Speicherkarten - SD, SDHC, Flash, CF - Worauf achten?
Nicht nur der Markt für Speicherkarten wächst ständig, sondern auch deren Bezeichnungen – wo es früher nur wenige Formate gab, hat man heute als Käufer schon stärker die Qual der Wahl – doch was zählt eigentlich, was ist für einen selbst persönlich wichtig, ist eine Karte für alles gut geeignet und eine besonders schlecht?
Zuerst, was viele falsch machen, sollte man nicht nur auf Kapazitäten achten und was die karte alles kann, sondern welcher Standard überhaupt mit der eigenen, beispielsweise Kamera, kompatibel ist und diese das Format überhaupt unterstützt. Also ob sie für SD Karten oder Flash Karten usw. geeignet ist
Am ehesten wird man heute wohl auf die am stärksten verbreitete SD Karte oder SecureDigital Card stoßen. Die gibt es oft billig und mit einer großen Speicherkapazität und sind aufgrund ihrer hohen Kompabilität sehr beliebt. Doch SD Card ist nicht gleich SD Card, hier wird man mit vielen Unterschiede konfrontiert.
Es gibt zum Beispiel die SDHC Karte oder SD 2.0 was für Secure Digital High Capacity steht und die oft bei Kapazitäten von über 2 GB anzutreffen ist – das momentane Maximum liegt bei 8 GB, möglich wären bis zu 32 GB. Diese können nur in solchen Geräten verwendet werden, die auch den SDHC Standard unterstützen – herkömmliche SD Karten können übrigens ebenfalls in solchen Geräten verwendet werden – und sie kosten ungefähr 10 Euro pro GB. Sie können deswegen nicht in SD Geräten eingesetzt werden, weil sie mit FAT32 formatiert sind. SDHC bietet vor allem eine höhere Datenübertragungsrate gegenüber normalen SD Karten, was sich in der Praxis darin niederschlägt, dass man nach einem Foto schneller ein neues machen kann. Gerade wenn man auf Spiegelreflexkameras setzt lohnt sich eine SDHC Karte, denn zusammen mit dem RAW Format wird man hier eine deutliche Steigerung gegenüber einer normalen SD Karte bemerken.
Was noch für die SDHC Karte spricht sind die Herstellerwerte – denn man kennt es ja: Jede noch so popelige Karte soll HiSpeed haben oder hat wer weiß wie viel mal „X“, wobei das X für eine Datenübertragung von 150 KB steht. Prinzipiell stimmen diese Angaben, aber nur unter optimalsten Voraussetzungen – in der Praxis werden sie selten erreicht. Worin liegt nun der Vorteil der SDHC Karten – ganz einfach: Hier wird immer die minimalste Leistung angegeben, man kann sich also sicher sein, dass die Karte auch leistet, was sie verspricht.
Da der „Faktor X“ im Grunde nur Käufertäuschung ist, die sich mit „höher, besser, weiter“ locken lassen sollte man übrigens bei den Karten auf die aussagekräftigere Klassifizierung Wert legen, nur die zählt wirklich, der Rest ist eben meist nur Etikettenschwindel unter Laborbedingungen – bislang gibt es beispielsweise bei SDHC Karten die Klassen „Class2“, Class4“ und „Class5“ – warum keine „Class1“ oder „Class3“? Das wird klar wenn man weiß, was es bedeutet, denn die Zahl hinter „Class“ gibt die Übertragungsrate in MB pro Sekunde an, also Class5 bedeutet: 5 MB/s plus X (mehr geht immer) usw.
Achso, die Karten heißen übrigens „Secure“ weil sie DRM unterstützen können.
Neben der SD und SDHC Karte gibt es noch die CF Karte oder ConpactFlash Card, die meist in Spiegelreflexkameras eingesetzt wird, auch diese gibt es in 2 Varianten: Typ I und Typ II, was die Bauform beschreibt. CF Typ I Karten haben eine Abmessung von 42,8 mm × 36,4 mm × 3,3 mm, CF Typ II Karten haben eine Abmessung von 42,8 mm × 36,4 mm × 5,0 mm (auch Microdrive genannt). Typ I Karten dominieren den Markt, da sie ebenfalls in Typ II Slots eingesetzt werden können.
Bei CF Karten gibt es ebenfalls unterschiedliche Übertragungsgeschwindigkeiten, wie CompactFlash 1.0 (8,3 MB/s), CompactFlash 2.0 (16,6 MB/s), CompactFlash 3.0 (66 MB/s) und CompactFlash 4.0 (133 MB/s), die Größe schwankt von 4 MB bis 64 GB. Bei CF Karten kostet das GB um die 12 bis 15 Euro.
Daneben gibt es noch andere Formate wie das xD Format, auf das vor allem Olympus und Fuji setzt mit Übertragungsraten von bis zu 10 MB/s und nur eine maximale Kapazität von 2 GB zulässt und teurer als die billigen SD Karten ist und heutzutage eher unbedeutende Formate wie MicroDrive, MemoryStick, MMC, SmartMedia, MicroSD, IDPhoto und DataPlay, welche kaum noch erhältlich sind oder teilweise gar nicht mehr hergestellt werden und von CF und SD verdrängt wurden.
Also kurz gesagt: Wenn es zum Lädle geht, Kamera ansehen oder ins Handbuch schauen, welche Karte erforderlich ist (SD, SDHC oder CF) und dann die Kaufentscheidung treffen und wenn es kompatibel ist auf CF4.0 und „Class5“ Karten achten um eine optimale Performance zu haben oder Fragen hierzu im Forum stellen.
Hallo.
Danke für die gute Zusammenfassung, war sehr informativ. Ich selber bin Gerätebedingt an die minikleinen Micro M2 Karten gebunden, bisher bin ich aber recht zufrieden. Das einzige ist halt die Größe und der nötige Adapter zum Anschluss an meinen PC. Meist umgehe ich das aber indem ich das Gerät per USB connecte.
Gruß
mpet85
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