrer diskriminiert wird, noch schlimmer, wenn selbst die eigenen Mitschüler dann einem nicht beiseite stehen, weil Sie diese Störung nur als Vorteil sehen und vermutlich einfach nur neidisch sind auf die Vorteile, die sich dadurch ergeben. Aber hast Du auch an die ganzen Nachteile gedacht?
Mein einer sehr guter Freund hat heute noch Schwierigkeiten schnell zu sagen wo rechts und wo links ist - was auch an seiner "damaligen" Legasthenie liegt. Seine Rechtschreibung hat sich sehr verbessert, durch zusätzliches Lernen. Im Erwachsenenalter kam bei ihm dann auch das Interesse für Literatur hoch und er sagt, dass je mehr er liest, desto besser wird es auch. Allerdings liest er, obwohl er viel liest, halt im Gegensatz zu mir langsam, wobei ich nun nicht so der Bücherfan bin. Wenn ich mal neben ihm gesessen habe, als wir noch zusammen wohnten, habe ich ihn auch häufig auf seine Schreibfehler aufmerksam gemacht und ihn dann auch gleich Brücken gebaut, wie er sich das Wort dann vielleicht besser merken kann. Es hat aber nichts mit Faulheit oder ähnlichem zu tun gehabt.
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