Feier: Nicht immer positiv

vom 16.03.2010, 16:40 Uhr

Hier in diesem Thread Zur Scheidungsfete eingeladen geht es ja um Scheidungsfeiern. Es wird ja dort sehr viel diskutiert, dass einem danach auch nicht zum Feiern zumute ist. Feiern sind doch aber nicht immer positiv zu sehen. Es gibt ja auch die Trauerfeier, die nach einer Beerdigung gemacht werden.

Wie definiert man eigentlich überhaupt das Wort "Feier"? Bei einer Beerdigung ist einem ja auch nicht zum Feiern zumute und für mich ist eigentlich eine Feier immer was, wo man auch fröhlich ist und lacht. Deswegen ist es für mich ein Graus zu einer Trauerfeier zu gehen. Ist für euch eine Feier immer positiv oder auch negativ? Wie definiert ihr das Wort "Feier" und wie wird "Feier" richtig definiert? Sollte man wirklich feiern, wenn einem danach nicht zumute ist?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo Diamante!

Ich mag den Begriff " Trauerfeier " schon nicht. Denn was feiert man denn daran, dass jemand Verstorben ist. Ich denke, dass es dann eher Gedenkfeier heißen sollte, eben weil man an das positive und fröhliche denkt, was einem mit dem Verstorbenen verbunden hat und was man mit ihm zusammen erlebt hat. Aber unter einer Gedenkfeier versteht man ja eigentlich, dass nochmal an den Tod und an den Verstorbenen in der Kirche gedacht wird und man für ihn betet.

Ich finde es nicht gut, dass Anlässe als Feier bezeichnet werden, bei denen einem eigentlich gar nicht zum feiern, zu Mute ist. Bei dem Wort Feier, denkt man doch eigentlich automatisch an Freude und Spaß.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Feier ist ja verwandt mit Fest und das ist ein Zeitraum, der sich vom Alltag deutlich abhebt. Es ist damit also gar nicht gesagt, dass ein Fest bzw. eine Feier immer positiv sein muss. Ursprünglich kommt der Begriff wohl auch aus dem religiösen Bereich. Es ist wohl eher dem Zeitgeist zu verdanken, dass der Begriff Feier heute eigentlich immer mit einem positiven Ereignis in Verbindung gebracht wird.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Warum setzt du automatisch voraus, dass eine Beerdigungsfeier oder auch eine Scheidungsfete immer ein trauriger Anlass sein muss? Und selbst wenn man das voraussetzt, frage ich mich auch, warum du das Wort Feier ausschließlich mit Freude, Spaß und Ausgelassenheit gleichsetzt. Feiern können sehr unterschiedlich sein und ich würde eine Feier mit einem traurigen Anlass durchaus auch als Feier ansehen, da auch eine solche Feier durchaus schöne Seiten haben kann und eine Zusammenkunft mit Menschen bedeutet, die man sicher auch mag und schätzt.

Eine Beerdigung hat sicher auf den ersten Blick einen traurigen Anlass, gerade wenn ein Mensch gestorben ist, der einem viel bedeutet hat. Aber oft ist es so, dass es sich um Menschen handelt, die vor ihrem Tod eine Weile gelitten haben, zum Beispiel aufgrund einer schweren Erkrankung. Für diese Menschen ist es vielleicht sogar eine Erlösung, wenn sie sterben und von ihrem Leiden befreit werden. Natürlich sind die Angehörigen und Freunde traurig, aber wichtig ist doch in erster Linie, dass der Verstorbene nicht leiden musste und sich die Freunde und Bekannten bei der Trauerfeier an ihn erinnern können. Für viele Besucher einer solchen Trauerfeier ist dieser Akt wichtig und nicht nur traurig und negativ belastet.

Scheidungsfeiern finde ich cool. Ich war zwar noch nie bei einer solchen Feier, finde es aber gut, wenn Menschen das Scheitern ihrer Beziehung erkannt haben und dann auf nette Weise voneinander Abschied nehmen - zumindest auf der Beziehungsebene. Eine Scheidung muss doch kein trauriger Anlass sein, sondern bietet eine Menge Potential, um sich neu zu orientieren.

Grundsätzlich denke ich, dass man nur dann eine Feier veranstalten oder besuchen sollte, wenn man sich dazu in der Lage fühlt und auch Lust auf diese Veranstaltung hat. Leider kann man manche Partys nicht einfach so absagen, gerade wenn man sie selbst ausrichtet. Allerdings sollte man sich auch fragen, ob man die Sache wirklich richtig einschätzt. Nur weil jemand geschieden wird, muss man doch nicht in Mitleid zerfließen. Und eine Trauerfeier kann auch schön für die Besucher sein, wenn sie die Erinnerungen an den Verstorbenen aufleben lassen.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, es hilft, wenn man das Wort "Feier" mal in dem Sinn betrachtet, in dem es in "feierlich" benutzt wird. "Feierlich" bedeutet ja nicht unbedingt "fröhlich", im Gegenteil, meiner Meinung beinhaltet das Wort sogar etwas eher gediegenes und nicht unbedingt ausgelassenes. Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch etwas Positiv feierlich begangen werden kann, aber es ist eben nicht die einzige Möglichkeit.

Im Endeffekt ist das doch alles nur eine Frage der Wortwahl. Ich denke schon, dass man sich auch zu einem traurigen Anlass versammeln und diesen auf eine gewisse Art und Weise begehen kann. Man muss sich dann halt selbst überlegen, wie genau das ist und ob man es Feier oder irgendwie anders nennt.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^