NL: Diebstahl von virtuellen Gütern ist ein Verbrechen
Laut dem Onlinedienst volkskrant.nl, wurden in der Niederlande zwei Jugendliche (14 Jahre und 15 Jahre alt) zu insgesamt 160 Stunden Sozialarbeit, einer Jugendstrafe von zwei Monaten (aber auf Bewährung natürlich) für den einen und einen Monat Jugendstrafe auf Bewährung für den anderen verurteilt, weil sie virtuellen Diebstahl begangen haben. Das hat das Gericht ebenfalls als Verbrechen geahndet, genauso als hätten die beiden etwas reales geklaut.
So haben die beiden Jugendlichen einen 13-Jährigen Jungen mit einem Messer bedroht und ihn gezwungen, Items im Spiel "Runescape" auf ihren Account zu überweisen.
Ich finde es schon kurios, dass die beiden einen Jungen mit ienem Messer bedrohen, um an Spielitems heranzukommen. Aber wie findet ihr das? Findet ihr es gut, dass auch solche Güter wie reales Eigentum behandelt werden? Ich jedenfalls finde es gut, da es ebenfalls harte Arbeit sein kann, sich ein virtuelles Gut zu erarbeiten (jetzt mal über virtuelle Güter hinaus).
Grüße
LPFan
Hi,
Ich denke, dass es ganz gut ist, dass diese zwei Jungen Sozialstunden abliefern müssen, da sie ja wohl Probleme haben Realität mit virtueller Welt zu unterscheiden. Den jungen hätte schließlich klar sein müssen, das das Bedrohen eines Menschen mit einem Messer ja wohl nicht ohne Folgen bleibt. Und das alles nur für irgendeinen Gegenstand in einem Online Spiel?
Ich denke dem Gericht ging es wohl kaum um den virtuellen Gegenstand, sondern eher um die Bedrohung mit dem Messer. Zwar ist der Raub von virtuellen Gütern nichts schönes, doch meiner Meinung nach gibt es weitaus schlimmere Dinge als das. Wenn dafür aber Gewalt im echten Leben angewendet wird, müssen die Täter bestraft werden finde ich.
Ich glaube dass es dem Gericht weniger um den Raub ging, obwohl dies auch in vielen Nachrichtensendungen so als Aufreißer gesagt wird. Das Problem und die Straftat die das Gericht sah, war wohl er die Bedrohung des Jungen. Und das dies bestraft wird ist doch vollkommen richtig.
Was ich viel schlimmer finde, dass die Verurteilten überhaupt der Meinung waren man müsste jemanden bedrohen, weil man irgendein virtuelles Amulett bräuchte, was sie mit etwas mehr spielen sicher auch so bekommen hätten. Da wäre es wohl besser, statt ihnen Sozialstunden aufzubrummen, beide zu einer Verhaltens- und Psychotherapie zu verurteilen, damit sie wieder lernen Realität und Spiel zu unterscheiden.
Mit Runescape habe ich mich persönlich noch nicht genauer befasst, aber ich nehme mal an, wenn die Jugendlichen so interessiert an diesem Item waren, dass sie dafür jemanden real körperlich angegriffen haben, dann haben die Items in diesem Spiel möglicherweise einen realen Wert? Von anderen Online-Spielen ist ja bekannt, dass man endweder Geld für Items im Spiel zahlen muss, oder dass man diese auch verkaufen kann und dafür reales Geld erhält. Möglicherweise ist das bei Runescape genauso.
Also haben die Jugendlichen das Verbrechen nicht begangen, weil sie Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden könnten (ich denke, damit hat all das rein gar nichts zutun), sondern aus einer wirklichen, realen, Bereicherungsabsicht. Ob man nun ein Online-Item stiehlt und verkauft, oder ein reales Handy, ist ja egal. Das Resultat ist dasselbe.
Wie man die Jungen bei diesem Vorfall wegen Diebstahls verurteilen konnte, ist mir allerdings rätselhaft. Wenn diese Aussage denn überhaupt stimmt. Denn was sie sicher begangen haben, war Körperverletzung und Nötigung. "Raub" vielleicht noch, wenn es ein realer Gegenstand wäre, an den sie durch Gewalt gelangen wären. Aber Diebstahl doch keinesfalls, weil Diebstahl nicht mit derartiger körperlicher Gewalt einher geht.
Es ging zwar um virtuellen Besitz, aber um eine reale Bedrohung und das auch noch mit einer Waffe. Demzufolge ist es mehr als gerecht, wenn die beiden Täter entsprechend abgestraft werden.
Denn wenn sie da straffrei davon kommen, dann würden sie das immer wieder machen und irgendwann geht es dann vielleicht auch um reale Dinge, die sie durch ihre Drohungen erpressen. Denn was anderes ist doch nicht. Soweit ich weiss, nennt man sowas räuberische Erpressung und das sollte auch entsprechend geahndet werden.
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