Mittel gegen Durchfall vorsoglich schlucken - Gefährlich?

Hallo!

Ich habe eine Freundin, die in aufregenden Situationen öfter Durchfall bekommt. Sie ist eher der nervöse Typ und es ist eben schon ein paar Mal passiert, dass sie irgendwo war und plötzlich Durchfall bekam. Natürlich war ihr das peinlich und schrecklich unangenehm. Aber so etwas passiert und ist eben menschlich.

Nun hat sich meine Freundin angewöhnt, in machen Situationen Immodium Tabletten zu nehmen, damit sie eben erst gar keinen Durchfall bekommt. Sie schluckt dann nicht massenweise von diesen Tabletten und nimmt nur eine halbe. Aber trotzdem ist es doch sicherlich nicht gesund. Natürlich macht sie das auch nicht jeden Tag, sondern nur, wenn sie einer Situation ausgesetzt ist, in der sie Angst hat oder eben aufgeregt ist. Ich kann mir nun aber vorstellen, dass das vorsorgliche schlucken einer solchen Tablette auch Schäden verursachen kann, wie zum Beispiel einen Darmverschluss. Kann so etwas wirklich passieren?

Es ist sicherlich nicht schädlich, wenn man ab und zu eine Tablette gegen Durchfall einnimmt. Einen Darmverschluss kann es deswegen nicht geben.

Allerdings würde ich die Ursache des Durchfalls deiner Freundin eher anders in Griff bekommen wollen, an ihrer Stelle. Vorbeugend die Tabletten gegen Durchfall einzunehmen, kann keine Lösung sein, da es auch zu Nebenwirkungen kommen kann.

Vielleicht sollte sie sich überlegen, ob sie nicht etwas Homöopathisches vor solchen Situationen einnehmen möchte, in denen sie nervös ist und aufgrund der Nervosität dann den Durchfall bekommt. Sie könnte von Weleda z.B. Avena sativa comp. nehmen. Das hilft wunderbar bei Prüfungsangst und in Situationen, wo man eben nervös und aufgeregt ist. Zudem hat es keinerlei Nebenwirkungen.

Also, ich halte das für keine so tolle Idee, ohne mich aber natürlich da gut auszukennen. An der Stelle deiner Freundin würd ich mit der Sache eher mal zu einem Arzt gehen, der ihr dann mit fachlichem Rat zur Seite steht und ihr vielleicht ein gutes Mittel verschreiben kann. Aber das Medikament einfach mal vorbeugend zu sich zu nemen - ich weiß nicht recht, ob das viel Sinn macht.

Grundsätzlich kann man die Tabletten auch ohne Arztbesuch nehmen. Man bekommt sie ja auch im freien Verkauf. Allerdings kommt es darauf an wieviel und wie oft sie die Tabletten nimmt. Denn im Prinzip kann es durchaus zu einem Darmverschluss kommen.

In Präparaten wie Immodium sind Opioide enthalten die unter anderem zu einer Herabsetzung der Motilität des Darms beitragen. Je mehr man nimmt umso stärker wird die Motilität, also Bewegung, eingeschränkt. Dadurch wird natürlich auch der Inhalt immer schlechter weitertransprotiert und irgendwann kann es sein, dass da gar nichts mehr passiert. Das kommt aber in der Regel nur bei längerer Anwendung in hoher Dosierung vor, bei einmaligen Anwendungen sollte das kein Problem darstellen.

Da sie die Durchfälle scheinbar nur dann bekommt, wenn sie in aufregende Situationen kommt und sich selber nervös macht, scheint es ja eher ein psychisches Problem zu sein und zum Glück kein körperliches. Bei Infektionen wäre eine Therapie mit Opioden nämlich kontraindiziert. Vielleicht wäre es ja mal eine Überlegung eine Psychotherapie zu machen oder Entspannungstechniken zu erlernen, damit sie ruhige in solche Situationen gehen kann.

Ich glaube zwar auch nicht, dass es gleich zu einem Darmverschluss oder anderen gesundheitlichen größeren Problemen kommen wird, jedoch halte ich die Idee Medikamente präventiv einzunehmen auch nicht für besonders gut, auch wenn sie nicht verschreibungspflichtig sind. Aspirin ist zum Beispiel auch nicht verschreibungspflichtig und dennoch ist es allgemein bekannt, dass dieses Medikament nicht so harmlos ist, wie oft angenommen und schwere Magenschädigungen hervorrufen kann.

Ich würde deiner Freundin auch eher raten, eine psychologische Beratung beziehungsweise Therapie in Anspruch zu nehmen. Ich kann mir schon gut vorstellen, dass ihre Ängste mit einer Therapie gut behandelbar sind. Dann hat sie das Problem an der Wurzel gepackt und kann auf die Medikamente und unangenehmen Situationen verzichten.

Klehmchen hat geschrieben:Grundsätzlich kann man die Tabletten auch ohne Arztbesuch nehmen. Man bekommt sie ja auch im freien Verkauf. Allerdings kommt es darauf an wieviel und wie oft sie die Tabletten nimmt. Denn im Prinzip kann es durchaus zu einem Darmverschluss kommen.

Nettie hat geschrieben:Bei dieser Dosierung wird vermutlich noch nicht einmal eine richtige Wirkung erzielt werden können. Dafür ist die Dosis zu gering. Die "normale" Erstdosis bei Durchfall beträgt nämlich 2 Tabletten Imodium und erst bei jedem weiteren unförmigen Stuhl eine weitere Tablette.

Ich halte gar nicht viel davon, wenn man vorsorglich Medikamente nimmt. In dem Fall deiner Freundin wird es sicherlich nicht zu einem Darmverschluß kommen, weil die dosierung wirklich niedrig ist. Aber irgendwann wird sie trotz einer halben Tablette Durchfall bekommen und dann nimmt sie eine ganze. Der Körper gewöhnt sich an die Gabe von Medizin sehr schnell und dann müssen immer höhere Dosen her, damit sie überhaupt noch was nutzen im Ernstfall.

Deine Freundin scheint einen sehr bervösen Magen zu haben. Deswegen sollte sie mal zu einem Arzt gehen und eventuell auch zu einem Neurologen. Denn die Ursachen können auch bekämpft werden, wenn sie selber es auch will. Gerade, wenn eine Krankheit psychisch bedingt ist ist es wichtig, dass man nicht einfach Medikamente vorsorglich schluckt.

Ich denke hier einmal, dass deine Freundin durch ihre ständige oder besser gesagt häufige innere Unruhe diese Probleme. Innere Unruhe schlägt sich häufig auf die Verdauungsorgane und eben speziell auf den Magen. Eine andere Variante wäre auch der sogenannte Reizmagen. Selbst geringe Reize übertragen sich schnell auf den Magen. Eine kleine Aufregung kann dabei schon völlig ausreichen.

Eine Magenspiegelung könnte hier Abklärung verschaffen. Die Tabletten sollen auch keine Dauerlösung sein, denn darüber sollte man sich auch im Klaren sein. Es kann nämlich auch beispielsweise zu chronischer Verstopfung führen. Dann benötigt man wieder eine Arznei die dieses Problem behebt.