Wer ist Ricky Martin?

vom 31.03.2010, 15:42 Uhr

Ricky Martin ist sein Künstlername, er kam aber als Enrique José Martin Morales am Heiligen Abend 1971 in Puerto Rico zur Welt. Die Ehe seiner Eltern hielt nur, bis er zwei Jahre alt war, beide hatten gute Berufe, der Vater war Psychologe, seine Mutter war Buchhalterin.

In der Schule gab es die ersten Versuche mit dem Gesang, er war im Schulchor und sein Vater sorgte dafür, dass er Gesangsstunden nahm. In der Zeit von 1984 bis 1989 war er in einer Boyband mit dem Namen „Menudo“. Mit dieser Band machte er eine Tour durch Lateinamerika. In Lateinamerika startete er auch seine Solokarriere, die 1991 begann.

In Deutschland kam sein Durchbruch 1997 mit dem damaligen Sommerhit „Un! Dos! Tres!“. Der Titel ging bis auf Platz 3 in den deutschen Charts. Ein Jahr später folgte dann der erste Platz 1 in Deutschland. Im Jahr 1999 hatte er sein erfolgreichstes Album mit dem Namen „Vuelve“ auf den Markt gebracht, es landete auf Platz 1 in den USA und Platz 2 in Deutschland und England. Dafür bekam er einen Grammy in der Kategorie „Best Latin Pop Album“. Insgesamt veröffentlichte Ricky Martin bis jetzt über 13 Alben und verkaufte 15 Millionen Stück davon.

Nach 1999 wurde es ruhiger um ihn, nur sein Duett mit Christina Aguilera hatte 2001 noch einmal einen großen Erfolg. Danach gab es keine guten Hits mehr für ihn. Dennoch bekam er 2007 einen Stern auf dem legendären Walk of Fame in Los Angeles. Er macht zwar immer noch Musik, ist aber jetzt vermehrt für Unicef tätig und hat sogar eine „Ricky-Martin-Stiftung“ gegründet. Mit dieser Stiftung möchte er weltweit Kindern mit Bildungs- und Sozialprojekten unterstützen.

Zu seinem Comin-Out kam er, weil er jetzt seine Memoiren verfasst. Er hat damit angefangen und hielt es für einen guten Grund, jetzt in seinem Leben aufzuräumen. Überhaupt hat er wohl seinen Lebensmittelpunkt gefunden. Im Jahr 2008 bekam er von einer Leihmutter Zwillinge geschenkt. Jetzt, abseits vom öffentlichen Druck und mit seinen beiden Kindern, ist er ein glücklicher und guter Vater. Ich gönne es ihm.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wieder ein kleines Mosaikstückchen, wie sehr sich Menschen im Pop Business verbiegen und das eigene Leben bis in den eigensten Winkel geheim halten müssen. Man stelle sich mal vor, wie so einer (und sein Management) sich vor einer Enthüllung gefürchtet haben muss.

Wobei man das jetzt in dem Fall doch eigentlich gar nicht hätte tun müssen. Vielleicht noch zu Zeiten seiner Boyband Karriere. Hier spielt sich ja alles nach dem gleichen Muster ab. Und schwul ist eine ähnliche Katastrophe wie vergeben.

Doch spätestens mit dem Erfolg seiner Solokarriere hätte er in der Frage reinen Tisch machen können. Aber offenbar traute er sich nicht oder war noch vertraglich gefesselt. Das ist aber schade, weil ich glaube, dass es in der Branche (Solo, nicht mit Boyband) am ehesten toleriert wird, wenn er nicht der gesellschaftlichen Norm im Bezug auf sein Sexualleben entspricht. Dann heißt es einfach: Künstler. Vielleicht hätte es ihn sogar populärer oder interessanter gemacht.

Ob er jetzt glücklich ist, ist ja für mich nicht zu beurteilen. Schade finde ich aber den Drahtseilakt vorher und die Lügen, die die Karriere haben begleiten müssen. Und das allerschlimmste ist ja, dass das ganze kein Relikt aus einer vergangenen Epoche ist, sondern wohl heute noch gang und gäbe ist. Bei Sängern, Schauspielern, Sportlern, Politkern usw. usf.

Nach all den Jahren der Aufklärung sind wir immer noch nur einen Katzensprung vom Mittelalter entfernt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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