Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht Darmkrebsrisiko

vom 02.08.2007, 18:30 Uhr

Und wieder eine schlechte Nachricht für die Freunde des täglichen Glases: Laut einer Studie steigert der regelmäßige Genuss von Wein (2 Gläser) oder Bier (1 Liter) das Risiko in der Folge an Darmkrebs zu erkranken um 25 % im Vergleich zu Nichttrinkern. Die Studie wurde vor kurzem im "International Journal of Cancer" veröffentlicht. Der Konsum eines Glases bzw. eines halben Liter Bieres steigert die Wahrscheinlichkeit um 10 %. Für die Studie wurden 480.000 Menschen aus 10 europäischen Ländern befragt.

"Die Studie zeigt ziemlich deutlich, dass das Darmkrebsrisiko umso größer ist, je mehr Alkohol man trinkt", so Tim Key, Krebsexperte, gegenüber dem "Daily Telegraph" - "Die Steigerung des Risikos ist nicht groß, aber es ist wichtig, dass die Menschen verstehen, dass sie das Risiko für verschiedene Krebsarten - Darmkrebs eingeschlossen - durch Verringerung des Alkoholkonsums reduzieren können.“

In Deutschland erkrankten allein 2002 71.400 Deutsche an Darmkrebs.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 20.03.2010, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.


Das stimmt allerdings leider auch so, denn der Darm oder besser gesagt der gesamte Darmbereich ist in der Hinsicht sehr anfällig. Im Darmbereich befindet sich unser Immunsystem und Alkohol ist dafür leider nicht förderlich. Man hat hier leider nur das Darmkrebsrisiko betrachtet, aber auch das Risiko bei anderen Krebsarten ist natürlich auch erhöht.

Nur alleine einmal die Bauchspeicheldrüse betrachtet, denn hier ist das Risiko weit aus höher als beispielsweise beim Darmkrebs. Selbstverständlich muss man dabei auch gewisse Vorerkrankungen mit in Betracht ziehen, die ohne Alkohol schon vorhanden sind. Der menschliche Körper reagiert auf Stoffe egal welcher Art nun einmal sehr verschieden. Ein Risiko heißt eben, dass es riskant ist. Es muss nicht in der Praxis bei einer bestimmten Person so eintreten, aber es kann.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich frage mich, wieso sich einige Menschen über solche Aussagen noch wundern (das habe ich jedenfalls im Bekanntenkreis erlebt). Denn es sollte klar sein, dass Alkohol ein Gift ist, und was Gift mit einem Körper anrichtet, sollte doch eigentlich jedes Kind wissen. Nur, weil Alkohol als Droge legal bei uns in Deutschland ist, ist er ja nicht harmlos.

Man merkt doch schon an den direkten Wirkungen von Alkohol, direkt nach dem Konsum, was für eine Wirkung er auf das Nervensystem hat. Und der Dauerkonsum soll den Körper nicht schädigen? Das wäre unlogisch. Dass es dann auch auf den Darm geht, den der Alkohol ja bei der Verdauung passiert, war zu erwarten.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Die Logik an der Aussage besteht aus medizinischer Sicht darin, das sich im Darm zahlreiche nützliche Bakterien befinden. Diese werden durch den Alkohol zerstört und fehlen dann einfach. Sind zu wenig nützliche Bakterien im Darm vorhanden, kann der Darm nicht mehr ordnungsgemäß seine eigentliche Funktion ausführen. Schädliche Bakterien haben jetzt ein leichtes Spiel und können sich so schneller ausbreiten.

Das ist der medizinische Hintergrund der Aussage. Wenn man nun jeden Tag trinkt egal welche Menge, kann der Darm ohne fremde Hilfe nicht mehr richtig arbeiten. Die betreffende Person bekommt von diesen Vorgang allerdings nichts mit und wird das Verhalten auch nicht grundlegend ändern. Und so entsteht mit der Zeit eben Krebs. Das passiert nicht sofort und es ist in den meisten Fällen auch nicht sofort feststellbar. Deshalb kann man davor nicht genug warnen. Und das ist auch meine Meinung als Suchtberater, denn wer täglich trinkt ist allerdings suchtgefährdet.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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