EKG Geräte: schädliche Wirkungen

vom 20.03.2010, 22:32 Uhr

Viele medizinische Geräte haben ja auch eine schädliche Wirkung, das beste Beispiel dafür ist das Röntgen und es gibt ja auch noch einige mehr. Muss man da auch Bedenken haben, was EKG Geräte angeht?

Mein kleiner Sohn musste leider schon sehr oft auf diese Art und Weise untersucht werden und inzwischen mache ich mir Sorgen, ob das vielleicht auch nicht so gesund sein könnte. Sicher ist es manchmal erforderlich, aber ich denke, wenn man das genauer wüsste könnte man eher unnötige Untersuchungen auch einfach sein lassen um den Schaden zu verringern.

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Ich denke, dass Deine Sorgen unbegründet sind. Das EKG ist eine Methode die zwar mit elektrischen Impulsen zu tun hat, aber werden sie nicht vom Gerät erzeugt, sondern sie werden mittels Elektroden von der Körperoberfläche abgeleitet.

Diese elektrischen Impulse werden vom sog. Sinusknoten (dem natürlichen Schrittmacher des Herzens) gebildet und breiten sich über Herzvorhöfe und Herzkammern aus um sich dann anschließend wieder zurück zu bilden. Sie führen dazu, dass sich die Herzmuskelzellen zusammenziehen und damit die Pumpleistung aufrechterhalten.

Das EKG-Gerät greift in diesen Prozess gar nicht ein, man kann es sich wie einen Recorder vorstellen, der die Herzleistung anhand elektrischer Veränderungen aufzeichnet. Deswegen ist das Gerät im Gegensatz zu einem Röntgengerät, welches ja mittels Strahlung funktioniert, als harmlos zu betrachten. Das EKG-Gerät verwendet nämlich keinerlei Strahlung.

Auch die Tatsache, dass es sich um Deinen kleinen Sohn handelt, sollte Dich nicht weiter beunruhigen, da es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Auswirkungen auf das Wachstum des Kindes hat, auch dann nicht wenn er es mehrmals täglich über sich ergehen lassen müsste.

Zwei Situationen sind mir bekannt in denen der Patient zu Schaden gekommen ist. Der Vollständigkeit halber erwähne ich sie hier, auch wenn ich das Risiko für das Auftreten solcher Fälle als sehr gering erachte.

Die erste kritische Situation, ist wenn man elektrochirurgische Instrumente mit einem EKG-Gerät koppelt. Dann kann es zu Verbrennungen an den Stellen kommen, wo die Elektroden an der Körperoberfläche angebracht sind. Aber das hängt ja nicht allein vom EKG-Gerät ab.

Eine zweite Situation, die vereinzelt beschrieben wurde, bezieht sich auf die Gefahr von Stromschlägen bei unsachgemäßem Handeln des Personals mit Elektroden-Drähten und Monitoring-Kabeln (bei Patienten, die zur dauerhaften Überwachung an einem Monitor angeschlossen sein müssen).

Folglich ist das Gefahrenpotential des Geräts bei der normalen Untersuchung gegen Null einzuschätzen und steht in keinem Verhältnis zur diagnostischen Bedeutung.

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