Gesättigte, ungesättigte und mehrfachungesättigte Fette
Hallo zusammen,
kann mir jemand diese Begriffe erklären?
Was mich mal interessieren würde, welche davon erhöhen den Cholesterinspiegel negativ? Oder kommt es drauf an woher das Fett genau stammt? So das zum Beispiel Pistazien zwar Fett enthalten, aber diese den negativen Cholesterinspiegel nicht erhöhen. War das nicht so, dass es nur die tierischen Fette waren, die den negativen Cholesterinspiegel erhöhen, aber Pflanzenfette den negativen Cholesterinspiegel nicht erhöhen?
Hatte das Wort Cholesterinspiegel im Thema mit den Eiern gelesen, daher interessiert es mich nun
Liebe Grüße von der
Laufmasche
Von den gesättigten Fettsäuren sollte man möglichst wenig zu sich nehmen. Das sind schlicht und einfach gehärtete Pflanzenfette. Die sind dann auch eher für das schlechte Cholesterin zuständig. Findet man in Margarine, Chips, Schokolade etc pp.
Einfach ungesättigte Fettsäuren findet man in diversen Ölen vor. In welchen kann ich aus dem Stehgreif nun nicht sagen. Sind etwas besser, als die gesättigten Fettsäuren.
Und die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind die, die für gute Gefässe sorgen, das gute Cholesterin beinhalten. Olivenöl, Rapsöl, aber auch Nüsse können das gute Cholesterin steigen, das schlechte sinken lassen.
Der Nachteil ist dabei jedoch, dass Olivenöl nicht hitzeverträglich sind. Wenn man aber z. B. etwas Zitronensaft mit Olivenöl mischt, kann man auch auf hoher Stufe etwas anbraten. Machen die Spanier auch.
Eine Handvoll Nüsse enthalten sichtbar viel Fett, aber das sind gesunde Fette. Hat glaube ich auch etwas mit den Omega 3 Fettsäuren zu tun.
Da kann sicherlich DerDaene noch mehr drüber schreiben. Aber ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
Zunächst einmal muss man sagen, dass Fette für unseren Körper enorm wichtig sind, man muss eben nur die richtigen konsumieren und diese auch nur in kontrollierter Menge: Hierbei gilt schonmal die Faustregel: Nicht mehr als 30 % des Tagesbedarfs an Energie sollte aus Fetten bestehen,
Wobei - nebenbei bemerkt. die eigentlichen tückischen dickmacher die Kohlenhydrate sind, die sich viel fieser in Depots umwandeln.
Fette bestehen aus Fettsäuren und haben entweder eine oder mehrere chemische Doppelbindungen was auch zu der Unterscheidung 'gesättigte und ungesättigte Fettsäuren' führt. Wobei hier eben die gesättigte Fettsäure eben über die simple Einfachbindung verfügt.Um das zu verstehen muss man ein wenig Ahnung von der organischen Chemie haben. Nur soviel: Das Kohlenstoffatom der Fettsäure ist mit Wasserstoffatomen gesättigt und dadurch nicht mehr im Stande weitere Verbindungen einzugehen beziehungsweise Reaktionsträge: Und genau das ist das fiese => Diese Fette wandern eben direkt in die Fettdepots, Gesättigte Fette sind 'meist gehärtete Fette' wie zum Beispiel Butter, das Fett im guten Schweinebraten oder kurz tierische Fette.
Die ungesättigten Fettsäuren sind hingegen reaktionsfreudiger, da zwei Kohlenstoffatome durch eine Doppelbindung miteinander verbunden sind, so können sie nicht mehr durch Wasserstoffatome gesättigt werden. Die Einfachen ungesättigten Fettsäuren besitzen eine Doppelbindung allerdings gibt es noch die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die über mehrere Doppelbindungen des C-Atoms verfügen.
Wie gesagt, sind die ungesättigten Fettsäuren sehr kontaktfreudig und statt sich in unseren Fettdepots anzulagern, helfen sie sogar bei Bauprozessen in unserem Körper und sind desweiteren gute Lieferanten der Vitamine A, D, E und K - deshalb gelten diese Fette- meist pflanzliche Öle (eben auch in Nüssen vorhanden) als gesund - wie gesagt die Dosierung machts.
Beispiele für gesunde einfache Fettsäuren sind: Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl usw.
Ganz gesund- die mehrfach ungesättigten Fettsären, wie Fischöle;
Wichtig hierbei: Die ungesunden gesättigten Fettsäuren können von unserem Körper selbst produziert werden, die gesunden ungesättigten Fettsäuren allerdings nicht- sie sind aber sehr wichtig für unseren Körper und sollten deshalb Unbedingt zugeführt werden.
Noch mal kurz warum Kaltgepresste Öle besser sind: Durch Erhitzen können die wichtigen Doppelbindungen zerstört werden und sind somit für unseren Körper wertlos.
Ich hoffe dieser kleine Ausflug in die organische Chemie hat interessante Einblicke geboten und nebenbei auch noch geklärt, wie die begriffe 'gesättigt und ungesättigt' ins konzept passen.
btw: Demnach sind natürlich die gesättigten fettsäuren auch die, die den Cholesterinspeigel nach oben treiben, die 'guten' ungesättigten Fettsäuren sind beinahe bedenkenlos, solange man es mit der Dosierung nicht übertreibt, hierbei verweise ich wiederum an die oben genannte 30% Faustregel
Viel Spass beim Nüsse knabbern mit unbeschwertem Gewissen ;P
lg
dark
Tja, und da bin ich schon, konnte leider nicht früher schreiben.
Allgemein erhöhen nur die gesättigten Fettsäuren die (!) Cholesterinspiegel, denn tatsächlich existieren zwei unterschiedliche Arten von Cholesterin und "nur" deren Quotient ist ausschlaggebend über die "Gesundheit".
Allgemein stimmt auch, dass nur gesättigte Fettsäuren, welche von tierischen Quellen stammen, Cholesterin enthalten, da Cholesterin ein fettähnlicher Stoff ist, welcher nur in Lebewesen produziert wird. Unser Körper selbst produziert Cholesterin ja auch selbst.
Weil du das mit den Eiern noch einmal ansprichst: Mittlerweile gibt es zu der ganzen Cholesterin-Thematik zwei wichtige Studien, die da ziemlich viel "umgekrempelt" haben:
1. Die körpereigenen Cholesterinspiegel werden nur sehr bedingt und begrenzt durch die externe Zufuhr von Cholesterin beeinflusst. Heißt: Nicht jedes Gramm LDL- oder HDL-Cholesterin, welches ich zu mir nehme, wird dann einfach im Körper jeweils addiert, das sind wirklich nur Bruchteile, welche überhaupt genutzt werden können.
2. Zusätzlich zu dieser Studie gilt weiterhin für Eiprodukte: Das darin enthaltene "schlechte" LDL-Cholesterin wird praktisch selbst bekämpft durch Wirkstoffe, die im Ei selbst enthalten sind. Meist sind diese sogar so "stark", dass eine positive Wirkung auf die körpereigenen Cholesterinspiegel über die Bekämpfung des LDL-Cholesterin im Ei hinaus nicht ausgeschlossen werden kann.
Zu den anderen Sachen hat darkshadow18 das schon ganz gut erklärt, allerdings hier noch einiges Sachen:
1. Eine Faustregel von 30% Tagesbedarf an Energie aus Fetten halte ich für viel zu viel, 20% sind absolut ausreichend, wenn man bedenkt, wieviel Eiweiß und Kohlenhydrate ein Mensch zu sich nehmen sollte, denn das sind die "wichtigeren" Nährstoffe. Fehlt einem Fett, hat man (fast) nie Mangelerscheinungen davon, bei den anderen beiden Nährstoffen sehr wohl.
2. Kohlenhydrate sind bei guter Ernährung keinesfalls "tückische Dickmacher", das wären dann trotzdem weiterhin die Fette. Denn Fett wird eben nur als Fett im Körper eingelagert, mehr "Funktionen", die sich auf den Körperfettgehalt beziehen, besitzt es dort nicht, da gibt es übrigens auch keinen Unterschied zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Kohlenhydrate dagegen sind bei guter Ernährung einzig und allein Energieträger, die dafür komplett aufgebraucht werden und somit kein einziges Gramm Kohlenhydrate in Körperfett umgewandelt und eingelagert wird.
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