Birg sagt Rente mit 74 Jahren voraus

vom 10.03.2010, 17:25 Uhr

Im Moment müssen wir arbeiten, bis wir 67 Jahre alt sind, um ohne Abzüge in Rente zu gehen. Dies war schon ein Schock für diejenigen, die es betroffen hatte. Nun aber hat der Bevölkerungsforscher Birg errechnet, dass wir im Jahr 2045 bis arbeiten müssen, bis wir 74 Jahre alt sind.

Es liegt immer noch an den gleichen Problemen, wie setzen zu wenige Kinder in die Welt und auch die Arbeitslosenzahlen tun ihr übriges dazu. So bekommen die Deutschen trotz Elterngeld nur 1,37 Kinder pro gebärfähiger Frau, was eindeutig zu wenig ist. Dadurch werden wir immer weniger Deutsche, die in die Rentenkassen einzahlen werden. Da wir immer älter werden und immer weniger junge Menschen nachrücken, können wir unser solidarisches Rentensystem nicht mehr auf dem derzeitigen Rentenniveau halten, ohne dass wir länger arbeiten gehen. So kann die jetzige Rente mit dem Endalter von 67 Jahren nur kurzfristig helfen, das riesige Rentenloch kann sie aber nicht aufhalten.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Das kann rein rechnerisch stimmen, aber das kann so nicht passieren. Wir können ja nicht bis 74 arbeiten, denn dann können wir uns den Sarg gleich ins Büro stellen. Bis 74 Jahre arbeiten, dass muss man sich mal überlegen. Ich bin heute 32 Jahre und mir geht es so schon nicht mehr so gut mit den Knochen. Ich werde mit Sicherheit in 30 Jahren total kaputt sein und dann geht nichts mehr. Was sie errechnen und was wirklich passiert sind 2 Paar Stiefel.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


1,37 Kinder pro gebärfähiger Frau ist schon ein schockierendes Ergebnis, besonders wenn man an die ganzen Familien denkt in denen schon im Teenageralter Kinder geworfen werden. Ich hätte die Zahl nach dem Komma, doch etwas höher geschätzt.

Bis 74 ist körperlich natürlich so gut wie nicht machbar. Viele Leute quälen sich schon mit der 65 rum und dann noch die neue Regelung mit der 67 ist eigentlich schon unzumutbar. Das Ende vom Lieb wird dann wohl sein, das die Kassen dadurch entlasstest werden würden, das sehr viele zwangsläufig vorher in Rente gehen müssen und eine geringere Rente erhalten.

Obwohl seien wir doch mal ehrlich, meine Generation bekommt in ca. 60 Jahren doch eh keine Rente mehr und wer weiß was bis dahin noch alles passiert also sollte man diese Berechnung wohl nicht allzu ernst nehmen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



So bekommen die Deutschen trotz Elterngeld nur 1,37 Kinder pro gebärfähiger Frau, was eindeutig zu wenig ist.

Das muss ja zwangsläufig nichts heißen. Mich würde es ziemlich interessieren, ob zu diesen 1,37 Kindern pro gebärfähigen Frauen auch jüngere Frauen dazu gezählt werden. Theoretisch könnte man ja sagen, dass jedes Mädchen, dass 15 Jahre alt ist, Kinder bekommen könnte. Deshalb sollte man schon wissen zwischen welchem Alter diese gebärfähige Frauen liegen.

Aber jetzt mal zum eigentlichen Thema. Ich glaube kaum, dass jemand mit 74 noch richtig arbeiten kann. Ich bin ja selber noch nicht im Arbeitsalter, aber ich weiß von meinen Eltern, dass es schon ab 40 Jahren ziemlich anstrengend wird. Aber meiner Meinung nach hängt das ganz eindeutig von der Art der Arbeit ab. Beispielsweise kann ein Arbeiter, der auf dem Bau oder auf dem Straßenbau arbeitet, sicher nicht so lange arbeiten, wie jemand, der im Büro arbeitet.

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» ich322 » Beiträge: 797 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wieso bei solchen Prognosen nie mit angegeben wird, dass man vom völligen Stillstand bzgl. technischer und gesellschaftlicher Entwicklung ausgeht und lediglich eine kontinuierliche Steigerung der Lebenserwartung unterstellt ist mir persönlich ein Rätsel. Immerhin redet dieser Wissenschaftler hier bei seinen Prognosen über einen Zeitraum von über drei Jahrzehnten. Was macht ihn so sicher, dass sich die Arbeitswelt nicht ändern wird? Weshalb sollte alles seinen bisherigen Gang gehen, wo doch schon heute deutlich wird, dass das bisherige keinen Bestand haben kann.

Allein die irre Vorstellung, dass bei einer höheren Geburtenrate auch gleichzeitig wesentlich mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, kann ich schlicht nicht nachvollziehen. Und wenn dem so wäre, so könnte man die fehlenden Menschen doch locker importieren. Hier gibt es - global gesehen - einen deutlichen Überschuss! Offenbar gestaltet sich die Sache nicht ganz so einfach.

Auch ist es sicher lustig, wenn der Mensch davon schreibt, dass die Rente mit 67 nur kurzfristig helfen würde. Da möchte ich schlicht wissen, wie hoch die Quote der Beschäftigung bei allen Erwerbsfähigen im Alter von 64 Jahren jetzt ist, die noch einen Arbeitsplatz inne haben. Was soll das verschieben der (Alters)Grenze, wenn es nur ein theoretisches Spiel bleibt, welches dafür sorgt, dass die Renten einfach nur gekürzt werden (weil die Menschen eben "früher" aus dem Arbeitsleben bzw. Erwerbsleben "aussteigen").

pichimaus hat geschrieben:Kinder geworfen werden.

Nebenbei: die Sprache ist verräterisch. Das lässt schon ein wenig was von Menschenverachtung durchblicken, auch wenn ich Dir nur Unbedachtheit unterstellen will. Aber lass es uns dabei bewenden, dass Katzen, Hunde, Rinder und Schweine Nachkommen werfen. Menschen hingegen nicht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


@derpunkt
Das ist keinster Weise Menschenverachtend gemeint und auch nicht so gedacht. Ich hätte wahrscheinlich einfach nur die Sinnbeziehung erläutern müssen. Damit war gemeint das man doch sehr oft von Familien hört, die mit dem Kinder kriegen früh anfangen und auch mehrere bekommen, als der Durchschnitt besagt und mehrere "Junge=ein Wurf". Ich finde es vielleicht nicht immer gut, wenn man schon jung Kinder bekommt, aber gegen das Prinzip Großfamilie habe ich nichts und es gibt auch viele Familien die sich durchkämpfen und sehr viel für sich selbst erreichen.

An der Wortwahl ist aber wohl meine Kunstdozentin mitschuld, die ist super Welpenfixiert und gebracht ständig diese Ausdrücke. Da sind Zeichnungen richtig lecker und wir Studenten sind ihre Zeichenpfoten und da hat man sich die Art Sprache einfach etwas angewöhnt. Dann habe ich wohl auch nicht bedacht, das man meine Beweggründe falsch auslegen könnte. Ich verstehe allerdings dennoch nicht was daran menschenverachtend klingen soll, wenn man einfach andere Wörter gebraucht, so eine Unterstellung darzulegen ist ja auch nicht ganz ohne.

Ich kann dir allerdings nur zustimmen, die Arbeitswelt kann sich jederzeit ändern. Genauso könnte es in den nächsten Jahren schwere Wellen mit richtigen Krankheiten geben, oder gar einen Anschlag. Was kommt wissen wir nicht und man kann auch nie auf alles gefasst sein, so das diese Statistik wie sie ist wohl nie eintreffen wird.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Diese Prognose finde ich erschreckend und kann nur hoffen dass dies so nie eintreffen wird. Abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen kann, mit so einem Alter noch in der Arbeit zu sitzen und wirklich gute Leistung zu erzielen. Ich sehe es an manchen Kunden die mit 65 Jahren hier sitzen und kaum mehr einen geraden Satz herausbringen. Das sind natürlich Ausnahmen, es gibt auch noch sehr viele fitte ältere Menschen.

Dass das System demnächst einbrechen wird, ist klar. Es wäre längstens an der Zeit, dies neu zu überdenken. Am liebsten wäre mir, wenn jeder für seine eigene Rente vorsorgen muss und dafür nicht ein Drittel vom Gehalt abgeht. Mit dem Geld kann ich sinnvoll vorsorgen und muss mir in ein paar Jahren nicht unsicher sein, ob die Rente jemals ausreichen wird oder nicht. Andererseits gibt es dann jene, die eben kein Geld beziehen weil sie gerade in Karenz sind und daher auch nicht vorsorgen können oder Langzeitarbeitslose. Aber genau jene gehören eben nicht mitversorgt in diesem Netzwerk. Es gibt leider so viele Leute die dieses System ausnützen und dann bricht es irgendwann zusammen. Es können nicht die Hälfte der Leute einzahlen und doppelt so viele davon "leben".

Der Schnitt von 1,37 Kindern pro Frau, ist aber genau das was ich mir gedacht hatte. Wenn nicht weniger. Ich selbst möchte nicht mehr als ein Kind haben und würde schon die Statistik nach unten senken. Es ist heutzutage einfach mit mehr üblich so viele Kinder zu haben und diese auch alle zu erhalten! Frauen möchten danach wieder arbeiten gehen und nicht die ganze Zeit bei den Kindern zu Hause sein, denn das Geld fehlt ja auch oft. Man kann einem einzigen Kind einfach mehr bieten, besonders wenn sie größer werden und auch wirklich viel Geld kosten. Auch der Zeitaufwand für ein weiteres Kind ist nicht unbedingt zu vergessen. Jedes Kind hat eigene Interessen die entwickelt und gefördert werden müssen. Wenn jedes Kind andere Interessen hat, wird es schwer zu vereinbaren. Der eine will Fußball spielen 2x die Woche, der andere schwimmen. Soviel Zeit hat man gar nicht um alle hinzuführen und wieder gut nach Hause zu bringen. Jemanden dafür bezahlen, kann man sich aber auch wieder nicht leisten.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das man zum Beispiel im Jahr 2040 bereits bei einem Rentenalter von 70-72 Jahren sein wird, halte ich nicht für ausgeschlossen. Und das liegt sicher nicht daran, dass gebärfähige Frauen zu wenige Kinder auf die Welt bringen.

Eigentlich ist das Problem die demografische Entwicklung insbesondere die ständig steigende Lebenserwartung.

Früher war einer 5-10 Jahre Rentner und hat sich so ungefähr das, was er eingezahlt hat auch wieder aus der Kasse rausgezogen. Heutzutage sind wir bereits schon bei durchschnittlich 10-15 Jahren und 2040 ist vielleicht ein Lebensalter von 85 Jahren schon die Untergrenze, welches ein Mensch auf seiner Zeituhr mitbringt. Die Leute bleiben immer gesünder und agiler im Alter, was an unserer bombastischen medizinischen Versorgung liegt. Und die wird mit Sicherheit nicht schlechter werden in 30 Jahren.

Heute schon kenne ich viele Rentner die mit 70 Jahren 40 km Wanderung hinter sich bringen und die danach kein bisschen fertig sind. Die gehen Wander, Skifahren und Radeln ... wieso sollen sie dann nicht auch länger arbeiten?

Natürlich steht dann immer noch im Raum, wo die Arbeit für die Betroffenen herkommen soll.

» eatmyshorts » Beiträge: 187 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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