Schlechte Mutter weil ich arbeite?

vom 13.01.2009, 19:19 Uhr

Ich denke, dass sich deine Arbeitskollegin einfach nur verteidigen wollte, dass sie so oft fehlt bzw. früher von der Arbeit geht. Das hat bestimmt nichts mit dir zu tun. Darüber würde ich mir keine Gedanken machen.

Du arbeitest ja nur vormittags und kannst dann nachmittags ganz fürdeine Kinder da sein.Abgesehen, dass ein Kind mit 9 Jahren auch schon manche Sachen selber hinbekommt und keine Vollzeit Betreuung, im Sinne immer neben ihm herlaufen zu müssen, braucht. Bei dem 3-jährigen sieht es dann schon anders aus.Aber ich denke, deshalb sind deine Arbeitsstunden auf keinen Fall zu viel.

Ich selber habe einen 13 Monate alten Sohn und gehe ebenfalls für 20 Stunden ( einen ganzen Tag, 2-3 halbe Tage) zum Arbeiten und kann mich trotzdem noch ausreichend um ihn kümmern, wenn ich ihn dann nach der Arbeit von Oma und Opa abhole. Schließlich möchte ich meinen Kindern etwas bieten können und dazu ist nun einmal auch Geld nötig, zumal wir z.B. auch noch ein Haus abzuzahlen haben.

Deine Arbeitskollegin gibt nur vor, dass sie so viel Zeit für die Kinder braucht, um davon abzulenken, dass sie so unregelmäßig arbeitet. Ob sie dann daheim wirklich ein Menü mittags auf dem Tisch stehen hat oder ob sie etwas anderes in der Zeit macht, in der sie vorgibt nur für ihre Kinder etwas zu tun, sei dahin gestellt. Man kann auch abends vorkochen, um am nächsten Tag ein Menü zaubern zu können, da braucht man nicht schon um halb 11 daheim zu sein. Außerdem sind ihre Kinder ja nun auch nicht mehr im Kleinkindalter, in dem eine Rundumbetreuung Sinn macht.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde auch nicht, dass zu zuviel arbeitest! Das Ausmaß deiner Arbeitsstunden ist denke ich dem Alter deiner Kinder angepasst.

Dein jüngstes Kind ist ja schon 3 Jahre alt und mit diesem Alter finde ich es auch völlig in Ordnung, dass ein Kind in einen Kindergarten geht. Ich finde es sogar nicht nur in Ordnung, sondern sogar richtig, auch wenn ich sehr gegen zu frühe fremde Kinderbetreuung bin. Vor allem bist du ja nicht den ganzen Tag arbeiten. Selbst wenn du zu Hause wärst, wäre es sicher auch angebracht, dein Kind vormittags in den Kindergarten zu geben.

Es gibt auch viele, die zu diesem Zeitpunkt auch mehr Stunden arbeiten müssen. Wenn es aus finanziellen Gründen notwendig ist, kann man dann auch nichts machen und ist dann auch in Ordnung. Und sein Kind mit 3 Jahren halbtags in den Kindergarten zu geben finde ich überhaupt nicht schlimm.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es kommt doch auch darauf an, wie die Zeit mit den Kindern dann gefüllt wird. Du nutzt die freien Stunden mit Deinen Kindern ja ganz sicher intensiver. Meine Mutter hat, als ich klein war, auch direkt weiter gearbeitet, auch während der Schulzeit, zuhause war sie nur einige Wochen vor und nach meiner Geburt. Mir hat das nicht geschadet, ich wusste ja auch immer, dass meine Mutter trotzdem für mich da ist, wenn irgendetwas war, hätte sie jederzeit zu mir gekonnt. Meine Oma hat sogar mehrere Kinder großgezogen und ist arbeiten gegangen.

Deine Kinder sind doch gut versorgt, es ist doch nicht so, dass Du sie deshalb verwahrlosen lässt (und das passiert sogar bei Müttern, die zuhause sind). Außerdem lebst Du Deinen Kindern vor, dass man Familie und Beruf unter einen Hut bekommen kann und Frauen wegen Kindern keinesfalls zuhause bleiben müssen. Damit bist Du ein super Vorbild.

Also geh auf jeden Fall weiter Deinem Beruf nach, ohne ein schlechtes gewissen zu haben. Deine Kinder werden ganz sicher irgendwann stolz sein, dass sie, wenn in der Schule die Frage kommt, was die Eltern machen, etwas erzählen können. Und lass Dir da von anderen nichts einreden.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also ich bin auch der Meinung das du dir nichts vorzuwerfen hast. Ich bin derzeit zwar noch in Karenz, werde aber, spätestens wenn meine Kleine 3 Jahre alt ist, auch wieder arbeiten gehen.

Die Vorwürfe der Kolleging und das, was sie sich herausnimmt, finde ich dann schon ganz heftig. Das der Chef da mitspielt wundert mich schon ein wenig. Aber gut. Eine Frau kann nicht nur Mutter und Hausfrau sein, bin ich der Meinung. Wenn das arbeiten Spaß macht dann sollte man es auch tun. Oder man tut es wegen dem Geld.

Ich finde es ja witztig das die Kollegin Hartz IV noch neben dem Arbeiten bekommt. Allerdings komme ich aus Österreich und kenne mich damit nicht so wirklich aus. Aber solche Aktionen, wie, das sie Binden kaufen muß, finde ich dann doch schon ziemlich extrem. Oder das, das sie ja kochen muß. Ich kann mir nicht vorstellen das sie jeden Tag 3 Stunden in der Küche steht. Wer macht das schon täglich.

Ich finde es in Ordnung, wenn man halbtags arbeiten geht und dann bleibt noch immer genügend Zeit für die Kinder. Schlimm finde ich nur wenn die Mütter schon kurz nach der Geburt wieder voll arbeiten gehen und die Kinder im Prinzip in der Krabbelstube oder bei den Großeltern aufwachsen.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Also mir ist in der Karenz die Decke auf den Kopf gefallen. Da außerdem das Geld andauernd knapp war, habe ich mich entschlossen, noch vor Ablauf des Kinderbetreuungsgeldbezuges, wieder 50 Prozent arbeiten zu gehen. Ich arbeite also 20 Stunden pro Woche und meine Tochter ist trotzdem ein zufriedenes und glückliches Kind. Dadurch, dass sie bei der Tagesmutter ist, hat sie sogar so etwas ähnliches wie 1:1 Betreuung, auf ihre Bedürfnisse kann also individuell eingegangen werden und ihre Talente können individuell gefördert werden.

Außerdem finde ich, dass du eher deiner Arbeitskollegin einen Mangel an Ehrgeiz vorwerfen müsstest, als dass sie sich das Recht heraus nimmt, dich als schlechte Mutter zu bezeichnen. Für mich klingt das alles etwas schleierhaft. Bekommt denn die Chefität nicht mit, dass sie andauernd früher geht? Also mein Chef hat mir schon mit der Kündigung gedroht, als ich einmal in Pflegeurlaub gegangen bin, als meine Tochter eine schwere Bronchitis hatte. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie es immer noch möglich ist, dass sie sich jedes Recht heraus nimmt.

Nun zum ursprünglichen, hauptsächlichen Punkt zurück: Es gibt sogar Mütter, die sofort nach der Geburt des Kindes wieder arbeiten gehen. Meine Mutter hat mich in den Semesterferien geboren und ist gleich Montags wieder zur Schule gegangen. Man muss ja schließlich und endlich nicht nur darauf achten, dass das Kind im primären Bereich versorgt ist, sondern man muss ja auch weiter denken und sich überlegen, ob das Kind auch jeden Tag etwas gescheites auf dem Tisch und etwas bequemes anzuziehen hat, wenn man den ganzen Tag zu Hause herum lungert.

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