Palme aus Samen heranziehen?

vom 19.03.2010, 17:06 Uhr

Ich bin nicht gerade ein Pflanzenliebhaber, aber ich mag sehr gerne Grünpflanzen, vor allem Palmen. Natürlich kann man Palmen auch schon in einer gewissen Höhe im Gartencenter kaufen, aber ich frage mich, ob es auch erfolgversprechend ist, eine Palme selbst aus Samen heranzuziehen.

Ich muss dazu sagen, dass ich während meiner Jugend wohl eher den schwarzen Daumen hatte, so dass ich nicht allzu viel Glück mit Blumen und anderem "Gestrüpp" hatte. Ich habe bislang höchstens mal Blumenzwiebeln für meine Oma im Garten eingepflanzt.

Mich interessiert daher, ob es auch für einen Laien wohl realistisch ist, eine Palme selbst aus Samen heranzuziehen. Was muss man als Unwissender alles beachten (von der Auswahl der passenden Erde bis zur Auswahl des passenden Pflanzensamens)? Gibt es zwischen den einzelnen Samen Unterschiede? Falls ja: wo bekommt man die besten Ausgangsmaterialien? Kann ich bedenkenlos Samen für die Wunsch-Palme im Gartencenter erwerben?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann dir mal beschreiben wie ich das früher gemacht habe ohne aber einen Anspruch auf Richtigkeit zu stellen.

Am besten für eine eigene Zucht eignen sich Dattelpalmen. Die Datteln gibt es in jedem Supermarkt für einen Euro. Das süße Drumherum kannst du wegwerfen, nur die Kerne sind wichtig. Die Kerne werden also abgelöst, vom Fruchtfleich gereinigt und auf Fließpapier oder Watte gelegt. Der Untergrund wird schön befeuchtet und dann wird alles in eine Plastetüte gepackt. Diese Tüte wird schön zugebunden damit sich ein ordentliches Mikroklima wie in den Tropen bildet. Manche feilen die Kerne noch an damit die Triebe später leichter die harte Schale durchstoßen können, ich mache dass aber nicht da es mir egal ist wie lange so etwas dauert. Nach ein paar Wochen bis Monaten treibt dann ein kleiner Sprößling aus. Dann wird es Zeit die Palmenkerne in einen Topf zu setzen. Spezielle Palmenerde ist gut, es geht aber auch ein normales Erde- Sand- Gemisch. Das Ganze wird dann wieder in die Tüten gepackt und abgewartet. Das Umsetzen muss sehr vorsichtig erfolgen da der Keimling sehr schnell abbrechen kann und dann war die ganze Mühe umsonst.

Bis sich ein paar schöne Blätter entwickeln kann es wirklich dauern, mit einem Jahr Wartezeit musst du da schon rechnen. Auch keimen nicht immer alle Kerne zur gleichen Zeit, manche kommen auch garnicht. Die Blindgänger stecke ich dann immer trotzdem mit in irgend einen anderen Palmentopf. Manche überlegen es sich dann doch noch anders und fangen dann auch nach einem Jahr noch an zu keimen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich mag Datteln (also die Früchte selbst) nicht wirklich, daher muss ich mal eine blöde Frage stellen. Kaufst du frische Datteln, um daraus ein Bäumchen zu züchten? Also ich habe wie gesagt überhaupt keine Ahnung und sehe im Laden meistens die getrockneten Datteln. Das macht doch sicher einen Unterschied, oder?

Die Dattelkerne bleiben also ein paar Wochen in dem geschlossenen Plastikbeutel, ohne dass man noch einmal Wasser nachfüllen muss. Habe ich das richtig verstanden? Eigentlich kann die Feuchtigkeit ja auch nicht entweichen, aber ich finde es dennoch interessant. Wenn man die Keime dann umgesetzt hat, steckt man den Topf ja wieder in einen Beutel. Wie oft oder stark muss ich die Keime dann bewässern? Muss ich sie überhaupt bewässern oder reicht die Feuchtigkeit, die in der Erde vorhanden ist?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meine Erfahrungen beschränken sich nur auf die kandierten Früchte, sie sind einfach billiger. Du bekommst dadurch cirka zwanzig Kerne für einen Euro, die frischen Datteln müssten aber genauso gut gehen. Wenn ich irgendwo im Urlaub bin sammle ich immer alle Pflanzenkerne ein die mir so unterkommen und sähe sie nach dem bereits beschrieben Prinzip aus und das funktioniert auch meistens.

Bei der Feuchtigkeit kann man viel falsch machen, dass ist richtig. Deshalb verteile ich die kleinen Töpfe später immer in drei oder vier Tüten. Falls bei einer etwas schief geht ist es dann nicht so dramatisch. Es darf nicht zu feucht sein, dass ist auch richtig. Bei zu viel Feuchtigkeit fängt die Erde in den Töpfen schnell an zu schimmeln, dann sollte etwas sparsamer damit umgegangen werden. Es ist so ein bischen Gefühlssache, wenn ich die Erde mit dem Daumen leicht andrücke sollte etwas Restfeuchtigkeit spürbar sein. Das Fließpapier beziehungsweise die Watte trocknet schneller aus, hier sollte man öfters etwas nachregulieren. Mit einem Sprüher (zum Beispiel ehemalige Fensterreinigungsflasche) kann das ganz gut dosiert werden.

Vielleicht solltest du beim Kauf von den süßen Datteln noch darauf achten dass sie nicht bestrahlt sind. Ich könnte mir vorstellen dass durch dieses Verfahren die Keimfähigkeit dauerhaft verhindert wird.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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