Wieviel hört ein Embryo schon?

Da ich selber in ein paar Wochen Nachwuchs bekomme, beschäftigt mich diese Frage schon einige Zeit. Gerade diese 9 Monate bekommt man ja sehr viele Informationsbroschüren über die Schwangerschaft. Mitunter stehen da auch Tipps drinnen wie man dem Baby nach der Geburt die Anpassung an ein Leben ausserhalb des Bauches der Mutter erleichtern kann.

So sollte man schon in der Schwangerschaft dem Baby immer wieder Kinderlieder vorsingen, an die es sich dann nach der Geburt erinnern soll. Oder auch, dass man für den Nachwuchs eine Spieluhr auf den Bauch legt und diese Melodie öfters vorgespielt werden soll. Wenn es dann nach der Geburt diese Spieluhr wieder hört, sollte es dem Baby vertraut vorkommen und es sich geborgen fühlen.

Jetzt habe ich aber vor einiger Zeit einen Bericht gesehen, in dem diese Tipps widerlegt wurden. Darin wurde gesagt, dass das Baby gar nicht so viel mitbekommt wie angenommen. Da es ja im Fruchtwasser schwimmt und Wasser ja Schallwellen abschirmt, hört es zu Beispiel bei einen Discobesuch für den Embryo gar nicht so laut an, wie manche Mütter immer annehmen. Das Baby reagiert eher auf den erhöhten Herzschlag der Mutter mit Tritten als auf die Lautstärke der Musik.

Was denkt ihr, wie viel kann ein Embryo von seiner Umwelt schon wahrnehmen? Hört es wirklich die Spieluhr und kommt es dem Baby nach der Geburt dann vertraut vor oder ist das alles nur ein schönes Märchen?

Ich glaube schon, dass die Embryos auch schon etwas hören. Ich habe meinem Sohn in der Schwangerschaft auch schon Spieluhren auf den Bauch gelegt und er hat oft zum Strampeln begonnen. So aufregend, dass sich mein Herzschlag wegen der Spielmusik erhöht hätte, habe ich es jedoch nicht empfunden, also kann ein erhöhter Herzschlag nicht unbedingt der Auslöser für das Strampeln gewesen sein.

Wasser und demnach auch Fruchtwasser dämpft sicherlich die Geräusche, aber man hört ja dennoch etwas. Das kann man selber ja auch in einer Badewanne oder im Schwimmbad testen. Beim Untertauchen hört man ja weiterhin noch Geräusche, auch wenn sie etwas anders wahrgenommen werden.

In der 26. Schwangeschaftswoche war ich auch noch auf einer Polterreise einer Freundin in Paris dabei. An einem Abend gingen wir auch in eine sehr angesagte Disco und ich wollte zumindest eine Zeit lang auch mitgehen. Daraus wurde dann jedoch nichts, weil mir binnen wenigen Minuten darin sehr schlecht wurde und mein Sohn wie wild gestrampelt hat. Ich bin dann auch gleich wieder gegangen und sobald ich im Freien war, ging es sofort besser. Ich glaube nicht unbedingt, dass es die Lautstärke war, die ihn so gestört hat, sondern eher die Bässe, die man sicher auch durch das Fruchtwasser aufnimmt. Da in Frankreich auch in Discos Rauchverbot ist, konnte auch nicht unbedingt eine verrauchte Luft die Ursache gewesen sein. Wobei man trotzdem sagen muss, dass es in einer Disco nicht unbedingt viel frische Luft gibt. Also vielleicht lag es auch daran und nicht nur an den Geräuschen.

Ich denke auch, dass Embryos auch schon Stimmen hören können und sogar wiedererkennen können, wenn sie die Stimmen oft hören. Man sagt ja auch, dass die Sprachbildung bereits im Mutterleib beginnt. Das kann ich mir schon vorstellen, auch wenn es sicher noch sehr begrenzt ist.