Nachträgliche Provision von Maklerbüro veranschlagt

Wir hatten ja letztens eine Wohnungsbesichtigung bei dem Vormieter, der eben auch aktuell in der Wohnung lebt. Wir haben uns mit ihm dann auch ganz gut geeignet in Bezug auf die Übernahme der Küche und haben für uns ganz ordentliche Kompromisse bezüglich der Renovierungsarbeiten raushandeln können. Es war uns beide, also ihm ebenso wie uns, sehr wichtig, dass die Übergabe schnell stattfinden kann. Er hatte bereits eine neue Wohnung ab 15.4. und unsere Wohnung hatten wir jemandem auch schon zum 15.4. versprochen und so war klar, dass das ein echter Glücksfall ist. Die Wohnung hat uns super gefallen und wir haben sie dann auch genommen, jedenfalls haben wir uns dafür entschieden. Der Vormieter wollte mit seiner Vermieterin dann alles klären, sodass wir uns zum Unterschreiben des Vertrages demnächst getroffen hätten.

Heute haben wir einen Anruf erhalten von einem Maklerbüro erhalten, das mit uns den Vertrag fertig machen wollte. Am Telefon war eine ziemlich unfreundliche Dame, die meinte, es sei ja wohl klar, dass die Provision in Höhe von 2 Kaltmieten anfallen würde - Dabei war davon nie die Rede. Weder in der Anzeige wurde davon etwas gesagt, noch der Vormieter hat uns darüber informiert, dass das über ein Maklerbüro läuft. Unsere einzige Erklärung dafür ist, dass die Vermieterin das an das Büro weitergegeben hat. Für uns hat sich das unter den Bedingungen natürlich total erledigt, denn wir möchten keinesfalls 900 Euro dafür ausgeben, dass ein Maklerbüro uns einen Vertrag unterschreiben lässt. Wir haben die Wohnung bereits zweimal besichtigt, weil der Vormieter sehr nett ist, und die hatten ja noch nicht einmal einen Aufwand damit. Jetzt stehen wir im Prinzip vor einem großen Problem: Der Vormieter kommt aus der Wohnung nun doch nicht so schnell raus wie geplant und muss im schlimmsten Fall noch weiterhin Miete zahlen bis die Kündigung wirksam wird und wir haben keine Wohnung, weil jemand für unsere Wohnung bereits einen Vertrag unterschrieben hat. Kann man da noch irgendwas machen?! Ich habe versucht die Vermieterin selbst anzurufen, weil ich gar nicht weiss, ob sie weiss, dass da eine Provision fällig wird, aber der Vormieter hat nur noch eine alte Anschrift von ihr und das Maklerbüro wollte keinerlei Kontaktdaten rausgeben.

Das klingt jetzt ein wenig verworren. Natürlich brauchst Du zunächst keine Provision zu zahlen, weil Du den Makler mit nichts beauftragt hast und auch in keinem geschäftlichen Verhältnis zu ihm stehst. Sollte aber der Makler exklusiv vom Vermieter das Recht haben, die Wohnung zu vermitteln, wird jemand die ausstehende Courtage zahlen müssen.

Wie habt ihr denn die Wohnung gefunden bzw. wer hat die Anzeige geschaltet? Etwa der Vormieter ohne Absprache mit der Vermieterin? Das wäre nicht klug, weil man niemandem einen Mieter aufzwingen kann. Wenn Du der Vermieterin als Mieterin nicht Recht bist, dann bietet sie Dir keinen Mietvertrag an. So einfach ist das. Und die Tatsache, dass Du keine Kontaktdaten zur Vermieterin hast, deutet darauf hin, dass alles ohne ihr Einverständnis bzw. ihr Wissen abgelaufen ist.

Übrigens ist es gar nicht so selten, dass Vermieter tatsächlich bei der Mieterauswahl außen vor bleiben wollen und deshalb sehr bewusst alles über einen Makler machen lassen. Dann weiß die Vermieterin sehr genau, dass eine Provision anfällt und es kann sogar sein, dass sie das will! Denn vielleicht glaubt sie nur so an solvente Mieter zu kommen.

Das ihr euch nun zwar mit dem Vormieter geeinigt habt, ist eine schöne Sache. Sie bringt aber weder euch noch dem Vormieter etwas, solange die Vermieterin nicht ihren Segen gibt. Und wenn sie wiederum alles den Makler machen lässt, bleibt Dir eben nur übrig, die Provision zu zahlen oder weiter zu suchen.

Das ist übrigens kein nachträgliches Verlangen vom Maklerbüro. Schließlich sind ausschließlich sie damit beauftragt worden, einen Mieter zu finden. Und eben nicht der Vormieter, der es sich vermutlich auch nur einfacher (kostensparender) vorgestellt hatte. Was übrigens gehen könnte, ist in so einem Fall mit dem Maklerbüro zu verhandeln und ihnen klar zu machen, dass da kein Aufwand für das Büro war. Vielleicht lassen die sich auch auf 5ß% der Provision ein. Ein Versuch wäre es Wert, wenn der Rest stimmt und klappt. Denn auch der Vormieter kann nicht so einfach gemachte Zusagen nach belieben kippen.

Also es war so, dass der Vormieter die Anzeige geschaltet hat. Und die Vermieterin selbst haben wir nie kennengelernt. Er hat uns aber erzählt, er hat vor vier Jahren den Vertrag mit ihr abgeschlossen und es war eben für uns auch so geplant; Von einer Maklergebühr war nie die Rede, weil noch nicht einmal zur Debatte stand, überhaupt einen Makler zu beauftragen. Der nächste Schritt wäre gewesen, dass wir uns mit der Vermieterin zur Vertragsunterzeichung treffen.

Ich habe auch mit dem Vormieter nochmal telefoniert und der hat das Maklerbüro nicht beauftragt, dafür hätte es ja aber auch keinen Grund gegeben. Er hat uns aber auch gesagt, dass er die Vermieterin selbst nur einmal zur Vertragsunterzeichnung gesehen hat vor vier Jahren und danach eigentlich nie wieder Anlass bestanden hätte, mit ihr zu kommunizieren. Er hat aber immerhin mit ihr darüber gesprochen, dass er einen Nachmieter hat. Mir ist natürlich total rätselhaft, wer das Maklerbüro überhaupt beauftragt haben soll, einen Mieter zu finden, weil es ja schon uns als Nachmieter gibt. Die Vermieterin selbst kann das ja auch nicht getan haben. Womit sollte sie das Maklerbüro denn beauftragt haben, wenn schon fest stand, dass wir die Wohnung bekommen? Wir hatten ja auch extra Einkommensbescheinigungen kopiert und dem Vormieter vorgelegt, die er ihr dann weitergereicht hat. Mir ist das alles total rätselhaft wofür ich jetzt genau hunderte Euros bezahlen soll, wenn das Maklerbüro ja nicht einmal einen Auftrag hat, den es hätte ausführen können.

Klar, im schlimmsten Fall bleibt uns nichts als auf die Wohnung zu verzichten. Aber es ist mir trotzdem alles total unverständlich und unklar und der Vormieter kann es sich auch nicht erklären. Ich habe ihm einfach gesagt, er soll das mit der Vermieterin einfach nochmal abklären.

Die Vermieterin kann den Makler auch im Nachhinein beauftragen. Nämlich dann, wenn sie bei der Wohnungsübergabe nicht dabei sein kann und auch den Mietvertrag nicht selber machen will. Dann beauftragt die Vermieterin den makler, damit der alles für sie erledigt. Die Maklerkosten muss dann der Mieter bezahlen. Wenn auch vorher keine Rede davon war ist es Pech. Ich hätte mir von dem Vormieter bei der Besichtigung die Kontaktdaten der Vermieterin geben lassen, damit ich dann selber mit ihr reden kann. Da ihr aber mit der Vermieterin auch gar nichts besprochen habt, sondern nur mit dem Vormieter, ist das schon richtig.

Der Vormieter hat absolut nichts zu sagen und wenn der Vermieter einen Makler beauftragt, dann muss der Makler auch bezahlt werden und das muss in der Regel immer der Mieter machen, der die Wohnung anmietet. Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als zu zahlen und eventuell runterzuhandeln oder eben den Mietvertrag nciht unterschreiben und eine andere Wohnung suchen. Diese Wohnung wirst du nur bekommen, wenn der Makler bezahlt wird.

Aber wofür fallen denn im Normalfall Maklerkosten an? Doch nicht dafür, dass ich zu denen ins Büro fahre und einen Mietvertrag unterzeichne, oder? Ich dachte zumindest immer, dass dazu immerhin mindestens auch gehört, dass das Büro die Vermietung von vorne bis hinten durchführt und dazu gehört auch eine Wohnungsbesichtigung und dass teilweise noch Mängel der Wohnung aufgenommen werden und so weiter. Mir ist eben derzeit nicht so recht klar wozu ich überhaupt so viel Geld bezahlen soll. Ob die Vermieterin das aber überhaupt getan hat mit dem Wissen, dass da für den Nachmieter derartige Kosten anfallen, wage ich auch stark zu bezweifeln.

Wir werden die Provision natürlich keinesfalls bezahlen und haben uns schon damit abgefunden, dass wir die Wohnung eben dann nicht beziehen müssen. Das stößt mir eh schon mächtig auf, wenn man die eigene Vermieterin nicht erreichen kann und irgendwie alles ständig über Dritte läuft, die dann aus dem Nichts auftauchen.

Sippschaft hat geschrieben:Aber wofür fallen denn im Normalfall Maklerkosten an? Doch nicht dafür, dass ich zu denen ins Büro fahre und einen Mietvertrag unterzeichne, oder? Ich dachte zumindest immer, dass dazu immerhin mindestens auch gehört, dass das Büro die Vermietung von vorne bis hinten durchführt und dazu gehört auch eine Wohnungsbesichtigung und dass teilweise noch Mängel der Wohnung aufgenommen werden und so weiter.

Naja, der Vormieter ist ein Arbeitskollege meines Freundes und es ist nicht so, dass der total fremd ist. Außerdem ging es ja darum, dass er meinte, dass die Vermieterin selbst erst zur Wohnungsübergabe kommen möchte und er ihr das bis dahin alles weiterreichen möchte. Ich habe mir da eigentlich nichts dabei gedacht - Allerhöchstens vielleicht, dass ich es komisch finde, dass sie sich nicht dafür interessiert wer in ihr Haus einzieht, aber selbst das ist ja recht üblich und hat mich nicht weiter gestört.

Wir haben ja im Prinzip auch nach wie vor gar keine Zusage erhalten. Mir ist nach wie vor auch völlig unklar wie der Vormieter überhaupt mit der Vermieterin kommuniziert, wenn die eigentlich nicht erreichbar ist - Alles, was ich weiss ist, dass er das sonst alles schriftlich gemacht hat und persönlich mit ihr nie etwas zu tun hatte. Wie gesagt, es ist nicht so, dass wir im Gefühl hatten, dass wir die Wohnung 'haben' - Es ist mir persönlich eher rätselhaft woher das Maklerbüro auf einmal kommt. Denn die müssen ja auch unsere Telefonnummer irgendwoher gehabt haben. Und wenn sie das von der Vermietern erhalten haben, hätte die ja auch einmal vorher anrufen können um Bescheid zu geben, dass das über ein Maklerbüro läuft.

Verstehe ich das richtig, dass ihr noch keine richtige Zusage für die Wohnung hattet, ausser vom Vormieter und ihr habt aber schon eure Wohnung ab einem Zeitpunkt wieder neu vermietet? Das ist natürlich auch riskant, da ihr ja jetzt wieder in der Schwebe steht und nehmen müsst, was man bekommen kann. Das macht die Wohnungssuche natürlich nícht einfacher.

Wenn der Vormieter ein Arbeitskollege deines Freundes ist, dann könnt ihr doch mal fragen, ob er die Telefonnummer des Vermieters hat oder ob er die Telefonnummer von euch weitergereicht hat. Ich denke mal, dass die Vermieterin sämtliche Unterlagen von euch an den Makler gegeben hat, wo dann auch eure Telefonnummer dabei war. Vielleicht wollte der Arbeitskollege auch nur eher raus und hat nach einem Nachmieter geschaut und euch absichtlich verheimlicht, dass ein Makler dazwischenhängt, damit er schneller aus der Wohnung raus kann. Das würde ich mit dem Vormieter noch mal abklären. Als Arbeitskollege wird dein Freund ja irgendwie an ihn rankommen.

Wollte mich hier wieder einmischen und einfach noch mal klar machen, dass der Vormieter rein gar nichts mit der Weitervermietung zu tun haben kann. Der kann auch keine Zusagen oder ähnliches machen, schließlich hat er nichts, was er zu vermieten hätte! Er lebt dort selbst zur Miete und kündigt den Vertrag. Oft ist es nun üblich, dass der Mieter einfach schneller aus dem Vertrag raus will, weil die neue Wohnung schon vor Ablauf der regulären Kündigungsfrist zu zahlen wäre. Und nun lebt eben das Gerücht auf, man könne raus indem man einen Nachmieter präsentiert.

Das ist quatsch! Niemand weiß, ob der Vermieter nach dem Ende des Mietverhältnisses die Wohnung überhaupt vermieten will. Ebenso kann ihm keiner einen Nachmieter vorsetzen - an wen ein Vermieter vermietet, entscheidet er allein!

Und wie ich geschrieben hatte, kann es sehr viele Gründe geben, dass ein Vermieter ausschließlich über ein Maklerbüro gehen will. Damit schiebt er die Verantwortung einen solventen Mieter zu finden weiter. Der Vermieter hat vielleicht weder die Lust noch den entsprechenden Überblick, wenn es um das Betrachten von Einkommensnachweisen oder ähnlichem geht. Da ist es logisch, dass man eben einen Makler beauftragt. Dass dabei Kosten für den neuen Mieter entstehen ist ja oft sogar gewollt. Denn ein Vermieter kann sich da sicher(er) sein, dass der neue Mieter die Wohnung will und sie sich leisten kann. Schließlich zahlt er die Maklercourtage und muss nicht daran sparen.

Hier bleibt wirklich nichts anderes übrig, als entweder die Courtage zu übernehmen (gerne nach Verhandlungen, denn u.U. geht der Makler mit der Forderung herunter und verlangt weniger) oder aber nach einer anderen Wohnung zu suchen. Das z.B. in der Anzeige oder bei der Besichtigung nie die Rede von einem Makler war, kann man nur dem Vormieter anlasten, nicht dem Makler. Der Vormieter war hier schlicht zu schnell und wollte Dinge vermieten, die ihm gar nicht gehören und um was er offenbar nie gebeten wurde.