Schülersprecherwahl mit großer Wahlkampagne
Hallo!
Früher wurden Klassensprecher gewählt und wenn diese gewählt waren ging es in die Aula und da wurde dann der Schülersprecher gewählt.
Ich habe heute erfahren, dass in manchen Schulen eine richtige WahlKampagne stattfindet. Man kann sich das wirklich fast so vorstellen, als wenn der Präsident gewählt werden soll. (übertrieben gesehen) Die Klassensprecher, die für das Amt des Schülersprechers kandidieren, machen Wahlplakate und schreiben auch auf, was sie ändern würden und wie sie sich für die Schüler einsetzen würden.
Auch organisieren sie Wahlwerbeprodukte, wie Fähnchen, Luftballons, Kugelschreiber mit Aufdruck usw. Dafür suchen sie Sponsoren und die Wahl des Schulsprechers ist richtig mit Arbeit verbunden. Die Anhänger dieses Schülersprecherkandidaten machen eine richtige WahlKampagne mit Veranstaltungen usw.
Ist das heute überwiegend so pompös oder ist es eine Ausnahme, wenn in Schulen ein derartiger Aufriss gemacht wird, wenn ein Schülersprecher gewählt wird? Warum macht man das denn dermaßen groß? So ein Schülersprecher wir ja jedes Jahr neu gewählt und dafür so ein Aufstand finde ich sehr übertrieben.
Also ich schätze das ist eine Ausnahme.
Ich kenne keine Schule an der das so gehandhabt wird, und als ich noch zur Schule ging, lief das auch an meiner Schule nicht so ab. Bei uns hat man sich halt auf die Stelle beworben, dann gabs die Wahlen, also es wurden die Namen in jeder Klasse an die Tafel geschrieben, jeder hat sich einen Namen ausgesucht und auf einen Zettel geschrieben und abgeben, am Ende wurde ausgezählt wer gewonnen hatte und fertig. Da gabs nicht mal ne Feier in der Aula oder so. Das Ergebnis wurde halt einfach über die Lautsprecher durchgesagt.
Ich kenne das so nur aus den Vereinigten Staaten. Schon in amerikanischen Fernsehserien sieht man ja immer, wie die Schüler richtige Campagnen organisieren, bei denen die ganze Familie mithilft und so. Das ist natürlich auch wieder Fernsehen und kann nicht ganz ernstgenommen werden, aber so ähnlich wurde mir das auch von Freunden, die einen Schüleraustausch in den USA gemacht haben, erzählt.
Bei uns in der Schule lief das ganz anders ab. Der Schülersprecher wurde gar nicht von allen Schülern gewählt, sondern nur von den Klassensprechern, die eben vorher jeweils von ihrer Klasse gewählt worden waren. Ehrlich gesagt waren beide Positionen zumindest in der Oberstufe auch immer eher ein Job, den keiner so richtig machen wollte und zudem man sich dann irgendwie breitschlagen ließ, weil es niemand anderen gab. Ein guter Freund von mir war in unserem letzten Schuljahr Schulsprecher und das war für ihn eigentlich nur anstrengend und er hatte auch gar keine große Lust darauf.
Also, so ein richtiges Wahltheater zur Wahl des Schülersprechers finde ich schon reilich übertrieben und irgendwie auch affig, schließlich ist es ja wie du schon sagst nicht wirklich etwas langfristiges. Dieses Wahltheater muss dann ja einmal im Jahr stattfinden und ist ein ganz schöner Aufwand für Nichts.
Es ist ja sicherlich nicht schlecht, wenn man sozusagen die echten Wahlprozesse auf diese Weise nachvollzieht und mal direkter wahrnimmt, aber ich glaube nicht das es gut ist, wenn die Schüler sich schon in einen richtigen Wahlkampf hieneinsteigern, das kann ja auch zu vielen Problemen zwischen den Schülern führen.
Bei uns an der Schule gab es das nicht. Wir haben halb lapidar unseren Klassensprecher gewählt und der ist dann irgendwann zur Versammlung, wie alle anderen Klassensprecher auch und dort wurde dann der Schülersprecher gewählt, in dem die freiweilligen sich vorstellten und eine Woche später in einer weiteren Versammlung die Chance hatten gewählt zu werden. Es handelte sich hier immer um Personen, die diese Rolle auch wirklich ernst nahmen, aber nicht so ein Theater veranstalteten. Bei der Rolle des Schülersprechers geht es ja nicht darum, ein Riesentheater zu veranstalten und von jedem gekannt zu werden, sondern das man sich engagiert und für die Schüler einsetzt. Ich denke also auch eher, das das von dir beschriebene Wahlprozedere eher eine Ausnahme ist.
Am Gymnasium meines Sohn lief das auch so ab. Da wurden dann sogar die einzelnen Klassen im Unterricht besucht und dann stellten die Teams ihre Programme vor. Das Ganze hat natürlich auch einen pädagogischen Effekt.
Die Teams oder ihre Mitglieder lernen solche Veranstaltungen vorzubereiten und durch zu führen. Genau wie in der Politik werden die späteren Wahlversprechen von den Wählern genau unter die Lupe genommen. Die Versprechen werden kritisch hinterfragt und somit die Schüler darauf trainiert nicht jedem Versprechen blind zu folgen.
Am Anfang fand ich das auch etwas übertrieben, aber nachdem ich mir von meinem Sohn das ganze drumherum erklären ließ, muss ich sagen fand ich es gut. Denn es gibt genug Menschen in Deutschland, die einfach etwas wählen, nur weil in fetten Buchstaben etwas tolles auf einem Plakat steht, aber nicht hinterfragen, ob die Ziele auch umgesetzt werden können. Schüler, an deren Schulen solche Wahlen in der Form durchgeführt werden, sind da schon etwas sensibler und glauben nicht alles, was gedruckt wird.
Wenn diese Plakate und "Werbung" tatsächlich helfen die Mitschüler von seinen Ideen und Verbesserungsvorschlägen zu überzeugen, warum nicht? Bei uns am Gymnasium hatten wir auch eine Stellwand in der Pausenhalle auf der die einzelnen Schülersprecher-anwärter ihre Ideen präsentieren konnten, zudem haben sie diese mündlich vor der Wahl dargestellt. Finde das absolut nicht übertrieben, immerhin sollen die Schüler durch die gewählten Personen vertreten werden und um diese Schülerschaft dreht sich der Schulalltag doch.
Ich kann jedoch aus eigener Erfahrung sagen das die meisten Mitschüler aus meinem Jahrgang (13) bzw. der gesamten Oberstufe wenig Interesse haben sich überhaupt zur Wahl auf zu stellen, da man eben ziemlich eingebunden ist fürs Abitur.
Ich denke auch, dass das eher die Ausnahme ist. An unserer Schule wählen die Schüler der Unterstufe zunächst ihre Klassensprecher. In der Oberstufe werden teilweise Kurssprecher gewählt, sofern der Lehrer dies für sinnvoll erachtet. Die Oberstufe wählt aber bereits in einer eigenen Vollversammlung jeweils einen Jahrgangssprecher sowie mehrere Vertreter. Danach treten sowohl die Klassen- als auch die Jahrgangssprecher (sowie einige Freiwillige) in einer Schülerratssitzung zusammen. Hier entscheiden sich auch die Jahrgänge der Unterstufe für ihre Jahrgangssprecher und gleich danach wird dann endlich der Schülersprecher gewählt. Sofern sich jemand dazu bereit erklärt, stellt er sich kurz vor und wird an die Tafel geschrieben. Die Abstimmung erfolgt durch den Schülerrat, die anderen Schüler werden von der Wahl ausgeschlossen. Ist der Schülersprecher gewählt, wird dies auf der Homepage der Schule bekannt gegeben und meist hört man danach nichts mehr von ihm.
Dass an einigen Schulen ernsthaft Wahlkampf betrieben wird, halte ich für maßlos übertrieben. Schließlich wird der Schülersprecher nur für jeweils ein Jahr gewählt. Zudem ist es zumindest an unserer Schule so, dass kaum jemand Interesse an dem Amt hat, weil es viel Mehrarbeit bedeutet und man als Schüler meist eher zur Faulheit neigt. Allerdings könnte es sein, dass man durch einen Wahlkampf motiviert würde, zu kandidieren. Zweifelsohne kann es jede Menge Spaß machen, Slogans, Plakate oder gar Werbeprodukte zu entwerfen, um die meisten Stimmen der Schülerschaft für sich zu gewinnen. Zudem lernt man, sich zu präsentieren und bestmöglich zu verkaufen - eine Eigenschaft, die in der Zukunft sicher von Bedeutung ist.
Trotzdem halte ich es zumindest an meiner Schule für überhaupt nicht durchführbar. In meiner bisherigen Schulzeit, in der ich auch einigen Schülerratssitzungen beigewohnt habe, war es bisher immer so, dass das Amt des Schülersprechers quasi von Bruder zu Bruder "vererbt" wird oder jahrlang dieselbe Person den Schülersprecher mimt. Mehr als ein oder zwei Kandidaten gibt es meist auch nicht, sodass ein Wahlkampf überhaupt nicht ernsthaft in Betracht gezogen werden kann. Wenn man es werden will, wird man es in der Regel auch einfach so oder findet ein anderes Amt, das niemand machen will.
Also aus meiner Schulzeit kenne ich sowas gar nicht und habe es auch noch nie gesehen. Bei uns lief sowas immer ganz langweilig und schlicht ab. Zunächst wählte jede Klasse ihren Klassensprecher. Je höher die Klassenstufe, umso weniger wollten für so ein Amt kandidieren und in der Kursstufe gab es dann nicht mal mehr wahlen, weil alle froh waren, dass sich überhaupt noch jemand gefunden hatte, der diesen Posten übernehmen würde, wenn es kein anderer machen will.
Und der Schülersprecher wurde dann von den Klassensprechern gewählt. Die Schüler selber hatten und wollten da auch gar kein wirkliches Mitspracherecht. Unglaublich viel ändern, können solche Schülersprecher ja sowieso nichts. War zumindest meine Erfahrung.
channale hat geschrieben:Ich kenne das so nur aus den Vereinigten Staaten. Schon in amerikanischen Fernsehserien sieht man ja immer, wie die Schüler richtige Campagnen organisieren, bei denen die ganze Familie mithilft und so. Das ist natürlich auch wieder Fernsehen und kann nicht ganz ernstgenommen werden, aber so ähnlich wurde mir das auch von Freunden, die einen Schüleraustausch in den USA gemacht haben, erzählt.
Sicher wird in den Serien etwas übertrieben, oder die Tatsachen werden so verdreht, dass am Ende eine spannende Handlung herauskommt, aber ich kenne diese fast professionellen Wahlkampagnen selber auch aus den USA, nicht nur für Schülersprecher sondern auch für andere Ämter und Positionen. Das fängt schon in der Grundschule an, wo die Kinder Plakate machen müssen auf denen sie darstellen warum sie Klassensprecher werden wollen und dann müssen sie ihr Plakat vor der Klasse vorstellen.
Aus meiner deutschen Schule kenne ich es nur so, dass die Klassensprecher innerhalb der Klasse gewählt wurden, ohne großen Aufwand, denn man kannte sich ja, und meistens war der Ansturm auf dieses Amt eh nicht besonders groß. Die Klassensprecher haben sich dann getroffen und aus ihrer Mitte den Schulsprecher gewählt und da hat sich auch jeder Kandidat kurz vorgestellt. Später wurde die Wahl dann auf das Hüttenwochenende verlegt. Das wurde Anfang des Schuljahres immer für die Klassensprecher veranstaltet um in kleinen Arbeitsgruppen mit Lehrern Dinge, die die Schule betreffen zu besprechen und auszuarbeiten. Aber zu meiner Zeit war es nie so, dass alle Schüler den Schülersprecher gewählt haben, es waren immer nur die Klassensprecher wahlberechtigt.
Über den Sinn oder Unsinn von solchen Sachen wie Luftballons mit Aufdruck kann man natürlich streiten, aber warum sollten die Leute, die Schülersprecher werden wollen eigentlich nichts dafür tun müssen? Das Amt ist immerhin auch mit einigen Vorzügen verbunden. Und für die Schüler ist das doch die perfekte Gelegenheit um zu lernen wie ein Wahlkampf funktioniert und wie Wahlen funktionieren. Als Politiklehrer ist man wahrscheinlich hoch erfreut über solche Aktionen, weil es doch wesentlich spannender ist so ein trockenes Thema am praktischen Beispielen zu erklären, die Teil des Schulalltags sind. Wenn gerade eine "richtige" Wahl stattfindet kann man das ganze auch auf die Wahlkämpfe der antretenden Parteien übertragen und so den ein oder anderen Schüler vielleicht für Politik interessieren.
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