Reparieren von Schlaglöchern sinnvoll und effektiv?
Ich habe eben diesen Thread hier gelesen Schlaglöcher billig abzugeben und könnte mich wieder ein wenig aufregen, dass man für die Reparatur von Schlaglöchern Geld ausgibt. Kein Wunder, wenn die Stadtkassen immer leer sind. Denn spätestens im nächsten Winter gehen die reparierten Schlaglöcher wieder kaputt und man steht vor dem gleichen Problem.
Hier in der Stadt/Gemeinde ist es so, dass ständig die Straßen wegen Reparaturarbeiten gesperrt sind und es dauert nicht lange und die Löcher sind wieder da, weil nur immer die Löcher mit Teer aufgefüllt werden. Ich finde, dass es ein sinnloses Unterfangen ist, dass man die Löcher nur immer wieder auffüllt.
Warum werden die Straßen nicht einfach neu geteert. Das geht schneller und man ist nicht jedes Jahr dabei die Löcher zu füllen. Das hält dann wieder ein paar Jahre und im Prinzip ist es effektiver und auch billiger, weil nicht jedes Jahr die Löcher wieder geflickt werden müssen. Hat es einen tieferen Sinn, dass die Löcher nur immer geflickt werden und nie was vernünftig gemacht wird?
Ich denke, dass das auch mit eine Kostenfrage ist. Und bei manchen Straßen ist es so, dass die Anwohner mit bezahlen müssen, wenn etwas gemacht wird. Also nicht die Mieter, sondern jene, die dort eben Grundstücke haben. Ich weiß nicht, wie die Rechtslage ist, aber wenn da von zehn Anwpohnern acht sagen "Wollen wir nicht!", dann wird das mit den Baumaßnahmen vermutlich nicht so einfach umzusetzen sein.
Und Löcher einfach aufzufüllen dürfte schneller und preisgünstiger sein, als eine Straße komplett neu zu teeren, was ja länger dauert (bedeutet Umleitungen und Sperrungen) und mehr kostet (wegen Material und Arbeitern).
Der größte Grund, warum Schlaglöcher repariert werden, ist wohl weil es für die Gemeinden billiger kommt, als eine Straße neu zu asphaltieren. Für die Reparation der Straßen wird Fertigmischung benutzt, sodass innerhalb von kurzer Zeit ein Schlagloch repariert ist und man so täglich mehrere Schlaglöcher reparieren kann.
Aufgrund des langwierigen und enormen Winters sind unzählige Straßen von Schlaglöchern betroffen. Wenn man alle Straßen neu asphaltieren würde, würde das Unmengen von Geld schlucken, die die Gemeinden und der Staat nicht besitzen.
Diamante hat geschrieben:Das hält dann wieder ein paar Jahre und im Prinzip ist es effektiver und auch billiger, weil nicht jedes Jahr die Löcher wieder geflickt werden müssen.
Eben nicht - wenn da mal kurz die Straßenmeisterei vorbeifährt und ihre Fertigmischung feststampft kostet das vielleicht 100 - 200 Euro. Ein (!) qm Straße kostet jedoch um die 1200 - 1500 Euro, da da nicht einfach nur drüber asphaltiert werden kann (das bricht sonst wieder auf und kostet nur mehr als das auffüllen), sondern auch der Unterbau neu gemacht werden muss, vor allem wenn da auch LKW drüber fahren.
Dazu kommt, dass die Gemeinden gerade jetzt durch die tollen neuen Reformen und nach dem krisenbedingten Einbruch der Gewerbesteuer sowieso ziemlich blank sind.
Diamante hat geschrieben:Hat es einen tieferen Sinn, dass die Löcher nur immer geflickt werden und nie was vernünftig gemacht wird?
Ja, da die Gemeinden haftbar sind wenn sie ihre Straßen nicht in Ordnung halten falls sich da jemand mal einen Schaden am Fahrzeug zuzieht. mit 50 km/h durch ein tiefes Schlagloch, das zerlegt manche Radaufhängung (und das wird teuer). Die meisten Gemeinden geben dann halt lieber 100 Euro zum flicken aus oder stellen ein 50 Euro teures Schild auf, dass davor warnt oder die Geschwindigkeit an der Stelle senkt.
Dazu kommt auch noch, dass der ausnehmend kalte Winter auch dem Städten und Kommunen zusätzliche Ausgaben aufgezwungen hat. Schließlich kostete es die Städte und Kommunen auch eine Menge Geld, bis das ganze Eis, der ganze Schnee dieses Rekord-Winters immer wieder und wieder entfernt wurde. Was für die Anwohner meist nur durch lästige Geräusche bemerkbar wurde, hat tiefe Löcher in die Haushalte gerissen, die dank der Wirtschaftskrise eh schon schlecht gefüllt waren.
Vor dem Hintergrund ist es nur zu verständlich, dass eine Komplettreperatur unerschwinglich ist. Wenn man bei mir in der Umgebung mal genau hinsieht, gibt es fast keine Straße, die ohne Frostschäden davongekommen ist. Rechnet man das hoch, kommt man auf horrende Kosten, wenn man eine Totalerneuerung kalkuliert.
Zu der rechtlichen Frage weiter oben: ich weiß es nicht, ob es in allen Bundesländern identisch ist. Aber in unserer Region könne die Anwohner eine Runderneuerung der Straße verhindern. Es werden nämlich tatsächlich Anteile der Reparaturkosten auf die Anwohner umgelegt. Nur so ganz so einfach ist das mit der Verhinderung nicht. Da muss ein Antrag beim Gemeinderat gestellt werden und dann wird in der Sitzung darüber beschlossen. Wenn man es schafft, die Mehrheit der Bürgervertreter von seinem Anliegen zu überzeugen, dann kann man die Renovierung verhindern.
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