Das richtige DJ Equipment zum Auflegen

vom 18.03.2010, 15:42 Uhr

Es ist schon seit langer Zeit eine Art Traum von mir, irgendwann einmal selbst auflegen zu können. Natürlich brauche ich dazu das entsprechende DJ Equipment. Deshalb möchte ich mal in die Runde fragen, ob sich jemand hier in dieser Materie auskennt und mir ein paar Empfehlungen schreiben kann.

Meine Vorstellung: Ich möchte Vinyl auflegen, alles andere kommt nicht in Frage. Es soll nicht kommerziell sein, sondern ist lediglich als Hobby gedacht. Deshalb ist auch nicht das Beste vom Besten nötig, das Preisleistungs-Verhältnis sollte aber trotzdem stimmen - im preislichen Rahmen von ein paar hundert Euro eben. Die Ausrüstung sollte für einen blutigen Anfänger ausreichen, aber auch für einen Fortgeschrittenen noch brauchbar sein. Für sonstige Fragen bin ich offen.

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» Muttersoehnchen » Beiträge: 134 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Muttersoehnchen hat geschrieben:Meine Vorstellung: Ich möchte Vinyl auflegen, alles andere kommt nicht in Frage. Es soll nicht kommerziell sein, sondern ist lediglich als Hobby gedacht. Deshalb ist auch nicht das Beste vom Besten nötig, das Preisleistungs-Verhältnis sollte aber trotzdem stimmen - im preislichen Rahmen von ein paar hundert Euro eben.

Also wenn es nur als Hobby gedacht ist oder zum Einsteigen reichen Reloops völlig aus, außer Du hast irgendwo die Gelegenheit, einen Technics 1210 günstig oder nur wenig teurer zu schießen ;). Konkret kommt es daraus an ob Du nur Mixen willst oder Mixen und Scratchen, je nachdem sind Reloops / Technics völlig geeignet oder nur eingeschränkt (zu schwacher Antrieb usw.).

Ich bin mal vor über einem Jahrzehnt mit einem Mix aus 2x Reloop 2000 & einem Omnitronic 3 - Kanal Mixer eingestiegen (elektronische Musik :D) was bei mir damals mit erträglichen 400 DM zu Buche schlug. Davon würde ich heute aber jedem abraten - wenn man schon sparen will, dann bitte nur Reloop 4000 aufwärts. Die reichen zum Mixen völlig aus. Irgendwelche Puristen werden Dir zwar immer zu einem Technics (1210er) raten aber aus eigener Erfahrung: Wer auf einem "Schrottsystem" gut mixen kann (Reloop 2000 / 4000 ;)), kann es auf einem 1210er erst recht. Es ist leichter, sich an ein besseres System zu gewöhnen als an ein schlechteres. Ich bin irgendwann als ich in Clubs aufgelegt habe und finanziell was bei rumkam auf 1210er umgestiegen und habe nach wie vor keine Probleme mit dem (wie auch :D) und den RP-2000ern zu mixen.

Beim Mixer ist im Grunde nur wichtig, was Du machen willst. Noch extra Effekte und viele Sondervarianten - oder halt nur ein Mixer, bei dem man 2 Spuren mischen kann mit Lautstärkeanpassung. "Auflegen" ist ein ziemlich weites Feld, was bei Übergang mixen anfängt und mit Effekten usw. versetzen aufhört - und für alles gibt es sehr gutes und völlig ungeeignetes Equipment.

Also nur mal zum Anfang: 2x Reloop 4000 (gebraucht, sollte man für 100 - 150 € bekommen) und zum Mixer: Das ist schon wieder eine Wissenschaft für sich, mal als "Empfehlung" für Einsteiger zum Sparen: Numark M4. Der kann halt fast nichts und bietet das Mindeste was man benötigt in einer annehmbaren Qualität.

Noch zu gebraucht / neu: Den Mixer würde ich neu kaufen, da habe ich keine gute Meinung zu Gebrauchtgeräten - Du weißt nie, wie "durchgewetzt" die Fader schon sind und bestenfalls kannst Du den Crossfader gleich wechseln. Bei Technics und Reloop (ab den 4000ern) fällt es nicht so ins Gewicht - klar, da kann auch einer die Dinger geschunden haben ohne Ende, aber in der Regel geht man mit seinem Equipment sorgsam um (bei Fadern: die verschleißen halt mit der Zeit :().

Und: Die Reloop 4000er würde ich nur deswegen gebraucht kaufen, da Du für 250 - 350 Euro auch mit viel Glück an neue Technics 12xx und deren Neuauflagen kommst (amazon hat da manchmal nette Angebote) oder zumindest zu diesem Preis gebraucht. Der Unterschied ist schon gewaltig, vor allem wenn man es dann mal drauf hat. Aber ein Hobbysystem für ca 300 Euro oder 800 Euro ist schon ein Unterschied, vor allem wenn es dann doch nicht gefällt. Die Technics sind aber in der Regel recht preisstabil, die könnte man auch ohne Probleme mit nur einem geringen Verlust weiterverkaufen.

"Probiersysteme" würde ich preislich immer um die 300 - 600 Euro ansetzen wenn man etwas ansatzweise brauchbares will - ich sag`s ehrlich, dass das Zeug meist mies hoch zehn ist, aber zu einem ernstzunehmenden System ab 2000 - 3000 Euro (unterschätze den Preis eines guten Mixers nicht ;)) würde ich nur dann von Anfang an raten, wenn Du wirklich vorhast da Herzblut zu investieren, lange am Ball zu bleiben und vielleicht auch damit Geld verdienen zu wollen, sonst versenkt man hier nur sein Geld.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Nebenbei: Die Empfehlung für den Technics 1210 Plattenspieler wurde mir auch an anderer Stelle ausgesprochen.

Trotzdem habe ich noch eine Frage: Und zwar sind bei den gebrauchten Geräten nebst dem Name (Reloop 4000, etc.) auch noch weitere Angaben, mit denen ich nichts anfangen kann: "MK[Ziffer]". Ich gehe mal davon aus, dass diese Ziffer angibt, wie alt die Ausführung des Geräts ist. Soll heißen: höher = jünger/ neuer. Jetzt die Frage: Bis zu welcher Ziffer kann ich runter gehen, bevor der Plattenspieler zu alt ist, um wirklich brauchbar zu sein und was für Neuerungen gibt es bei den Neuauflagen? Ich stelle die Frage deshalb, weil sich das natürlich im Preis niederschlägt.

Datum des Posts (falls jemand von dieser Info irgendwann gebrauch machen sollte): 20. März 2010.

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» Muttersoehnchen » Beiträge: 134 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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