Arzt nach Fehldiagnose zu Schmerzensgeld verurteilt

vom 24.11.2007, 21:26 Uhr

Für Opfer von Behandlungsfehlern gibt es jetzt Aussicht auf Besserung: So entschied das OLG Koblenz, dass ein Arzt bei einer bewussten Fehldiagnose zu einer Schmerzensgeldzahlung und Schadenersatzzahlung verurteilt werden kann und die Krankenkasse / der Patient die Operation, nicht bezahlen muss (Az 5 U 1370/06). Voraussetzung ist jedoch, dass der Patient diesen Eingriff nicht legitimierte.

Geklagt hatte eine Patientin auf Schadenersatz und Schmerzensgeld, sowie der Arzt auf Zahlung. Die Frau suchte den Schönheitschirurgen für eine Lidstraffung und Nasenkorrektur auf. Dieser diagnostizierte zusätzlich bewusst falsch ein Hervortreten des Augapfels aus der Augenhöhle und informierte die Patientin nicht darüber – als er die operativen Eingriffe vornahm, ohne dass die Patientin ihre Zustimmung gab, kam es zu einer Nervschädigung und in der Folge zu einem chronischen Herabhängen des linken Augenlides.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass durch die Diagnose des Hervortretenden Augapfels nur eine Zustimmung der Krankenkasse erreicht werden sollte um die Finanzierung der Operation sicherzustellen und entschied außerdem, dass dieser nicht bezahlt werden müsse, da er ohne die Zustimmung der Patientin vollzogen wurde und somit rechtswidrig gewesen sei. Zudem stünde der Patientin dadurch eine Schmerzensgeld- und Schadenersatzzahlung zu.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das ist ja schlimm. Man hört ja immer öfter von Leuten, die nach Schönheits-OP's "hässlicher" wieder herauskommen, als sie hineingegangen sind. Ich finde aber, dass es irgendwie gerecht ist. Warum weiß ich nicht genau. Aber solche Operationen finde ich einfach blöd und sinnlos. Außer bei dringenden "Notfällen", wenn zum Besispiel jemandes Gesicht durch einen Unfall entstellt wurde, dann ist es ja in Ordnung. Aber man sollte sich doch so nehmen wie man ist und vorallem nicht seine Augenlider straffen... :roll:

» derT » Beiträge: 188 » Talkpoints: -0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Eine Fehldiagnose um Geld zu machen. Das ist wirklich dreist. Und ich kann es nur absolut gut heißen, dass derjenige Verklagt wurde! So was darf ganz einfach nicht ungestraft bleiben Wenn er das zur Tagesordnung werden lässt oder andere es ihm nachtun. Unvorstellbar das ganze.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Mich würde mal interessieren, wie die Krankenkasse handelt, immerhin handelt es sich bei dem Vorgehen des Arztes auch um (versuchten) Betrug der Kasse.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube die Kasse macht es sich leicht - Antrag abgelehnt und das war`s. Einer von vielen tausend pro Forma Anträgen, die täglich abgelehnt werden und nur aus dem Zweck der Kostenübernahme gestellt werden und vieles davon wird nicht immer stimmen.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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