Lebenslauf: Abgebrochenes Studienfach mit aufführen?
Ich formuliere gerade meinen tabellarischen Lebenslauf für die Bewerbung um einen Refrendariatsplatz und habe dabei folgendes Problem: Ich studiere zwei Fächer, in denen ich auch mein Examen ablege. Ich habe aber eine Zeit lang noch ein drittes Unterrichtfach studiert, ich hatte sogar schon alle Scheine zusammen. Ich werde darin aber keine Examensprüfung machen, weil gewisse Differenzen mit den Dozentinnen dazu geführt haben, dass mir versprochen wurde, dass ich diese keinesfalls bestehen werde.
Dieses Fach ist aber eines, das sehr gefragt ist und meine Einstellungschancen massiv verbessern würde. Auf einer Infoveranstaltung des Schulamtes wurde unter anderem gesagt, dass etwa für das Gymnasium gerne mal Absolventen eingestellt werden, die zwar nicht das Unterrichtsfach Latein haben, aber aus der eigenen Schulzeit ein großes Latinum vorweisen können, um die riesigen Löcher in der Stundenabdeckung dort zu stopfen. Dabei ist wie gesagt egal, ob diese Leute Latein oder auch nur eine andere Sprache studiert haben, es wird vorraus gesetzt, dass ein generelles Lehramtsstudium und die fachliche Kenntnis auf dem Gebiet einen dazu befähigen, auch ohne spezifisches Studium Latein zu unterrichten. Darum würde mir wohl auch die Angabe meines Drittfaches Bonuspunkte bringen, auch wenn ich dort kein Examen vorweisen kann.
Nur: Kann ich das wirklich da hinein schreiben? Und wie mache ich das formal kenntlich, dass ich irgendwann abgebrochen habe ohne fertig zu werden? Wie formuliere ich das am besten? Oder macht das nicht eher sogar einen schlechten Eindruck, anstatt als zusätzliche Qualifikation zu wirken? Oder beweist es ein umfangreicheres Interessengebiet? Ich bin da echt verunsichert, wie ich das nun machen soll.
Du kannst ja schreiben, dass du das dritte Fach hattest, von wann bis wann, aber musst ja nicht groß reinschreiben, dass du es wegen den Dozenten abgebrochen hast.
Und wenn du meinst, das Fach ist gut, nur die Dozenten schlecht, dann, falls möglich, wieder einsteigen und Prüfung ablegen. Sollte da was nicht mit richtigen Dingen zu gehen, hast du doch bestimmt eine Fachschaft oder den AStA. Wenn du also noch mal einen Anlauf machen kannst, einfach angeben und beim Vorstellungsgespräch sagen, dass du dich erst einmal auf die beiden anderen Fächer konzentriert hast und dann Latein noch in Angriff nehmen möchtest.
Wenn du schon alle Scheine hast, solltest du es auf jedenfall angeben, mehr Wissen ist immer besser als weniger Wissen.
Da du das Fach ja absolut korrekt studiert zu haben scheinst, kannst du es auch im Lebenslauf anführen. Sprich du schreibst:
Von dann bis dann Studium der Fächer 1,2,3 an der Universität soundso. Abschluss in den Fächern 2 und 3 mit der Examensnote x,x
Weiteres kann man bei einem Vorstellungsgespräch klären, wenn die Scheine da sind und nur die Endprüfung fehlt kann es in der Tat ein Grund für dich sein, also würde ich es so, wie ich es formal oben angeführt habe, angeben.
Also Entschuldigung, aber das kann doch nicht ein Ernst sein, dass du aus solchen Gründen dein Studium nicht abgeschlossen hast?
Wenn jemand wirklich jemanden durch die Prüfung fallen lässt, weil ihm/ihr seine Nase nicht passt, kann das durchaus ernsthaft rechtliche Konsequenzen haben. Wahrscheinlich sind solche Aussagen auch vor Zeugen gefallen? Dann würde ich allein aus Prinzip denen schon einmal einen Denkzettel verpassen - es kann doch nicht sein, dass ein Examen zu einer Spaßveranstaltung wird, bei denen der Professor raussuchen kann, wen er denn gerne bestehen lassen würde.
Ich denke mal den Dekan oder den Präsidenten deiner Uni werden solche Dinge schon interessieren - auch wenn die prinzipiell nach außen erst einmal hinter ihren Professoren stehen.
Und selbst wenn das alles nicht hilft kann man das Examen sicherlich auch an einer anderen Uni ablegen.
Den Grund des Abbruchs solltest du auf jeden Fall nicht erwähnen. Der ist wirklich mehr als peinlich. Ich hätte es ehrlich gesagt trotzdem versucht. Man kann sich doch von solch einer schlechten Drohung nicht dazu bringen lassen, das Fach abzubrechen?
Nur, wenn man den entsprechenden Abschluss hat, sollte man das eigentlich erwähnen. Hast du dein Latinum, ist das ein Abschluss und kann und sollte dementsprechend auch erwähnt werden. Hast du nun nur 2 Jahre Mathe studiert, ist das eigentlich nicht erwähnenswert, wenn du keinen Abschluss hast.
Sonst könnte ja jeder mal dies oder das studieren und es aufzählen. Das erweckt aber meiner Meinung nach weniger einen guten Eindruck.
Weasel_ hat geschrieben:Wenn jemand wirklich jemanden durch die Prüfung fallen lässt, weil ihm/ihr seine Nase nicht passt, kann das durchaus ernsthaft rechtliche Konsequenzen haben. Wahrscheinlich sind solche Aussagen auch vor Zeugen gefallen? Dann würde ich allein aus Prinzip denen schon einmal einen Denkzettel verpassen - es kann doch nicht sein, dass ein Examen zu einer Spaßveranstaltung wird, bei denen der Professor raussuchen kann, wen er denn gerne bestehen lassen würde.
Ich denke mal den Dekan oder den Präsidenten deiner Uni werden solche Dinge schon interessieren - auch wenn die prinzipiell nach außen erst einmal hinter ihren Professoren stehen.
Und selbst wenn das alles nicht hilft kann man das Examen sicherlich auch an einer anderen Uni ablegen.
Nein, das haben sie mir nicht vor Zeugen gesagt. Sie sind unverschämt und ungerecht, aber leider nicht dämlich. Und da es sich unglücklicherweise um das Fach Textiles Gestalten handelt, ist die Beurteilung sehr willkürlich. Latein war nur als Beispiel gedacht, denn die Erwähnung dieser Situation brachte mich auf den Gedanken.
Man kann natürlich die technische Umsetzung einer Idee bewerten und wenn diese gut und ordentlich ist, gibt es daran objektiv nichts zu bemängeln. Leider hat die Idee, die "Kreativität", aber sehr viel mehr Gewicht für die Note und da sind die Gründe für Gefallen oder nicht Gefallen leider deutlich weniger angreifbar als etwa in Mathe, wo man entweder die richtigen Ergebnisse hat oder nicht. Da der Fachbereich sehr winzig ist, kann ich auch nicht einfach zu einem anderen Prüfer gehen. Es gibt nur sehr wenige und die halten zusammen wie Pech und Schwefel. In Kunst haben einige Leute ähnliche Probleme. Die Dozenten sagen einfach: "Das hatte ich mir anders vorgestellt und es entspricht nicht meinen Erwartungen." und man hat Pech. Das mag unglaublich klingen, entspricht aber der traurigen Realität, zumindest bei uns.
Und ich werde den Teufel tun und noch ein paar tausend Euro Studiengebühren raushauen für einen Abschluss, den ich nicht wirklich brauche. Wenn ich die Uni wechseln würde, würde mir vermutlich keiner meiner Scheine anerkannt werden, so dass es auch nicht mit einem Prüfungssemester getan wäre. Ich müsste ganz von vorne anfangen und das mit unsicheren Erfolgschancen. Da fange ich dann doch lieber an zu arbeiten, anstatt Zeit und Geld zu verschwenden. Ich werde vermutlich auch so einen Job bekommen, diese zusätzliche Qualifikation würde nur eben meine Chancen an meinen Wunschort zu kommen erhöhen. Aber das ist mir kein weiteres Studium wert.
Du hast das Fach studiert, also kannst Du es auch mit in den Lebenslauf schreiben. Schau Dir mal Lebensläufe an sich an, sehr viele Leute haben "studierte XY in (Stadt)" darin stehen, ohne dass da ein Abschluß bei steht; den hat davon nämlich nicht jeder. Welche Abschlüsse Du wirklich hast, musst Du natürlich mit aufführen, logisch. Aber wenn das fach nicht dabei steht, steht es eben nicht dabei.
Warum Du das Studium abgebrochen hast, bzw. in dem Fach keinen Abschluß gemacht hast, gehört allerdings nicht in den Lebenslauf. Solltest Du das beim Bewerbungsgespräch gefragt werden, kannst Du immer noch erklären, warum. Wobei Du das auch nicht musst; es war Deine Entscheidung, die geht ja sonst keinen etwas an.
In einer Bewerbung sollte man solche von Dir ja durchaus vorhandenen Kenntnisse erwähnen. Das Ganze aber sachlich, d. h. Du brauchst in Deinem Lebenslauf nicht erwähnen, warum Du in einem Fach keinen Abschluss hast. Wieso, weshalb, warum, das ist dann Thema des Vorstellungsgesprächs. Erst mal geht es nur darum neugierig zu machen und Dich so gut wie möglich anzupreisen.
An Deiner Stelle würde ich das Fach schon erwähnen, wenn Du dadurch die Chancen erhöhen kannst, an Deinen Wunschort zu kommen. Natürlich, das ist Dir aber sicher klar, solltest Du in einem Vorstellungsgespräch unter Umständen auch eher unangenehme Fragen zu diesem Thema beantworten können. Das kannst Du aber auch trainieren.
Ich würde das dritte Fach auch auf jeden Fall in den Lebenslauf reinschreiben. Jede zusätzliche Qualifikation zählt, auch wenn das Studium nicht beendet wurde. Vor allem, weil es sich ja auch um ein Fach handelt, das sehr gefragt ist!
Den Grund für den Abbruch würde ich jedoch auch nicht nennen! Ich finde es ebenfalls schade, dass du dich abschrecken hast lassen. Ich würde es auch auf jeden Fall beenden! Wenn du dich mit einem Professor nicht verstehst, würde ich zum Dekanat gehen oder zumindest zum Studienvorsitzenden und das Problem besprechen. Ist es in Deutschland nicht auch so, dass zur Diplomprüfung also Abschlussprüfung auch eine neutrale Kommission anwesend ist? Die sollte unfaire Behandlungen eigentlich verhindern.
Vielleicht kannst du auch verlangen, dass eine neutrale Person bei der Prüfung anwesend ist.
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