Horst Köhler ist für höhere Benzinpreise!
@Klehmchen
Natürlich gibt es immer irgendwelche Beispiele, die so oder so draufzahlen - z. B. auch die Niedriglohnpendler. Nur trifft man hier eben auch die breite Mehrheit die nicht in dieser argen Klemme steckt, dass sie zuwenig für ein neues Auto verdienen und auch unter den steigenden Benzinpreisen leidet.
Der Absatz von Benzinschluckern ist in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen im Mittelklassebereich, im Kleinwagenbereich gibt es sie fast gar nicht mehr - klar, in der Oberklasse / Luxusklasse interessiert das nach wie vor eher weniger, auch weil hochmotorisiert und spritsparend irgendwo nicht aufgeht. Aber klar, wer sich ein Auto ab 60.000 Euro aufwärts leisten kann macht sich selten um den Benzinpreis Sorgen.
Und viele Pendler sind, sofern sie es sich leisten können, auf spritsparende Modelle umgestiegen - wer kauft sonst in der Mehrheit Kleinwagen (mal abgesehen vom "Auto für Mutti")?
Klehmchen hat geschrieben:Und dann kommt ja auch noch dazu, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland derzeit im Vergleich zum Auto einfach zu teuer sind.
Ja, und in Niedrigbenzinländern wie den USA gibt`s im Grunde gar keine, weil sie hier überhaupt nicht mit dem privaten PKW mithalten können. Und so hat jedes (!) Familienmitglied ein Auto und fährt damit durch die Gegend. 3 - 4 Autos pro Familie, darunter meist 1 - 2 Clunkers (also uralt Karossen mit einem Mindestspritverbrauch von oft über 18 Liter) für den Nachwuchs - was das für die Umwelt bedeutet ...
Klehmchen hat geschrieben:Weder die städtischen Betriebe sind wirklich günstig, noch die Bahn ist es. Zum Teil herrscht ja schon Preisgleichheit, wenn ich allein fahre, fährt bei mir jemand im Auto mit, bin ich sogar immer günstiger als die öffentlichen Verkehrsmittel.
Naja, aber auch nur wenn Du auf den Spritpreis guckst - Pi mal Daumen kannst Du immer rechnen, dass Dich ein gefahrener km ca 40 - 50 Cent kostet wenn Du alles Kosten umlegst. Und das bei einem Neuwagen!
Klehmchen hat geschrieben:Und in der Vergangenheit sind die Spritpreise ja schon erheblich gestiegen, wir sind ja derzeit fast wieder bei gut 3 DM. Das sah ja vor 15 Jahren anders aus, da waren wir bei der Hälfte des Preises und ob sich die Autofahrer so sehr eingeschränkt haben, wird ja doch vielerorts bezweifelt.
Wenn man den Absatz von Sprit zugrundelegt: ja. Den die Ölmultis setzen Jahr für Jahr weniger in Westeuropa ab. Einerseits bedingt durch neue spritsparende Technologien, andererseits weil viele nun halt doch auf die eine oder andere unnötige Fahrt verzichten oder, siehe dein Beispiel, Fahrgemeinschaften bilden. Vor 15 Jahren konntest Du die auch noch mit der Lupe suchen.
Das ist mal wieder ein klassisches Beispiel dafür, wie eine Aussage aus dem Kontext genommen, umgedeutet und aufgeblasen wird, damit man eine stammtischtaugliche Schlagzeile bekommt, über die man sich schön aufregen kann.
Auch wenn das keine populäre Meinung ist - so lange ich Leute sehe, die morgens gemütlich im Auto sitzend neben ihrem Hund her fahren oder Leute, die bei unserem Obi einkaufen, zum Auto gehen um zwanzig Meter zu fahren und ihr Auto dann auf dem Aldiparkplatz, der genau daneben liegt und durch einen breiten Weg verbunden ist, wieder abzustellen, ist das Benzin doch noch viel zu billig.
Natürlich gibt es Leute, die ohne Auto nicht zur Arbeit kommen würden, ich gehöre auch dazu, aber es wäre doch relativ einfach hier die Pendlerpauschale entsprechend anzupassen. Ich denke auch, dass ein Herr Köhler nicht an Berufspendler denkt, wenn er von weniger Autofahren spricht, sondern an Leute wie den beleibten Herrn, den ich täglich seinen Hund Gassi fahren sehe.
Wenn höhere Benzinpreise dazu beitragen, dass man sich bei den UNNÖTIGEN Fahrten überlegt, ob sie wirklich sein müssen und ob man das ein oder andere nicht auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen kann, kann das doch eigentlich nicht schlecht sein, oder? Weder für die Umwelt, noch für die eigene Gesundheit.
Eine Benzinpreiserhöhung hätte zumindest den Vorteil, dass die Zahl überflüssiger Fahrten abnimmt. Mit dem Auto fahren kostet Geld, soll aber auch kein Luxus werden. Trotzdem ist es so, dass die immer zitierte Fahrt am Sonntag zum Bäcker meist unter einem Kilometer ist und trotzdem das Auto benutzt wird. Genau um eine Vermeidung solcher Fahrten geht es. Und es geht um den effizienten Einsatz der Energie. Solange an Ampeln immer noch mit Vollgas gestartet wird sobald das grüne Licht aufleuchtet, so lange hat auch jeder Fahrer selbst noch genügend Potential mit seinem eigenen Fahrverhalten Sprit zu sparen. Und zudem würde ein höherer Preis für Kraftstoffe auch dazu führen, dass sparsame Autos und Fahrzeuge mit moderner Technik gekauft werden.
Natürlich kann man nicht einfach sagen, dass die Preise steigen sollen. Da hat Köhler nach langem Schweigen voll daneben gelangt.
Würde man heute einen 10-Jahresplan für die Mineralölsteuer aufstellen, dann könnten die Fahrzeugkäufer heute schon beim Kauf dies berücksichtigen. Gleichzeitig würde dies den Druck auf die Autokonzerne erhöhen endlich noch sparsamere Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.
Köhler hat sich endlich mal wieder zu Wort gemeldet. Sein Schweigen in den letzten Monaten hat kein gutes Licht auf ihn geworfen. Und auch seine Reaktion, nachdem er von der Opposition in die Ecke gedrängt wurde, kam nicht sonderlich überzeugend. Er ist und bleibt eben Banker, ihm fehlen die politischen Verbindungen im aktuellen Geschäft.
Übrigens hatte die Ökosteuer durchaus eine lenkende Wirkung: der Kraftstoffverbrauch ging in Deutschland in den letzten zehn Jahren um 17 Prozent zurück. Bei der Kilometerleistung je Fahrzeug konnte zwar auch ein Rückgang verzeichnet werden, im Gegenzug stieg aber die Zahl der Fahrzeuge. Daher ist die Zahl je nach Statistik eine andere und nicht sonderlich aussagefähig. Trotzdem ist eine Lenkungswirkung feststellbar.
Natürlich ist es für einen selber nicht gerade schön, wenn die Benzinpreise in die Höhe gehen, vor allem wenn man nicht so viel Geld zur Verfügung hat. Aber: In der heutigen Gesellschaft sind viele von uns viel zu faul und fahren lieber mit dem Auto, obwohl es auch ohne gehen könnte. Wir wohnen in Dresden und hier ist der Öffentliche Nahverkehr super ausgebaut und trotzdem sind die Straßen mit Autos immer voll. Ich finde man sollte manchmal darüber nachdenken, ob man nicht die Öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann. Natürlich geht das auch nicht überall, aber wenn dann würde der Verkehr um einiges zurückgehen und man selbst würde man den Sprit sparen, der im Vergleich zu einer Fahrkarte um einiges teurer ist.
Subbotnik hat geschrieben:Naja, aber auch nur wenn Du auf den Spritpreis guckst - Pi mal Daumen kannst Du immer rechnen, dass Dich ein gefahrener km ca 40 - 50 Cent kostet wenn Du alles Kosten umlegst. Und das bei einem Neuwagen!
Aber auf was sonst achtet denn der gemeine Autofahrer? Ich weiß, dass die Rechnung damit zu einfach ist, aber es ist eben für die meisten Leute die entscheidende Größe im Vergleich zum Öffentlichen Verkehr. Zumal viele Kosten an meinem Auto sowieso anfallen, egal ob ich fahre oder nicht. Sei es die Versicherung, die Steuer oder der TÜV oder gewisse Austauschteile, die nicht nur nach Fahrtleistung, sondern eigentlich auch nach Zeitabständen getauscht werden. Das bedeutet dann ja, dass ich meine Bahntickets zahle und trotzdem auch noch jedes Jahr für mein Auto löhne, obwohl es fast nur in der Garage rumsteht.
Und auf 40-50 Cent komme ich ebenso bei weitem nicht, wenn ich mal alles zusammenrechne was ich im Jahr für mein Auto ausgebe inklusive Steuern, Versicherungen und Reparaturen (und da hatte ich bei einem 5 Jahre alten Auto schon das ein oder andere zu machen). Umgerechnet auf meine Jahreslaufleistung kommen da weniger als 20 Cent raus, vielleicht noch 25 bei großzügigem Einbau des Wertverlustes. Gut mein Auto verbaucht von Natur aus wenig und ist ein Diesel, aber trotzdem bin ich meilenweit von 40-50 Cent weg. Und die Bahn kann Preise von ca. 20 Cent pro Kilometer ja auch nicht halten, maximal noch im Nahverkehr und da büßt man dann Zeit und etwas Komfort ein und ist zudem unflexibler als mit dem Auto.
Wie schon gesagt, verstehe ich den Ansatz grundsätzlich. Aber wer heute schon einen Kleinwagen fährt, dem kann man ja nun schlecht zumuten, sich nach kurzer Zeit schon wieder ein neues Auto zu kaufen, nur um nochmal 1 Liter auf 100km sparen zu können. Leute die auf den Verbrauch und die Kosten achten, sind doch schon seit Jahren dazu gezwungen beim Autokauf auf den Verbrauch zu achten und tun das seit Jahren. Denen muss man das mit noch höheren Preisen nicht nochmal vor Augen führen. Und ob man bei den Autofahrern, die da bisher nicht darauf achten zu einem Sinneswandel kommt wage ich doch eher zu bezweifeln.
Und auch das Beispiel USA passt glaube ich nur bedingt um es mit Deutschland zu vergleichen. Die USA sind ja ein richtiges Billigsprittland. In Deutschland sind wir dagegen schon seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Hier würde ja keine billige Ramschware verteuert, sondern ein teures Gut noch teurer. Es ist ja nun nicht wirklich so, dass man hier einfach mal sagen kann, ich dreh am Wochenende mal aus Langeweile eine Tour durch Deutschland, weils so billig ist. Das geht ja nun hier nicht wirklich. Zudem sind ja in den USA die großen Spritschlucker auch wesentlich günstiger als in Deutschland. In Deutschland kann man sich ja nicht mal eben ein Auto mit 4 oder 5 Liter Motor um die Ecke für ein paar Hunderter (etwas übertrieben) kaufen. Autos die hier viel Sprit schlucken, sind ja meist doch schon von Natur aus teurer und werden dann von Leuten gekauft, die es sich entweder eh leisten können und damit nicht auf Spritpreise schauen oder von Leuten, die ihre Lebensweise so umstellen, dass sie genug Geld für ihr Auto abzweigen können und tun das dann auch beim Tanken.
Wenn dann sind hier Autos mit hohem Spritverbrauch doch alte Autos und die wurden gekauft, weil für neuere spritsparende Autos kein Geld da ist (selbst ein ordentlicher Kleinwagen kostet ja hier mal ganz schnell an die 10.000 Euro) oder weil man aus Kostengründen einfach das Auto solange fahren muss bis es auseinander fällt.
Ich bin mir da also eher nicht so sicher, ob man mit noch höheren Spritpreisen wirklich noch eine großartige Lenkungswirkung entfalten kann. Vielleicht sollte man da eher das Augenmerk auf die Automobilindustrie legen und diese weiter dazu auffordern und zu fördern, um die Produktpalette weiter umzustellen, damit beim Neuwagenkauf, noch deutlich weniger Spritschlucker in den Umlauf kommen. Da sollte noch durchaus Potential vorhanden sein.
Bei der 40 - 50 Cent Rechnung darfst Du den jährlichen Abschreibungswert / Wertverlust nicht außer acht lassen - der drückt das ganze noch einmal ordentlich nach oben, gerade bei Neuwagen oder jungen Gebrauchtwagen.
Klehmchen hat geschrieben:Leute die auf den Verbrauch und die Kosten achten, sind doch schon seit Jahren dazu gezwungen beim Autokauf auf den Verbrauch zu achten und tun das seit Jahren.
Ja, aber auch nur weil bei uns Benzin keine Billigware ist. Wie gesagt: Wer würde denn ernsthaft den Benzinverbrauch als Kaufkriterium zugrundelegen wenn der Liter nur 30 - 40 Cent kosten würde? Also ich nicht, da sag ich ganz offen. Da würde ich mir auch einen 18 Liter Boliden kaufen nach dem Motto: Gebraucht ist der sowieso billiger und 18 Liter für 40 Cent sind eh billiger als 8 Liter für 1,40 Euro bzw. spare ich bei 18 Litern und 8 Litern für 40 Cent kaum etwas im Gegensatz zu 1,40 Euro.
Klehmchen hat geschrieben:Hier würde ja keine billige Ramschware verteuert, sondern ein teures Gut noch teurer.
Ja, aber es geht ja nicht darum den Benzinpreis noch weiter in den Himmel zu heben, sondern dass ein hoher Benzinpreis prinzipiell besser ist als ein niedriger. Sowohl für die Umwelt als auch für die Industrie (Innovationsdruck, der z. B. in den USA jahrelang völlig gefehlt hat).
Klehmchen hat geschrieben:Zudem sind ja in den USA die großen Spritschlucker auch wesentlich günstiger als in Deutschland. In Deutschland kann man sich ja nicht mal eben ein Auto mit 4 oder 5 Liter Motor um die Ecke für ein paar Hunderter (etwas übertrieben) kaufen.
Naja, stimmt so aber nicht. Bei den Gebrauchtwagenbörsen im Internet bekommst Du auch locker für ein paar hundert Euro einen Youngtimer für ein paar hunderter der den Sprit gerade so durchlaufen lässt.
Klehmchen hat geschrieben:Ich bin mir da also eher nicht so sicher, ob man mit noch höheren Spritpreisen wirklich noch eine großartige Lenkungswirkung entfalten kann.
Naja, hier sprechen aber die Absatzzahlen und die Zahlen der Neuanmeldung eine andere Sprache - hier geht die Tendenz seit Jahren zu den "Spritsparern" während das vor 20 Jahren eher die Ausnahme war.
Klehmchen hat geschrieben:Vielleicht sollte man da eher das Augenmerk auf die Automobilindustrie legen und diese weiter dazu auffordern und zu fördern, um die Produktpalette weiter umzustellen, damit beim Neuwagenkauf, noch deutlich weniger Spritschlucker in den Umlauf kommen.
Ehrlich gesagt halte ich wenig von einer direkten Förderung eines Unternehmens aber ich bin eh kein Freund von direkter Subvention (wenn Du das gemeint hast) - hier ist mir das Missbrauchsrisiko nach dem Motto "kriegen ja eh das Geld" zu groß. Die beste Lenkungswirkung hat immernoch die Nachfrage auf dem freien Markt - hier kann man lediglich Käufern bessere Anreize (Steuerentlastung / temporäre Steuerbefreiung, staatliche Förderung) bieten um die Hersteller so unter Druck zu setzen und in einen Innovationswettbewerb zu zwingen.
Subbotnik hat geschrieben:Klehmchen hat geschrieben:Ich bin mir da also eher nicht so sicher, ob man mit noch höheren Spritpreisen wirklich noch eine großartige Lenkungswirkung entfalten kann.
Naja, hier sprechen aber die Absatzzahlen und die Zahlen der Neuanmeldung eine andere Sprache - hier geht die Tendenz seit Jahren zu den "Spritsparern" während das vor 20 Jahren eher die Ausnahme war.
Aber reicht es dann nicht aus, die Preise auf dem derzeitigen Niveau zu lassen, natürlich mit Inflationsausgleich, damit sich der Preis nicht wieder verwässert? Und die Preise bleiben ja wie wir aus Erfahrung wissen, auf dem Niveau und gehen nicht wieder deutlich runter. Will man also keine Änderung, braucht man sich über "tendentiell höhere Preise" auch keine Gedanken zu machen, sondern lässt es einfach so wie es ist.
Natürlich hast du Recht, dass wir Benzin und Diesel wieder verschleudern würden, wenn die Preise vielleicht auf die Hälfte fallen. Aber mal Hand aufs Herz, glaubst du an so eine Entwicklung? Das würde nur dann geschehen, wenn der Staat auf einen Großteil der Steuern verzichtet und auch daran glaube ich nicht. Von daher braucht man sich darüber ja auch eigentlich keine Gedanken machen.
Subbotnik hat geschrieben:Klehmchen hat geschrieben:Vielleicht sollte man da eher das Augenmerk auf die Automobilindustrie legen und diese weiter dazu auffordern und zu fördern, um die Produktpalette weiter umzustellen, damit beim Neuwagenkauf, noch deutlich weniger Spritschlucker in den Umlauf kommen.
Ehrlich gesagt halte ich wenig von einer direkten Förderung eines Unternehmens aber ich bin eh kein Freund von direkter Subvention (wenn Du das gemeint hast) - hier ist mir das Missbrauchsrisiko nach dem Motto "kriegen ja eh das Geld" zu groß. Die beste Lenkungswirkung hat immernoch die Nachfrage auf dem freien Markt - hier kann man lediglich Käufern bessere Anreize (Steuerentlastung / temporäre Steuerbefreiung, staatliche Förderung) bieten um die Hersteller so unter Druck zu setzen und in einen Innovationswettbewerb zu zwingen.
Nein keine direkten Subventionen. Da halte ich auch wenig von, sofern es nicht dazu dient neue Branchen kurzfristig anzuschieben. Aber man könnte striktere Vorgaben machen, wieviel ein neues Auto verbrauchen darf oder wieviel CO2 sie ausstoßen dürfen. Da wurde ja doch nach vielen Versprechungen so einiges wieder aufgeweicht. Gleiches gilt ja auch für die Besteuerungen der Autos. Oder eben so wie du es schon aufzeigst, Anreize für den Verbraucher schaffen. Hier liegt doch auch noch so einiges im Argen.
Klehmchen hat geschrieben:Aber reicht es dann nicht aus, die Preise auf dem derzeitigen Niveau zu lassen, natürlich mit Inflationsausgleich, damit sich der Preis nicht wieder verwässert?
Sicher, aber Köhler hat mit seiner Aussage ja auch nicht gesagt: "Haut noch mehr auf die Preise drauf!", sondern nur, dass er höhere Preise (wie in Deutschland, ich erweitere das mal auf Westeuropa, da es da kaum anders aussieht) besser findet als niedrigere Preise (wie in Ländern wo Benzin wesentlich weniger kostet).
Klehmchen hat geschrieben:Aber mal Hand aufs Herz, glaubst du an so eine Entwicklung? Das würde nur dann geschehen, wenn der Staat auf einen Großteil der Steuern verzichtet und auch daran glaube ich nicht. Von daher braucht man sich darüber ja auch eigentlich keine Gedanken machen.
Ich glaube da natürlich nicht dran, gerade bei unserem schön klammen Staat . Nur scheint Köhler mit seiner Aussage als alter Finanzexperte die aktuelle Hochsteuerpolitik ja eben unterstützen zu wollen da man sich ja dauernd drüber aufregt.
Subbotnik hat geschrieben:Aber man könnte striktere Vorgaben machen, wieviel ein neues Auto verbrauchen darf oder wieviel CO2 sie ausstoßen dürfen. Da wurde ja doch nach vielen Versprechungen so einiges wieder aufgeweicht. Gleiches gilt ja auch für die Besteuerungen der Autos. Oder eben so wie du es schon aufzeigst, Anreize für den Verbraucher schaffen. Hier liegt doch auch noch so einiges im Argen.
Verbesserungsbedarf gibt es da jede Menge, aber von Vorschriften halte ich wenig - die werden dann nur, siehe Kleintransporter, von der Industrie kreativ unterlaufen. Dann lieber das ganze über den Geldbeutel regeln, das klappt am besten und der Verbraucher beweist hier ja oft mehr Weitblick als irgendwelche Politiker. Eine steuerliche Entlastung hat man ja jetzt schon und man müsste hier, mangels Handlungsspielraum bei der angespannten Finanzlage, ja nicht einmal etwas nach unten verändern sondern die Sprit- und CO² Schleudern einfach nur noch höher besteuern. Wer einen Gallardo oder auch nur einen S8 durch die Gegend fährt, der kann auch 1.000 - 3.000 Euro (oder noch) mehr an Steuern im Jahr locker wegstecken.
Ich denke, wir sind uns jetzt so nah gekommen, dass man dein Posting einfach so stehen lassen kann. Gerade in den Punkten der Mehrbesteuerung von Spritschluckern und Co2-Schleudern teile ich absolut deine Meinung und es ist ja in gewisser Weise auch ein Anreiz, wenn man als Verbraucher weiß, dass man mit einem Kleinwagen nicht noch mehr Steuern zahlen muss
Da sind zwei Aspekte die kaum unter einenn Hut zu bringen sind. Zum einen, das Interesse, die Umwelt zu schützen und zum anderen die Berufspendller, denen eine immer grölßere Flexibilität, immer weitere Anfahrtswege bei sinkenden Löhnen. Ihnen zu sagen, sie sollen doch bitteschön noch mehr für Kraftstoff zahlen, sei es an den Staat oder dei Shareholder, ist blanker Hohn. Ich befürchte, dass die Meinungsmacher in Politik und Medien seit der Nachkriegszeit nicht mehr so weit von der Lebenswirklichkeit der untern 80% in diesem Land entfernt waren, wie im Moment.
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