Beruhigungsmittel beim Zahnarzt - Wirkung?

vom 06.02.2010, 11:51 Uhr

Ich möchte euch eigentlich nicht mit weiteren Zahnarztfragen auf die Nerven gehen, aber diese eine hätte ich noch. Sie könnte möglicherweise auch anderen Menschen ein wenig helfen, aber, worum geht es überhaupt?

Ich persönlich gehöre leider zu den Menschen, denen es schnell schlecht wird. Ich bin zwar nicht so ein "Extremfall", der gleich würgen muss, wenn er bloß eine Zahnbürste im Mund hat, aber wenn ich den Mund lange offen habe, und dazu auch noch den Kopf möglicherweise nach hinten beugen muss, dann wird mir nach einigen Minuten leider schon schlecht. Auch immer dann, wenn ich das Gefühl habe, dass mein Hals langsam trocken wird.

Wie man sich vorstellen kann, gibt das natürlich Probleme beim Zahnarzt. Manche Behandlungen lassen sich nicht in drei Minuten erledigen oder andauernd unterbrechen. Ich habe dann von Zahnärzten schon verschiedene Tipps zu hören bekommen, von Akupressur auf das Kinn, über Entspannungsübungen, bis hin zum Fixieren eines Punktes an der Behandlungsraumdecke, aber das wirkt bei mir nicht. Allgemein kann ich mich von diesem Brechreiz, der ja übrigens sowieso nichts mit Aufregung zutun hat, sehr schlecht ablenken.

Nun muss ich aber bald eine längere Behandlung über mich ergehen lassen, und ich muss ehrlich sagen, ich befürchte schon, dass das bei meinem Brechreiz desaströs enden wird. Der Zahnarzt ist wohl auch dieser Meinung und möchte mir daher ein Beruhigungsmittel geben, wenn ich das nächste Mal dran bin. Nicht unbedingt zur Beruhigung, denn dieses Mittel soll auch im Allgemeinen gegen Würgereiz helfen. Außerdem soll es wohl so stark sedierend wirken, dass man sehr müde wird und vor sich hin träumt, und damit möglicherweise gar nicht mehr mitbekommt, dass einem schlecht ist.

Was ist das für ein Mittel? Es soll eine Tablette sein. Kann es bedenkenlos einmalig verwendet werden? Auch drei oder vier Male in einem bis zwei Monaten (denn wenn mir beim ersten Termin mit diesem Mittel nicht schlecht ist, dann ändert das ja nichts am Brechreiz, den ich bei den anderen Terminen sicherlich wieder haben würde)? Wirkt es tatsächlich gegen Brechreiz? Und was für Wirkungen sind noch zu erwarten? Wie lange ist man da benommen, und ist das wirklich nicht gefährlich?

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Deine Fragen kann man leider so nicht beantworten, da man wissen müßte, was dir der Zahnarzt für ein Mittel geben wird. Es hängt vom Medikament ab, wie stark es wirkt und wielange es wirkt und da es sehr viele verschiedene Sedativa gibt, ist es schwierig das Ganze zu pauschalisieren.

Grundsätzlich halte ich es in deinem Fall für sehr sinnvoll ein Sedativum vor der Behandlung einzunehmen. Es entspannt deinen ganzen Körper, macht dich etwas müde (was sowohl Wirkung als auch Nebenwirkung sein kann) und wirkt auch gegen den Brechreiz, der im Gehirn entsteht, wo auch das Medikament wirkt. Es spricht normalerweise nichts gegen die Einnahme, wenn du nicht auf irgendeinen Stoff in diesem Medikament allergisch reagierst. Ebenso ist die wiederholte Gabe in einem so großen Zeitraum, wie du ihn beschreibst überhaupt kein Problem. Viele Leute nehmen Sedativa regelmäßig und (fast) täglich.

Wie lange man hinterher noch entspannt und benommen ist, müßtest du deinen Zahnarzt fragen, da es wiederum vom Medikament abhängig ist.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann so gut nachvollziehen wie es dir geht - bin nämlich auch so ein Fall. Mir wird auch leicht mal schlecht und dieser Würgereiz beim Zahnarzt ist auch für mich fast unerträglich. Die Schmerzen selbst sind gar nicht so schlimm. Ich würde an deiner Stelle auf jeden Fall dieses Beruhigungsmittel nehmen, denn viel schlimmer als dauernde Übelkeit kann die Wirkung ja dann auch nicht sein. Ich hab zwar noch nie gehört, dass man so etwas beim Zahnarzt bekommt, wünschte mir aber, meiner würde das auch anbieten.

Wünsch dir alles Gute für deinen nächsten Zahnarztbesuch! Ich hab meinen grad hinter mich gebracht.

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» Barbabella78 » Beiträge: 112 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mit Zahnarztbesuchen habe ich eigentlich keine Schwierigkeiten, zumindest nicht diese schlimme Angst, von der auch meine Freundin immer berichtet. Unangenehm ist mir das auch und ich gehe nicht gerne zum Zahnarzt, aber ansonsten ist schon alles in Ordnung.

Als ich mir die Weisheitszähne ziehen lassen habe, habe ich am Tag der OP einfach von der Schwester eine Beruhigungstablette gereicht bekommen. Sie hat mich damals gar nicht gefragt, sie meinte nur, dass das jetzt die Tablette sei und ich habe sie eben geschluckt, weil ich vor dieser OP unter örtlicher Betäubung echt ausnahmsweise mal Angst hatte. Die Vorstellung, die ganze Zeit mit dem Bewusstsein live dabei zu sein, während sich der Zahnarzt mit entsprechenden Instrumenten bei mir zu schaffen macht. war echt grausig.

Naja, rückblickend kann ich sagen, dass diese Tablette ein Witz war. Ich habe trotzdem die ganze Stunde, die die OP gedauert hat, mit schloddernden Knien (im wahrsten Sinne des Wortes!) auf dem Stuhl gelegen, habe höllisch gezittert und hatte genauso Angst wie vor der Tablette. Das DIng hat überhaupt nicht gewirkt. Der Zahnarzt fragte zu Beginn noch, ob das Medikament wirkt, als ich verneinte, guckte er nur verdutzt und meinte: "Komisch." Tja und das war es dann, dann musste es eben so gehen.

Keine Ahnung, was da genau für Inhaltsstoffe drinnen sind und wie die wirken. Es muss aber schon etwas sein, also es wird nicht so sein, dass es alles nur ein großer "Joke" ist, um die Nerven mit Hilfe vom Placebo-Effekt zu beruhigen - die fragen Dich ja auch nach Deinem Gewicht und wenn Du zu leicht bist, kriegst Du nur eine halbe Tablette. Habe auch nur eine halbe bekommen, vielleicht hat es deshalb nicht geholfen. :? Das nächste Mal werde ich mich schwerer machen. :wink:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe ja nun schon einige Zahnarzttermine hinter mir, und da auch diese Tabletten bekommen. Jedes Mal übrigens. Angeblich sei das nicht weiter schlimm. Aber nach dem Gewicht wurde ich auch nicht gefragt. Also, ob diese Tabletten überhaupt wirklich wirkten, da bin ich mir dann mittlerweile auch nicht mehr sicher.

Bei der ersten Behandlung ging es ja ganz gut. Da bekam ich eine Tablette, davon wurde ich sehr ruhig und der Brechreiz war ganz weg. Zum Abschluss der Behandlung war ich relativ benommen, wobei das wohl eher vom lokalen Betäubungsmittel in Form einer Spritze kam. Aber bei dem Termin verlief jedenfalls alles stressfrei und angenehm.

Dann hatte ich einen zweiten Termin, da funktionierte gar nichts. Ich hatte wieder eine Tablette bekommen, aber war die gesamte Zeit am Würgen. Deswegen musste die Behandlung dann sogar abgebrochen werden, weil gar nichts funktionierte.

Dann hatte ich einen dritten Termin, bei dem man nun weitermachen wollte. Da bekam ich vom Arzt sogar zwei Tabletten. Er meinte, das sei keine Überdosierung, Gefahren gäbe es da nicht, es würde nur kräftiger wirken. Das fand ich ja schon etwas komisch. Abgesehen davon wirkte es dieses Mal wieder nicht. Und höher dosieren wollte der Arzt das Mittel dann auch nicht mehr.

Das Ende der Geschichte ist, dass dieses Mittel nur das erste Mal bei mir gewirkt hat, und danach gar nicht mehr. Auch nicht in doppelter Dosierung. Nun bin ich gespannt, wie es weiter gehen soll. Ich werde sowieso den Zahnarzt wechseln, und hoffe, dass der auch so ein Mittel anbietet (egal, ob ein Sedativum, oder ein Mittel speziell gegen Brechreiz, hauptsache, der Brechreiz verschwindet davon), und vielleicht ein anderes, das bei mir tatsächlich wirkt. Denn sonst klappen Behandlungen bei mir leider eben nicht besonders gut, weil mir andauernd schlecht wird.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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