Kinder, Kinder wie die Zeit vergeht

Vielleicht geht es ja nur mir so, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass meine Kinder erwachsener sind als ich. Alles geht seine geregelten Bahnen, man kann nichts spontan unternehmen. Das Essen muss immer pünktlich auf dem Tisch stehen. Ich seh ja ein, dass kleine Kinder einen geregelten Tagesablauf haben müssen. Aber kann man nicht trotzdem mal spontan sein und was ganz aus dem Bauch heraus unternehmen?

Als unsere Kinder noch klein waren, haben wir uns auch mal ganz kurzfristig zu Unternehmungen entschlossen, haben uns ins Auto gesetzt und sind einfach mal ins Grüne gefahren. Irgend etwas für ein Picknick hat sich immer gefunden und die Kinder hatten einen Riesenspaß. Mittagsschlaf wurde im Auto gehalten und ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihnen geschadet hat.

Unsere Kinder können das aber jetzt als Erwachsene mit ihren Kindern nicht tun. Ich versteh es einfach nicht.

Vielleicht liegt es daran, dass heute zuviel Tamtam um die Kinder und die Erziehung gemacht wird. Früher war eine Familie eine Familie, und Kinder ein Bestandteil dieser Familie, allerdings nicht der wichtigste.

Heute dreht sich alles um die Sprößlinge, das fängt sofort nach der Geburt mit dem Babyschwimmen und der Babymassage an, geht über Krabbelgruppen, bei denen die Kinder konsequent aneinander vorbeispielen, und Mini- und Maxiclubs weiter. Schaut man in die Zeitung, so dreht sich alles um Kindergarten, Schule, Erziehung und und und. Ein Kind einfach aufwachsen zu lassen, ist verpönt und Förderung ist das Stichwort. Da bleibt nicht viel Zeit für Flexibilität und Spontaneität. Manchmal tun mir die Kinder leid mit ihren Zeitplan, der keine Zeit läßt für spontane Unternehmungen und einfach nur die Möglichkeit, Kind zu sein.

Ich will hier nicht nur über andere meckern. Vieles von dem, was ich hier gerade geschrieben habe, erkenne ich auch bei mir selbst. Mein Sohn hat einen langen Schultag, zweimal in der Woche Musikschule, einmal in der Woche Sport. In der Woche läßt dies nicht viel Raum für Extra-Touren. Aber wir bemühen uns doch, am Wochenende nicht alles so eng zu sehen und die genauen Zeitpläne nicht so strickt einzuhalten. Denn ehrlich gesagt: manchmal tut mein Sohn mir leid.

Vielleicht versuchst du mal, deine Kinder aus dieser Perspektive zu sehen und zu verstehen. Denn die Erwartungen, die an die Eltern in ihrer Funktion als Erziehungsberechtigte gestellt werden, sind recht hoch. Und mit dem Pensum, das heute bei den Kindern ansteht, ist es für die Eltern von heute manchmal nicht leicht, manche Dinge locker zu sehen.

Hallo

Also, wir versuchen auch einen geregelten Tagesablauf zu haben, aber wir müssen dies nicht strickt haben. Wenn wir was unternehmen wollen dann sind wir auch sehr spontan. Bei Unternehmungen wird dann alles mitgenommen, was man so braucht, in unserem Fall Wickeltasche und Verpflegung.

Mittagsschlaf findet dann auch schon mal im Auto statt. Ich glaube auch, dass in vielen Fällen übertrieben wird aber im Großen und Ganzen versucht man ja nur einen gewissen Rhythmus reinzubringen. Trotz geregeltem Zeitablauf sind wir viel unterwegs aber unsere Kinder sind auch noch klein.

Ich kann mich daran erinnern, dass wir zu meiner Kindheit dann auch ganze Tagesausflüge an die Ostsee gemacht habe. Abends wurde alles vorbereitet und morgens gegen 5.00 Uhr ging es dann los, wir konnten ja im Auto weiterschlafen beziehungsweise dann an der Ostsee. Wir blieben dann auch immer sehr lange, denn auf der Rückfahrt konnten wir ja wieder schlafen.

Ich habe solchen spontanen Ausflüge geliebt und bin mir ziemlich sicher, dass wir das auch wieder so machen werden, wenn unsere Kinder ein bisschen älter sind aber zur Zeit achten wir auch einen geregelten Ablauf.

Bei uns gibt es generell auch einen geregelten Tagesablauf. Es ist aber dennoch nicht so, dass wir nicht mal etwas spontan unternehmen und den Tagesablauf mal beiseits lassen.

Gerade am Wochenende ist es beinahe immer so, dass unser Sohn seinen Mittagsschlaf im Auto oder auch mal bei den Großeltern hält. Besonders jetzt im Frühjahr und Sommer sind wir bei schönem Wetter gerne unterwegs und nützen auch die Gärten der Großeltern sehr gerne. Es wäre doch einfach schade nur wegen dem Mittagsschlaf unseres Sohnes auf einen herrlichen Frühlings- bzw. Sommertag zu verzichten.

Auch unser Sohn profitiert eindeutig davon, dass sein Tagesablauf nicht immer zu 100% eingehalten wird. Erstens finde ich es wichtig, dass auch er weiß, dass nicht immer alles immer gleich sein kann. Denn es kann immer wieder mal zu Situationen kommen, in denen es einfach nicht "normal" laufen kann. Und zweitens ist auch unserem Sohn ein Tag an der frischen Luft wesentlich lieber als sein geregelter Tagesablauf!

Ich halte einen geregelten Tagesablauf prinzipiell auch für wichtig. Muss jedoch gestehen, dass ich es auch nicht immer einhalten kann oder will. Ich bin denke ich einfach nicht der Typ dazu. Mein Sohn hält seinen Mittagsschlaf auch nicht immer im eigenen Bett sondern auch mal im Auto auf dem Weg zu einem Ausflug. Ich würde mir einfach zu eingeschränkt vorkommen. Ich brauche ein wenig Abwechslung, aber manchmal frage ich mich schon, ob das zu egoistisch von meiner Seite her ist.

Ich habe in keiner Weise das Gefühl, dass meinen Sohn das stört, weil er ist es von Geburt an so gewöhnt, aber wenn ich mich da so im Verwandten- und Bekanntenkreis umsehe, ist das alles schon sehr starr und strikt geregelt. Da gibt es um punkt 11:30 Mittagessen und die Kinder werden schon total nervös, wenn es nur ein paar Minuten später ist. Da kann man wirklich die Uhr danach stellen, so gewohnt sind sie die Routine.

Trotzdem hört man immer wieder, dass Kinder ausgeglichener sind, wenn sie einen strikten Tagesplan haben, weil sie dann wissen, was als nächstes kommt. So ganz kann mich diese Theorie jedoch nicht überzeugen. Ich halte meinen Sohn für sehr ausgeglichen und ich kenne Kinder mit einem starren und strukturierten Tagesablauf die das definitv nicht sind. Im Endeffekt wird es wohl Gewohnheitssache sein.

Also es stimmt schon, dass fixe Rituale den Tagesablauf erleichtern und sie dem Kind auch eine gewisse Sicherheit geben, weil das Kind genau weiß, was kommt. Auch fällt der Tagesablauf dann leichter, wie wenn ein totales Chaos herrscht. Diese Rahmenbedingungen schließen aber einen spontanen Ausflug oder eine spontane Entscheidung ja nicht aus. Es ist doch Tatsache, dass es genau diese spontanen Dinge sind, die das Leben so besonders machen und diese dürfen keinesfalls fehlen.

Ich weiß nicht, wie du auf die Idee kommst, dass man bei unseren Kindern nicht mehr spontan sein kann. Auch ich habe spontan die Idee, dass wir einen Ausflug in den Wildpark machen und wir tun das auch gleich. Ich finde nicht, dass das ein Problem darstellt.

Bei hyperaktiven Kindern ist es jedoch besonders wichtig, dass man immer denselben Tagesablauf hat, weil ein Chaos die Anfälle begünstigt, weil sich das Kind dann nicht mehr auskennt.

Wir versuchen auch einen geregelten Tagesablauf für unsere Tochter zu bekommen, doch es gelingt nicht wirklich, und ich muß sagen es macht uns auch nichts aus. Wir waren schon immer sehr spontan und wollten es auch nach der Geburt nicht ändern.

Wenn wir zu Hause sind dann gibt es einen geregelten Tagesablauf, aber wir sind oft unterwegs und dann ist es eben ein wenig anders. Geschlafen wird im Auto, hin und wieder gibt es dann als Mittagessen auch mal nur ein Brötchen oder ähnliches. Aber uns und unserer Tochter macht das nichts aus.

Sicher bekommen wir von manchen Leuten oft zu hören das es ja einen geregelten Tagesablauf geben muß und das man nicht mehr so spontan etwas unternehmen kann. Das hört sich bei den meisten schon so an als wären wir Rabeneltern wenn wir etwas unternehmen und unser Kind nicht im Bett seinen Mittagsschlaf machen lassen. Aber ich denke das muß jeder für sich selber herausfinden, bei uns klappt es jedenfalls sehr gut.