Zugelaufene Katze: Was jetzt machen?

vom 31.03.2010, 21:42 Uhr

Wir haben eine zugelaufene Katze. Doch keiner meldet sich, dass er sie vermissen würde. Wir haben in unserer Wohngegend schon Zettel aufgehängt, mit Foto, auch im Supermarkt haben wir es versucht, aber keiner vermisst sie. Unsere Tochter hat sich schon sehr mit ihr angefreundet.

Dürfen wir sie denn behalten, wenn sich keiner meldet? Wie ist das denn gesetzlich geregelt? Müssen wir die Katze melden, wie zum Beispiel in einem Tierheim oder so? Wer kann uns das denn beantworten? So möchten wir verhindern, dass unsere Tochter dann zu sehr leidet, falls wir die Katze doch abgeben müssen.

» No One Lives 4ever » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Fundtiere darf man nicht einfach so behalten. Die Idee mit den Zetteln war schon mal nicht schlecht, reicht allerdings nicht aus. Ihr solltet auf jeden Fall im nächsten Tierheim bescheid sagen. Dort wenden sich die eigentlichen Halter als erstes, wenn sie ihr Tier vermissen. Außerdem stehen sie mit anderen Tierheimen im Kontakt. Wer weiß wie weit die Katze gelaufen ist. Meldet sich 6 Monate lang keiner, könnt ihr mit dem Tierheim einen Übernahmevertrag machen und die Katze behalten.

Da es bei euch um eine Katze geht, wäre ich besonders vorsichtig. Vielleicht ist sie gar nicht "verloren gegangen" sondern war nur auf einem Streifzug. Zu einer Bekannten von mir kommt auch täglich eine Katze vorbei, legt sich ein paar Stunden auf die Couch und geht dann wieder Heim. Lasst der Katze also die Möglichkeit hinaus zu gehen. Es ist vielleicht gut gemeint sie aufzunehmen eventuell aber gar nicht nötig.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ein Fundtier ist eine Sache, die einem nicht gehört, wenn sie keiner haben will. Erst, wenn man alles gemacht hat, dass das Tier eventuell den Besitzer wiederfinden kann und dann auch erst nach einem halben Jahr, darf man sie behalten. Ein Fundtier ist eine Fundache und geht erst nach 6 Monaten in den Besitz des Finders über. Und das auch nur, wenn er alles getan hat, um den rechtmäßigen Besitzer zu finden.

Du musst zuerst allen Tierheimen in der Umgebung Bescheid sagen, dass du eine Katze gefunden hast, bzw. dir die Katze zugelaufen ist. Dann sollte das Tier einem Tierarzt vorgestellt werden um zu sehen, ob die Katze einen Chip hat und gesund ist. Dann kannst du sie mit Absprache des Tierheims mit nach Hause nehmen und sie dort so lange pflegen, bis sich eventuell jemand meldet.

Wenn die Katze ein Kater ist und nicht kastriert ist, wirst du ihn in der Wohnung kaum halten können, weil er markiert und dabei auch sehr stinkt. Ist es eine unkastrierte Katze, wird sie rollig werden, was mitunter auch sehr nerven kann. Kastrieren darfst du aber die Katze erst nach einem halben Jahr, weil der eigentliche Besitzer ja eventuell züchtet und dann müsstest du Schadensersatz bezahlen, wenn der Besitzer sich meldet.

Ein Steckbrief mit Bild würde ich nicht an die Bäume machen, sondern nur, dass eine Katze zugelaufen ist. Der vermeintliche Besitzer soll sie beschreiben. Sonst kann ja jeder kommen und behaupten, dass es seine Katze ist. Den Tierheimen würde ich aber ein Foto schicken oder mitnehmen.

Katzen sind oft Freigänger, die mal hier und mal da sind und man sollte der Katze die Möglichkeit lassen immer raus zu gehen. Besonders, wenn sie immer Freigänger gewesen ist, wird sie ihr altes zu Hause selber wiederfinden. Sie als Freigängerkatze einzusperren wäre Tierquälerei.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo!

Du musst auf jeden Fall dem Tierheim in deiner Nähe Bescheid geben. Dort wird sich dann notiert, dass die Katze gefunden wurde und wie sie aussieht. Falls sich dann jemand dort meldet, wird man dich anrufen. Wenn dann eine gewisse Frist abgelaufen ist, kannst du die Katze behalten. Bei meinen Meerschweinchen war es damals genauso. Sie wurden ausgesetzt bzw. in einer Hecke gefunden. Es hat sich aber nie jemand wegen ihnen gemeldet.

Außerdem solltest du mit der Katze zum Tierarzt gehen. Dieser kann prüfen, ob sie einen Chip hat, mit dem man dann den Besitzer herausfinden kann. Der Tierarzt kann dann auch sagen, in welchem Allgemeinzustand sich die Katze befindet und ob sie eventuell gegen Parasiten oder ähnlichem behandelt werden muss.

Ich finde die Idee von Diamante gut, dass ihr nur Zettel an die Bäume hängt, wo drauf steht, dass ihr eine Katze gefunden habt. Lasst euch das Tier dann lieber vom vermeintlichen Besitzer beschreiben. Sonst könnte ja jeder kommen und einfach behaupten, dass es seine Katze ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde es irgendwie etwas merkwürdig, dass hier gesagt wird, dass man als FINDER alles tun muss um den Besitzer zu finden, schließlich passiert das bei nicht lebendigen Fundsachen auch nicht. Wenn ich meine Tasche - die rechtlich ja den gleichen Status wie meine Katze hat - in der Straßenbahn liegen lasse, muss ich herausfinden wo die Tasche sein könnte und wer dafür zuständig ist und so weiter, da rennt mir auch keiner hinterher. Deshalb denke ich, dass Zettel und vor allem eine Meldung beim Tierheim völlig ausreichen.

Ich halte es auch nicht für sehr wahrscheinlich, dass jemand bei einer normalen Hauskatze versucht, ein fremdes Tier als sein eigenes auszugeben. Ich meine, wenn jemand eine Katze will dann wartet er doch nicht, bis jemand anders ein Fundtier meldet, schließlich sieht man fast jede Woche Anzeigen in der Zeitung, wo Katzenbabys verschenkt werden.

Aber um zur eigentlichen Frage zu kommen - als mir meine eine Katze zugelaufen ist, habe ich beim örtlichen Tierheim angerufen und nachgefragt, ob eine Katze als vermisst gemeldet worden ist. Da wurde dann erst mal einfach ein Steckbrief erstellt, für die Webseite und die Rubrik in der Tageszeitung, die das Tierheim hat. Das abklappern von allen möglichen Tierheimen war nicht nötig, denn schließlich können diese Dank moderner Technik auch die entsprechenden Webseiten aufrufen, wenn sich bei ihnen jemand melden sollte.

Später bin ich dann auch im Tierheim zur Tierarzt Sprechstunde gegangen, wo neben der normalen Untersuchung auch nach Chips und Tätowierungen gesucht worden ist. Aber die Mitarbeiterin hat mir damals am Telefon gesagt, dass ich es mit dem Tierarztbesuch nicht überstürzen muss, wenn das Tier einen gesunden Eindruck macht. Denn es ist ja auch gar nicht so einfach einer fremden Katze einen Transportkorb schmackhaft zu machen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde es irgendwie etwas merkwürdig, dass hier gesagt wird, dass man als FINDER alles tun muss um den Besitzer zu finden, schließlich passiert das bei nicht lebendigen Fundsachen auch nicht.
Wenn man eine normale Fundsache findet, dann gibt man sie beim Fundbüro ab. Damit hat man alles nötige getan um dem eigentlichen Besitzer zu ermöglichen das Tier wierderzufinden. Bei einem Fundtier muss man in den Tierheimen der Umgebung Bescheid sagen. Zettel am Baum reichen nciht aus. Ich kann auch nicht eine Geldbörse finden und sie mit nach Hause nehmen und Zettel an Bäumen heften, dass ich eine Geldbörse gefunden habe. Das Tierheim ist bei Tieren zuständig und das Fundbüro bei Fundsachen, die nicht lebendig sind.

Ausserdem muss man die Katze entweder bei einem Tierheim oder dem Tierarzt vorstellen um herauszufinden, ob sie gechipt ist. Es ist nun mal was anderes, ob man ein lebendiges Tier findet oder einen toten Gegenstand.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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