Erlebniskäufe machen glücklicher

Dass man durch Einkäufe in der Regel nicht glücklicher wird als ohne den Einkauf und auch nicht mehr geliebt wird - das dürfte inzwischen den meisten Konsumenten klar sein, auch wenn die Werbewirtschaft immer wieder das Gegenteil beweisen will..

Nun haben amerikanische Wissenschaftler aber herausgefunden, dass es einige Produkte gibt deren Kauf glücklicher macht als der Kauf anderer Produkte. So werde nach dem Kauf eines rein materiellen Produktes nach dem Kauf die Kaufentscheidung für das Produkt noch mal überprüft. Da kann es gut sein, dass das eigene neue Auto gegenüber dem neuen Auto des Nachbarn alt aussieht, ebenso kann es beim Fernseher oder auch Computer sein.

Der Kauf von Erlebnisprodukten, wie beispielsweise eines Konzertes oder aber eines Wellnessurlaubes, hingegen bringt eine längere Zufriedenheit, weil es schwierig bis unmöglich ist negative Vergleiche zu ziehen. So ist es schwierig zu sagen, dass das selbst erlebt Klassik-Konzert schlechter war als das Rock-Konzert des Arbeitskollegen. Hier setzt die selektive Wahrnehmung ein - die ist dafür verantwortlich, dass uns die Erinnerung eher positiver erscheint.

Sicher, so ganz neu ist die Erkenntnis vielleicht nicht. Allerdings ist es doch ganz interessant zu wissen, wieso das so ist.

Was "amerikanische Wissenschaftler" von sich geben, muss ja leider nicht immer Sinn machen. Ich bezweifle dies in diesem Fall nicht zwangsläufig, dennoch würde ich sagen, geht diese Studie ein wenig "unglücklich" mit dem Thema um.

Denn, ich sehe es viel einfacher: Wenn man sich eine Konzertkarte kauft, dann freut man sich ja nicht über den Kauf oder über das Ticket an sich, sondern darüber, ein tolles Konzert zu sehen. Man freut sich auf und über das Erlebnis. Anders als bei beispielsweise einem Sack Kartoffeln. Da freut man sich allerhöchstens darüber, die Kartoffel essen zu können. Aber, was für einen Wert hat das in unserem Leben? Ein Konzert kostet nicht nur viel mehr, als ein Sack Kartoffeln, sondern die persönliche Wertigkeit ist doch auch höher. Eine Kartoffel isst man halt, aber ein Konzert ist ein Erlebnis. Dann ist es doch klar, dass man sich über das Konzert mehr freut, als über den Kauf einer Kartoffel, oder verstehe ich das völlig falsch?

Bei Gegenständen, die man nicht konsumiert, also beispielsweise Kleidung oder Möbeln, sehe ich übrigens persönlich gar keinen so großen Unterschied zu einer Reise oder einem Konzert. Denn über beispielsweise bestimmte Kleidung oder auch schöne Möbel, da freue ich mich durchaus auch sehr lange. Nur, ein Erlebnis sind die dann doch nicht. Oder wer erzählt noch nach Jahren vom Kauf des Schuhschranks? Von vorletzten Winterurlaub redet man hingegen länger.

Wie gesagt, ich meine, das ist eine Frage des Erlebnisses und des emotionalen Werts. Mit Vergleichsmöglichkeiten hat das doch wohl weniger zutun.

Und, nebenbei: Wieso sollte man durch einen Kauf nicht glücklich werden? Also, wenn ich mir Theaterkarten kaufe, bin ich danach glücklich, wenn ich ein gutes Stück zu sehen bekomme. Im Grunde doch auch Freude durch Konsum. Wenn auch nicht am Kauf an sich, sondern an dem, was darauf logischerweise folgt.

Und zum Prüfen des gekauften Artikels: Klar, wenn man ein materielles Produkt kauft, wie einen Staubsauger, und dann feststellt, er funktioniert schlecht, dann ist man wenig glücklich. Aber wenn man sich Theaterkarten kaufte und dann im Theater das Stück dämlich findet, dann ist man doch auch enttäuscht und unglücklich, oder bin ich da völlig falsch gepolt?