Im Onko-Kaffee ist nicht nur Kaffee drin

Niemand macht sich Gedanken darüber, ob in einem Pfund Kaffee auch wirklich nur Kaffee enthalten ist. Nun wurde bekannt gegeben, dass durch geschickte Deklarierung auch andere Stoffe in der Packung Kaffee enthalten sein dürfen. Dadurch spart man an den teuren, gerösteten Kaffeebohnen und versetzt den Kaffee mit günstigeren Zusatzstoffen.

So kommt bei der Firma Onko bei 500 Gramm Kaffeepulver nur noch 440 Gramm Kaffeepulver hinein, der Rest besteht aus Maltodextrin, einem Gemisch aus Stärkemehl und aus Karamell. Der Trick dabei ist, dass der Kaffee nicht mehr Kaffee genannt wird, sondern es jetzt eine „harmonische Melange“ ist. Auch die Konkurrenz Eduscho und Tschibo hatten dies schon einmal versucht, es aber nach zu vielen Kritiken wieder abgestellt. Onko selbst sagt, das sie die Zusätze kennzeichnen und damit alles in bester Ordnung ist.

Das ist eigentlich eine Unverschämtheit und zeigt mal wieder, wie die Firmen versuchen Geld zu sparen und den Kunden verdummen wollen.

Wer schaut auch so genau auf die Inhaltsstoffe, wenn man die Marke schon immer gekauft hat. Es wird kaum einer auf die Idee kommen sich die Packung ganz genau anzusehen, zumal man ja davon ausgeht, dass wenn Kaffee auf der Verpackung drauf steht, dass auch Kaffee enthalten ist. Und zwar ausschließlich!

Ich bin zwar kein Kaffeetrinker (außer Cappuccino), aber ich hoffe, dass viele Leute mitbekommen, was Onko da so treibt und dass diese Leute dann vorerst auf eine andere Marke umsteigen und sich dies nicht so einfach bieten lassen. Vielleicht merkt Onko, wenn der Umsatz zurück geht, dass sie so nicht mit den Leuten umspringen können und sie besinnen sich eines Besseren und lassen diese unnötigen, geldeinsparenden Zusätze aus dem Kaffee wieder heraus.

Nettie hat geschrieben:Das ist eigentlich eine Unverschämtheit und zeigt mal wieder, wie die Firmen versuchen Geld zu sparen und den Kunden verdummen wollen.

Gut dass es noch Leute gibt, die auch mal das eigene Hirn anstrengen und nicht einfach dumm drauflosmeckern und sich direkt von den Lebensmittelherstellern betrogen fühlen. Daher stimme ich JotJot auch zu und ich denke ebenso. Bei manchen Aussagen, die hier in den anderen Postings präsentiert wurden, kann ich nur den Kopf schütteln.

Jeder Hersteller strebt nach Gewinnmaximierung, während sehr viele Verbraucher danach streben, die maximale Leistung für den geringsten Preis zu erhalten. Diese unterschiedlichen Interessen kann man nur unter einen Hut bringen, wenn man als Käufer auch Vergleiche anstellt. Die Hersteller betrügen ihre Kunden ja eigentlich überhaupt nicht. Jedes Produkt hat, gerade im Lebensmittelbereich, einen Aufkleber oder ähnliches, auf dem die Inhaltsstoffe verzeichnet sind. Es steht jedem Käufer frei, sich diese genau durchzulesen und sich dann für oder gegen das entsprechende Produkt zu entscheiden.

Wenn der Hersteller Onko nun deklariert, dass es sich nicht um reinen Kaffee, sondern um eine Melange aus Kaffee und Maltodextrin handelt, erfüllt er damit doch seine Pflicht. Eine Täuschung der Käufer findet nicht statt. Wenn es sich um eine Täuschung handeln würde, würde der Hersteller auf sein Produkt schreiben, dass es sich um reinen Kaffee ohne irgendwelche Zusätze handelt. In dem Fall würde natürlich eine Täuschung der Käufer stattfinden. In dem vorliegenden Fall trifft das jedoch nicht zu.

Abgesehen davon, dass man als Käufer auf die Inhaltsstoffe achten kann, kann man doch auch auf Nummer sicher gehen, indem man ungemahlene Kaffeebohnen kauft und diese selbst in eine Mühle gibt und den Kaffee daraus anschließend aufbrüht.

Man sollte eben immer darauf achten, was man kauft, denn dann erlebt man auch keine blöden Überraschungen. Wenn man selbst allerdings keine Lust auf das Lesen der Inhaltsstoffe hat, muss man sich auch nicht wundern, wenn man dadurch letztendlich etwas kauft, was man eigentlich gar nicht haben will. Wie JotJot bereits geschrieben hat, suchen die meisten Käufer immer nach einem möglichst günstigen Produkt. Dass die Hersteller dieses dann eben durch günstigere Inhaltsstoffe verwirklichen, ist doch einfach logisch. Wenn man mehr von seinem Kaffee erwartet, muss man unter Umständen auch mal etwas tiefer in die Tasche greifen und ansonsten konsequent auf die Inhaltsstoffe achten.

Ich verstehe das Problem nicht, aber das muss ich auch nicht. Es handelt sich doch um Onko Kaffee der Sorte "Melange", oder habe ich da was falsch verstanden? Wenn ja, dann bitte ich um Berichtigung. Der Name der Kaffeesorte sagt doch schon, dass es sich um keinen "reinen" Kaffee handelt. Wäre dies bei Onko-Kaffee der Sorte "klassisch" könnte ich die Vorwürfe durchaus nachvollziehen und würde mich als Verbraucher auch ärgern.

Aber im vorliegenden Fall frage ich mich wirklich, wo um alles in der Welt der Verbraucher betrogen werden soll und wo man hier dem Unternehmen Profitgier unterstellen kann. Man muss ja noch nicht mal extra die Liste der Inhaltsstoffe studieren. Ich kann mir doch auch keinen Cappuccino der Sorte Vanille kaufen und nachher das Unternehmen verklagen, es würde den Cappuccino entsprechender Sorte mit vanilligen Inhaltsstoffen versetzen und den Verbraucher in die Irre leiten.

Wahrscheinlich handelt es sich um eine Verschwörung von anderen Kaffeeherstellern, die durch Negativpropagande ihren Konkurrenten weghaben wollen. Okay, letzteres ist ironisch zu werten!

JotJot hat geschrieben: Worauf schauen wir Verbraucher in der Regel auf den Preis. Ganz oft wird dann beim Vergleich das günstigste Produkt ausgewählt, dass dann nicht selten auch das billigste Produkt ist. Und das kann in der Regel nur billig sein, wenn billige Zutaten verwendet werden. Wer das noch nicht verinnerlicht hat und sich immer über die bösen Hersteller ereifern will, kann das gern tun. Aber ehrlich: dank Zutatenliste muss man sich doch oft genug schon lange nicht mehr für dumm verkaufen lassen.

@ Nettie: Dann gehörst du vielleicht zu den wenigen Leuten, die bereit sind, auch für eine bessere Qualität etwas mehr zu bezahlen. Ich denke ja auch, dass man vernünftige Produkte nicht hinterher geworfen bekommt und würde auch lieber eine Preiserhöhung in Kauf nehmen als eine Qualitätsminderung. Leider ticken sehr viele Menschen anders und erwarten eben absolute Niedrig- und Billigstpreise. JotJot hat das Verhalten der großen Masse beschrieben. Wenn du nicht dazugehörst, ist das gut. Aber viele ticken eben anders und erwarten in jedem Lebensbereich absolute Dumpingpreise - ob die realistisch sind oder nicht.

@Nettie, in fast allen Fällen geht eine solche Veränderung der Rezeptur doch nicht ohne weitere Veränderungen vonstatten. Will heißen, dass das Ganze gern mit verbesserter Rezeptur (siehe Etikettenschwindel bei Lebensmittel) beworben wird. Ansonsten wird auch gern mal die Verpackung oder der Preis geändert. Zumindest für mich ein Grund mir das Produkt dann noch mal genauer anzusehen. Geht Dir das denn nicht genauso?

Natürlich macht es das Verhalten der Nahrungsmittelindustrie nicht besser, aber immerhin ist man mit etwas gesundem Menschenverstand dann den Unternehmen nicht mehr so ausgeliefert. Außerdem gibt es in der Regel gerade im Bereich Nahrungsmittel ja immer noch einige Hersteller die das Klientel bedienen, denen Qualität vor Quantität geht. So kann man dann das unterstützen, was einem am Herzen liegt.

@Cologneboy2009: Das mit den Dumpingpreisen kenne ich. Das ist gerade beim Milchpreis bei uns in der Familie ein Thema, da mein Schwiegervater Landwirt ist und selber von den niedrigen Milchpreisen ein Lied singen kann.

@JotJot: Klar geht mir das genau so. Wenn ich bemerke, dass sich die Verpackung geändert hat, macht mich das schon stutzig und ich schaue mir das Produkt, wenn es mich interessiert, genauer an. Allerdings ist es vielmals so, dass man die Veränderung der Packung nicht immer gleich mitbekommt, da sie oft relativ geringfügig ausfällt und man die alte Packung nun doch nicht immer so genau noch im Kopf hat. Klar, wenn sich der Preis ändert merkt man es auch.