Wie sieht es mit guter Nachbarschaft aus?

vom 11.09.2008, 05:26 Uhr

Als ich noch ein Kind war, egal wo ich gelebt habe, war „Nachbarschaft“ noch etwas wert. Man kannte die Menschen, die über, unter oder über einem wohnten. Ich erinnere mich, wie oft es der Fall war, dass meine Mutter gerade am Kochen war, aber irgendetwas vergessen hatte einzukaufen. Dann hieß es, ich solle doch schnell zu den Nachbarn gehen, und fragen, ob sie mit Salz, einer Zitrone oder Mehl aushelfen könnten.

Wenn es mir heute passiert, dass ich etwas vergessen habe, dann muss ich wohl oder übel ein 2. Mal einkaufen gehen. Geht es euch ähnlich?

» Albi » Beiträge: 171 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallöchen,

also ich habe das Glück dass ich seit circa einem Jahr neue Nachbarn habe. Wir sind hier im Haus insgesamt zwei Familien und tauschen eigentlich so gut wie alles hier. Wenn mir mal der Zucker oder das Salz ausgegangen ist, dann hole ich eben von unten ein bißchen was. Vor allem wenn ich in der Zeit gerade nicht schnell einkaufen kann und das Zeug dringend benötige. Andersherum ist es genauso, falls die Nachbarin mal schnell was braucht, dann helfen wir eben wieder aus. Ich finde es ganz nett so, denn vorher war das nicht so. Da kannten wir die Nachbarn kaum und mit guter Nachbarschaft war auch nichts. Sie waren zwar freundlich, aber das ich dann nach bestimmten Lebensmittel nachfrage ging irgendwie auch nicht.

Also im Allgemeinen finde ich es so einfach praktisch und ich bin froh dass hier so eine nette Familie eingezogen ist. Wir verstehen uns auch gut miteinander und die Kinder natürlich auch. ;)

LG Princess84

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» Princess84 » Beiträge: 1034 » Talkpoints: 17,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Ja, mir geht es ähnlich wie dir. In unserer alten Wohnung wäre ich nie auf die Idee gekommen, mir Salz oder ähznliches beim nachbarn zu leihen. Da hat man sich gesehen, gegrüßt und miteinander Smalltalk gehalten, aber mehr war da nicht und da hätte ich mir nie irgendwas geliehen. Hier in der wohnung haben wir nur einen unmittelbaren Nachbarn, der fast nie zu Hause ist und wenn er zu Hause ist, dann geht man sich mehr oder weniger aus dem Weg bzw. läuft sich nciht absichtlich über den Weg.

Von meiner alten Heimat kenne ich das aber noch, dass man ein herzlicheres Verhältnis zur Nachbarschaft hatte. Da war es Gang und Gebe sich auch mal was zu leihen und auch mal Kaffee trinken zu gehen, wenn einem danach war.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallöchen,

Mittlerweile kommen wir mit den meisten Nachbarn gut aus. Ich habe ja ein paar Meerschweinchen ;) und meine eine Nachbarin sammelt immer fleißig Möhrenkraut, total niedlich. Wir könnten uns wohl bei ihr auch was borgen,aber sowas machen wir eigentlich nicht. Wir treffen uns auch desöfteren mal am Zaun und reden, weil der Hund immer bettelt und weiß das er ein Leckerlie bekommt. Und obwohl sie keinen Hund (mehr) hat, hat sie für Sam immer was da :)

Meine Oma und sie rufen sich auch ab und an mal an (obwohl sie nicht weit voneinander weg wohnen ;)). Also ich denke schon, das das ein gutes Nachbarschaftsverhältnis ist. Zu dem anderen Nachbar hab ich ein eher mäßiges Verhältnis, es beschränkt sich auch ein Guten Tag, Auf Wiiedersehen und ein bsichen Smalltalk, aber mit meinem Bruder unterhällt er sich wohl ganz gut.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Hallo Albi,

ich kenne es von meiner Kindheit her auch noch so, wie du es beschrieben hast. Meine Eltern hatten zu den meisten Nachbarn (6 Parteien Haus) ein gutes Verhältnis und ich wurde als Kind auch ab und zu mal zu einem Nachbarn geschickt, um mir ein Ei oder etwas anderes auszuleihen. Im Gegenzug kamen die Nachbarn auch bei uns vorbei, wenn ihnen etwas fehlte. Oder wenn wir Kinder unten gespielt hatten, hatte eine Mutter Kuchen gebacken und die ganze Kinderschar erst mal mit Kuchen versorgt. Wenn ich so an meine Kindheit zurückdenke war das alles "Friede Freude Eierkuchen" mit den Nachbarn.

Meine Eltern sind dann als ich 12 war in ein eigenes Haus gezogen, das war in einer Neubausiedlung, wo keiner den anderen kannte. Mit den unmittelbaren Nachbarn hatten sie auch ein gutes Verhältnis, aber die ganze Situation war dann irgendwie anders, ich kann mich nicht entsinnen, dass ich dann nochmals irgendwo mal bei Nachbarn etwas ausleihen war.

In meiner ersten eigenen Wohnung war das dann auch nicht so wie früher, ich kannte zwar die Nachbarn, hatte aber zu keinem großartigen Kontakt. Der PLUS war um die Ecke, wenn ich etwas gebraucht habe, bin ich eben nochmals losgezogen um einkaufen zu gehen.

Wieder anders erging es mir in meiner zweiten Wohnung, da war das Verhältnis zu den Nachbarn wieder sehr freundschaftlich. 6 Parteien, 3 jüngere Paare, 3 ältere Paare, aber alle haben sich gut verstanden und oft im Hausflur miteinander gequatscht. Und zumindest mit einer Nachbarin, die im Laufe der Zeit eine gute Freundin wurde, habe wir uns gegenseitig ausgeholfen, wenn mal eine Backzutat fehlte. Wenn ich so daran zurückdenke, war das eigentlich die beste Nachbarschaft, in der ich bislang gewohnt habe. Wir hatten auch zu den Nachbarn aus den umliegenden Häusern super Kontakt, im großen Hof fand jedes Jahr ein Sommerfest statt und man hat so immer wieder neue Leute aus der Nachbarschaft kennengelernt.

Meine jetztige Nachbarschaftssituation ist leider wieder ziemlich anonym. Ich kenne zwar die Nachbarn, habe aber zu keinem ein engeres Verhältnis. Stimmt nicht, zu den Nachbarn neben uns hatten wir ein tolles Verhältnis und mit denen auch oft etwas unternommen, uns zum Kaffee und Kuchen oder zum Grillen getroffen, nur leider sind sie weggezogen und haben ihr Haus vermietet. Schade eigentlich, denn irgendwie finde ich es schon toll, wenn man mit seinen Nachbarn harmoniert und sich gut versteht.

Viele Grüße von
wölfchen

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» wölfchen » Beiträge: 2280 » Talkpoints: 13,46 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Von früher als ich selber auch noch klein war kenne ich das auch noch mit einer intakten Nachbarschaft. Wir haben in einem Haus mit insegsamt 16 Familien gelebt und da hat immer jeder jedem geholfen und es war immer einer für einen da was ich sehr geschätzt habe! Wenn man als Neuling dazu kam stellten sich immer alle ganz lieb vor und man wurde gleich integriert!

Heute ist davon einiges verloren gegangen. Bin jetzt schon mehrfach umgezogen und habe sowas nie mehr erleben dürfen! Die meisten sind alle sehr verschlossen und machen nur noch ihr eigenes Ding was ich sehr schade finde da man ja doch Tüt an Tür lebt! Mehr als ein Hallo und ein winziger Smalltalk ist meistens nicht drin. Schade eigentlich.....

» Naddi » Beiträge: 200 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Da ich auf den Land wohne, ist die gute Nachbarschaft bei uns noch sehr gut erhalten. Zwar gibt es bei uns keine Mehrfamilienhäuser, wo man mal schnell ein Stockwerk höher gehen könnte um etwas Salz oder Zucker zu holen, jedoch gibt es trotzdem eine gute Nachbarschaft. Hier in unserem Dorf kennt man sich und wenn man vor die Tür geht und jemanden trifft, dann spricht man kurz miteinander. Oft wird in diversen TV-Shows gezeigt, wie sich manche Nachbarn bekriegen und sich gegenseitig fertig machen. Bei uns kann ich mir so etwas überhaupt nicht vorstellen.

Also ich will jetzt nicht behaupten, dass die Nachbarschaftsfreundschaft bei uns noch genau so ist wie vor 10-20 Jahren, aber ich muss sagen, dass man sich sehr freundlich gegenüber verhält.

Gruß

» benija » Beiträge: 278 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei mir ist es genauso wie bei dir, ich kann mich auch noch gut erinnern, dass ich desöfteren bei 2 oder 3 verschiedenen Nachbarn angeläutet habe und zwecks Mehl gefragt habe, aber nicht weilwir Schmarotzer waren :lol: Die Nachbarn sind auch öfters mal gekommen bzw. bekamen dann ein Stück vom Kuchen ab ;-)

Mittlerweile habe ich meine eigene Wohnung und wehe ich vergesse etwas, also nicht dass wir uns laufend Streiten aber es hat schon cirka ein halbes Jahr gebraucht, bis ich überhaupt die direkt neben an Nachbarn gesehen habe und ein Gruß drin war, könnte mir nicht vorstellen mit denen gut auszukommen, wirken auch alle wenig begeistert davon. Vielleicht liegts aber am Bau, da sind meist alle so frustriert bzw. auch alle kulturell unterschiedlich, aber ich ziehe sowieso kommendes Jahr wieder um.

» Sambazamba » Beiträge: 522 » Talkpoints: -0,26 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die Möglichkeiten sind doch aber heute auch ganz anders. Wenn ich mich daran erinnere wie das früher noch mit dem Einkaufen war: Die Läden machten normalerweise um 18 Uhr zu und es gab auch in unserem ganzen Ort nur einen ganz kleinen Supermarkt, der aber eigentlich kein Supermarkt war, sondern eher irgendein Laden, in dem es alles gab. Und es war auch nicht selbstverständlich, dass meine Mutter ein Auto hatte, sondern wir mussten halt dahin laufen und das ganze Zeit auch wieder nach Hause tragen, weil den Tag über mein Vater das Auto hatte.

Heute ist die Sache ja auch eine andere. In meinem Umkreis von nur 3 Kilometern gibt es sag und schreibe 11 Supermärkte, mehrere Metzgerein und Bäckerein und es wirklich gar kein Problem, dort auch noch um 22 Uhr einzukaufen - Auch am Samstag. Wenn ich was vergessen habe, schwinge ich mich in mein Auto und bin 10 Minuten später wieder zu Hause. Früher war das nicht so leicht. Da sind wir oft zur Nachbarin gegangen und haben sie um etwas gebeten, das wir (mal wieder) vergessen hatten. Oder wir sind zu unserer Oma rüber, weil sie in der selben Straße gelebt hat. Das alles war eben wesentlich unumständlicher als extra wieder zum Laden zu laufen. Für mich hat das deshalb nichts mit guter oder schlechter Nachbarschaft zu tun! Für mich ist eine gute Nachbarschaft, wenn meine Nachbarn heute selbstverständlich meine Pakete in Empfang nehmen, wenn ich nicht da bin oder dass ich ihnen regelmäßig den Briefkasten leere, wenn sie längere Zeit abwesend sind.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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