Augen auf bei Beratungsprotokollen der Banken!

vom 05.03.2010, 15:02 Uhr

Die Verbraucherschützer haben einiges für uns Kunden erreicht. So müssen seit Anfang dieses Jahres Beratungsgespräche bei Banken protokolliert werden und diese dem Kunden vor Abschluss des Vertrages ausgehändigt werden. Dies soll Kunden vor riskanten Anlagen schützen oder sie darauf aufmerksam machen, dass ihre Geldanlage nicht ganz risikolos ist. Nun haben die Verbraucherschützer aber festgestellt, dass die Banken diese Beratungsprotokolle oftmals nicht korrekt ausfüllen und dadurch wieder bewusst eine Falschberatung ohne mögliche Konsequenzen durchführen können.

So möchte ich folgendes Beispiel anführen: Man geht zu seinem Bankberater und möchte sich nach einer sicheren Anlageform informieren, wobei dann ein Festgeldkonto oder Bundesschatzbriefe in Betracht käme. Leider wird dabei dann ein Immobilienfond angeboten und verkauft. Ein Immobilienfond gehört aber zu den risikoreicheren Anlageformen und hätte nach der neuen Gesetzgebung nicht verkauft werden sollen. Um später aber für die Beratung nicht in Regress genommen zu werden, wird dann im Protokoll angekreuzt, das man von dem gewünschten Risikoprofil auf Wunsch des Kunden abgewichen ist. Dies unterschreibt dann der Kunde, nichts ahnend von dem, was das angekreuzte Kästchen in Wirklichkeit bedeutet.

Natürlich sollte man jedes Schriftstück genau lesen, bevor man es unterschreibt. Wenn man aber mal darüber nachdenkt, wie es meistens läuft, dann erkennt man sehr schnell, dass dies nicht oft der Fall ist. Man bekommt ein Zettel vorgelegt und gesagt, dass man jetzt jedes Gespräch protokollieren muss und es mit seiner Unterschrift bestätigen muss, also unterschreibt man. Mir selbst ist es schon passiert, das man ein solches Dokument mit der Begründung, man bräuchte dies als Arbeitsnachweis, unterschrieben haben wollte. Um solche Tricks zu umgehen, sollte man auf beiden Protokollen ganz deutlich notieren, was man wirklich haben wollte. Da dafür meist keinen Platz auf dem Zettel ist, kann man es auch an den Rand schreiben. Wenn man eine Beratung für eine Anlage mit sicherer Altersvorsorge haben wollte und das Kapital sicher sein soll, dann muss man dieses auch wortgenau in dieses Protokoll notieren. Sollte man nun sein Geld wegen einer risikoreichen Geldanlage verloren haben, dann hat man auch eine gute Chance, sein verlorenes Geld von der Bank zurück zu bekommen.

» urilemmi » Beiträge: 2263 » Talkpoints: 7,31 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe mir selbst erst vor kurzem ein Konto angelegt und konnte das nur bestätigen. Im Gesprächsverlauf habe ich halt erwähnt, das ich ein ganz normales Konto möchte, das es eh kostenlos wäre, da ich nun einmal Student bin. Kurz vor Abschluss sagte mir dann der Berater er habe mir noch Onlinebanking eingerichtet, da ich das ja bei meinem anderen Konto auch habe. Da meinte ich dann auch noch das ich das gar nicht unbedingt wolle, aber habe halt okay gesagt, weil ich wirklich viel Onlinebanking mache. Dann fragte er noch was zu den Einstellungen und ich beharrte da drauf, das ich mir unbedingt Kontoauszüge holen will und er machte was am Computer und sagte sofort er habe das so eingestellt. Dann kam das Protokoll, das man echt überhaupt nicht versteht, da habe ich dann noch einige Sachen nachgefragt, dann auch schon die Unterschrift.

Einen Monat später wollte ich Kontoauszüge holen und der Automat spuckte meine Karte immer aus und sagte meine Umsätze, tja da habe ich dann bei einer Frau im Servicepoint nachgefragt und da kam raus, das ich nicht berechtigt bin Auszüge zu holen und das Beste, das wäre mein ausdrücklicher Wunsch gewesen. Ich habe mich richtig geärgert, doch bei mir ging es nur um ein kostenloses Konto wie mag das denn erst sein, wenn es wirklich um wichtige Sachen geht, also da muss man echt total aufpassen und eher vor Abschluss sich noch Auskünfte über das Lesen eines solchen Protokolls holen, das kann echt wichtig sein und ich finde das Verhalten der Banken hier auch eine absolute Schweinerei, aber nun ja was kann man schon groß machen.

Das Schlimmste finde ich noch das man auf seinen Berater angewiesen ist. Bei dem Protokoll, das ich unterschrieben habe, standen sehr oft Kürzel und das ich als Nicht-Bankmitarbeiter die nicht verstehe ist nun einmal klar. Fragt man beim Berater nach erzählt der einem dann ja sowieso was er will. Allerdings glaube ich nicht das das auf Dauer wirklich rechtens sein kann.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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